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Zug- und Bremsläufer bei Marathon mit wechselndem Profil

Zug- und Bremsläufer bei Marathon mit wechselndem Profil

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Hallo.

Im April habe ich meinen ersten durch entsprechendes Training (16-Wochen-Plan) vorbereiteten Marathon vor mir.

Üblicherweise läuft man den Marathon ja mit konstanter Geschwindigkeit, d.h. Kilometerzeit = angepeilte Zielzeit / 42.2.

Dies mag ja bei flachen Strecken gut funktionieren.

Was aber macht man bei einem Landschaftsmarathon wo es laufend rauf und runter geht?

Der Weiltalwegmarathon z.B. hat ein ausgewiesenes Gesamtgefälle von 390 Höhenmetern, dazwischen sind jedoch einige Zwischenanstiege wovon der erste bei km8 fast 100 hm aufweist.

Ein konstantes Lauftempo erscheint mir unmöglich.

Die Website mit der Laufzeitberechnung, wo Steigungen und Gefällestrecken einfließen, brachte einen Zeitzuschlag von gut 3 Minuten. http://www.neujahrsmarathon.ch/index.php?id=48

Ich könnte jetzt stur nach Herzfrequenzmesser laufen ( 80 - 85%), bei den Steigungen ein wenig Tempo herausnehmen und es beim Gefälle laufen lassen.

Alternativ kann ich die Ergebnislisten der letzten Jahre nehmen und schauen ob ich einen Läufer finde der in etwa meine Zielzeit läuft und sich für dieses Jahr auch angemeldet hat (allerdings keinen Bergfloh der mich in den Steigungen "an die Wand rennen lässt").

(Bei 10k Läufen klappt das ausgezeichnet, weil ich sonst auf den ersten paar km eher zu langsam laufe).

Was meint Ihr dazu?

Welche Chancen und Risiken seht Ihr?


(ich laufe mit Sicherheit keine Bestzeit, möchte aber vermeiden dass ich im Ziel den Gedanken bekomme "Da wären noch gut 5 - 10 Minuten drin gewesen").

So geschehen bei meinem Signatur-HM, mind. 5 Minuten wären noch gegangen.

Ein wenig Ehrgeiz, mich unter Druck zu setzen, habe ich schon.

Gruß, Thomas
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Wir Zwerge sind eher geborene Sprinter. Mordsgefährlich auf kurzer Distanz.
Gimli, völlig ausser Atem bei der Verfolgung der Hobbits Merry und Pippin

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Lauf doch in der Vorbereitung aehnlich wellige Strecken, dann bekommst Du ein gutes Gespuer. Am Wettkampftag kannst Du dann vorrangig nach deinem dadurch erworbenen Koerpergefuehl laufen.

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Ich habe vor, absolut ungleichmäßiges Tempo zu laufen. Warum soll ich bergab die Zeit verschenken?
Vergiß diesen minimalen Zeitzuschlag nach Formel. Das funktioniert vielleicht bei 10 km oder bei optimal trainierten Läufern oder Bergspezialisten. Andere verlieren auf der 2. Hälfte des Marathons sehr viel mehr als die Formel besagt.
Auf den ersten 2 Dritteln des bergigen Marathons versuche ich, nicht anaerob zu werden, weil das zuviel Energie kostet, die wird am Ende eh knapp. Daher gehe ich, wenns sein muß, teilweise die Hügel hoch.

Mit Brems- oder Zugläufern funktioniert es bei mir selten, denjenigen muß ich schon vorher gut kennen und wissen, daß er sowohl bergauf und bergab, als auch anfangs und am Ende sowie insgesamt etwa dasselbe Tempo läuft. Wer tut das schon? Die Vorlieben sind ja verschieden, besonders bei bergigen Strecken.

:hallo:
Bin mal gespannt, wieviel vor mir du ankommst.
Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst (Matthias Claudius)

http://artificial-nonsense.blogspot.com/

4
Hallo Mountainrunner
ich laufe auch den Hambacher-Schloss Marathon und bin jetzt schon einige Marathon mit Höhenmeter hinter mir, habe die Erfahrung gemacht wie du den Berg hoch läufst läuft man auch wieder hinab, denn bergab kostet mehr Kraft als du meinst. Du kannst die Zeit nicht aufholen die du beim Bergauf laufen verloren hast. Ich würde versuchen ein gleichmäsiges Tempo zulaufen, besonders wenn es der erste Marathon ist. Ich weis zwar nicht welche Zeit du laufen willst aber ich würde diesen Marathon geniesen, weil das keiner ist um eine Bestzeit anzugehen.

Volker

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Beim ersten sollte man sich nicht so einen Druck machen.Wenn man dabei bleibt macht man sich den noch oft genug.42,195 werden nicht nur beim ersten Mal verdammt lang.Du hast auch anscheinend erst den ersten HM gelaufen.Da sollten im Vorfeld noch ein paar dazukommen.

Gruß
Jeck

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Mountainrunner hat geschrieben:...ich laufe mit Sicherheit keine Bestzeit, möchte aber vermeiden dass ich im Ziel den Gedanken bekomme "Da wären noch gut 5 - 10 Minuten drin gewesen"...
Hi Thomas,
was ist so schlimm daran?

Es ist beim Marathon äußerst schwierig, genau die Geschwindigkeit von Anfang an zu treffen, die einerseits keine Zeit verschenkt, andererseits nicht jenseits des km 35 für den Hammermann, bzw seine Vorboten sorgt. Es ist eben nicht auf den Punkt berechenbar, wie schnell man konstant 42 km laufen kann, da für das momentane Leistungsvermögen unter anderem Faktoren eine Rolle spielen, die man überhaupt nicht berechnen kann. So kann man beispielsweise nicht mit einberechnen, wie viele Minuten Zeitverlust etwa psychischer Stress mit sich bringt. Einerseits der ganz normale Alltagsstress in der Vorbereitung, aber auch selbstgemachter während des Wettkampfs, wie z.B.: "Ich darf an dieser Steigung nicht noch mehr Zeit verschenken", u.ä.

Frühestens nach Deinem 1. Marathon wirst Du wissen, wie Du bei km 42 aussiehst, mit jedem Marathon wirst Du ein Wenig mehr über Dich erfahren und trotzdem wirst Du immer wieder überrascht sein, wie man einbrechen kann.

Ich habe erst 8 Marathons hinter mir und warte darauf, irgendwann nach einem der nächsten Marathons, vielleicht in Neustadt, das von Dir gefürchtete "Oh je, ich hätte 5 min schneller sein können" sagen zu dürfen und mich nicht, wie es Achim Achilles sehr schön formuliert, wie ein Spätheimkehrer von der Ostfront zu fühlen.

Viele Grüsse,
Alex
Gesperrt

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