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Ist Kraft ein Indikator für verbesserte Beweglichkeit?

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Moin!

Bin zwar kein Medizin- oder Sportprofi... aber hat Beweglichkeit nicht eher etwas mit Koordination zu tun? Wenn ich mir zum Beispiel Bodybuilder anschaue: Kraft haben die eine ganze Menge, aber bei der Beweglichkeit bin ich etwas skeptisch :D
Vielleicht habe ich aber auch die Frage falsch verstanden, eine Präzisierung, bzw. kleine Erläuterung zu der Frage könnte da eventuell weiterhelfen :)

Roadie

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Hallo Schnitte,

ok, sofern überhaupt keine Kraft vorhanden ist, wird es wohl auch nichts mit der Beweglichkeit. Doch das war es dann auch schon, Du kannst an der Kraft hoch und runterregeln wie Du willst, beweglicher wirst Du davon nicht. Und wenn Du Beweglichkeit trainierst, dann profitiert die Kraft allenfalls geringfügig dabei.

Beweglichkeit sagt aus, welche Reichweite Deine Bewegungen haben können. So wäre jemand sehr beweglich, der stehend noch mit den Ellenbogen auf die Erde kommen kann, während jemand, der dabei nicht mit den Fingerspitzen den Boden berühren kann, weniger beweglich ist.

Koordination setzt Bewegung voraus, umfasst aber eher Zielgerichtetheit. Sich so über die Sprunglatte zu winden, dass sie nicht gestreift wird, ist eine Frage der Koordination. Koordination wird aber allein durch mehr Beweglichkeit nicht verbessert.

Knightowl
Wer sich auf dem Seil halten will, sollte balancieren üben - wer auf dem Seil überleben will, runterfallen

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Nein, selbstverständlich nicht. Wenn könnte auch nur eine verbesserte Kraft Indikator für was anderes sein - einfahc nur "Kraft" ist Infikator für Kraft ;-)
Bei der Beweglichkeit spielt die krafterzeugende Muskulatur natürlcih eine Rolle - bei der aktiven gleich doppelt, da Muskeln auf der einen Seite die Bewegung ausführen und auf der anderen Seite ihre Antagonisten gedehnt werden, bei Kraft und Beweglichkeit handelt es sich aber um zwei weitgehend unabhängige motorische Fähigkeiten - von Extrembodybuildern oder sowas mal abgesehen ...

Grüße - Uli -

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biologisch gesehen trainierst du zB beim krafttraining erstmal deine muskelkoordination bevor sich irgendetwas an deiner wirklichen "kraft" ändert. die muskelfasern lernen besser ineinander zu greifen.
beweglichkeit würde ich jetzt aber auch eher wie oben geschehen definieren.
vielleicht wirfst du hier was durcheinander?

aloha
florian

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Roadrunner79 hat geschrieben:Moin!

Bin zwar kein Medizin- oder Sportprofi... aber hat Beweglichkeit nicht eher etwas mit Koordination zu tun? Wenn ich mir zum Beispiel Bodybuilder anschaue: Kraft haben die eine ganze Menge, aber bei der Beweglichkeit bin ich etwas skeptisch :D
Vielleicht habe ich aber auch die Frage falsch verstanden, eine Präzisierung, bzw. kleine Erläuterung zu der Frage könnte da eventuell weiterhelfen :)

Roadie

Hallo Roadie!

Leider kann ich die Frage nicht präzisieren. Im Prinzip verstehe ich sie auch nicht so genau. Sie ist eher eine Ansichtsfrage. Ich muss schreiben was ich davon halte. Und so frage ich mal euch und vielleicht fasse ich eure Gedanken, ob nun "pro" oder "kontra", zusammen.

Lasst euren Gedanken freien Lauf so wie knightowl.
Und deine Meinung kenn ich jetzt auch.

