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Literatur zur Trainingsplanung gesucht

Literatur zur Trainingsplanung gesucht

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Hallo zusammen,

seit 8 Monaten bin ich wieder, nach langer verletzungsbedingter Pause, wieder dabei. Ich bin das, was man wohl einen "ambitionierten" Läufer nennt (=will, aber kann [noch] nicht).

Es scheint mir an der Zeit mein Training etwas systematisch aufzupeppen. Ich möchte mein Training selbst planen und verstehen. Dazu meine Frage:

Wo kann ich nachlesen (am liebsten Bücher), wie ich mein Training leistungsfördernd organisiere, also welche Trainingseinheiten denkbar sind, welche Trainingsreize damit gesetzt werden sollen, welche Regenerationszeiten damit einhergehen; allgemein wie ich (praktisch orientiert, also konkret und nachvollziehbar - am besten an Beispielen) das Problem der Wochen-, Monats- Saisonzyklisierung angehe.

Vor allen Dingen, und im Augenblick für mich aktuell, wäre die Frage nach einem wettkampffernen und trotzdem leistungsorientierten Training (ich möchte erst im Herbst meinen ersten Hauptwettkampf angehen)

Im Augenblick habe ich noch ein paar ältere Veröffentlichungen dazu; das passendste davon ist von Ludwig Geiger "Ausdauertraining", ist mir aber im Detail zu unkonkret.

Was benutzt ihr denn so zur Trainingsplanung? tia! :hallo:
Erbarmen! Die Hessen kommen!

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Obwohl ich ein Bücherwurm bin , fand ich seit dem einen Jahr meines aktiven Laufens selten ansprechende Bücher. Dagegen gibt es einige Online-Publikationen, die ich hilfreicher fand, als was in Buchhandlungen so rumsteht.

Also da wäre (sorry, bookmarks nicht zur hand):
pponlin.co.uk
David Holt website
Google für: tinman running
home.hia.no/~stephens/
http://www.geocities.com/gprrc/lydiard.html
http://www.hillrunner.com/lydiard/links.php
Google für: Daniels Rechner

Die Methoden von Lydiard und Daniels sind online sehr gut dokumentiert.

Letztlich geht es mMn um
- eine Periodisierung aufs Jahr / die Saison gesehen
- eine clevere Abfolge unterschiedlicher Belastungsintensitäten

Und jeder Sportler sollte mMn seine individuelle Trainierbarkeit beachten lernen. Ich stehe kompletten, veröffentlichten Trainingsplänen sehr kritisch gegenüber. Aber da ist jeder Jeck wieder anders...


Der zweite Punkt ist, dass man sein Training von Anfang an gut dokumentieren sollte. Vergangene Woche habe ich die Monatssummen meiner 11 Mo. Laufen ausgewertet, das war in Relation zu den WK-Ergebnissen sehr interessant. Es reicht nicht, nur einen laufcampus-Plan zu befolgen und die Einheiten auf dem Ausdruck abzuhaken! ;)

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Hi,

das Buch "Laufen mit Lydiard" find ich persönlich klasse.
Hab ca. 3 1/2 Monate daran angelehnt trainiert und die Verbesserungen waren erstaunlich.
Liebe Grüße,
Volker

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Du hast gute Anforderungen! Mir fallen folgende Bücher ein.

Daniels: Daniels' running formula
Pfitzinger: Road Racing for Serious Runners
Pfitzinger: Advanced Marathoning

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Vielen Dank erstmal!

Das dauert jetzt doch etwas zur Sichtung (ist ne ganze Menge).
Ist Lydiard tatsächlich noch so aktuell? Pfitzinger und Daniels habe ich noch nie gehört (bin ich ein Ignorant?). Mal schauen, obs die auf Deutsch gibt..
Erbarmen! Die Hessen kommen!

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Kilomenator hat geschrieben:V
Ist Lydiard tatsächlich noch so aktuell?
Lydiard wurde oft falsch verstanden .... denn Lydiard ist mehr als viele km laufen.

