Laufen anderswo Nr. 2: Die Saarschleife

Auf ihrem Weg von Süd nach Nord stößt die Saar kurz hinter Merzig auf die Ausläufer des Hunsrück. Dessen Gestein ist zu hart, so dass die Saar einen Bogen von fast 180° machen muss und in einer engen Schleife zurückfließt. Folgt man mit dem Fahrrad der Saar so hat man nur das halbe Vergnügen, den der Blick von oben bleibt einem verwehrt – jedenfalls, wenn man als Genussradler - wie wir im Urlaub - dem Lauf der Saar und Mosel folgt, um Berge zu vermeiden.
Allerdings kam in mir schon in Saarbrücken angesichts der vielen Läufer am Saarufer die kaum stillbare Sehnsucht auf, Pedale mit Laufschuhen zu wechseln.
Etappenziel des Saarschleifentages war Mettlach und da wir nicht allzu viele Kilometer geradelt waren, reift schnell der Plan, die Saarschleife von oben zu sehen. In der Touristinfo gab es einen Wanderplan und ein ungläubiges Gesicht darüber, dass ich die knapp 15 km laufen wolle. Schließlich liegt der Aussichtspunkt „Cloef“ auch noch 180 Höhenmeter über der Saar.
Der Ortsteil Mettlachs, in dem man in die Saarhänge einsteigt, heißt bezeichnender Weise Keuchingen. Dem Namen machte ich alle Ehre und folgte einem schönen Weg mit tollen Blicken auf die Saar. Konnte man die Saar nicht sehen, entschädigten die schrägen Sonnenstrahlen durch den Buchenwald und ließen den Anstieg leichter erscheinen. Frustrierend war eine steiler Abstieg in das Tal eines kleinen Baches – ich will hoch und nicht wieder runter! Wieder steil aufwärts hörte ich bald eine Straße und hatte damit die Hoffnung, es bald geschafft zu haben. Es kann doch nicht sein, dass wichtige Aussichtspunkte in Deutschland nur zu Fuß zu erreichen sind. Auf der (!) Cloef angekommen genoss ich den Postkartenblick und versuchte mit eigenem Foto alle Postkartenmotive zu übertreffen. Jedenfalls gibt es keine Karte mit mir in Laufsachen im Vordergrund – nochmals Dank an den älteren Herrn, der es hier sicher nie lesen wird.
Der Versuch einen anderen Weg als Abstieg zu nehmen, gab ich schnell auf als es ein enger Trampelpfad wurde, auf dem ich mit meinen Schuhen rutschte. Aber auch der normale Rückweg wirkte viel kürzer. Was bleibt ist wieder ein schönes Lauferlebnis –anderswo.

P.S. Am 4. September gibt es einen Saarschleife-Marathon. Der geht aber unten entlang - eigentlich schade.

Jörg

Hai Jürgen!!!!


Lass dir gesagt sein, dass du von Mettlach aus die Cloef anfahrn kannst und nur wenige hundert M laufen musst vom Autoparkplatz bis zur Cloef.

Der Saarschleife-M ist eine ganz feine Sache, weil selbst wenn man nur den Hm läuft, läuft man die Schleife zweimal ab, aussen und innen.

Ich hab das Glück gute Freunde aus Besseringen zu haben, die haben mich damals dazu bewegt übrhaupt mit dem Laufen anzufangen, und so3-4mal pro jahr lauf ich mit diesen Freunden die Saarschleife ab.
Ne feine Strecke, wer mit Schotter/Feldweg zurecht kommt hat hier die Möglichkeit einen flachen lndschtl. absolut reizvollen HM zu absolvieren.

Gruss Mayo

19joerg61 hat geschrieben:P.S. Am 4. September gibt es einen Saarschleife-Marathon. Der geht aber unten entlang - eigentlich schade.

Da bin ich meinen ersten Marathon gelaufen. Und seitdem noch 2 oder 3 mal den Halben...

Der Saarschleifen-HM war mein allererster Laufwettbewerb - vor ziemlich genau einem Jahr.

Ein schönes Wanderziel ist auch die Innenseite der Schleife - zwar gibt es dort keine überwältigende Aussicht, aber eine Burgruine, die nur zu Fuß zu erreichen ist.

Hallo Jörg,

schöner Bericht Für mich ist es auch immer faszinierend, in einer fremden Gegend zu laufen. Es gibt so viele kleine und große Dinge zu bestaunen, daß man manchmal gar nicht merkt, daß man läuft. Und vorm Loslaufen zu Hause auf bekannter Strecke male ich mir manchmal, gerade bei schlechtem Wetter, den Lauf schon vorher in Gedanken aus - und hab dann eigentlich keine Lust. Anderswo freu ich mich bei jedem Wetter auf jeden Lauf

Kathrin

Stephen hat geschrieben:Der Saarschleifen-HM war mein allererster Laufwettbewerb - vor ziemlich genau einem Jahr.

