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Helm pro/contra

Helm pro/contra

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Obwohl es kein Läuferthema ist, und ich überlegt habe, die Frage im off-topic-Bereich zu stellen, habe ich mich jetzt dazu entschlossen, die Rubrik "Gesundheit" zu nehmen.

Was für Erfahrungen (eigene, oder auch vom Hörensagen) habt Ihr mit dem Tragen von Helmen beim Faharradfahren und beim Inlineskaten?
Seit 2 Monaten fahre ich Inline Skates, und Fahrrad fahre ich auch viel (nutze es aber eher als Verkehrsmittel, denn als Trainingsgerät).
Angeregt durch einen Inliner-Kurs, bei dem Helmpflicht herrschte, habe ich mir jetzt mal einen Helm zugelegt, auch wenn ich nicht restlos von dessen Notwendigkeit überzeugt bin.
Im Studium haben und die Neurochirurgen immer wieder gesagt, daß wir beim Radfahren AUF JEDEN FALL einen Helm tragen sollen. Klar, diese Berufsgruppe sieht ja auch die schwerwiegenden Folgen von Stürzen.
Aber bei der Anprobe des Helms, für die ich mir bei guter Beratung viel Zeit gelassen habe, habe ich gemerkt, daß man sich mit einem Helm unter Umständen mehr verletzen kann, als ohne. Wenn der Helm nicht optimal sitzt, oder beim Sturz trotz guter Paßform in Richtung Nase rutscht, kann die Helmkante ganz schön böse auf die Nase hauen.
Natürlich ist ein Nasenbruch sehr viel weniger schlimm, als eine saftige Hirnverletzung. Und nach langem Hin-und-her habe ich mich ja jetzt auch für den Helm entschieden.
Aber trotzdem bleibt ein Rest an Zweifeln, ob man sich damit bei alltäglichen Stürzen wirklich immer nur Gutes tut.
Und ich meine ausdrücklich "alltägliche" Stürze, und nicht so extreme und sehr tragische Fälle, wie ich einen im Kinderheilkundepraktium erlebt habe:
Ein ca. 14 jähriger Junge hatte keinen Haustürschlüssel und hat gesehen, daß ein Dachfenster des elterlichen Hauses geöffnet war. Er kletterte auf einen Baum, stieg ins Fenster, und ist mit seinem Fahrradhelm an irgendeinem Dachbalken hängen geblieben, konnte sich nicht lösen und wurde vom Kinnriemen stranguliert.

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Bambussprosse hat geschrieben: [...] Wenn der Helm nicht optimal sitzt, oder beim Sturz trotz guter Paßform in Richtung Nase rutscht, kann die Helmkante ganz schön böse auf die Nase hauen. [...]

Das kann eigentlich kein Argument gegen den Helm sein, sondern nur eins für einen gut sitzenden Helm.

Ich falle eigentlich nie auf den Kopf, wenn ich stürze ... eigentlich. Für die Ausnahmen trage ich beim Radeln immer einen Helm.

Grüße
Andreas

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Hi,

also als erstes einmal: Was versteht man unter einem "alltäglichen" Unfall?

Ich bin der Meinung, dass ein Helm schon sehr wichtig ist, egal ob man in der Stadt oder auf dem Land wohnt, passiert ist schnell etwas.

Als zweiten, sehr positiven Effekt find ich, dass man mit Helm wesentlich schneller und leichter fährt als ohne (Aerodynamik und so) :P

Grüße, Berni

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Meist sind es die Beispiele, die uns überzeugen: So schlug ein Skater hier in unserer Gegend beim Sturz im Training mit dem Hinterkopf auf die Bordsteinkante auf. Jetzt fährt er im Rollstuhl und hat mehrere motorische Probleme.
Muss ich dazusagen, dass meine Kinder und ich beim Skaten und Radfahren einen Helm tragen???
Ich war da etwas rigoros und habe immer gesagt, dass ein gebrochener Arm wieder verheilt, bei nem Kopf ist das was anderes. Zum Veranschaulichen habe ich mal eine Wassermelone im Hof auf die Platten fallen lassen, so aus 1m Höhe. Hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

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ist für mich eigentlich gar nicht diskussionswürdig. Bin beim Snowboarden mal deftig auf einer Eisplatte aufgeschlagen. Ohne Helm hätte das verhehrende Folgen gehabt. Dito beim Mountainbiken. Auch dort schon Abflüge gemacht wo der Helm nachher verkratzt war. Und der Sohn eines ARbeitskollegen wurde mit dem Rennrad von einem Auto abgeschossen. Knallte Kopfvoran auf die Windschutzscheibe. Schürfwunden vom Aufschlag auf die Strasse. Sonst kaum Verletzungen.

Nicht umsonst tragen inzwischen auch die Profis Helm. War nur eine Sach der Gewöhnung

Gruss Sigi - stets behelmt...

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Ich trage nun auch seit vielleicht 1,5 bis 2 Jahren Helm.
Es waren einfach zu viele Situationen in letzter Zeit, in denen ich einfach übersehen wurde als Radfahrer.
Übersehen von LKW/Autofahrern, Radfahrern, Fußgängern ...
Gestern erst wieder schob eine Frau ihren Kinderwagen voran ohne nach links zu sehen einfach über den Radweg zur Ampel hin.

Die Leute spinnen alle zusammen.
Mütter/Familien, die ihre Kleinsten ohne zu gucken über die Strasse schieben, erlebe ich öfter mal :tocktock:

Wie auch immer. Ich kann auch mit großer Vorsicht nicht gewährleisten, nie in einen Unfall zu geraten, und sei es nur, dass ich wegen der dummen Eltern vor ne Laterne oder Hauswand knalle.
Und tu das mal mit "nur" 15 Km/h :haeh:

Ich skate zwar nun schon länger nicht mehr (eben wegen der GEFAHR, bin fast platt gefahrn worden :sauer: ), aber wenn, würde ich auch hier nur noch mit Helm fahren :winken:

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Ohne Helm geht überhaupt- und garnicht. Weder im Alltag noch im Training. Gell Herr al-Sultan :nene:

peace turbo"Calimero"schroegi

Niemals ohne!