Hier mal was zu Lydiard neuerer Art
http://www.geocities.com/gprrc/lydiard.html

Ansonsten für immer gut - auch wenn es mehr aus der Mittelstrecken Ecke kommt:
Martin/Coe - Mittel- und Langstreckentraining

-running-

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-running- hat geschrieben: Ansonsten für immer gut - auch wenn es mehr aus der Mittelstrecken Ecke kommt:
Martin/Coe - Mittel- und Langstreckentraining
:) genau dieses Buch hätte ich auch noch empfohlen. Das Original heisst: Better Training for Distance Runners, einfach nur gut. Die englische Ausgabe hat den Vorteil, das man sie noch bekommt :) Zum Lydiard orientierten Training gibt es noch das Buch "Run with the Best" von Tony Benson and Irv Ray. Letzteres steht bei mir leider noch ungelesen im Schrank, mir fehlt da momentan die Zeit bzw. andere Dinge habe höhere Priorität.

@Kilomenator bzgl. des Ignoranten. Schwer zu sagen. Das folgende ist meine subjektive Meinung. Das Problem ist, dass hier in Deutschland anscheinend nur deutsche Bücher bekannt sind und in der Vergangenheit gab es dann fast nur etwas von Steffny. Ich persönlich halte die ganze deutsche Literatur im Vgl. zu den hier bereits erwähnten englisch sprachigen Büchern, eher für schwach. Wirklich etwas für mich mitgenommen, habe ich fast ausschließlich aus der englischsprachigen Literatur. Das "große Laufbuch" von Steffny habe ich mir daher nie gekauft, da mir die Bücher die ich vorher von ihm gelesen habe überhaupt nicht gefallen habe. Ich fand die inhaltlich einfach nur oberflächlich und nicht sonderlich toll dafür geeignet um sich selbst vernünftige gut strukturierte Trainingspläne zu machen. Wie gesagt sein aktuelles Buch kenne ich nicht.

Das beste deutsche Buch was ich bisher gelesen habe ist auch der hier schon erwähnte Hottenrott. An einigen Stellen "schlampig" geschrieben, aber die fallen auf, wenn man sich ernsthaft damit auseinandersetzt. M.M. ein gutes Buch und bei den deutschen Sportstudenten immer noch sehr verbreitet, teilweise kennen die leider nichts anderes, da hier aus irgendeinem Grund englischsprachige Literatur gerne ignoriert wird (das war jetzt sehr pauschal, ist aber meine überwiegende pers. Erfahrung).

Erfrischend anders sind die Bücher von Matthias Marquardt, aber für deinen Zweck am Anfang vielleicht nicht so gut geeignet.

Viel Spaß beim Laufen,
Torsten

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Das Schöne an Daniels ist auch, daß er wirklich nur "Guidelines" vorgibt. Die Pläne muß man sich dann mehr oder weniger selbst erstellen. Nur die schnellen Einheiten sind pro Woche vorgegeben. Er sagt nur, daß sie möglichst weit auseinanderliegen sollten.
Vorher kommt noch seine "Theorie", die in manchen Dingen den Messungen von Neumann, Hottenrott "Das große Buch vom Laufen" (?) widerspricht.
Lertztes Jahr war die Laufbibel in aller Munde. Die habe ich aber nicht gelesen.

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CarstenS hat geschrieben:Du hast gute Anforderungen! Mir fallen folgende Bücher ein.

Daniels: Daniels' running formula
Pfitzinger: Road Racing for Serious Runners
Pfitzinger: Advanced Marathoning
Und für Leute, die es noch etwas tiefgehender und wissenschaftlicher wollen, wird immer wieder "Lore of running" von Timothy Noakes empfohlen.
Das habe ich aber (wie all die anderen Bücher :zwinker2: ) selbst nicht gelesen.

