Gestern habe ich in Düsseldorf meinen 2. Marathon hinter mich gebracht, mit einer Zeit von 4:22:39, die bei den meisten der Leser wahrscheinlich nur ein müdes Lächeln hervorruft, aber für mich war's okay.
Außer ein paar wenigen Dingen (z.B. die umgefallenen Hütchen zur Abgrenzung der beiden Laufrichtungen zu Beginn, die reinste Stolperfallen waren oder die Ausgabe der Medaillen, bei der offenbar mancher Läufer übersehen wurde und später nur schwer an sein wohlverdientes Metall kam) war der Marathon eine tolle Sache.
Die ersten 7 Km waren erwartungsgemäß (Messegegend, wenig Anwohner) noch etwas lahm, aber dann wurde es ja teilweise echt klasse. Ganze Straßenfeste, anfeuernde Feuerwehr und Polizei, teilweise höllischer Krach durch die von Sponsoren verteilten Lärminstrumente und durchweg nette Helfer/innen an den Verpflegungsständen.
Und als sich auf der Oberkasseler Brücke bei ca. Km 30 mein Tiefpunkt ankündigte , half zunächst ein Blick runter über die vor mir liegende mit Läufern und Zuschauern rappelvolle Lueg Allee. Bei Km 33 laufe ich praktisch an meiner Haustür vorbei, aber meine Freunde und Nachbarn verhinderten ein Abbiegen unter die Dusche! Als dann ein paar Meter weiter auch noch Didi Senft, der Teufel der Tour de France, mich persönlich anfeuerte, weckte das wieder neuen Kampfgeist in mir, und obwohl dann wenig später noch ab km 38 der lange Anstieg auf die Brücke wartete, freute ich mich schon wieder auf die Lueg Allee, denn da war wieder riesige Stimmung, und auf der Brücke konnte man dann das Ziel schon sehen.
Am Ende bin ich so kaputt, daß ich die Arme nicht mehr hochbekomme, aber es ist ein wahnsinns Gefühl, meinen 'Heim Marathon' geschafft zu haben.
Der Sieger, Bellor Yator aus Kenia ist übrigens mit 2:09:49 mehr als doppelt so schnell gewesen wie ich und hat damit die schnellste je in Nordrhein Westfalen gelaufenen Zeit erzielt, aber mehr Spaß als ich hatte er - jede Wette - nicht
Düsseldorf Marathon
1Wenn einem das Wasser bis zum Hals steht sollte man den Kopf nicht hängen lassen!