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Einmal hat mir der Helm bei einem Fahrradsturz schon gute Dienste getan - volles Programm mit dem Kopf auf die Bordsteinkante, das wäre vermutlich nicht ohne Folgen geblieben.
Einzelfälle wie der von bambussprosse geschilderte sind natürlich tragisch, sprechen aber nicht gegen den Helm an sich. Die Behauptungen, man würde als Radler mit Helm risikobereiter fahren oder die Autofahrer seien dann (noch) rücksichtsloser, sind m.W. nicht belegt - oder täusche ich mich da?
Mit einem optimal passenden (möglichst vielseitig verstellbaren) und leichten Helm, der gut belüftet ist, fallen auch Ausreden wie "verrutscht", "ist unbequem" oder "man schwitzt so darunter" weg. Dafür muss man natürlich einiges mehr ausgeben als für ein Baumarkt oder Discounter-Modell. Aber "Geiz ist geil" gilt spätestens dann nicht mehr, wenn es um die eigene Sicherheit geht!

vg,
kobold

9
Ich bin auch schon seit Jahren mit dem Helm unterwegs . Auf dem Motorrad sowieso und auch auf dem Rad habe ich nen Knitterfreien auf . :nick:

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Bambussprosse hat geschrieben:Er kletterte auf einen Baum, stieg ins Fenster, und ist mit seinem Fahrradhelm an irgendeinem Dachbalken hängen geblieben, konnte sich nicht lösen und wurde vom Kinnriemen stranguliert.

Denke lieber an die Abertausenden die bei Stürzen durch das Helmtragen keine bleibenden Kopfschäden davongetragen haben. Eine Ergotherapeutin die ich kenne hat mir von einigen Gaga-Patienten erzählt, die jetzt bei ihr in Therapie sind, weil sie beim Fahrradfahren und Inline keinen Helm trugen. Nichts Schönes, wenn man Jugendlichen oder Erwachsenen in einem bedepperten Zustand wieder elementare Dinge wie z.b. das Schuhbinden beibringen muss.

Gruss
TriRunner

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Ihr habt mich jetzt schwer nachdenklich gestimmt.
Ich kann im Moment nicht ganz so viel laufen, wie ich gerne möchte, und mein Nachbar hat mir bereitwillig sein Fahrrad ausgeliehen, mit dem ich nun gelegentlich durch die Gegend flitze (na ja, das mit dem Flitzen ist natürlich relativ :P ). Da ich kein eigenes Fahrrad besitze, besitze ich natürlich auch keinen Helm.
Aber wenn ich jetzt eure Beiträge so lese - da wird es mir ganz anders, umso mehr, da es mir schon oft ganz schön mulmig wird, wenn ich bergab ordentlich Gas gebe. :uah:
:winken: Hase


I am vegan because I feel that other sentient beings are not mine to use.

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Zu den bereits erwähnten Gründen fühle ich mich einfach sicherer im Straßenverkehr mit Helm als ohne.

Das man Risikoreicher fährt empfinde ich schon etwas. Aber nur wieder in Bezug auf Wohlbefinden. Wenn ich eine Berg mit ordentlich Tempo runter bretter denke ich mir oft wie ich ohne Helm an der Straße umher schlittern würde.

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Hase, kauf dir 'nen Helm! Unbedingt! Leichtsinn zahlt sich nicht aus. Wir radeln auch grundsätzlich mit Helm. Niemals ohne. Und wir sind keine Rennradler.

Eindringliche Grüße
Uschi

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Uschi hat geschrieben:Hase, kauf dir 'nen Helm! Unbedingt! Leichtsinn zahlt sich nicht aus. Wir radeln auch grundsätzlich mit Helm. Niemals ohne. Und wir sind keine Rennradler.

Eindringliche Grüße
Uschi

Du hast ja so recht, Uschi :peinlich: .
Umso mehr, da es ja schon reicht, wenn nur ein einziges mal was passiert.

Aber jetzt geh ich erstmal laufen..... das geht aber schon noch ohne Helm, oder ? :wink:

Nee, im Ernst, danke für diesen Thread, der hat mich jetzt richtig wachgerüttelt.
:winken: Hase


I am vegan because I feel that other sentient beings are not mine to use.

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wenn man wie ich nach einem heftigen sturz mit dem mtb den riss im helm gesehen fährt man niiiieeee mehr ohne. den konnte ich dann ohne probleme mit 50%igen rabatt gegen einen neuen tauschen.

only my 50 cent

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Hab gerade eine Trainingsrunde mit dem Rad hinter mir, mit heftig Berg- und Talfahrten und teilweise natürlich in ordentlichem Tempo. Wie immer ohne Helm - ich hasse Kopfbedeckungen und friere mir im Winter lieber die Ohren ab als eine Mütze aufzuziehen. Gerade hats geschüttet wie aus Eimern, aber ich zieh keine Kapuze auf. Beim Motorradfahren oder Fliegen beuge ich mich der Helmpflicht, aber wenn das fürs Radfahren auch Zwang würde, hätte ich keine Freude mehr dran. Schon die Vorstellung einen Berg hochzustrampeln mit diesem Plastikteil auf der Glühbirne - nee.
Meine bisherigen Radstürze gingen mit den üblichen Schürfwunden und manchmal auch Kratzern im Gesicht aus. Ein Radhelm hätte gar nichts genützt, da er das Gesicht nicht schützt.
Bei einer Kollision mit einem Auto sieht das sicher anders aus ...

kriemhild

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Nachdem jetzt hier schon so viel vernünftiges gesagt wurde, vertrete ich hier ehrlich mal die Unvernünftig-Fraktion. Bei uns in Frankfurt fahren vielleicht gefühlte 20-30 Prozent mit Helm (Fahrradkuriere nehme ich mal aus). Es sind erstaunlich oft reichlich unattraktive Menschen mit schlechten, klapprigen Rädern. Sie fahren oft langsam und unsicher. Und sie sehen einfach Panne aus.

