Sogar aus Belgien waren 7 Teilnehmer angereist; Bürgermeister Laberenz (?) lies es sich nicht nehmen, die Läufer auf die Strecke zu schicken (mit klassischem Fehlstart...) und ab gings. Zu laufen waren 4 Runden à 10550m, die pro Runde knapp 120 Höhenmeter aufwiesen. Auf gut-deutsch heisst das: es war wellig bis bergig. Ich wollte heute meinen letzten - ganz langen - Trainingslauf vor dem Bonn-Marathon machen und dies mit möglichst Gleichgesinnten im Rahmen dieser Veranstaltung.
Dabei war mir wichtig, mich nicht plattzumachen und "locker" zu bleiben; was angesichts der Höhenmeter nicht ganz einfach sein würde. Nach dem Start lief ein Teilnehmer, den ich nicht kannte direkt los, als ginge es um olympische Meriten, dahinter folgten Gerd Billig (local hero vom TGH Wetter) und Christian Foschepoth aus Witten zusammen mit Dirk Meurer (ebenfalls Witten) Billig und die anderen beiden sind Marathonläufer die eine 3:09h bis 3:19er Zeit in 2005 gelaufen sind - also schon ambitioniertere Läufer. Ich folgte mit 2 anderen (Matthias ??) und Ralf Kampschulte. Der eine hatte eine 3:45er Zeit als PB der andere (Ralf) eine 3:26h. Mit diesen beiden lief ich die erste Runde zusammen, lernten uns kennen und hatten uns einiges zu erzählen. Für uns drei hatte diese Veranstaltung keinen Wettkampfcharakter, sondern sollte ein reiner "Trainingslauf" bzw. Landschaftsmarathon werden. Nach 55:35min hatten wir die ersten 10,5 km geschafft und hielten zur Verpflegung an. Unterwegs gab es einige Passagen, auf denen Eis und hart gefrorener Schlamm das Laufen deutlich erschwerte; wir blieben daher locker, pausierten an den Verpflegungsstellen und machten Spässchen unterwegs.
In der zweiten Runde musste Wegbegleiter Matthias an einer langen Steigung unwiet vom Gut Schede (Näher Herdecker Krankenhaus) reissen lassen und Ralf und ich hatten unser Tempo gefunden und blieben zusammen. Dirk Meurer mit C.Poschefoth waren zwischenzeitig durch einen "Toilettenstop" zurückgefallen und nur noch Gerd Billig und der "lonesome Frontrunner" waren vor uns.
Eingangs der dritten Runde (die mit 53:50min auch die schnellste war) zog Foschepoth an uns vorbei und sollte auch schlussendlich als Zweiter ins Ziel kommen. Ralf und mich kümmerte das herzlich wenig. Wir waren zwar mittlerweile etwas einsilbiger geworden, pushten uns aber gut gegenseitig. Wenn einer zu schnell wurde, bekam er das vom anderen mitgeteilt und das Tempo wurde angespasst. Gerd Billig stieg nach 3 Runden aus. Er hatte vorher schon angedeutet, das er sich nicht "so gut" fühlte; Dietmar Kubsch tat es ihm gleich. Es ist vielleicht auch verlockend, bei 10,5km-Runden nach der 3.Runde auszusteigen. Ich sage mal einfach dazu: "When the going gets tough, the tough get going !!"
Wenn ich alleine gelaufen wäre, hätte ich aber vielleicht auch nach 30km aufgehört - so aber machten Ralf und ich aus, das wir nach über 3-stündigem gemeinsamen Laufen auch zusammen ins Ziel kommen wollten. Der Blick auf die Uhr verriet uns, das eine Zeit deutlich unter 4 Stunden drin war und so gingen wir frohen Mutes die letzten 10500m an. Susanne, die Frau von Ralf bekam ausgangs der 3.Runde noch schnell die Order, 2 kühle Bier zu besorgen (für den Zieleinlauf...!) und auf ging's.
Ralf musste nun an den Steigungen nun doch sehr pusten und kämpfen; aber durch meine Ermutigungen gepusht und die Aussicht, im Ziel ein kühles Blondes zu bekommen, biss er sich ein ums andere Mal durch.Der Zieleinlauf war besonders schön und regelrecht medienwirksam, als wir nebeneinander - Hand in Hand - gemeinsam Platz 3 nach Hause bringen konnten !
Dem Motto "Freundschaftsmarathon" sind wir beiden daher sicher am ehesten gerecht geworden. Die Finisherzeit von 3:39:42 Std. kann sich für die wirklich schwere Strecke sehen lassen (5:12min/km) und das Beste ist: Meine Beine sind nicht mal "dick" !!
Das Bier im Ziel war übrigens köstlich und ging direkt ins Blut....Cheers!
