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Flüssigkeitsaufnahme beim Wettkampf???

Flüssigkeitsaufnahme beim Wettkampf???

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Hallo liebe Lauffreunde,

ich hatte gestern meinen zweiten 10km-Lauf. Es waren 2 Runden à 5km.

Kurz nach der ersten Runde standen da super nette Helfer, die einem was zu trinken anboten. :daumen:

Ich hatte erstmal Probleme, den Becher beim Laufen aufzunehmen - hab da irgendwie was verschüttet :frown: aber als ich was trinken wollte, hat sich bei mir der Magen so richtig umgedreht; ich dachte, ich muss mich gleich übergeben :nee: Ich habs dann mit dem Trinken aufgegeben, und hab mir den Rest über die Handgelenke geklatscht, um diese zu kühlen.

Während des Trainings hab ich bei längeren Läufen immer einen Trinkgurt dabei, und da kann ich auch ohne Probleme trinken.

Bei meinem ersten 10km-Lauf ging es mir so im Zieleinlauf; der Magen hat sich umgedreht und mir war richtig übel; so wie als ob ich mich gleich übergeben müßte :gruebel: Dieser Lauf war im Winter. Also da gings mir auch ohne Flüssigkeitsaufnahme im Ziel so komisch mit dem Magen.

Woran liegt das? :gruebel:

Viele Grüße
Monika

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Also, das liegt am ...äh...mit der Durchblutung im Magen ...äh...bei Anstrengung ist da...hm ...der Magen gereizt ...irgendwie...so.

Sorry, ich hab's schon oft gelesen und vergesse es immer wieder.
Es ist auf jeden Fall gar nicht so selten, selbst Profis dreht es im Ziel gern mal den Magen um (und die Kameras schwenken diskret zur Seite). Bei Anstrengung reagiert der Magen ein bissel zickig.

Ich vermeide deshalb besonders kalte Getränke und nehme nur kleine Schlucke während des Laufes. (Die Zeit, in Ruhe zu trinken sollte man sich nehmen - die paar Sekunden hat man schnell wieder raus) Hinterher bin ich oft ein bissel unmäßig und dann meckert der Magen auch. Bei mir ist es von der Tagesform abhängig.
Wenn ich den Magen in der Woche vor dem Lauf besonders schone (kein Kaffee), passiert es seltener.

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Bei 10 km sollte man ohne nachtanken auskommen. Die Atemfrequenz ist eigentlich auch zu hoch um ohne Rhytmusstörung zu trinken.

Und bei längeren Strecken (bei gleicher Empfindlickeit des Magens) in kleinen Schlucken trinken. Dabei ist es dann oft besser wenn ein Betreuer eine abgemixte leicht angewärmte Flasche mit Iso o.a. reicht.

Grüße aus berlin
Axel
derzeit regenerierend

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Tach Moni

Durch Sport wird der teil des Nervensystems aktiviert, der für Flucht und Kampf zuständig ist (Sympathikus). Der andere Teil des Nervensystems, welcher sich um Relaxen und Verdauen bemüht (parasympathisch/Vagus) wird unterdrückt.
Deshalb ist die Magen und Darmmuskulatur eher schlapp und die Produktion von Verdauungssäften gering.
Gibt man diesem "schlappen Magen" große Mengen kalter Flüssigkeit, führt das bei vielen Sportlern zu Schmerzen und Krämpfen. Besonders stark ausgeprägt ist dies bei sauren Getränken (Saftschorlen, Kohlensäurehaltig) oder Bananen/Äpfeln.

Hier eine schöne Sammlung von Trinktips:
Aus der Reihe "Standards der Sportmedizin" der Deutschen Zeitschrift für Sportmedizin Jahrgang 54, Nr. 4 (2003):
"FLÜSSIGKEITS- / ELEKTROLYTSUBSTITUTION IM TRAINING / WETTKAMPF
? Abschätzung des individuellen Schweißverlustes/Stunde (Gewichtsbestimmung
vor und nach einem "Stundenlauf") und darauf ausgerichtete
programmierte Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution im Training
? Ausgeglichener Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt am Tag des
Wettkampfes
? Akute Flüssigkeitszufuhr von 500-750 ml eines gewohnten Elektrolytgetränkes
in den letzten 30 Minuten vor dem Wettkampfbeginn
? Bei einer Belastungdauer > 45 min kleine Trinkmengen (150 ? 200
ml) in kurzen Zeitintervallen (10 ? 15 min) zuführen
? Bei einer Belastungsdauer > 4 Stunden ergänzende orale Kochsalzsubstitution
von mindestens 1 g/Stunde (z.B. 1 g/l Flüssigkeit)
? Langsam trinken, keine eiskalten Getränke (Temp. 12 ? 20°C)


Bei den meisten Wettkämpfen besteht die Möglichkeit Eigenverpflegung abzugeben, welche an den Verpflegungsstationen extra bereitgestellt wird.
Wenn du spezielle Trinkflaschen mit Sportverschluss nutzt (z.b. von Powerade), kannst du dir die Akrobatik mit den Bechern sparen.

Gruß,
Sebastian

Peinliche Frage

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Hallo,

vielen Dank für Eure Antworten.

Ich finde die Antwort, dass die Flüssigkeit leicht angewärmt sein sollte, hört sich vernünftig an, dann muss der Magen sie nicht noch extra erwärmen.

Ich hab da ne peinliche Frage: Hat sich einer von Euch schon mal bei einem Wettkampf nach dem Trinken oder im Zieleinlauf übergeben müssen? :sabber: Oder kennt Ihr jemanden, dem das passiert ist? Ich glaub, ich war kurz davor. Oder ist das wirklich nur so ne Art Krampf im Magen???

Wär mir doch unangenehm, wenn das mal passiert :peinlich:

Hoffentlich kann man die Aufnahme/ Verträglichkeit von Flüssigkeit während eines Wettkampfes trainieren....

Liebe Grüße
Moni
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Monika

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Hi Moni!

Selbst oder gerade Spitzenläufer müssen sich im Ziel manchmal übergeben. Wenn Du Marathonläufe im TV anschaust, wirst Du das hin und wieder sehen.

Mir ist es zwar noch nicht passiert, aber wenn ich wirklich tempomäßig an die Grenze gegangen bin, mußte ich im Ziel auch schon mit Übelkeit kämpfen. Das hat dann aber nichts mit der Getränkeaufnahme zu tun, nur mit der reinen Anstrengung und Atmung.

Trinken würde ich im Wettkampf eh erst bei Strecken über HM oder wenn es sehr heiss ist. Man läuft schließlich auf Zeit und nicht, um flüssige Nahrung zu sich zu nehmen :wink: . Getrunken wird vorher!

Aber wenn Du es unbedingt brauchst und willst, klar kann (und soll man auch) das Trinken trainieren.

Gruß Rono
Gesperrt

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