Niemand in meinem Umfeld fährt mit Helm, außer ein Familienvater, der ihn nur aufsetzt, wenn sein Sohn zuguckt. Man sieht im Alltag blöde aus mit dem Ding, die Frisur ist im Eimer und im Winter und wenn es regnet, weiß man nicht wie man es machen soll mit Mütze und Kapuze.

Ihr könnt mir jetzt sagen: was nutzt Dir die Frisur, wenn Du tot bist. Aber das ist gar nicht nötig, es gibt viele einsichtige Gründe, einen Helm zu tragen. Beim Mountainbiking würde ich ihn tragen und überhaupt, wenn das Fahrrad zu Sportzwecken benutzt wird. Aber jeden Tag damit zur Arbeit fahren? Und beim Einkaufen schleppt man immer dieses gruselige Teil mit?

Dazu bin ich einfach nicht frei von Vorurteilen gegenüber Helmträgern und vielleicht auch nicht selbstbewusst genug, um mich über alle Konventionen hinweg (Helm tragen ist blöd ...) einem gewissen Spott auszusetzen.
Das war jetzt mal meine ehrliche, unvernünftige Meinung. Ich habe nämlich schon mal über das Thema nachgedacht, bevor der Thread kam.
Berichte, Geschichten und Streuselkuchen: www.laufen-mit-frauschmitt.de
Laufen mit Verantwortung:
laeufer-pro-umwelt.de
Zum Hören: der Schmittcast
Frauschmitt bei bei Facebook

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Schade, dass man keine Bilder hier posten kann, ich hätte da irgendwo ein paar sehr interessante- allerdings nicht unbedingt als Lektüre beim Essen geeignet :eek:
Wie bereits geschrieben wurde- ein gut sitzender Helm sollte eigentlich nicht bei einem Sturz auf die Nase rutschen- tut deiner das denoch wäre das wohl ein Grund, sich nach einem besser sitzenden Exemplar umzusehen. Evtl. ein paar Euro mehr auszugeben ist mit Sicherheit nicht am falschen Ende gespart.
Beispiele wolltest du: kein Helm- "alltäglicher" Sturz im Straßenverkehr, Kopf auf Borsteinkante => Jochbeinfraktur, Schädelbasisbruch, Verletzung der HWS- letaler Ausgang.
Helm- Mountainbiker auf Stein, Helm- und das war wirklich ein "high tech" Modell nahezu durch- Beobachtung wg. Va. SHT 1. Grades (kann leider nicht sagen, ob sich das bewahrheitet hat) und offene Radiusfraktur- da konnte der Helm leider nix dran ändern.
kein Helm: Kind, vier Jahre bei Vollbremsung frontal über den Fahrradlenker geflogen: ca. 15 cm lange KoPLaWu und SHT °3- leider keine Infos über den Ausgang.

Hoffe, das reicht um die pro- Helm EInstellung etwas zu unterstützen.

Gruß
Krümelmonster

EDIT: Wer einerseits geradezu missionarisch gegen gesundheitliche Risikofaktoren wie rauchen und Übergewicht eintritt und dann das Tragen eines Fahrradhelmes bei der Teilnahme am Straßenverkehr ablehnt, der bewegt sich meiner Meinung nach nahe an der Grenze zur Doppelmoral. Das eine bringt evtl. schleichend um, das andere unter Umständen sehr schnell, beides jedoch KANN tödlich enden- muss eben nicht.
"Quäl dich du Sau"

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kriemhild hat geschrieben:... aber wenn das fürs Radfahren auch Zwang würde, hätte ich keine Freude mehr dran. Schon die Vorstellung einen Berg hochzustrampeln mit diesem Plastikteil auf der Glühbirne - nee.
Meine bisherigen Radstürze gingen mit den üblichen Schürfwunden und manchmal auch Kratzern im Gesicht aus. Ein Radhelm hätte gar nichts genützt, da er das Gesicht nicht schützt.
Bei einer Kollision mit einem Auto sieht das sicher anders aus ...

kriemhild
Achtung - jetzt krieg ich meinen "missionarischen Anfall" :zwinker5:
Ich hatte auch zuerst was gegen Helme. Aber erstens ist der Tragekomfort Gewohnheitssache und zweitens eine Frage der Helmqualität - gute Helme haben inzwischen so viele Belüftungsöffnungen und sind so leicht, dass sie nicht mehr mit dem Schrott vergleichbar sind, den man uns in den Anfangsjahren der "Helmbegeisterung" zugemutet hast.
Und ob du dir bei einem Sturz die Birne kaputtschlägst, hängt nicht davon ab, ob dich ein Autofahrer erwischt hat oder ob du anderweitig zu Fall gekommen bist (meinen Salto mortale auf die Bordsteinkante habe ich in einem autofreien Wohngebiet vollzogen). Wenn du bei bisherigen Stürzen neben Schürfwunden und Prellungen "nur" Gesichtsverletzungen hattest, hast du - es sei dir auf jeden Fall gegönnt! - einfach nur riesiges Glück gehabt! Natürlich hätten Gesichtsverletzungen nicht durch einen Helm verhindert werden können. Aber solche Verletzungen bekommt man (zur Not mit kosmetische Chirurgie) normalerweise so in den Griff, dass sie das Leben nicht weiter beeinträchtigen. Bei Hirnverletzungen sieht das anders aus.
Als Schocktherapie empfehle ich einen Besuch in der Neurochirurgie oder der neurologischen Reha - wenn du dich dem unterziehen möchtest, meld' dich einfach.

vg,
kobold

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Ich bin vor einigen Wochen mit meinem Rennrad an einer Unfallstelle vorbeigekommen. Ein Autofahrer hatte einen Rad fahrenden Rentner angefahren. Den Unfall selbst habe ich nicht mehr gesehen. Ich vermute, dass der Autofahrer den Radfahrer nur leicht touchiert hat. Der Rentner ist - ohne Helm - mit dem Kopf auf dem Kopfsteinpflaster aufgeschlagen. Er hatte eine rinnende Wunde an der Schläfe. Bis der Krankenwagen kam, hatte er sehr viel Blut aus der Wunde verloren. Ein verheerender Anblick. Der Radfahrer war nicht ansprechbar. Abgesehen von der bösen Kopfverletzung waren keine weiteren Verletzungen zu erkennen.