LG

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was ist für dich beweglichkeit? ist es die fähigkeit den körper möglichst weit in alle richtungen zu verrenken oder zu drehen oder biegen zu können? oder meinst du es im sinne von koordinationsfähigkeit bzw. geschicklichkeit beim sport allgemein?

zunächst mal das: ein guter sportler hat "kondition". darunter versteht man u.a. ausdauer + kraft + koordinationsfähigkeit (kondition wird meist mit ausdauer gleichgesetzt, stimmt so aber nicht). die kraft setzt sich wieder aus maximalkraft, schnellkraft und kraftausdauer zusammen.
ganz allgemein hat kraft nicht mit beweglichkeit gleichgesetzt werden. kraft - in ihren verschiedenen formen - ist aber durchaus voraussetzung für anderes. wie sollte z.b. ein hochspringer über 2 m jumpen, wenn er keine schnellkraft in den beinen hätte. und ein kugelstoßer muss seine gigantischen muskeln koordinieren können, sonst kann er kraft nicht in weite umsetzen ...

hilft das???
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Wie wäre es denn mit der Größe Kraft, als Kontraindikation für Beweglichkeit?.

Mal angenommen Sportler Sowieso wird vom Sportarzt oder Physiotherapeuten gedehnt, gestreckt, durchbewegt, etc. Zu Beginn der Therapie muss der Therapeut deutlich mehr Kraft aufbringen als am Ende der Behandlung, weil eben die Beweglichkeit verbessert werden konnte. :confused: war das einigermaßen klar.
To finish first, you have to finish first! :prof:

http://trisport.gmxhome.de/portal.htm

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sanchopancho hat geschrieben:Wie wäre es denn mit der Größe Kraft, als Kontraindikation für Beweglichkeit?.
Nein, auch das haut nicht hin. Speerwerfer haben trotz enormer Schnellkraftleistungen eine ausgezeichnete Beweglichkeit im Schultergürtel, Ringer sind ebenfalls sehr "kräftig" bei einer hohen Beweglichkeit. Selbstverständlich geht ein intensives Krafttraining ohne begleitende Übungen für die Beweglichkeit mit einer Einschränkung dieser einher aber nochmal: Der Zusamenhang von Kraft und Beweglichekit ist bestenfalls als lose zu bezeichnen.

Grüße - Uli -

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Vielen Dank! Ihr alle habt mir sehr geholfen:

Ist Kraft ein Indikator für verbesserte Beweglichkeit?
1) Nein:
- Kraft und Beweglichkeit sind zwei weitstehend unabhängige motorische Faktoren
- Kraft kann nicht mit Beweglichkeit gleichgesetzt werden
- man wird nicht beweglicher

2) Ja:
- bei der aktiven Beweglichkeit muss der agonist kontrahieren und der Antagonist sich verlängern

:prof: Also "ja" und "nein"


Kommen wir nun zu meiner Diplomarbeit!
Ich verteile die Aufgabenbereiche und jeder schreibt 10-20 Seiten darüber! :D
Ihr dürft natürlich die Themen untereinander austauschen. :teufel:

LG
Schnitte

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Ist Kraft ein Indikator für verbesserte Beweglichkeit?

:nein: Hier die Antwort von Peter L. (wissenschaftl. Mitarbeiter des Instituts für Sportwissenschaft der Humboldt Universität zu Berlin) gegeben im Forum von http://trisport.isthier.de/ :

Nein. Eine verbesserte Kraftfähigkeit induziert keine erhöhte Beweglichkeit. Im Gegenteil. Krafttraining führt zur Verkürzung der Muskulatur, was ein Dehnen notwendig macht.

Gruß

Torsten von http://trisport.gmxhome.de aus Berlin

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Hallo Schnitte!

Kraft und Beweglichkeit sind zwar 2 veschiedene Dinge, schließen sich aber nicht aus. Beweglichkeit (Mobilität) kann aktiv und passiv beurteilt werden. Beispiel aktiv: Stand, Knie vorne hoch heben. Wie weit geht es mit Muskelkraft (M. rectus femoris)? Oder blockiert vorher sein verkürzter Gegenspieler (M gluteus maximus)?
Beispiel passiv: Knie mit Händen zur Brust herdrücken.

Je mehr Muskelmasse aber im Spiel ist, umso mühsamer wird es aber, die Mobilität der Gelenke zu erhalten bzw. gar zu verbessern, da Krafttraining tendenziell die Muskulatur stärker verkürzt als z.B. Ausdauertraining.
Kraft kann kein Indikator für Beweglichkeit sein. Ein Ferrari mit 300 PS ist nicht wendiger als ein VW Polo mit 60 PS! :zwinker5:

Schöne Laufwoche!
Ricello
"Das ständige Beschäftigen mit der Gesundheit ist auch eine Krankheit!" (Plato)
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