Gruß Matthias
Pain is temporary, pride is forever (Dave Scott)

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kk66 hat geschrieben:Bzgl. Daniels allerdings: was der sich wohl bei dem Aufbau des Buchs gedacht hat?? Und sein Stil ist stark gewoehnungsbeduerftig, imho.
Ich würde mal sagen, dass er manchmal sehr amerikanisch ist.
Und Pfitzinger wiederholt sich zu gerne, manche Abschnitte sind gar direkt kopiert.
Was mich genervt hat, war, dass nirgends genau beschrieben war, wie die ganz kurzen Intervalle/Wiederholungsläufe zu laufen sind. Irgendwann habe ich dann eine Beschreibung gefunden, die wohl die richtige war.
Trainieren angelehnt an Pfitzi klappte sehr gut bei mir, nach Daniels werde ich naechste Saison mal antesten. Letzterer betont kurze schnelle Einheiten deutlich mehr - mal sehen, ob mir das gut tut.
Interessant. Ich habe ein paar Jahre stark nach Daniels trainiert und bin gut vorangekommen. Natürlich kann es sein, dass ich das mit anderen Methoden auch wäre.

Gruß,

Carsten

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re: Steffny
Den hatte ich ganz vorsätzlich nicht genannt. Meiner Meinung nach ist der (Perfektes Lauftraining) gut geeignet für Anfänger, um leicht verständlich eine erste Einführung ins Thema zu bekommen. Für die Trainingsplanung viel zu dünn.

---
Im Augenblick klaube ich mir die Planung zusammen aus dem genannten Ludwig Geiger für die Zyklen und Peter Greifs Countdown 2001 für die konkrete Umsetzung bestimmter Trainingseinheiten. Da ich das jetzt erst drei Wochen mache, kann ich noch nicht über Auswirkungen berichten. Ich hoffe es passt irgendwie zusammen.

Pfitzinger, Daniels und Hottenrott habe ich mir gestern "zur Ansicht" bestellt. Ich bin gespannt!
Erbarmen! Die Hessen kommen!

laufbibel

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hi,

ich habe auf weihnachten "die laufbibel" von dr. matthias marquardt bekommen und mir gefällt es sehr gut. vorallem das technik-training ist darin sehr gut beschrieben und die verschiedenen trainingsmethoden.

allerdings fehlen mir noch ein paar trainingspläne. in erster linie sind die trainingspläne auf den marathon zu geschnitten, was für mich momentan noch irrellevant ist, da ich bisher nur an einigen halbmarathon teilnehmen darf.

aber zum techniktraining kann ich das buch auf alle fälle empfehlen!

mfg bernhard

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Kilomenator hat geschrieben: ....
Wo kann ich nachlesen (am liebsten Bücher), wie ich mein Training leistungsfördernd organisiere, also welche Trainingseinheiten denkbar sind, welche Trainingsreize damit gesetzt werden sollen, welche Regenerationszeiten damit einhergehen; allgemein wie ich (praktisch orientiert, also konkret und nachvollziehbar - am besten an Beispielen) das Problem der Wochen-, Monats- Saisonzyklisierung angehe.

Vor allen Dingen, und im Augenblick für mich aktuell, wäre die Frage nach einem wettkampffernen und trotzdem leistungsorientierten Training (ich möchte erst im Herbst meinen ersten Hauptwettkampf angehen)
.........
Ich mag die Laufbibel ja auch sehr, in Hinsicht auf das oben stehende Zitat halte ich das Buch für den Threadersteller allerdings für weniger bis gar nicht geeignet. Die bereits genannten englischsprachigen Trainingsbücher oder das von Hottenrott behandeln das Thema Trainingsplanung viel ausführlicher!
Mik

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Hat nicht jemand noch eine Idee für Läufer, die sich mit dem Englischen sehr schwertun?

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runnersgirl hat geschrieben:Hat nicht jemand noch eine Idee für Läufer, die sich mit dem Englischen sehr schwertun?
Ich tu mich da auch etwas schwer, aber ich muss da jetzt durch, weil ich letzte Woche das hier auch irgendwo genannte Buch von Daniels geschenkt bekommen habe. Mein Wörterbuch liegt in Reichweite. :peinlich: Mal sehen ob das klappt.

An deutscher Literatur gefällt mir speziell in Sachen Training (!) das in Beitrag #2 bereits von Nordmann genannte "Ausdauertrainer Laufen" von Hottenrott/Zülch.
Mik

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Mik hat geschrieben:Ich tu mich da auch etwas schwer, aber ich muss da jetzt durch, weil ich letzte Woche das hier auch irgendwo genannte Buch von Daniels geschenkt bekommen habe. Mein Wörterbuch liegt in Reichweite. :peinlich: Mal sehen ob das klappt.