Leider wurde über den Fall nichts in der Presse berichtet, so dass ich nicht weiß, wie sich der Rantner erholt hat. Ich hoffe, dass die Verletzungen des Radfahrers nicht so schlimm waren, wie sie aussahen.

Meine Meinung:
Wer aus irgendwelchen Gründen ohne Helm fährt, der tut mir echt leid. Es gibt kein ernstzunehmendes Argument gegen das Tragen eines Helmes. Genausogut kann man über den Sinn und Zweck von Sicherheitsgurten im Auto oder von Safer Sex diskutieren. Wer darauf verzichtet, hat hoffentlich mehr Glück als Verstand. Ansonsten gibt es weitere Opfer der Evolution.

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Günther hat geschrieben:... Genausogut kann man über den Sinn und Zweck von Sicherheitsgurten im Auto oder von Safer Sex diskutieren. Wer darauf verzichtet, hat hoffentlich mehr Glück als Verstand. Ansonsten gibt es weitere Opfer der Evolution.
Das mit dem Safer Sex würde ich an deiner Stelle noch mal überdenken, Günther!
Mit Safer Sex gibt es überhaupt keine Chance auf Evolution beim Menschen!

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Harzrunner hat geschrieben:Das mit dem Safer Sex würde ich an deiner Stelle noch mal überdenken, Günther!
Mit Safer Sex gibt es überhaupt keine Chance auf Evolution beim Menschen!

:D :daumen:

25
Im Alltag trag ich kein Helm auf dem Rad, ist mir zu blöd, beim sportlichen Radln schon.
frauschmitt2004 hat geschrieben:vertrete ich hier ehrlich mal die Unvernünftig-Fraktion.
Ich behaupte mal was ins Blaue, da ja viele hier genauso verfahren:
Unvernünftig ist, wer mit Helm fährt. Wenn ich hier so lese, was Helm-Fahrer schon an Unfällen hatten, scheinen viele die vernünftige Fahrweise beiseite zu legen, sobald sie den Helm aufhaben - der Helm wird's schon richten.

jasper, Ölkänncheninhaber :D

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Also ich muss Frau Schmitt zustimmen. Ich fahr auch ohne Helm. Bin eben Gefahrensucher. :zwinker5:

"Live fast, die young and leave a good looking corpse." :teufel:

Der Vergleich mit dem safer sex hinkt gewaltig. Außerdem kann sex auch ohne Gummi sicher sein (fast wie Fahradfahren ohne Helm :zwinker5: ), und wer sacht, dass beides "mit" genauso schön wäre, lügt.

Ohne Anschnallgurt Autofahren ist auch angenehmer. Das Problem ist ja gar nicht die Sicherheit bei Autos sondern die Zahl der Autos. Heute haben Autos 12 airbags, 3 Sicherheitszellen, Seitenaufprallschutz etc. und sind u. a. deswegen so schwer, dass sie im Schnitt viel zu viel verbrauchen. Ein typischer Irrweg einer Technologie- und Fortschrittsgläubigen Gesellschaft.

Es gibt einen Sicherheitswahn in unserer Gesellschaft, der immer unerträglicher wird. Der einzige 100prozentige Schutz vor tödlichen Verkehrsunfällen ist, nicht am Verkehr teilzunehmen. Vor Selbstmordattentätern wird es nie einen 100% Schutz geben, aber lieber schaffen wir unsere Freiheit selbst ab, bevor durchgeknallte Islamisten überhaupt die Chance haben, unsere Freiheit direkt ernsthaft zu bedrohen.

Alles was riskant ist oder spaß macht, wird teurer oder verboten, um eine Illusion von Gerechtigkeit und ein Zerrbild von Fairness zu etablieren. Nach der hundertsten Gesundheits- und Pfleg"reform" steht am Ende eine schöne, neue, saubere, risikolose Welt, in der es nur noch gesunden und unbedenklichen Spaß gibt - und jede Menge Prozac auf Rezept.

Wer ohne Helm fährt, hat wenigstens bessere Chancen, diese schöne neue Welt nicht mehr ertragen zu müssen. :teufel:

Gruß
Christof

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

niemals ohne

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ich trage grundsätzlich immer einen helm und das auch wenn ich im oma tempo :) zum einkaufen unterwegs bin.

im training auf dem rennradel oder mtb ist bei mir helm tragen pflicht. wer weiss wie mein letzter sturz diese weekend sonst ausgegangen wär :
aufgeschürfte knie und ellenbogen, verstauchtes handgelenk und einen elefantendicken, blauen oberschenkel :P . der schreck sitzt mir noch tief und ohne helm (wills gar nicht wissen). :klatsch:

obwohl ich mich mit helm auch schon zu sicher gefühlt habe und einfach ein bisschen mehr vollgas gegeben hab (siehe obiges beispiel).

ich denk, dass sollte jeder mit sich ausmachen.

sportliche gruziss

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war bis voriges Jahr auch der "Freiheit" Freak, zumal auf dem MTB im Wald. Helm nur wenn mit Kindern unterwegs, zwecks Vorbild...

dann hat es einen weitläufigen Bekannten von mir erwischt. knapp 1 km vor meiner Haustür, 50 m vor seiner. Gestürzt, ohne Helm; Tod. Jeden Tag auf dem Weg zu meiner Laufrunde muß ich an dem Kreuz vorbei, das seine Kinder aufgestellt haben.

Meine Meinung hat sich grundlegend geändert, schon meiner Familie zuliebe.

