Mainz Marathon - Debut in 2:58:16 - Wo zum Teufel bleibt der Hammermann?
Eigentlich kann ich auch heute noch immer nicht fassen, was gestern passiert ist:
Mein erster Marathon, das falsche Wetter (Dauersonnenschein und zu warm), mein Ziel Sub 3:10 und dann in 2:58:16 gefinished. Es ist für mich noch immer unglaublich!
Aber der Reihe nach: Um 6:00 Uhr aufgestanden, vier Toast und eine Banane gefrühstückt und bis 7:30 rd. 1,5 Liter Flüssigkeit (1 Becher Milchkaffee ein Glas Ultra-Buffer und gesalzenes Wasser) getankt. Kurz nach 8 bei Freunden in Mainz eingetroffen, ein bisschen Small-Talk, Startnummer befestigt, Brustwarzen abgeklebt, etwas Sonnencreme auf die bleiche Haut und dann zu Fuß zum Start gegangen. Ich bin eigentlich ziemlich ruhig, gehe aber noch zweimal aufs Dixie. Das Wetter gefällt mir aber überhaupt nicht, ich habe leichte Zweifel, ob ich 3:10 schaffe.
Einlaufen? Beim HM vor drei Wochen noch gut 3 km, diesmal nur ein paar Meter Auf- und Abgetrabe. Eine Viertelstunde vor dem Start noch einmal 0,3 Liter Ultra-Buffer getrunken. Dann endlich der Start: Auf geht’s zu meinem ersten Marathon. Erster km in 4:11, dann 4:06; 4:17; 4:04; 4:12. Somit die ersten 5 km in 20:50 - viel zu schnell für eine 3:10, aber egal - ich fühl mich gut und es rollt einfach. Die nächsten 5 km in 20:30. Die Stimmung im Mombach und in der Innenstadt ist gigantisch das beflügelt wahnsinnig. Bei km 14 steht meine Frau und reicht mir ein Fläschchen Ultra-Buffer. Dann die 15 km-Marke (1:01:57), exakt die Zeit meines letzten Tempolaufs vor anderthalb Wochen, aber da war ich platt und der Lauf beendet. Jetzt aber liegen noch über 27 km vor mir! Die Strecke nach Weisenau raus und zurück - berüchtigt als das übelste Stück des Mainzer-Marathons - fällt mir viel leichter als im Vorjahr beim Halbmarathon. Hier sind aber dieses Jahr auch viel mehr Zuschauer am Straßenrand, die anfeuern.
Die HM-Marke erreiche ich nach 1:27:48 (zwei Minuten schneller als meine Zielzeit im letzen Jahr an gleicher Stelle) - super, aber ich bekomme etwas Angst. Habe ich zu hoch gepokert, wird sich das nicht auf der zweiten Hälfte ganz böse rächen? Die Rheinbrücke hoch (nur nicht überpacen), ich werde nun etwas langsamer, werde überholt und hefte mich für die nächsten 6 km an "Alfs" (so der Name auf dem Trikot) Fersen. Wieder zurück auf der Mainzer Seite nach dem zweiten Überqueren der Rheinbrücke überhole ich Alf und es wird nun ziemlich einsam - keine Wasserstelle in Sicht, keine Zuschauer an der Strecke. Auch in Mombach ist nicht mehr so viel los. KM 30 bei 2:06:00, dass passt noch immer. Verdammt, wann kommt denn der Hammermann? KM 35 bei 2:27:54, die letzten 5 km nur noch in knapp 22 Minuten. Mensch es sind doch nur noch 7,2 km und ich fühle mich gut. Es gelingt mir wieder etwas schneller zu werden und eine Reihe von Läufern zu überholen.
KM 40: 2:49:08, jetzt bin ich mir absolut sicher, ich habe die Sub 3 im "Sack". Die letzten 2 km sind dann einfach nur noch Euphorie und Genuss pur. KM 42 in 4:01 (zweitschnellster km im ganzen Rennen) und dann sehe ich die 2:58 vor mir auf der Zeitanzeige. Bin ich das wirklich, der da durchs Ziel rauscht. Ich bin etwas benebelt erschöpft aber glücklich wie ein Olympiasieger!
Mainz Marathon - Debut in 2:58:16 - Wo zum Teufel bleibt der Hammermann?
1Grüße
Andreas
Wettkämpfe 2007:
25 km: 1:44.05 (25.03.)
HM: 1:25:28 (15.04.)
M (Debut): 2:58:16 (06.05)
10,6 km (250 Höhenmeter): 42:29 (10.06)
Andreas
Wettkämpfe 2007:
25 km: 1:44.05 (25.03.)
HM: 1:25:28 (15.04.)
M (Debut): 2:58:16 (06.05)
10,6 km (250 Höhenmeter): 42:29 (10.06)