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Miki vs. Mocki im "Fernduell"

Miki vs. Mocki im "Fernduell"

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In dem ganzen Wirbel um Hailes neuen Weltrekord geht eine andere großartige Leistung beinahe unter:
Irina Mikitenko hat heute in Berlin ein - wie ich finde - Wahnsinns-Debüt über die Marathonstrecke gegeben: Unter 2:25 bei ihrem ersten Marathon! :respekt: :beten2: :respekt: :beten2: :respekt:
Und nächste Woche in Köln ist dann Sabrina Mockenhaupt an der Reihe. Die beiden sind ja über 5.000 / 10.000 m härteste Rivalinnen, sodass man sicher von einem Fernduell reden kann.
Mich würde mal interessieren, was ihr Sabrina Mockenhaupt bei ihrer Premiere so zutraut. Ich denke, dass Niveau von Miki kann sie nicht erreichen. Aber sind die 2:31 (Olympianorm) drin?

vg,
kobold

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Ich tippe mal auf 2:27 bis 2:28. Die Strecke in Köln ist sicher nicht so schnell wie Berlin und der Start zur Mittagszeit könnte sich bei entsprechendem Wetter negativ auswirken.

Andreas

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Richtig, die Zeit von Miki ist sehr stark.

Leider wird Mocki da bei weitem nicht mithalten können. Wenn sie nicht zu schnell angeht, sollte die Norm aber fallen.
Mein Laufblog

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Die Zeit von Miki ist absolute Klasse. (Der Weltrekord ist nur noch 9 Min entfernt :wink: )
So sehr ich Mocki auch mag, eine 2:28 traue ich ihr nicht zu. Ich denke sie kann die Norm schaffen und ich tippe mal auf 2:30:18 :D

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schrambo hat geschrieben:Richtig, die Zeit von Miki ist sehr stark.

Leider wird Mocki da bei weitem nicht mithalten können. Wenn sie nicht zu schnell angeht, sollte die Norm aber fallen.
dem kann ich mich voll anschließen!
Liebe Grüße
Dirk

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doubleB hat geschrieben:Die Zeit von Miki ist absolute Klasse. (Der Weltrekord ist nur noch 9 Min entfernt :wink: )
So sehr ich Mocki auch mag, eine 2:28 traue ich ihr nicht zu. Ich denke sie kann die Norm schaffen und ich tippe mal auf 2:30:18 :D
ich mag Mocki auch :zwinker5: , aber ich denke, sie will (mal wieder) zu viel und wird deshalb zu optimistisch angehen, nicht zuletzt wegen der Vorlage von Miki.
Mein Laufblog

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Eine Szene, die mich heute morgen stark beindruckt hat
, war das angespannte, fast ängstliche Gesicht von
Irina,
ich habe vor Marathons im Starting-Grid auch immer das Gefühl vor einem Erschießungskommanda zu stehen,
ich glaube ähnliches hat sie in diesem Moment auch gefühlt,
tolle Leistung von Irina Mikitenko,
ist doch schön, das wir wieder so eine starke Marathonia in Deutschland haben.
"Wer eher klein ist, braucht sich nicht so weit zum Schnürsenkel bücken"
aus Sander L. "Große Worte" 1896, Kapitel 3, Seite 531
Bild

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An Mikis Zeit (super!) wird Mocki sicherlich nicht herankommen. Die Olympia-Norm ist für sie aber erreichbar - auch wenn ich glaube, daß es knapp werden dürfte. Ich tippe auf eine 2:30:xx. Und wenn's schneller wird, umso besser.
"What do you do, you just go out there and gambol about like a bunny?" - Sheldon Cooper

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Der Hiddestorfer hat geschrieben:Eine Szene, die mich heute morgen stark beindruckt hat, war das angespannte, fast ängstliche Gesicht von
Irina, ...
Ich glaube, so sieht sie immer aus vor einem Lauf. Ich habe sie mal am Start eines Silvesterlaufs live gesehen, da hatte sie nur 5 km vor sich und guckte genauso ... :)

sind halt ganz unterschiedliche Typen, die beiden Frauen: Miki eher die Zurückhaltende, Kontrollierte, die einfach versucht, konzentriert ihre Leistung abzuliefern. Mocki die Extravertiertere, die die Zuschauer zu begeistern versteht mit ihrer Power und Ausstrahlung, die aber manchmal zu viel von sich will - hoffentlich scheitert sie beim Marathon nicht daran.

