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Wo ist der Silberstreif am Horizont

Wo ist der Silberstreif am Horizont

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Hallo Läufer-Gemeinde!

Ich möchte mich vorstellen und Eure Einschätzungen zu meinem Training erfahren.

Ich
Bin 30 Jahre alt, 1,96m groß und 90kg schwer.

Laufen
Seit 3 Monaten laufe ich. Die ersten 1,5 Monate lief ich einmal wöchentlich 5 km. Seit 1,5 Monaten laufe ich zwei bis dreimal wöchentlich 5 km, seit dem verwende ich auf eine Pulsuhr.

Ziel
Ich möchte Herz, Kreislauf und Rücken stärken. Etwas für meine Gesundheit tun.

Problem
Die Geschwindigkeit (knapp unter 8km/h).
Mein wichtigstes Kontrollinstrument bin ich selbst. Ich laufe immer nur so, dass ich mich wohlfühle. Dabei beachte ich, dass ich mich immer locker unterhalten kann. Da bin ich ganz relaxt.
Mit der Pulsuhr hat mein Training eine neue Dimension erhalten. Ich musste feststellen, dass ich anscheinend immer noch zu schnell war. Nun versuche ich, neben dem Wohlfühlen, auch einen Pulskorridor von 140-157 nicht zu verlassen.
Und hier liegt der Hase im Pfeffer. Noch nie kam ich so entspannt daheim an!
Wer schnell neben mir hergeht, kann locker mithalten. Von echtem Laufsport kann da also keine Rede sein. Dennoch lugt mein Puls immer mal wieder über die 160, ich muss mich direkt zügeln, um nicht zu schnell zu sein.
Im Schnitt habe ich bei meiner 5km langen Trainingsstrecke einen Puls von 154 +/- 1.

Liebe erfahrene Läufer, mache ich grundsätzlich etwas falsch, oder muss ich mich noch ein wenig gedulden?
Wie lange wird es wohl dauern, bis ich wirlich anfangen kann zu laufen?
Haltet Ihr es für sinnvoll die Pulsgrenzen streng einzuhalten?
Sollte ich öfter als dreimal wöchentlich laufen?
Sollte ich lieber längere Trainingseinheiten einlegen?

Danke für Eure Einschätzungen

Sebastian

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opusone hat geschrieben:Hallo Läufer-Gemeinde!
:hallo:
Laufen
Seit 3 Monaten laufe ich. Die ersten 1,5 Monate lief ich einmal wöchentlich 5 km. Seit 1,5 Monaten laufe ich zwei bis dreimal wöchentlich 5 km,
klingt nicht gerade abwechslungsreich, immer 5km..
seit dem verwende ich auf eine Pulsuhr.
Wieso?
Ziel
Ich möchte Herz, Kreislauf und Rücken stärken. Etwas für meine Gesundheit tun.
Für den Rücken musst du dir aber was anderes suchen
Problem
Die Geschwindigkeit (knapp unter 8km/h).
Mein wichtigstes Kontrollinstrument bin ich selbst. Ich laufe immer nur so, dass ich mich wohlfühle. Dabei beachte ich, dass ich mich immer locker unterhalten kann. Da bin ich ganz relaxt.
He, das ist doch super :daumen: Wo ist das Problem?
Mit der Pulsuhr hat mein Training eine neue Dimension erhalten. Ich musste feststellen, dass ich anscheinend immer noch zu schnell war. Nun versuche ich, neben dem Wohlfühlen, auch einen Pulskorridor von 140-157 nicht zu verlassen.
Ich glaube nich, dass du zu schnell warst.
Ich glaube, du hast dir- wozu auch immer-den falschen Pulsbereich ausgesucht
Und hier liegt der Hase im Pfeffer.
:nick:
Wie lange wird es wohl dauern, bis ich wirlich anfangen kann zu laufen?
Du kannst doch :)
Haltet Ihr es für sinnvoll die Pulsgrenzen streng einzuhalten?
Nein! Wozu denn eigentlich?
Sollte ich öfter als dreimal wöchentlich laufen?
Sollte ich lieber längere Trainingseinheiten einlegen?
Du solltest dir mal Abwechlsung gönnen :nick:

Dein "Problem" fing mit der Pulsuhr an- leg sie erstmal in die Schublade. Oder benutze sie und nimm die Werte interessiert zur Kenntnis

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

Rueckfrage an pingu - Laufen Reuckenunfreundlich?

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pingufreundin hat geschrieben:
Ziel
Ich möchte Herz, Kreislauf und Rücken stärken. Etwas für meine Gesundheit tun.
Für den Rücken musst du dir aber was anderes suchen
Pingu, warum bezeichnest du Laufen als rueckenunfreundlich? Ich konnte durchaus das Gegenteil feststellen - meinen Ruecken empfinde ich, seit ich laufe, als kraeftiger und gleichzeitig entspannter. Sowohl im Schulter/Nackenbereich als auch im unteren Ruecken.

(Wir reden ja hier ueber lockeres Laufen ueber rel. kurze Strecken um 5km.)

