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Lehrer bewerten erlaubt, wie isses dann mit Ärzten?

Lehrer bewerten erlaubt, wie isses dann mit Ärzten?

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Grad in den Nachrichten gesehen, dass die einstweilige Verfügung einer Lehrerin rückgängig gemacht wurde.
Es ging um ein Portal, auf dem Schüler ihre LehrerInnen bewerten können.

Im Urteil hieß es, freie Meinungsäußerung steht hier vor dem Persönlichkeitsrecht des Lehrers.

Müßte das nicht für Ärztebewertungen genauso gelten?
Wer würde solch ein Portal nicht begrüßen (außer Ärzten, Ärztekammern ... )?

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noName hat geschrieben: Müßte das nicht für Ärztebewertungen genauso gelten?
Wer würde solch ein Portal nicht begrüßen (außer Ärzten, Ärztekammern ... )?
Gibt es schon: http://www.topmedic.de
(Die Stimmen in diversen Medizinforen dagegen sind allerdings nicht unbedingt begeistert :P )

Gruß
Krümelmonster
"Quäl dich du Sau"

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thematisch näher vielleicht noch:
Bewertung von Top-Athleten oder Extrem-Sportlern.
Allerdings kommt mir dieses Lauf-Sportforum zur Zeit tatsächlich eher wie eine Kranken- und Pflegestation vor, jedenfalls wenn ich die Liste der neuen Beiträge überfliege.

Gruß vom
Harzrunner

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Kruemelmonster hat geschrieben:Gibt es schon: http://www.topmedic.de
Oh danke.

Aber gaaaanz so aussagekräftig dürfte es nicht sein aufgrund:

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Ich bin Arzt und will nicht genannt werden

Ihren Willenserklärung kommen wir gern nach.
Bitte beachten Sie, dass wir im Zweifel bei dem bezeichneten Arzt nachfragen, um groben Unfug oder Mißbrauch zu verhindern
Wenn Sie eine E-Mail-Adresse oder eine Faxnummer angeben, bestätigen wir Ihnen gern die Löschung.
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Es ist sowieso nicht aussageräftig. (Mal abgesehen davon, dass da nur sehr wenig bewertet wurde)
Da geben halt Laien ihre Meinung ab. Nix, worauf ich mich verlassen würde.
(Weder bei Ärzten noch bei Lehrern)

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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spannend fände ich ein bewertungssystem für die user dieses forums.

Ex-Läufer auf Inline-Skates

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pingufreundin hat geschrieben:Es ist sowieso nicht aussageräftig. (Mal abgesehen davon, dass da nur sehr wenig bewertet wurde)
Da geben halt Laien ihre Meinung ab. Nix, worauf ich mich verlassen würde.
(Weder bei Ärzten noch bei Lehrern)
Sehe ich genauso. In solchen Bewertungsportalen werden Laienurteile anonym (was ich ja noch verstehen kann), vor allem aber nach unklar definierten Kriterien und ohne Begründung abgegeben. Urteile von Patienten, Schülern, Studies etc. sind ein möglicher Bewertungsmaßstab für die Qualität der erbrachten Leistungen.
Ob ein Arzt oder Lehrer "gut" ist, lässt sich aber allein auf dieser Basis nicht entscheiden! Dafür sind solche Urteile z.B. viel zu sehr von persönlichen Sympathien geprägt, die ihrerseits von Faktoren wie der Attraktivität des Beurteilten abhängen (dazu wurde neulich im "Spiegel" eine Studie zitiert).
Wenn man sich dann noch vor Augen führt, dass z.B. ein Lehrer u.U. mehrere 100 Schüler pro Jahr unterrichtet, von denen vielleicht 10 eine Bewertung abgeben, wird das Ganze angesichts der fehlenden Repräsentativität total absurd.
vg,
kobold

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Grundsätzlich sollte das Urteil der Schülerinnnen und Schüler über konkreten UNTERRICHT ein wesentliches Kriterium zur Bewertung der Arbeit des LEHRERS sein. Eine Beurteilung der Lehrerperson halte ich dagegen nicht für besonders sinnvoll. (Wobei natürlich die Persönlichkeit des Lehrers wiederum großen Einfluss auf den Unterricht hat.) Jedenfalls sollte man zuerst Diskutieren, welche Kriterien z.B. für guten Unterricht angesetzt werden.