Andreas

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Rennradfahren: nur mit Helm
Beim Radeln im Alltag: nein
Beim Skaten: manchmal (na gut: selten) Wenn ich weit fahre und weiß, dass ich am Ende so müde bin, dass ich mal "einfach so" fallen könnte. Sonst nur bei Veranstaltungen wo es Pflicht ist.
Beim Radreisen: ich hab einen dabei :-) Aufgesetzt wird er für Fahrten bergab. (Musste aber schon grinsen, als mir einer entgegenkam, der seinen Helm auch auf dem Gepäck spazieren fuhr)

Gegen einen Helm -für den richtigen Einsatzzweck-spricht nichts. (Außer, dass es beknackt aussieht :D )
Hängenbleiben an Spielgeräten o.ä. ist kein Argument gegen einen Helm beim Radfahren.

Autofahrer sind aber rücksichtloser gegenüber Radlern mit Helm! (Ein Grund, warum der ADFC nicht für eine Helmpflicht ist)
Und viele scheinen sich tatsächlich in falscher Sicherheit zu wiegen. Ihc hab mal mitbekommen, wie eine Mutter ihrem Kurzen sagte, er solle doch auf der Straße fahren "kann nichts passieren, du hast ja deinen Helm auf" :haeh: :tocktock: :nene:

Wenn ich beim herumradeln mit Gepäck bei 15mk/h einen Helm aufsetzen würde...ich denke, dann müsste ich auch als Fußgänger einen aufsetzen. Umfahren kann man mich da schließlich auch.
Und die meisten Unfälle passieren im Haushalt- aber wer trägt da einen Helm?
Neenee, man kann es auch übertreiben. Ganz ehrlich: wenn jemand auf 'nem Hollandrad mit etwa 12km/h herumschleicht und einen Helm trägt, da gucke ich schon ein bißchen komisch.

Meine Kinder setzen zum Radfahren, Skaten, Skateboarden, Skifahren, Snowboarden (ja, ich glaub das war alles) einen auf. Mal gucken, wie lange sie das noch mitmachen :confused:

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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DerC hat geschrieben: Ohne Anschnallgurt Autofahren ist auch angenehmer. Das Problem ist ja gar nicht die Sicherheit bei Autos sondern die Zahl der Autos. Heute haben Autos 12 airbags, 3 Sicherheitszellen, Seitenaufprallschutz etc. und sind u. a. deswegen so schwer, dass sie im Schnitt viel zu viel verbrauchen. Ein typischer Irrweg einer Technologie- und Fortschrittsgläubigen Gesellschaft.
Ohne extra auf deine anderen gewagten Vergleiche einzugehen: Was die Verkehrstotenstatistik angeht, ist deine Argumentation haltlos: Vor 30, 40 Jahren als es deutlich weniger Autos gab, war die Zahl der Verkehrstoten sehr viel höher als heutzutage. Man sollte nicht zu viele Argumente miteinander vermischen. Das sdie Autos z.B. heute nicht entscheidend weniger verbrauchen als früher ist leider wahr, hat aber nichts mit dem Sicherheitsaspekt zu tun.

Gruß vom
Harzrunner

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"Ich hab die Haare schön, ich hab die Haare schön* *sing* :haeh:

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Das Hauptargument des ADFC gegen die Helmpflicht ist, dass diese zu einem Rückgang des Fahrradverkehrs führen würde, was vermutlich mehr negative Folgen häte als der vermeintliche Nutzen eine Helmpflicht kompensieren könnte. Dazu gibt es realistische Erfahrungen und Untersuchungen z.B. aus Australien.
Der ADFC befürwortet ausdrücklich die individuelle Entscheidung für eine Helmbenutzung.

Gruß vom
Harzrunner

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Harzrunner hat geschrieben:Das sdie Autos z.B. heute nicht entscheidend weniger verbrauchen als früher ist leider wahr, hat aber nichts mit dem Sicherheitsaspekt zu tun.
Ein Polo von heute wiegt deutlich mehr als ein Golf I. Die Autos sind auch schwerer geworden, weil sie größer und komfortabler geworden sind, aber auch die Sicherheitstechnologien wiegen einiges. Gerade der Seitenaufprallschutz hat bei Einführung zur Gewichtszunahme geführt, stand in diversen Tests damals. Und: Mehr Gewicht = mehr Verbrauch. (Wenn die anderen Parameter gleich bleiben).

Es gibt weniger Verkehrstote - aber was ist mit der Zahl der Unfälle? Wie geht es den Überlebenden? Was hat der medizinische Foprtschritt mit der Todesbilanz zu tun?
Die Zahl der verletzten und getöteten Radfahrer ist übrigens afaik nur ein wenig gesunken, obwohl immer mehr mit Helm fahren.

Sicherheit verkauft sich zur Zeit gut. Der positive Nutzen für die Gesellschaft ist oft zweifelhaft.

Defensiv fahren ist wichtiger als Helm tragen. Die meisten Unfälle habe ich mir wohl durch vorausschauende und defensive Fahrweise erspart.

Übrigens lebt man als Fußgänger im Straßenverkehr deutlich gefährlicher als als Radfahrer (711 getötete Fußgänger und 486 getötete Radfahrer 2006). Fußgänger sollten also einen Helm tragen, besser vielleicht eine Rüstung.

Gruß
Christof

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Die entscheidenden Parameter für den Verbrauch beim Auto sind: Hubraum und Leistung. Größere Masse würde bei gleicher Leistung in erster Linie zu geringerem Beschleunigungsvermögen führen und nur wenig zu einem höheren Verbrauch beitragen.
Wir kommen aber langsam ab vom eigentlichen Thema. Bei den Fahrradhelmen geht es primär nicht um das "Verkaufen" von Sicherheit.
Es geh um die individuelle Verantwortung für die eigene Gesundheit.
Bei Autos ist Sicherheit allerdings zu einem Verkaufsargument geworden. Daher bitte nicht weiter unpassende Vergleiche ziehen.

