Genusslauf oder Wettkampftraining...das ist hier die Frage ;)

Guten Abend , zusammen

ich habe mit einem sonderbaren Phänomen zu kämpfen und mich würde interessieren ob ich damit alleine bin.

Ich liebe es zu laufen, bin der totale Genußläufer und bin dann auch mal flott und über ne stunde und das mehrmals die Woche unterwegs....

...sobald ich mir aber denke "naja...deine Leistung ist ok du könntest ja mal für nen 5km Lauf trainieren" hab ich absolut keinen Bock mehr die Schuhe zu schnüren....ich laufe kürzer und quäle mich und es macht mir keinen Spaß...

...das endet dann meist in 1-2 Wochen totalem Laufstopp...bis ich wieder drauf pfeiffe und nur zum Genuß laufe....

Ich kann mittlerweile damit leben, aber Wettkampf ist scheinbar nichts für mich!
Oder war jemand auch mal so drauf und läuft jetzt Wettkämpfe?

Danke fürs Antworten!

Lg
Kati

Bei mir ists eher umgekehrt, ich will immer mehr. Nicht unbedingt um bei WK´s oben zu stehen sondern vielmehr um herauszufinden was ich schaffen kann. Sich einem selbst zu beweisen.

Hallo Kati,

bei mir war es so, als ich mit dem Laufen begann, dass ich sagte: "Ne ich laufe nur für mich - Wettkampf ist nichts für mich"!!! Doch heute ist es umgekehrt und ich habe auf Training ohne das Ziel "Wettkampf," keinen richtigen Spaß. Das heißt Spaß schon, aber mir fehlt etwas!!! Mittlerweile bin ich 26 Wettkämpfe gelaufen, davon sogar 6 x HM. Im nächsten Jahr laufe ich meine ersten Marathon!!! Hätte ich auch nie geglaubt

Also lass Dir Zeit. Laufe, wie Du es empfindest. Und sollte der Tag tatsächlich kommen, kannst Du Dich um so mehr freuen. Und auch wenn es nie sein wird, dann bleibe beim Genusslaufen. Warum nicht ?? Wichtig ist, dass es Dir Spaß macht.

Grüße
Angelika

Roadrunnergirl hat geschrieben: Ich kann mittlerweile damit leben, aber Wettkampf ist scheinbar nichts für mich!

Hi Kati,
steht nirgendwo geschrieben, daß jede/r Wettkämpfe laufen muß. Aber irgendwie ist es ja wohl doch ein Thema für Dich, sonst hättest Du diesen Beitrag nicht gepostet.

Versuche es doch mal so.
Nach einen anstrengenden Training folgt meistens ein reg. DL. Das ist dann künftig Dein Genußlauf, der nebenbei auch den Zweck hat, das vorangegangene Training besser zu verarbeiten.
Den verdienst Du Dir quasi durch den intensiveren Lauf vom Vortag.
Zwei Fliegen mit einer Klappe.
Je intensiver Du läuft, umso entspannter sind irgendwann die reg. DL und umso besser klappen die intensiven Einheiten.

Viel Spaß
IR

Hi Roadrunnergirl,

Mir geht es haargenauso! Ich habe einmal 12 Wochen Training genau nach Plan durchgezogen, dann auch mein Ziel (fast) erreicht und das Gefuehl war toll! Aber das tolle Gefuehl war mir nicht toll genug fuer die Abstriche, die mein Alltagsleben fuer den "Plan" (habe auch da 5 mal gerade sein lassen und oefter mal was ausgelassen oder veraendert) hinnehmen musste, waren es mir letztendlich irgendwie nicht wert.

Immer, wenn ich jetzt einen neuen Plan ausdrucke, voellig begeistert bin und davon traeume, wie schnell ich in 3 Monaten fuer den und den Wettkampf werden koennte, kann ich eine Woche spaeter (oder schon beim naechsten Training) nicht mehr den Biss entwickeln, den ich das erste Mal hatte.

Mein Job ist im Moment aber auch ziemlich aufwendig (nicht einmal zeitlich, aber irgendwie kommt mein Kopf nicht los) und ich habe zwei kleine Kinder... sage mir immer, dass ich in einigen Jahren vielleicht einen Routinejob habe und Kinder, die nur noch heimkommen, um den Kuehlschrank leerzuraeumen und in ihr Zimmer zu verschwinden. Vielleicht habe ich dann den Biss und die Lust, einen Plan durchzuziehen und zu geben, was ich geben kann, wenn ich laufe.

