Hollenlauf und Hollenmarsch abgesagt

Die Sturmfolgen sind so enorm das die Veranstaltung leider dieses Jahr nicht stattfinden kann.

Informationen

Das Schreiben auf den Seiten der Veranstalter klingt ja dramatisch. Wenn ich da nicht so merkwürdige Dinge wie

"§ 4 Landesforstgesetz"...."WALDBETRETUNSVERBOT.."

lesen würde, könnte ich ja jetzt von einem netten Spaziergang in der nähe von Schmallenberg berichten (verdammt, der Bundestrojaner ließt im Forum mit )

Soo schlimm sah es da (wo ich natürlich nicht gewesen bin ) gar nicht aus.

Aber gut: dann laufe ich halt dieses Jahr noch mal den langen Kanten, auch Rennsteig genannt. Hollenlauf ist dann eben erst 2008.

LG

Florian

florianb hat geschrieben:

"§ 4 Landesforstgesetz"...."WALDBETRETUNSVERBOT.."

lesen würde, könnte ich ja jetzt von einem netten Spaziergang in der nähe von Schmallenberg berichten (verdammt, der Bundestrojaner ließt im Forum mit )

Na ja die Bilder die mir meine Eltern aus den heimischen Forsten rund um Latrop 10km von Schmallenberg geschickt haben sind schon sehr beeindruckend. Demnach wäre es wirklich leichtsinning das Ding durchzuziehen. Schade für die Veranstalter, die haben eine Menge Geld in den Sand gesetzt.

Gruß Martin

hier eine 100km Wanderalternative in Norddeutschland auf Seite 38

Martinwalkt hat geschrieben:Schade für die Veranstalter, die haben eine Menge Geld in den Sand gesetzt.

Nicht notwendigerweise. Kann mir schon vorstellen, dass etliche auf die Idee eingehen, das Startgeld ein Jahr lang liegenzulassen. Diese Kulanz muss sich eine Orga erstmal leisten können.

Für den Leser dieser Extremsport-Berichte ist es schade...

Der Grund für die Absage ist wahrscheinlich weniger die unmittelbare Gefahr für die Läufer (letzten Sonntag in den Ardennen sind wir dauernd über Bäume geklettert und bei der Brocken-Challenge war's auch nicht viel besser), sondern die frei Fahrt für die Holzlaster.

Woanders (z.B. in Belgien ) würde man den Läufern einfach sagen: "ey, passt halt auf. Wer nicht an einem Stück heim kommt, ist selber schuld. Start auf eigne Gefahr". Hier zulande geht so was aus verschiedenen Gründen leider nicht .

LG

Florian

florianb hat geschrieben:Der Grund für die Absage ist wahrscheinlich weniger die unmittelbare Gefahr für die Läufer

als Veranstalter wäre mir das Risiko zu groß. Zudem ist die Strecke ja auch offiziell nicht freigegeben.

Mein Vater war lange Jahre Förster in der Gegend und nach seiner Einschätzung ist es immer noch sehr riskant sich im Wald zu bewegen. Den Bäumen sieht man es halt nicht an ob sie kurz vor dem umknicken sind. Manche fallen völlig unvermittelt noch lange nach dem Sturm einfach um. Stell dir vor das passiert dann beim Marsch...

Ich will keinen abhalten trotzdem in solche Wälder zu gehen auf eigene Gefahr hin. Aber ich kann das Forstamt und die Stadt verstehen und dem Veranstalter wird die Absage nicht leicht gefallen sein..

Die Absage: schade, sicherlich, aber absolut einzusehen! Ich war am vergangenen Wochenende am Rennsteig: es sah erschreckend und z.T. wirklich übel aus! Dort ist bei den momentanen Verhältnissen auch noch nicht an einen Lauf zu denken!! Das ist Fakt.

Das Problem sind nicht nur die Bäume, die auf dem Weg liegen, sondern auch zahlreiche angeknackste, potentiell gefährliche Bäume in Wegnähe.

Man sollte sich in Thüringen in diesem Jahr die Floskel, dass Rennsteigläufer die Härtesten sind und sich durch nichts und niemandem vom Rennsteiglauf abbringen lassen, besser sparen!