Egal, tolle Sportlerinnen sind sie beide!

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Ich wage die Prognose, dass Frau Mockenhaupt nach 27 km das Rennen beebden wird.
Teye


"Ich habe ein einfaches Rezept, um fit zu bleiben - Ich laufe jeden Tag Amok." Hildegard Knef




5 km 00:18:53 23.08.2008 Willershausen
HM 01:28:19 04.11.2007 Verl
10 km 00:39:37 03.10.2007 Alfeld
27 km 02:10:36 08.09.2007 Ilsenburg ( 890 hm )



Laufen und Fischen

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Hi,

ich wünsche Sabrina Mockenhaupt einen so tollen Hasen wie Irina Mikitenko ihn hatte, wie der sie die letzten KM angepeitscht hat, ihr zeigen wollte wie sie ihre Arme bewegen soll, war echt klasse und irgendwie schon fast goldig :D .

Ps. Das soll ihre Leistung auf keinen Fall schmälern, es war ein toller Marathon und der erste dazu.
Liebe Grüße,
Volker

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Mindestens genauso bemerkenswert wie die Leistung von "Miki" finde ich die Zeit von Falk Cierpinski. Eine Zeit von 2:19 als bester Deutscher laufen auch nur sehr wenige.

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Die Zeit von Miki ist wirklich herausragend :respekt: . Ich glaube nicht das Mocki die Zeit toppen kann. Aber die Olympianorm und sub-2:30 wird sie packen denke ich.

Gruß
Tobias

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Für die Statistikfreunde unter uns - und um zu zeigen wie stark Mikis Zeit wirklich war:

http://www.alltime-athletics.com/wmaraok.htm

In der Liste der schnellsten jemals von Frauen gelaufenen Marathonzeiten liegt Miki auf einem beachtlichen 182. Platz. Und mit Uta Pippig und Kathrin Dörre sind auch erst zwei deutsche Frauen jemals schneller gelaufen als Miki heute. Chapeau! :daumen:
"What do you do, you just go out there and gambol about like a bunny?" - Sheldon Cooper

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loops hat geschrieben:Mindestens genauso bemerkenswert wie die Leistung von "Miki" finde ich die Zeit von Falk Cierpinski. Eine Zeit von 2:19 als bester Deutscher laufen auch nur sehr wenige.
Stimmt, die Leistung ist auch untergegangen! Der Mann scheint sich wirklich sauber hochzuarbeiten.
Apropos deutsche Männer: Was ist eigentlich mit Alexander Lubina passiert? Habe nicht die ganze Zeit zugeschaut, nur im ersten Drittel der Übertragung gehört, dass er auf 2:13er Kurs gewesen sein soll. Aber gefinished hat er ja offenbar nicht.

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loops hat geschrieben:Mindestens genauso bemerkenswert wie die Leistung von "Miki" finde ich die Zeit von Falk Cierpinski. Eine Zeit von 2:19 als bester Deutscher laufen auch nur sehr wenige.
International ist Falks Zeit im Gegensatz zu Mikitenkos Leistung aber nicht konkurrenzfähig. Das kann man nicht vergleichen, Cierpinskis Zeit ist um Welten schlechter. Sieht man ja auch an den Plätzen, Cierpinski 23., Mikitenko 2.

Auch in der deutschen Bestenliste wird es deutlich: Mikitenko mit ihrer Leistung 1. mit über 4min Vorsprung, Cierpinski 3. mit fast 4 min Rückstand. Wäre Cierpinski ne 2:12 oder 2:13 gelaufen, könnte ich deine Begesiterung schon eher verstehen. :zwinker5: Für Cierpinski sind die 2:19 natürlich gut, hat auch meinen größten Respekt, aber es ist eben nicht vergleichbar mit den 2:24 von Mikitenko. Die hat mich schon sehr überrascht, hätte eher mit ner 2:28 oder so gerechnet.

Also die Leistung von Cierpinski ist imo nicht "mindestens genauso bemerkenswert" sondern zeigt nur, dass die deutschen Marathon Männer weiter hinterherlaufen, während bei den Frauen mit Mikitenko eine sehr starke Läuferin dazu gekommen ist. Mit Maisch wären es dann 6 Läuferinnen unter 2:35, bis auf Mikitenko wird die Olympia-Quali also ne spannende Sache, bei den Männern sollte man dagegen eher niemanden mit nach Peking nehmen, die werden auch nächstes Jahr noch alle zu langsam sein, vielleicht läuft Fitschen irgendwann mal ne international konkurrenzfähige Zeit (aber nicht vor 2009 geplant) oder Pollmächer, aber ansonsten sind da wenig Kandidaten.