Zur Ausgangsfrage kann ich leider nix beisteuern. Mein Puls wird stur ignoriert.

Susanne

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opusone hat geschrieben: Nun versuche ich, neben dem Wohlfühlen, auch einen Pulskorridor von 140-157 nicht zu verlassen.
Und hier liegt der Hase im Pfeffer. Noch nie kam ich so entspannt daheim an!
Wer schnell neben mir hergeht, kann locker mithalten. Von echtem Laufsport kann da also keine Rede sein. Dennoch lugt mein Puls immer mal wieder über die 160, ich muss mich direkt zügeln, um nicht zu schnell zu sein.
Im Schnitt habe ich bei meiner 5km langen Trainingsstrecke einen Puls von 154 +/- 1.
Und damit sind wir beim Kern der Sache angekommen - woher hast du denn deinen "Pulskorridor" ? Etwa über die beliebte Berechnung max.HF = 220 - Lebensalter?

Schau mal hier: max. HF

Aus den Antworten von 89 Läufern wird deutlich, dass die Formel alles macht, aber keine gescheite max. HF ermittelt. Also, schmeiß den Pulser inne Ecke und lauf!

Gruß
Janni
Nicht die Jahre in unserem Leben zählen, sondern das Leben in unseren Jahren zählt. (Adlai E. Stevenson)

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opusone hat geschrieben:Ziel
Ich möchte Herz, Kreislauf und Rücken stärken. Etwas für meine Gesundheit tun.

Wenn noch keine Vorschädigungen vorliegen, stärkt das Laufen die komplette Rumpfmuskulatur. Damit kannst Du Rückenproblemen u.U. vorbeugen.
opusone hat geschrieben: Nun versuche ich, neben dem Wohlfühlen, auch einen Pulskorridor von 140-157 nicht zu verlassen.

Wie kommst Du zu diesen Grenzwerten?
Nach Deiner Beschreibung könnte ich mir vorstellen dass Du eine recht hohe maximale Herzfrequenz hast. Was hast Du vor dem Laufen gemacht? irgendeinen (Ausdauer-)sport?
opusone hat geschrieben: Haltet Ihr es für sinnvoll die Pulsgrenzen streng einzuhalten?

Nein! Du solltest etwas mehr Abwechslung in Dein Training bringen. 3 Mal pro Woche ist ok, aber jetzt solltest Du einmal etwas schneller und einmal etwas länger laufen. Zwangsläufig wirst Du beim schnelleren Tempo (nicht übertreiben, langsam steigern...) den Pulsbereich nicht mehr halten können. Ist aber nicht wirklich schlimm :wink:
Den längeren würde ich dann aber erstmal mit gedrosseltem Tempo laufen (so wie bisher).

Wenn Du neben den genannten Gesundheitszielen keinen sportlichen Ehrgeiz entwickelst (höher, schneller, weiter), ist das Training aber völlig ok. Dann beschwer Dich aber auch nicht, wenn Du Dich nicht weiterentwickelst. :wink: Aber vielleicht bleibst Du dann wenigstens von den
gröbsten orthopädischen Problemen verschont :daumen: .

Für die Erreichung des Gesundheitszieles wäre flottes (Nordic) Walken sicherlich auch sehr gut geeignet mit geringem orthopädischem Risiko.

6
ich habe ja nicht geschrieben, dass Laufen dem Rücken schaden würde.

Ich glaube aber eben nicht, dass Laufem dem Rücken nützt.

Ich habe auch schon häufig gehört, dass für den Rücken Krafttraining empfohlen wird :nick: Ich hab aber noch nie gehört, dass man Laufen direkt bei Rückenproblemen empfiehlt.

Ich hab meine Rückenprobleme nur im Griff, wenn ich regelmäßig trainiere (eben nicht nur laufe) (Im Moment also gar nicht :nene: )

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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opusone hat geschrieben:Hallo Läufer-Gemeinde!

Wer schnell neben mir hergeht, kann locker mithalten. Von echtem Laufsport kann da also keine Rede sein. Sebastian

Doch!!

Übrigens, wenn du bevor du mit dem Laufen angefangen hast hauptsächlich sitzend tätig warst :D , nützt das Laufen auch deinem Rücken, ganz einfach weil du dich jetzt bewegst. Solltest du Rückenbeschwerden haben (?), laß dir doch von deinem Hausarzt
"KG mit Übungen" verschreiben, die sind dann wirklich etwas für den Rücken und du kannst sie zu Hause weiter betreiben.
Liebe Grüße,
Volker

8
Hallo Sebastian,

dein Lauf im Wohlfühlbereich, dreimal pro Woche ist ein guter Anfang und du solltest das fortsetzen. Wozu du dich nun mit einem Pulsmesser selbst verunsichern musst, weiß ich nicht. Besonders Einsteiger schaffen es oft nicht, ihren Puls "unten" zu halten. Dieses Überschießen des Pulses ist normal. Dabei fühlt man sich trotzdem wohl und warum solltest du dann langsamer laufen? So lange du dich unterhalten kannst, ohne dabei außer Atem zu kommen ist alles ok. Lass den Pulsmesser daheim in der Schublade, bis du ihn später brauchst, um in abweichenden Bereichen des Pulses zu trainieren. Bis dahin kannst du die Signale deines Körpers verstehen lernen. Atemfrequenz und Laufgefühl sagen dir was gut und was schlecht ist.