Bei diesem Thema ist kein nassforsches "geht schon" angesagt, sondern wirklich Verantwortung!

killing joke hat geschrieben:Die Absage: schade, sicherlich, aber absolut einzusehen! Ich war am vergangenen Wochenende am Rennsteig: es sah erschreckend und z.T. wirklich übel aus! Dort ist bei den momentanen Verhältnissen auch noch nicht an einen Lauf zu denken!! Das ist Fakt.
Bei diesem Thema ist kein nassforsches "geht schon" angesagt, sondern wirklich Verantwortung!

Ich kann es nur bestätigen. Ich war am Wochenende in Schmallenberg Jagdhaus.
Die Bäume liegen teilweise quer über den Wegen, ganze Hügel sehen aus als hätte der Wind Mikado mit den Bäumen gespielt. An eine Veranstaltung ist nicht zu denken!

Gruß Jürgen

Wirklich schade. Dann drücke ich die Daumen für 2008 (so ganz im Geheimen habe ich ja auch schonmal mit dem Gedanken gespielt...)

Martinwalkt hat geschrieben: ... Mein Vater war lange Jahre Förster in der Gegend ...

Ich habe im Forstamt Schmallenberg vor einigen Jahren mal eine IT-Fortbildung für die Förster abgehalten. Ich hatte nie wieder so viele Hunde unter den Teilnehmern wie dort!

Elling hat geschrieben:Ich kann es nur bestätigen. Ich war am Wochenende in Schmallenberg Jagdhaus.

Jürgen was hast du denn in Jagdhaus verloren?

übrigens zum Rothaarsteig-marathon im Oktober durch Jagdthaus ist man noch guten Mutes das die Strecke dann wieder frei ist. Der Rothaarsteiglauf im Frühjahr zwischen Brilon und Winterberg ist auch abgesagt

Martinwalkt hat geschrieben:Jürgen was hast du denn in Jagdhaus verloren?

Familienfeier

killing joke hat geschrieben: Bei diesem Thema ist kein nassforsches "geht schon" angesagt, sondern wirklich Verantwortung!

Als Deutscher Ausrichter würde ich diesen Sommer auch einknicken. Bei den hiesigen Gesetzten, Verordnungen und Verfügungen. Ich bin zwar kein Jurist, aber ich schätze, daß für einen Lauf durch den Wald bestimmt mehr Paragraphen gelten, als er Schritte hat (Landes- Bundes und Regional-Bestimmungen, dazu versucht noch jeder zweite Pächter sich ein Beispiel an Toll-Collect zu nehmen) Von völlig verworrenen EU-Erlassen- und -Gesetzten mal gar nicht zu reden!

Leider ist es nach geltendem Recht illegal, die Verantwortung für das eigene Leben dem Individuum selbst zu überlassen. Der Tenor: "..Du kennst das Risiko; ob Du also laufen, willst ist Deine Sache..." ist halt grade out

Wenn ich die Entscheidung, durch welchen Wald ich laufe, und durch welchen nicht, selber treffen dürfte (man beachte den Konjunktiv ).....

LG

Florian

florianb hat geschrieben: Der Tenor: "..Du kennst das Risiko; ob Du also laufen, willst ist Deine Sache..." ist halt grade out

Das liegt aber auch daran das es auch bei der Bevölkerung "out" ist nach dieser Einstellung zu leben. Sobald irgendetwas passiert wird doch die Stadt verklagt weil der ein Weg nicht ordnungsgemäß hergestellt worden ist, weil der Baumkontrolleur doch hätte sehen müssen das der Baum krank ist der jetzt auf das Auto, das Haus oder den Mensch gefallen ist....Aber wehe es wird ein Baum gefällt der für den Laien nicht krank aussieht...dann wiederrum wird sich zum Baumschutz daran angekettet.

Was meinst du was die Leute tun werden wenn sie jetzt trotz Verbot in den Sturmwald gehen und sie verletzten sich? Die meisten werden trotzdem versuchen irgendwie zu klagen...so ist es nun mal.

Im übrigen werden die Wege auch teilweise wieder freigegeben. Die Betretung erfolgt dann aber noch auf eingene Gefahr. Es gibt also schon eine Abstufung was erlaubt ist und was nicht.

Im Übrigen ist es auch jedermann eigene Entscheigung in einen gesperrten Wald, über eine rote Ampel zu gehen oder auf dem Fußweg Rad zu fahren. Das sind Ordnungswidrigkeiten man kommt nicht ins Gefängnis deswegen. Nur man muss dann auch die Folgen tragen wenn die Versicherung dann auch nicht zahlen will...

Gruß Martin

Hiermal ein Vergleich zwischen Hollenmarsch und der Horizontale in Jena.