Vielleicht sind Deine Energien ja auch im Moment woanders mehr gebraucht... dann "plane" voraus. Ich vertraue mir selbst, dass ich mein Ziel, schneller zu laufen, nicht weggeschoben habe, sondern aufgehoben habe, fuer die richtige Zeit...

Genusslaufe lieber... bei mir bewirkt Druck gerade auch nur das Gegenteil... dann ist laufen ein "das muss ich auch noch machen", keine Entspannung mehr, bei der ich den Kopf freibekomme.

Gruesse, Mailne

gemäß der Annahme, ich würde beginngen, für irgendetwas zu trainieren, würd mich das im vorhinein so enorm unter Druck setzen und ich würd noch vorm Wettkampf im KRankenhaus landen *g*

Also denk ich erst garnicht drüber nach und lauf glücklich und fröhlich stressfrei durch die Welt und fühle nicht mal das Bedürfnis, mich mit anderen zu messen, da ich das noch nie mochte. :o)

liebe Grüße von der ebenfalls Genußläuferin Bibi

hallo kati,

bei mir ist es auch anders rum, ohne wettkämpfe würd ich garantiert weniger trainieren.

aber was anderes, warum denkst du, 5km wär für dich die richtige wettkampfdistanz? ich bin noch nie 5km im wettkampf gelaufen, weil:
- ich auf kurze distanzen dann so reinpowern müsste, bin nicht so schnell, das wär eher quälend...
- immer weniger leute mitmachen, wie zb. bei 10km. da fällt man als langsamer läufer mehr auf...
- ich auf 5km nicht trainieren mag (ich laufe lieber längere strecken...)

vielleicht wären bei dir auch 10km die bessere wettkampf-distanz? wenn du gerne über eine stunde unterwegs bist, dann schaffst du die distanz sicher. und ganz so anstrengend ist es nicht (ok, der letzte km schon, aber während den ersten km geht es, könnte mich mit kurzen sätzen fast unterhalten, naja, für ein paar worte würds reichen).

Roadrunnergirl hat geschrieben: Ich liebe es zu laufen, bin der totale Genußläufer und bin dann auch mal flott und über ne stunde und das mehrmals die Woche unterwegs....

Das geht doch auch ganz toll bei einem 10 Km Lauf! Da du ohnehin mehrmals in der Woche läufst und das über eine Stunde lang, da schaffst du den 10 km Lauf doch ohne Probleme.
Nimm ihn gar nicht als "Wettkampf". Ich würde dafür auch gar nicht extra auf Zeit trainieren, sondern einfach bei einem schönen Stadtlauf mit etwas Volksfestcharakter im Frühjahr / Sommer mitmachen. Nur so aus Spaß.... nicht im Kampf um Sekunden.

Aber "Wettkampf" muss schließlich nicht sein. Wichtiger ist, Spaß am Laufen zu haben und jeder mag es unterschiedlich. Ich laufe lieber noch etwas längere Strecken, wobei mir die Zeit nicht so wichtig ist.... aber so ganz egal ist sie mir auch nicht.

LG
Klaus

Bibimon hat geschrieben:gemäß der Annahme, ich würde beginngen, für irgendetwas zu trainieren, würd mich .....

Ich dachte du trainierst schon für unseren Lauf im Mai 20... . Na, dann kann ich es jetzt ja bei meinem Training auch etwas ruhiger angehen lassen.

Klaus

Hallo Kati,
ich finde gut, was Klaus Dir geschrieben hat (Beitrag Nr. 8).

Gruß Hans

sorry habe nicht gleich geantwortet, aber ich bin mit Arbeit und Abendschule an manchen Tagen ziemlich ausgelastet.
Was auch wahrscheinlich ein Mitgrund ist warum ich vllt. keine Lust habe in noch einem weiteren Bereich meine Leistung zu messen.

Aber das mit dem 10km Lauf hab ich noch gar nicht bedacht, ich dachte immer ein 5km lauf sei einfacher...was ist so die Durchschnittszeit bei einem 10km Lauf?

Und wer weiß wenn ich mal einen Wettkampf gelaufen bin, vielleicht möchte ich dann auch nicht mehr damit aufhören

Aber das wichtigste bleibt mir der Genuß dabei, den kann man natürlich auch haben wenn mal durchbeißen muss. Also ich verbinde Genuß nicht unbedingt nur mit gemächlichem Dahintrotten.

Lg

Roadrunnergirl hat geschrieben:Aber das mit dem 10km Lauf hab ich noch gar nicht bedacht, ich dachte immer ein 5km lauf sei einfacher

Bei 5 km ist das Ankommen einfacher

Aber die, denen es um gute Zeiten geht, laufen dabei wesentlich schneller (20 sek pro km) als auf 10 k.