Hallo zusammen,

ich bin jetzt gerade dabei, den Daniels zu lesen. Wenn man sich erstmal eingelesen hat, klappt es ganz gut! Sehr interessant :daumen:

Was ich mir immer noch nicht vorstellen kann: einen 10er oder einen HM als "Saisonhöhepunkt" zu wählen. Was, wenn man diesen Wettkampf dann versemmelt? Vielleicht messe ich diesen Strecken auch immer noch nicht genug Aufmerksamkeit bei?
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

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woodstock hat geschrieben: Was ich mir immer noch nicht vorstellen kann: einen 10er oder einen HM als "Saisonhöhepunkt" zu wählen. Was, wenn man diesen Wettkampf dann versemmelt? Vielleicht messe ich diesen Strecken auch immer noch nicht genug Aufmerksamkeit bei?
Hallo,
natürlich kann es theoretisch immer passieren, dass ein WK sehr schlecht läuft. Mit guter Vrobereitung, zunehmender Erfahrung und Wettkampfhärte passiert das aber immer seltener. als jugendlicher Mehrkämpfer habe ich nach 8-10 Jahren Leichtathletik in den meisten Mehrkämpfen mehrere PBs aufgestellt, selbst bei schlechtem Wetter.
Mehr Wettkampfhärte bekommst du durch mehr WK. Du kannst aber nicht vor jedem WK Extrem-Tapering betreiben, wenn du viele WK machen willst. Deswegen gibt es Saisionhöhepunkte und unwichtigere (Trainings)-WK.

Irgendwann wird es natürlich schwieriger, sich selbst zu schlagen. Da muss man dann auch in anderen Kategorien denken, u. U. sind dann auch Platzierungen wichtiger als Zeiten. Die meisten hier sind aber wahrscheinlich noch meilenweit davon entfernt, so austrainiert zu sein, dass Bestzeiten nur noch um Sekunden verbessert werden können - ich glücklicherweise auch.

Was ist, wenn du Deinen Saisonhöhepunkt versemmelst? Am besten, du suchst dir einen WK 2 Wochen später und versuchst die Form bis dahin zu halten. Setzt natürlich voraus, dass die Form schon gut ist, aberschelchet Bedingungen oder Tagesform den Erfolg vereitelten

Was ist, wenn ein Favorit den 10er bei der WM in Osaka versemmelt? Sowas muss man auch abhaken können, aus der Erfahrung lernen und nächste Saison wieder angreifen. Bei marathonläufern ist es natürlich extra heftig, weil die meist maximal zwei optimale Marathons pro Jahr laufen können.

Du hast jetzt anscheinend schon mal beschlossen, dein Training qualitativ zu verbessern, indem du dich mit Daniels weiterbildest. Das sind eigentlich gute Voraussetzungen, um in Zukunft noch weniger Wettkämpfe zu versemmeln! :D

Gruß
Christof

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Oh, du bist mir ein Scherzbold. :P Auch wenn du nicht ganz so unrecht hast, steht schon in meiner Planung fürs nächste Jahr (da hab ich nämlich mein Fernstudium abgeschlossen). Allerdings werd ich dafür warscheinlich ein Buch wie den Daniels und ein Wörterbuch nehmen. Ich denk mal ab 40 lernt sich sowas dann besser auf diese Art. :zwinker4:

Fürs erste habe ich mir auch den Hottenrott bestellt, gibts bei eb** grad für knapp 5€ :geil:

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runnersgirl hat geschrieben:Oh, du bist mir ein Scherzbold. :P Auch wenn du nicht ganz so unrecht hast, steht schon in meiner Planung fürs nächste Jahr (da hab ich nämlich mein Fernstudium abgeschlossen). Allerdings werd ich dafür warscheinlich ein Buch wie den Daniels und ein Wörterbuch nehmen. Ich denk mal ab 40 lernt sich sowas dann besser auf diese Art. :zwinker4:

Fürs erste habe ich mir auch den Hottenrott bestellt, gibts bei eb** grad für knapp 5€ :geil:
I coudn't resist...
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