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Harzrunner hat geschrieben:Die entscheidenden Parameter für den Verbrauch beim Auto sind: Hubraum und Leistung. Größere Masse würde bei gleicher Leistung in erster Linie zu geringerem Beschleunigungsvermögen führen und nur wenig zu einem höheren Verbrauch beitragen.
Und da die Autos schwerer geworden sind, werden sie im schnitt mit leistungsstärkeren Motoren bestückt, um die gleichen Fahrleistungen zu erreichen ... als der Golf noch 800kg wog, gab es denn auch mit nur 55 PS - dämmerts? :D
Beim Verbrauch erreicht man die besten Ergebnisse, wenn man an verschiedenen Parametern gleichzeitig dreht - schwächerer Motor, niedrigeres Gewicht, bessere Aerodynamik ... es könnte viel mehr 3L-Autos geben, wenn da konsequenter gearbeitet würde.
Harzrunner hat geschrieben: Bei den Fahrradhelmen geht es primär nicht um das "Verkaufen" von Sicherheit.
Wo bekommt man denn die Helme geschenkt? Es geht immer ums verkaufen in unserem System. Und Sicherheit ist immer zu einem hohen Grad nur eine Illusion, ein trügerisches "Sicherheitsgefühl."
Harzrunner hat geschrieben: Es geh um die individuelle Verantwortung für die eigene Gesundheit.
Klar. Also macht es eben weiter jeder, wie er will, und alle sind zufrieden. :D
Harzrunner hat geschrieben:Daher bitte nicht weiter unpassende Vergleiche ziehen.
Die seltsamen Vergleiche wurden doch gar nicht von mir in den Thread gebracht, sondern von Günther. :confused:

Gruß
Christof

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben:Und da die Autos schwerer geworden sind, werden sie im schnitt mit leistungsstärkeren Motoren bestückt, um die gleichen Fahrleistungen zu erreichen ... als der Golf noch 800kg wog, gab es denn auch mit nur 55 PS - dämmerts?
Hallo Christof!

Deine leicht arrogante Art will ich dir mal nicht krumm nehmen, aber sei gewiss: In Physik und Fahrzeugtechnik musst du mir gewiss keine Nachhilfe geben!
Vegleiche doch die Fahrleistungen von Golf I und heutigem Polo - du wirst sehen, von gleichbleiben kann nicht die Rede sein.
Ende der Diskussion für mich.

Harzrunner

38
Nur um Mißverständnissen vorzubeugen:

Einige haben geschrieben, daß ich halt dafür zu sorgen habe, daß mein Helm richtig sitzt. Keine Sorge, das tut er. Aber beim Anprobieren der verschiedenen Modelle habe ich gemerkt, daß es sein kann, daß man einen Helm kauft, der dann eben doch nicht sooo gut sitzt. Als ich die Helme hin und her bewegt habe, ist mir der Gedanke gekommen, daß bestimmt einige Unfälle durch verrutschende Helme verschlimmert werden. Um es nochmal zu betonen: das ist kein Argument gegen den Helm.
(Weil einem hier aber manchmal das Wort im Mund herumgedreht wird, muß man manche Dinge einfach besonders klar darstellen.)

Die Geschichte mit dem Jungen, der sich mit Helm stranguliert hat, ist auch kein Argument gegen den Helm. Klar. Aber trotzdem ist es ein Beispiel dafür, daß ein Helm auch zur Gefahr werden kann. Bei Kindern, die häufig und plötzlich zwischen Fahrrad und Spielgerüsten wechseln, ist das tatsächlich bedenkenswert.

Das Argument mit dem Sicherheitswahn verstehe ich teilweise. Auch ich finde, daß viele Autos zu dick, zu schnell und zu bombastisch sind. Die gesamte Sicherheitstechnik des Autos finde ich bedenklich, wenn sie dazu führt, daß immer schneller gerast und damit die Straßen immer unmenschlicher werden.
Aber solange der Geschwindigkeits- und Autowahn anhält, muß ich als Fahrradfahrer eben selbt sehen, wie ich mich schütze. Und da kann ein Helm sehr nützlich sein.

Ich bin froh über die vielen Beispiele, die bestätigen, daß ein Helm sinnvoll ist.
Wenn ich über das Tragen des Helmes nachdenke, oder ihn nur zögerlich angeschafft habe, liegt das nicht an der evtl. zerstörten Frisur oder am vermeintlichen Schwitzen. Ich finde es schade, daß wir hier in Deutschland im Verkehr so dicht aufeinander hocken, daß wir uns immer mehr hinter Sicherheitsvorkehrungen verrammeln, anstatt einfach langsamer und weniger aggressiv zu leben. Aber das ist leider graue Theorie. Der Alltag sieht anders aus. Jetzt trage auch ich einen Helm.
Trotzdem interessiere ich mich noch für Berichte über Unfallhergänge, die durch den Helm verschlimmert worden sind.

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eli77 hat geschrieben:]wer weiss wie mein letzter sturz diese weekend sonst ausgegangen wär :
aufgeschürfte knie und ellenbogen, verstauchtes handgelenk und einen elefantendicken, blauen oberschenkel :P . der schreck sitzt mir noch tief und ohne helm (wills gar nicht wissen). :klatsch:
Du brauchst jetzt also einen neuen Helm?

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frauschmitt2004 hat geschrieben:Das hab ich auch mal gelesen. Wobei ich mich frage, wie man NOCH rücksichtsloser sein kann ... :confused:
Vielleicht mit nur 20cm Abstand vorbei statt mit 25 :confused:

Ich finde nicht, dass das Tragen eines Helmes irgendwas mit dem Verkehrsaufkommen oder einem vermeintlichem mehr an hektil, Aggressivität u.s.w. zu tun hat.
Ich kann mich auch langmachen, wenn ich blöd an einem Bordstein langfahre.
Und wenn es wirklich die Angst vor anderen Verkehrsteilnehmern ist: Dann muss man tatsächlich auch einen Helm tragen, wenn man zu Fuß geht. (Die meisten hier laufen doch schneller, als viele der behelmten Hollandradfahrer radeln. und? Läuft hier jemand mit Helm?)
Oder zu Hause bleiben.