Ach so, mein Tip für Mocki: Sabrina Mockenhaupt wird nicht aufgeben, sondern ne 2:29 laufen.

Gruß
Christof

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben:bei den Männern sollte man dagegen eher niemanden mit nach Peking nehmen, die werden auch nächstes Jahr noch alle zu langsam sein
Nach Aussage seines Vaters heute im Interview plant Falk, die Peking-Norm zu schaffen. Ziel für heute wäre wohl gewesen, ca. 2 Minuten schneller zu laufen.

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loops hat geschrieben:Nach Aussage seines Vaters heute im Interview plant Falk, die Peking-Norm zu schaffen. Ziel für heute wäre wohl gewesen, ca. 2 Minuten schneller zu laufen.
In Wien wollte er auch schon schneller sein als die 2:21, da war es dann zu warm. Es ist schön, dass er sich steigert, aber selbst wenn er ne 2:17 oder 2:15 läuft, kann er damit in Peking nix ernten. Und viel mehr ist halt nicht drin. Dafür sind seine Unterdistanzzeiten aktuell zu schlecht. Und ob er mit 29 Jahren noch so viel an Tempo zulegen kann?
Damals Ralf Salzmann oder Steffny sind die 10k auch viel schneller gerannt. Für ne 2:12 muss man die 10 eben deutlich unter 29 min laufen und diese Leistung dann noch auf den Marathon bringen - an Lubina sieht man, dass das es einigen schwer fällt. Die Umsetzung auf den Marathon ist bei Cierpinski sicher schon ziemlich gut, die Ausdauer ist für ihn als Triathlet nicht das Problem. Aber das Tempo von unten fehlt eben.

Gruß
Christof

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- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben:Es ist schön, dass er sich steigert, aber selbst wenn er ne 2:17 oder 2:15 läuft, kann er damit in Peking nix ernten.
Ähm, bei olympischen Spielen überhaupt dabei zu sein wär ja auch schon sehr geil, ich denke wenn man die Quali überhaupt schafft hat man schon sehr sehr viel 'geerntet'.

Gruß :hallo:
Tobias

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feierabendjogger hat geschrieben:Ähm, bei olympischen Spielen überhaupt dabei zu sein wär ja auch schon sehr geil, ich denke wenn man die Quali überhaupt schafft hat man schon sehr sehr viel 'geerntet'.

Gruß :hallo:
Tobias
Ja, natürlich ist das schön, dabei zu sein. Allerdings ist es nicht immer schön, hinterherzulaufen, und mit den 2:24 von Mikitenko ist bei den Frauen schon ne vordere Plazierung drin, während bei Cierpinski dabei sein wirklich schon alles wäre. Mir ging es ja nur um den Vergleich.
Die a-norm dürfte aber sowieso eher bei 2:13-2:14 liegen, die wollen bei ner aktuellen 2:19 erstmal gelaufen werden. Bei der Wm haben sie dieses Jahr die Männer trotz schlechter Zeiten mitgenommen, weil da noch ein Weltcup mit Mannschaftswertung dabei war. Nächstes Jahr ist das afaik anders, also muss eigentlich beim Marathon im Frühjahr die Norm erfüllt werden, ist nicht so leicht. :zwinker5:

Gruß
Christof

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- Sir Roger Bannister

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Zu Falk ist ja hier schon Vieles geschrieben worden, dafür, daß er auch noch nicht sooo lange Marathon läuft und noch u30 ist, ist da sicher noch Potential, auch wenn er auf den Unterdistanzen niemals auffällig geworden ist. Er kommt halt vom Triathlon und nicht wie viele Läufer von der Bahn...
Aber was haltet Ihr denn davon, daß er in 2 Wochen schon wieder startet, und zwar in München! :haeh:
Er hat dort nen sehr guten Tri aus dem Kalten heraus bestritten und wenn er in Kombination den Events u4:30 bleibt, kann er einen Jackpot von 20000 Euronen kassieren. D.h. für ihn: sub 2:30 nur 14 Tage nach seiner PB in Berlin! :geil:
Reichlich ungewöhnliche Wettkampfplanung, oder? Klingt nach dem raabschen Motto "Kassieren oder Blamieren".
Oder sind 2:30 für nen sub 2:20-Läufer wirklich jederzeit ausm Ärmel zu schütteln?
Im Lokalblatt steht übrigens, daß er jetzt erstmal ins Trainingslager geht...
wosp :hallo:
Bild
Bild