...was ist so die Durchschnittszeit bei einem 10km Lauf?

Inwiefern ist die relevant? Schau halt, wieviele Leute im Vorjahr dein Tempo liefen. Und wieviele langsamer waren.

Und wer weiß wenn ich mal einen Wettkampf gelaufen bin, vielleicht möchte ich dann auch nicht mehr damit aufhören

Aber das wichtigste bleibt mir der Genuß dabei, den kann man natürlich auch haben wenn mal durchbeißen muss. Also ich verbinde Genuß nicht unbedingt nur mit gemächlichem Dahintrotten.

Lg

Jetzt versteh ich nichts mehr. Ich muss weg.

geniesser hat geschrieben:
Inwiefern ist die relevant? Schau halt, wieviele Leute im Vorjahr dein Tempo liefen. Und wieviele langsamer waren.

Das ist deshalb relevant, weil ich wissen will ob ich für sowas bereit wäre oder ob ich noch zu langsam bin

Da such dir doch einen Lauf aus, schau in die Ergebnislisten der vergangenen Jahre und schau, ob du die Platzierung "geniessen" bzw. verkraften könntest.
Übrigens den Hm läuft man meist langsamer als nen 10er.

runnersgirl hat geschrieben:Übrigens den Hm läuft man meist langsamer als nen 10er.

na ich werd mich mal schlau machen Danke!

Roadrunnergirl hat geschrieben: na ich werd mich mal schlau machen Danke!

Klar.... ein 5 km Lauf geht natürlich auch. Wenn es ein Jedermannslauf ist, ist das ok. Wenn es kein Jedermannslauf ist, dann geht`s dabei meist echt um Zeit und man muss von Anfang an voll loslaufen. Ich mag das nicht so.

Bei den 10 km Läufen würde ich als Richtwert sagen 10 km = 60 Minuten sollte ohne sich absolut zu verausgaben drin sein. Aber das hängt vom Lauf ab und vom Ort ab. Manche Läufe sind reiner Wettkampf, andere mehr eine Event wo es um die Stimmung und den Spaß geht.
Am Besten ist es, vor einer Anmeldung die Ergebnisliste vom Vorjahr ansehen.

Viel Spaß... du findest bestimmt das Richtige.

Klaus

Hallo Kati,

dein Phänomen kenne ich nicht. Ich tat immer, wonach mir der Sinn stand. Das waren 15 gelaufene Jahre ohne jeden Gedanken an einen offiziellen Lauf. Dann war da der Traum vom Marathon und ich begann an Volksläufen teilzunehmen. Inzwischen - ganz frisch - hab ich mich auch an die Ultradistanz gewagt und musste natürlich entsprechend dafür trainieren. Wenn ich etwas will, dann setze ich die Absicht auch um. Dann ist das Ziel mir Ansporn und Orientierung im Trainingsgeschehen.

Wenn ich lese, wie es dir ergeht, drängt sich mir unwillkürlich der Gedanke auf, dass du diese Laufteilnahmen ev. gar nicht wirklich willst. Dass du darin keinen Sinn siehst, nicht die Freude erahnst, die damit verbunden sein kann. Dass du dich (oder vielleicht tun es auch Bemerkungen von Freunden?) dazu verpflichten willst, vorhandenes Kapital (= erlaufene Ausdauer) in Erfolge umzumünzen. Also Effizienzdenken, wie es uns heute ja anerzogen wird. "Du kannst das, also mach's auch!"

Oder ist es vielleicht das böse Wort vom "Wettkampf", dass dich blockiert? Der Begriff klingt ja nach Leistungsvergleich, nach Bewertung, Einstufung, nach möglichem Erfolg, aber auch Misserfolg. Dann solltest du dir bewusst machen, dass bestimmt 95% der Teilnehmer an offiziellen Läufen (klingt doch gleich viel besser, als Wettkampf, oder?) gar keinen Wettkampf suchen. Sondern schlicht das Erlebnis, den Spaß, die Gemeinschaft mit anderen Läufern, ihre eigenen Grenzen, oder was auch immer sonst. Ich bin noch in keinem meiner zahlreichen "Wettkämpfe" mit irgendwem um die Wette gelaufen. Ich will nur mir selbst etwas beweisen - meistens jedenfalls. Manchmal nicht einmal das.

Mein Rat: Lass es einfach sein, bis es dich von selbst dahin zieht. Laufen als Hobby ist zu schön und zu wichtig, um es sich durch so etwas zu verleiden oder etwa zu zerstören.

Alles Gute

Roadrunnergirl hat geschrieben:
Aber das mit dem 10km Lauf hab ich noch gar nicht bedacht, ich dachte immer ein 5km lauf sei einfacher...was ist so die Durchschnittszeit bei einem 10km Lauf?