Für mich ist ein Helm Zubehör bei einigen Sportarten. Aber nix für den Alltag

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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Huiiiiii, wenn mal mit den Stichworten "ADFC" und "Helmpflicht" bei Google sucht, bekommt man massenhaft sehr differenzierte Informationen.
Hier im Forum herrscht ja bei fast allen die völlig undifferenzierte Meinung "pro Helm - alles andere ist leichtsinnige Idiotie" vor. Wie mir aber schon ein kurzes Durchlesen einiger Links gezeigt hat, ist mein Eindruck richtig, daß auch bei diesem Thema ein schlichtes pro oder contra zu kurz gedacht ist.
Es hat mich sehr gefreut, daß genau dieses Problem in einem der Links angesprochen wurde: daß durch das Tragen des Fahrradhelms das Opfer (der Fahrradfahrer) zur Handlung (Helmtragen) genötigt wird, obwohl eigetlich ganz andere Dinge wichtig wären: z.B. innerörtliches Tempolimit und der Ausbau von Radwegen.

Aber trotzdem muß man als Einzelner für sich zu einer Lösung kommen, denn man kann das Verkehrsaufkommen ja nicht eigenmächtig reduzieren.
Wohl den schlichten Gemütern, die sich mit dem Tragen des Helms in Sicherheit wähnen und damit alles getan zu haben glauben.

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Bambussprosse hat geschrieben:z.B. innerörtliches Tempolimit
da bräuchte ich mal eine Erklärung
a) was das heißen soll: in Orten gelten schließlich Tempolimits
und b) was das mit Helmen beim Radeln zu tun hat? :confused:
und der Ausbau von Radwegen.
Ja, weil ja alle Radler wissen: Radwege sind sicher und das Nonplusultra für alle Radfahrer. Neenee, zu den Radwegen informier dich lieber nochmal :nick:

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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Die Position des ADFC
http://www.adfc-bayern.de/helme.htm
Aus all diesen Gründen lehnt der ADFC eine Helmplicht entschieden ab, und empfiehlt die Entscheidung über die Helmnutzung jedem Radfahrer bei jeder Fahrt selbst zu überlassen.

[/font]

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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Ich trage immer einen Helm. Selbst wenn ich nur Brötchen holen gehe. Würde ich keinen tragen, wäre das wie im Auto ohne Gurt.
Wie das aussieht, darüber hab ich mir nie Gedanken gemacht bzw. interessiert mich eigentlich auch nicht.
Zu meinen MTB Zeiten hab ich soviel üble Stürze hinter mir, da wären einige Löcher und mehr im Kopf gewesen.
Vorallem verlange ich von meinem Sohn daß er einen Helm trägt! Meine Frau trägt jetzt auch einen, weil mein Sohn die richtigen Fragen gestellt hat :P
Am kuriosesten finde ich immer die Eltern die am Wochenendausflug ohne Helm radeln und von ihren Kindern das Helmtragen verlangen. Da frage ich mich immer wie glaubwürdig das eigentlich ist? Scheinbar ist deren Kopf weniger wert.

Grüße oli
Balancing Triathlon with life
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14.06.09 Kraichgau Challenge (MD)
02.08.09 Ostseeman (LD)
25.10.09 Frankfurt Marathon (abgesagt wegen Verletzung)
23.05.09 Nove Colli
12.06.10 Moritzburg (LD-Staffel Schwimmen + Rad)
20-21.8.2010 24h Radrennen am Nürburgring (Einzelstarter)

When you want to cycle with pain, take part in Nove Colli 2010

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frauschmitt2004 hat geschrieben:Das hab ich auch mal gelesen. Wobei ich mich frage, wie man NOCH rücksichtsloser sein kann ... :confused:
...doch, es gibt die fein abgestufte Rücksichtlosigkeit.

In England ist ein Typ in verschiedener Verkleidung mit verschiedener Ausrüstung mit dem Rad unterwegs gewesen und hat dabei die Abstände der überholenden Fahrzeuge gemessen. Resumee, als alte Frau mit Klapperrad bekommt man am meisten Respekt, als Rennradler mit Helm am wenigsten.

Das spricht alles nicht gegen einen Helm. Eine Bekannte dämmert nun schon seit gut 3 Monaten im Dauerkoma ihrem Tod entgegen, weil ihr bei einer Alltagsfahrt ein Killer in Blech die Vorfahrt genommen hat. Typischerweise machen Radfahrer bei Zusammenstößen mit PKWs den Abgang über den selben und schlagen entsprechend auf dem Asphalt ein...

Auch ich war strikter Gegner von Alltagsfahrten ohne Helm, bis mich nachts eine Katze (!) abgeschossen hat - mit viel Glück war ich nur kurz besinnungslos. Mein Argument damals waren eben die netten Mitverkehrsteilnehmer, die schon immer über ihren Lobbyistenverband die Helmpflicht für Radler gefordert haben.

Also bitte nur mit Helm,

Jörg

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Bambussprosse hat geschrieben:(Weil einem hier aber manchmal das Wort im Mund herumgedreht wird, muß man manche Dinge einfach besonders klar darstellen.)
Stimmt!
Aber das mit dem "Wort im Mund herumdrehen" hast du hier auch prima vorexerziert. :zwinker5:
Bambussprosse hat geschrieben:die völlig undifferenzierte Meinung "pro Helm - alles andere ist leichtsinnige Idiotie" ...
:confused: wo hast du das denn gelesen? Mir sind jedenfalls keine Beiträge aufgefallen, in denen die "Helmfans" andere beschimpft hätten.
Bambussprosse hat geschrieben:Wohl den schlichten Gemütern, die sich mit dem Tragen des Helms in Sicherheit wähnen und damit alles getan zu haben glauben.
Wen meinst du denn mit "schlichten Gemütern"?
Ich bezweifle, dass irgendjemand von denen, die sich vehement für das Helmtragen ausgesprochen haben, ausdrücken wollte, dass damit alle Sicherheitsprobleme gelöst sind. Deine Frage war: "Sollte man einen Helm tragen?". Mehr nicht. Natürlich gehört mehr dazu, für die eigene Sicherheit zu sorgen. Manches kann der Radler selbst tun (aufmerksam fahren, mit der möglichen Rücksichtslosigkeit von Autofahrern rechnen, ...). Manches müsste verkehrspolitisch gelöst werden (mehr Radwege etc.). UndUndUnd. Aber manches geht nicht von heute auf morgen. Und deshalb - ebenso wie aus den von mir und anderen genannten Gründen - ist der Helm ein Baustein in einem Sicherheitskonzept für Radler.