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pingufreundin hat geschrieben:Es ist sowieso nicht aussageräftig. (Mal abgesehen davon, dass da nur sehr wenig bewertet wurde)
Da geben halt Laien ihre Meinung ab. Nix, worauf ich mich verlassen würde.
(Weder bei Ärzten noch bei Lehrern)
Ich habs mir jetzt nicht angeschaut. Aber man kann auch als Laie beurteilen, ob der Arzt sich Zeit nimmt oder einen nur mit einem Rezept schnell abspeist.
Auch kann man dank Google, Wikipedia etc. durchaus im Nachhinein beurteilen, ob die vorgeschlagen Behandlung angemessen war.
http://www.gpsies.com/mapThumb.do?username=vailant

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Ich würde meinem Orthopäden z.B. eine eher maue Bewertung geben, hinsichtlich seiner sportärztlichen Motivation.
Da fühle ich mich schon imstande, zu bewerten.

Meine damalige Ärztin würde ich wegen schlechter Aufklärung hinsichtlich der Erfordernis einer Behandlung auch nicht "gut" bewerten.
Vielleicht in dem Falle übertrieben, weil Fehler, besonders nach Jahren, passieren.
Aber sie war damals (wie viele Hausärzte?) immer schnell beim Verschreiben von Medikamenten wie Penicillin, Antibiotika, was ich für völlig überzogen halte, heute (damals wußte ich es nicht besser).

Oder dass ich ziemlich oft geröngt wurde bei dem Bruch eines Handknochens.
Jeder untersuchende Arzt wollte sich sein eigenes (Röntgen)Bild machen.
Erlebt man auch gern bei Zahnärzten.

Und wie soll ich die die Beratung hinsichtlich dieser neuen kostenpflichtigen Zusatzleistungen bewerten, wenn mich ein Arzt auch nach dem 3. mal Bitten um seine medizinische Erfordernis spürbar mit unklaren Aussagen zu einer Extraleistung überreden will.
Oder der Zahnarzt der mir auf so eine Frage sagte, es ist ja nicht nur das (bessere) Material, ich gebe mir dann auch wesentlich mehr Mühe /Sorgfalt bei der Behandlung :klatsch:

Weiß nicht, ob ich das nicht in eine Bewertung einfließen lassen kann ...
Denke schon.

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Vailant hat geschrieben: Auch kann man dank Google, Wikipedia etc. durchaus im Nachhinein beurteilen, ob die vorgeschlagen Behandlung angemessen war.
Genau. Und in der nächsten Stufe sollten wir uns mit Google und Wikipedia gleich selbst behandeln. :hihi:

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Wenn ich eine Buchrezension lese, möchte ich wissen, was an dem Buch so toll ist, und mir reicht nicht zu lesen, dass 8 von 10 Lesern es toll fanden.
Ähnlich ist es mit Arzt-, Lehrer- oder Laufschuhbewertungen (oder Threadbewertungen :P ): Entscheidend ist nicht, ob man einem Arzt (oder Lehrer oder Laufschuh) eine 1 oder 5 gibt, sondern warum: Was hat gefallen, was hat gestört, was fand man falsch oder richtig. Als Nutzerin des Bewertungsportals kann ich dann entscheiden, ob ich mich dem Urteil anderer anschließen mag oder nicht.

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So sehe ich das auch, Kobold.
Nur eine qualifizierte Bewertung ist sinnvoll/aussagekräftig.
Weswegen die Threadbewertungen in der Form eher kontraproduktiv waren.

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noName hat geschrieben:Aber sie war damals (wie viele Hausärzte?) immer schnell beim Verschreiben von Medikamenten wie Penicillin, Antibiotika, was ich für völlig überzogen halte, heute (damals wußte ich es nicht besser).

Oder dass ich ziemlich oft geröngt wurde bei dem Bruch eines Handknochens.
Jeder untersuchende Arzt wollte sich sein eigenes (Röntgen)Bild machen.
Wenn eine Krankheitgut ausgeht war die Behandlung gerne mal "überzogen", weil es war ja alles halb so schlimm. Wenn die Krankheit schlecht bzw. mit Komplikationen ausgeht wird das nicht-Verschreiben von Antibiotika oder das nicht-Röntgen eines Knochenbruchs gerne als unterlassene Hilfeleistung oder Kunstfehler hingestellt. Das ist leider ein Phänomen der heutigen Zeit (und hat nichts mit NoName persönlich zu tun).

LG Marion
Gesperrt

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