Vom Pensum her solltest du nur langsam (alle paar Wochen), die Lauflänge ein wenig vergrößern. Erst einmal nicht schneller laufen. Auch nicht mehr als 3x die Woche. Ausdauer gewinnt man nicht beim Laufen! Ausdauer gewinnt man nach dem Laufen, beim Erholen auf der Couch. Der Körper braucht Zeit, um den Abbau von Ressourcen durch das Lauftraining zu kompensieren und - jetzt kommt's - noch ein bisschen was drauf zu legen, damit du nächstes Mal besser bist. So funktioniert Training: Als Wechsel von Belastung und Erholung. Für Einsteiger ist wichtig, dass sie nach einer Belastung einen kompletten Erholungstag haben. Das ist nur gewährleistet, wenn du nicht häufiger als 3x läufst.

Wichtig ist meiner Meinung nach auch, dass du dich von deinem Einsteiger-Komplex frei machst: Du hast längst angefangen zu laufen, auch wenn du langsamer unterwegs bist als andere!

Du hast bei deinen Zielen angegeben, dass du etwas für deinen Rücken tun möchtest. Mit dem Laufen geht das nur sehr bedingt. Tatsächlich haben viele Läufer, auch jene mit beträchtlichen Kilometerleistungen, das Problem einer unterentwickelten Rückenmuskulatur. Viele wissen das nicht einmal, finden nur keine Erklärung für irgendwelche Beschwerden (die sich nicht unbedingt im Rücken melden müssen). Für die Kräftigung der Rückenmuskulatur gibt es gute Übungen, die man neben dem Lauftraining absolvieren sollte. Mach nicht den Fehler mancher Läufer, die immer noch glauben, dass man mit den Beinen läuft. Tatsächlich ist der komplette Körper - insbesondere der Rumpf - an der Laufbewegung maßgeblich beteiligt.

Alles Gute und viel Erfolg

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hallo opusone, :hallo:

schmeiß die blöde Pulsuhr weg und lauf einfach wieder so, dass du dich gut dabei fühlst. Lass dich von dem Teil nicht zu seinem Sklaven machen. Lauf jetzt erstmal lieber öfter statt länger. Und Übrigens, du bist jetzt schon ein richtiger Läufer.

Happy running,

Stuttie :daumen:
Grüßle
Frank

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Hallo opusone,

zunächst einmal Willkommen im Forum :hallo:

als ich Ende März/Anfang April 2004 (mit Ende 36 - 191 cm - 82 kg) mit dem Laufen - und überhaupt mit Sport - angefangen habe, bin zunächst auch 3mal die Woche so ca. 5 km gelaufen - jedoch ohne Pulsuhr. Auf die bin erst sehr viel später gestoßen (wußte auch gar nicht, daß es so was überhaupt gibt). Wichtig ist, wie U_d_o schon geschreiben hat, seinen Körper erst mal kennenzulernen. Die Pulsmessungen kamen bei mir erst im August 2004 dazu (da hab' ich mir meine erste Polar geleistet :D ) - und wenn ich mir die Dateien von damals so ansehe, hatte ich so einen Puls von mal 167, mal 175 - Tempo muß so bei ca. 10 km/h gewesen sein. Nur hab' ich mich nie davon zu sehr abhängig gemacht. Für mich war es ein Meßinstrument wie ein Thermometer oder die Uhrzeit - mehr nicht.

Ich glaube, am Anfang einer "Läuferkarriere" ist eine höhere Herzfrequenz trotz niedrigem Tempo normal - schließlich muß der Körper sich erst mal an die neue Belastungsform gewöhnen - und der Körper is nu mal trääge :zwinker2: .

Kommt alles mit der Zeit. Nur Geduld. Bleib' erst mal beim ruhigen Tempo. Der Erfolg stellt sich auf lange Sicht bestimmt ein.

Heute - nach 3 Jahren - müsste ich auf dem Laufband oder im Freien ordentlich schrappen, um überhaupt auf eine Herzfrequenz von 175 zu kommen :zwinker2: .

Viel Spaß weiterhin beim Laufen

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Liebe Läufer,

vielen Dank für die tollen konstruktiven Antworten.
Ich habe tatsächlich etwas an meinem Training geändert und bin nun viel zufriedener als zuvor!
Die Pulsuhr bleibt, auch notiere ich mir die Daten, jedoch ist der Ton ausgeschaltet. Erst nach dem Training, beim dokumentieren der Daten, schaue ich wieder auf die Uhr.

So macht es einfach mehr Spaß zu laufen.

Leider kämpfe ich seit letzter Woche mit einer Erkältung, sieht so aus, als würde ich zwei Wochen unfreiwillige Pause machen müssen.

Bleibt Gesund und sportlich!

Sebastian
Gesperrt

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