Roadrunnergirl hat geschrieben:Das ist deshalb relevant, weil ich wissen will ob ich für sowas bereit wäre oder ob ich noch zu langsam bin

Hallo Kati, wenn Du wirklich mal testen willst, ob Dir so ein 10-km-Volkslauf zusagt, dann denk nicht viel über Zeiten und so nach, sondern lauf einfach mal mit. Z.B. zu Silvester gibt es ganz viele Volksläufe quer über Deutschland verteilt.

Bei einem 10-km-Lauf gibt es die ganz schnellen, die das unter 30 min. schaffen, ganz viele, die so um 45 - 55 min laufen und auch genug, die noch über einer Stunde laufen. Aber darum geht es ja auch gar nicht. Es geht um den Spaß am gemeinsamen Laufen und am eigenen Kampf gegen die Uhr.

Es gibt sicher genug Läufer, die mit 59:xx ins Ziel kommen und total happy sind, weil sie die Stunde geknackt haben, und es gibt auch genug, die über eine 43:xx total enttäuscht sind. Also Zeiten sind relativ.

Ich würde an Deiner Stelle einfach mal mitlaufen und schauen, was dabei rauskommt, PB wird es sowieso . Und wenn es Dir dann Spaß macht dann versuchst Du beim nächsten Mal vielleicht ein paar Minuten (oder Sekunden) besser zu sein.
Und wenn Du daran Spaß hast, dann hast Du auch Spaß daran, für die gute Zeit zu trainieren.
Und wenn Du Spaß am WK hast, aber keine Lust für anstrengendes Tempotraining, dann machst Du eben keins und läufst den WK nur so mit.

Mir machen WK total Spaß, obwohl ich zur Zeit nur den Anspruch habe nicht Letzte zu werden.

Ich wünsche Dir viel Spaß bei Deinem ersten WK.

Lg Chrisi

U_d_o hat geschrieben:
Wenn ich lese, wie es dir ergeht, drängt sich mir unwillkürlich der Gedanke auf, dass du diese Laufteilnahmen ev. gar nicht wirklich willst. Dass du darin keinen Sinn siehst, nicht die Freude erahnst, die damit verbunden sein kann. Dass du dich (oder vielleicht tun es auch Bemerkungen von Freunden?) dazu verpflichten willst, vorhandenes Kapital (= erlaufene Ausdauer) in Erfolge umzumünzen.

Du hast recht ich sehe keinen Sinn darin mich mit anderen zu messen. Es ist wirklich nicht so, dass ich mich verpflichtet fühle an einem Wettkampf teilzunehmen.
Ich möchte einfach diese Faszination ergründen...eben weil ich von dir genannte Freude daran momentan noch nicht erahnen kann! Es interessiert mich einfach, vielleicht finde ich dann einen Sinn oder ich lasse es wieder bleiben

Daher werde ich wohl wirklich wie von Chrisi vorgeschlagen einmal an so einem Volkslauf teilnehmen. Da muss ich mich nicht so wegen der Zeit fertig machen und kann trotzdem mal reinschnuppern. Ich hatte bei Wettkampf immer die afrikanischen Spitzenläufer bei den Marathons im Kopf die ich im Fernsehen sehe^^ *übertreib*

Roadrunnergirl hat geschrieben:Ich hatte bei Wettkampf immer die afrikanischen Spitzenläufer bei den Marathons im Kopf die ich im Fernsehen sehe^^ *übertreib*

"Angeb" ich bin sogar schon einen 10-km-Wettkampf mit Kenianern gelaufen! Die hatte ein Ortsansässiges Autohaus extra eingekauft, dass sie in Ihrem Namen gewinnen. Dann mussten die "Stars" natürlich nach dem Lauf erst ins Hotel gefahren werden zum Duschen (vor Ort gab es keine, also das gemeine Volk konnte sich nur umziehen). Nun gut, ich muss zugeben es war ziemlich frisch an diesem Junitag, wir hatten auch alle Pullis und (dünne) Jacken an, aber dann kamen die endlich 30 min zu spät zur Siegerehrung, und waren in dicke Daunenjacke eingepackt. Da musste ich doch lachen. Natürlich haben die Afrikaner (m+w) alle Plätze eingesackt. Aber die Werbung für das Autohaus war doch mehr als stümperhaft: Die hatten einfach Aufkleber mit dem Schriftzug auf die Jacke geklebt, aber die hielten nicht mal bis zum Siegerfoto. Also Alles in Allem ein lustiges Erlebnis.