Noch eine Frage an dich: Welche Schlussfolgerungen würde es zulassen, hier von Einzelfällen zu hören, in denen ein Verrutschen des Helms zu Verletzungen geführt hat, die sonst nicht entstanden wären? Die Zahlen muss man doch in Beziehung setzen zu denen über Verletzungen, die durch das Helmtragen verhindert wurden. Bin mir relativ sicher, dass es dazu inzwischen Studien geben müsste - als Ärztin sitzt du doch bestimmt an der Quelle und könntest die Infos hier einbringen, oder? Würde mich freuen, dann ließe die Argumentation sich hoffentlich auch im Tonfall wieder ein bischen auf die Sachebene bingen.

kobold

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DerC hat geschrieben:Die Zahl der verletzten und getöteten Radfahrer ist übrigens afaik nur ein wenig gesunken, obwohl immer mehr mit Helm fahren.

Sicherheit verkauft sich zur Zeit gut. Der positive Nutzen für die Gesellschaft ist oft zweifelhaft.

Defensiv fahren ist wichtiger als Helm tragen. Die meisten Unfälle habe ich mir wohl durch vorausschauende und defensive Fahrweise erspart.

Übrigens lebt man als Fußgänger im Straßenverkehr deutlich gefährlicher als als Radfahrer (711 getötete Fußgänger und 486 getötete Radfahrer 2006). Fußgänger sollten also einen Helm tragen, besser vielleicht eine Rüstung.
Da kann ich nur 100% zustimmen. Ich verfolge die Diskussionen um Helmtragen ja oder nein nun schon seit über 15 Jahren.

Die Helmpropaganda hat es erreicht, dass viele Leute einen unerschütterlichen Glauben in die Wirksamkeit eines Fahrradhelms haben. Oft genug reichen suggestive (ironischerweise aber meist höchst abstruse) Vergleiche und Anekdoten von Verletzten ohne Helm oder Geretteten, die das angeblich dem Helm zu verdanken haben, völlig aus. Ich will hier niemand zu nahe treten, aber das oft zu Schau gestellte ungläubige Mitleid mit Nichthelmträgern gepaart mit ins Lächerliche ziehen solcher Radfahrer zeigt genau diesen Glauben, wo doch eigentlich Argumente und Fakten gefragt wären.

Tatsache ist nunmal, dass die Wirksamkeit des Helms drastisch überschätzt wird, und darin liegt durchaus eine Gefahr. Ich will niemand seinen Helm ausreden, selbst wenn ich der Auffassung bin, dass es sich nur um gefühlte Sicherheit handelt, und das objektiven Kriterien nicht stand hält. Strikt lehne ich jedoch eine Helmtragepflicht ab. Wer meint, mich bemitleidenleiden zu müssen, weil ich keinen Helm trage, dem lasse ich gerne das Vergnügen.

Als Alltagsradfahrer, der seit 25 Jahren fast täglich unterwegs ist und überwiegend seine Alltagswege mit dem Rad (Längeres mit der Bahn) zurücklegt, habe ich mich intensiv mit Gefahrensituationen auseinandergesetzt. Ich denke, das ist ein wesentlich wichtigerer Beitrag zu meiner eigenen Sicherheit, als einen Helm aufzusetzen. Genau diese Kenntnis von Gefahrensituation lässt bei sehr vielen Radfahrern höchst zu wünschen übrig, das ist meine Erfahrung aus den letzten Jahrzehnten. Vermeidung von Gefahrensituation, das ist wesentlich effektiver als eine nur höchst begrenzt wirksame passive Sicherheitseinrichtung.
There are no answers. Only choices.

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kobold hat geschrieben:Manches müsste verkehrspolitisch gelöst werden (mehr Radwege etc.).
Diese Meinung zeigt, dass du dich mit Sicherheit für Radfahrer im Strassenverkehr unzureichend beschäftigt hast. Radwege gehören zu den für den Radler gefährlichsten Einrichtungen im Strassenverkehr.
There are no answers. Only choices.

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Dromeus hat geschrieben:Radwege gehören zu den für den Radler gefährlichsten Einrichtungen im Strassenverkehr.

Kannst du das mal näher erklären ?

(Ich habe mich mit Sicherheit für Radfahrer im Strassenverkehr noch gar nicht beschäftigt, da ich kein Fahrrad besitze :) )
:winken: Hase


I am vegan because I feel that other sentient beings are not mine to use.

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DerC hat geschrieben: Übrigens lebt man als Fußgänger im Straßenverkehr deutlich gefährlicher als als Radfahrer (711 getötete Fußgänger und 486 getötete Radfahrer 2006). Fußgänger sollten also einen Helm tragen, besser vielleicht eine Rüstung.

Gruß
Christof
DAs hatte ich doch glatt übersehen: So eine Argumentation muss man einfach in aller Deutlichkeit zurückweisen, weil sie völlig haltlos ist. Nur weil es mehr getötete Fußgänger als Radfahrer gibt, sind Fußgänger noch lange nicht gefährdeter als Radfahrer. Muss ich das erklären? Mit solchen Dreistigkeiten fängt der Missbrauch von Statistiken an!

Da Dromeus grad so viel bedenkenswertes geschrieben hat:
Ich bin auch ein entschiedener Gegner von Helmpflicht und Radwegbenutzungspflicht.
Ich sehe jedoch sowohl bei den Helmen als bei den Radwegen auch einen Nutzen. Nicht pauschal und für jeden, sondern im Einzelfall. Ich bin also nicht dagegen, dass Helme getragen werden und auch nicht, dass Radwege gebaut werden. (Die meisten Radwege sind so angelegt, dass ich sie nicht benutzen möchte. Es geht aber auch anders.)

Gruß vom
Harzrunner
Gesperrt

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