Ein schönes Wanderziel ist auch die Innenseite der Schleife - zwar gibt es dort keine überwältigende Aussicht, aber eine Burgruine, die nur zu Fuß zu erreichen ist.

Vor einem Jahr bist du den ersten HM gelaufen und dieses Jahr im Mai den SM auf dem Rennsteig???
Jetzt erzähle nur, du hast davor keinen Sport getrieben?

Grüße

Jörg

19joerg61 hat geschrieben:Vor einem Jahr bist du den ersten HM gelaufen und dieses Jahr im Mai den SM auf dem Rennsteig???
Jetzt erzähle nur, du hast davor keinen Sport getrieben?

Nicht daß ich inaktiv gewesen wäre, aber vor 2004 habe ich keinen Sport ernsthaft ausgeübt.

Vor vielen Jahren hatte ich mir ein paar Laufschuhe zugelegt, bin aber unregelmäßig gelaufen und niemals länger als acht km. Im Frühling 2003 mußte ich einige Monate ohne Auto auskommen und gewöhnte mir an, alltägliche Strecken mit dem Fahrrad zurückzulegen, was mir dann auch bei einem Urlaub auf Kreta zugute kam, wo ich neben vielen Wanderungen zwei Radausflüge durch bergiges Gelände machte.

Im Herbst 2003 nahm der Bewegungsdrang zu, und ich ersetzte meine Uralt-Laufschuhe durch das Nachfolgermodell. Allerdings steigerte ich meine Umfänge viel zu schnell und wurde bald durch einen Überlastungsschmerz im Knie gestoppt.

Nachdem ich im Januar 2004 das Übungsprogramm aus Jack Heggies "Besser Laufen" durchgezogen hatte, klappte es wieder mit dem Laufen, und ich beschloß mir, das Ziel Marathon zu setzen und ganz allmählich darauf hinzuarbeiten, damit meine sportlichen Aktivitäten nicht wieder einschlafen.

Drei Monate dauerte es, bis ich zwei Stunden locker durchlaufen konnte - diesmal ohne irgendwelche Problem - und so stand dem Start beim Münchner Marathon nichts im Wege. Der Saarschleifen-HM in meiner Heimat kam mir als Test fünf Wochen vorher gerade recht. Aufgrund der extremen Hitze hatte ich mehr Probleme als erwartet, aber dafür lief es beim Marathon um so besser. Darüber, was sich seitdem getan hat, habe ich ja in diesem Forum ausführlich berichtet.

Jau, Stimmt,


letztes jahr wars beim SS-M echt heiss für die Jahrszeit
Da ham se auf die Schnelle noch nen Getränkestand bei Besseringen aufgestellt.

Trotzdem ist es ein sehr schöner Landschaftsm.

Die sog. Burgruine heisst "Burg Mont Clair".

Gruss Mayo

Keuchingen... der ist gut Fremd laufen macht Spass, gell? geht mir in letzter Zeit auch ab und zu so. Schöner Laufbericht, thx

19joerg61 hat geschrieben:Auf der (!) Cloef angekommen genoss ich den Postkartenblick und versuchte mit eigenem Foto alle Postkartenmotive zu übertreffen. Jedenfalls gibt es keine Karte mit mir in Laufsachen im Vordergrund – nochmals Dank an den älteren Herrn, der es hier sicher nie lesen wird.

Hast du noch keine Digicam oder warum find ich hier kein Bild?

Gruss Sigi

pandadriver58 hat geschrieben:
Hast du noch keine Digicam oder warum find ich hier kein Bild?

Gruss Sigi

Na gut, damit du es glaubst...

schööööön!!!!

Hallo an alle Saarschleifenfreunde!!!

Da ich unmittelbar an der Saarschleife (Besseringen) wohne gehört die Runde um die Saarschleife (ca. 18,8 km) natürlich zu einem meiner bevorzugten Laufreviere. Ab und zu lasse ich mir es dann natürlich nicht nehmen die auf den Höhen angesiedelten Ziele (Cloef, Burg Montclair) anzulaufen. Hier hab ich dann meine ganz spezielle Runde die über eine Gesamtdistanz von 26 km führt. Dabei sind ca. 565 Höhenmeter zu überwinden. Am kommenden Sonntag werde ich jedoch die Runde am Ufer der Saar zurücklegen. Zuvor (morgen) steht für mich jedoch zunächst noch ein Volkslauf über 10 km in der näheren Umgebung an. In zwei Wochen (4. September) werde ich dann den Saarschleifen-Halbmarathon in Angriff nehmen. Ich hoffe dann auf bekannten Terrain meine Bestzeit im Halbmarathon zu verbessern. Ich kann nur allen dazu raten einmal an diesem wunderschönen Landschafts(halb)marathon teilzunehmen.

Hier ein Link zum Saarschleifen-Marathon:

http://www.saarschleife-marathon.de/index.html

Vielleicht bekommt ja noch jemand Lust um dort teilzunehmen.

MfG RunningFiasko