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wosp hat geschrieben: Er hat dort nen sehr guten Tri aus dem Kalten heraus bestritten und wenn er in Kombination den Events u4:30 bleibt, kann er einen Jackpot von 20000 Euronen kassieren. D.h. für ihn: sub 2:30 nur 14 Tage nach seiner PB in Berlin! :geil:
Reichlich ungewöhnliche Wettkampfplanung, oder? Klingt nach dem raabschen Motto "Kassieren oder Blamieren".
Oder sind 2:30 für nen sub 2:20-Läufer wirklich jederzeit ausm Ärmel zu schütteln?
Ja, ich gehe davon aus, dass er das packt. 14 Tage Regeneration reichen für ihn bestimmt, um ne 2:30 zu laufen. 20.000 Euro sind ne Stange geld, soviel verdient man als international zweitklassiger Läufer sonst nicht so "leicht". Ich kanns gut verstehen, würde ich an seiner Stelle auch probieren. Wenn ich den Deal richtig verstanden habe, kann er auch noch ne Stange geld verdienen, wenn er über 2:30 bleibt, aber in der Addition der beiden Wettbewerbe eben der beste ist.

Letztenendes verschiebt sich eben nur die Pause nach der Saison ein wenig, aber das wird kein Problem sein, andere haben ja eh München oder FFM als Saisonhöhepunkt und kommen auch hin mit der Planung. Potenzial hat der Cierpinski schon noch, imo aber nicht für Weltklassezeiten.

Gruß
Christof

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- Sir Roger Bannister

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SantaCruz hat geschrieben:Für die Statistikfreunde unter uns - und um zu zeigen wie stark Mikis Zeit wirklich war:

http://www.alltime-athletics.com/wmaraok.htm

In der Liste der schnellsten jemals von Frauen gelaufenen Marathonzeiten liegt Miki auf einem beachtlichen 182. Platz. Und mit Uta Pippig und Kathrin Dörre sind auch erst zwei deutsche Frauen jemals schneller gelaufen als Miki heute. Chapeau! :daumen:
Naja,

immerhin wäre sie wohl die schnellste Kasachin. Aber so ist das mit den deutschen Schäferhunden. :teufel:
Karl Heinz

Es ist fast unmöglich, die Fackel der Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen, ohne jemandem den Bart zu versengen. Georg Christoph Lichtenberg

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SantaCruz hat geschrieben:Für die Statistikfreunde unter uns - und um zu zeigen wie stark Mikis Zeit wirklich war:

http://www.alltime-athletics.com/wmaraok.htm

In der Liste der schnellsten jemals von Frauen gelaufenen Marathonzeiten liegt Miki auf einem beachtlichen 182. Platz. Und mit Uta Pippig und Kathrin Dörre sind auch erst zwei deutsche Frauen jemals schneller gelaufen als Miki heute. Chapeau! :daumen:
Dazu kommt, dass die Zeit von Uta Pippig beim Boston Marathon gelaufen ist. Da dies ein Punkt zu Punkt Kurs mit zu starkem Gefälle ist, ist diese Zeit nicht als offizielle Zeit anerkannt. Somit ist Miki offiziell sogar die Zweitbeste.
Liebe Grüße
Dirk

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Weiß jemand ab der Marthon auch im TV läuft?
Grüße,
eeknay

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eeknay hat geschrieben:Weiß jemand ab der Marthon auch im TV läuft?
Der WDR zeigt ab 15:30 ne knappe Stunde. Nach eigenen Angaben live und mit dem Schwerpunkt auf Breitensport.
Liebe Grüße
Dirk

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Ich finde beide Mädels absolut klasse. IRRE! Meinen allergrößten Respekt!!!
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

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loops hat geschrieben:Eine Zeit von 2:19 als bester Deutscher laufen auch nur sehr wenige.
Das könnte daran liegen, dass es nur sehr wenige beste Deutsche gibt. :zwinker2:
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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DerC hat geschrieben:Ja, natürlich ist das schön, dabei zu sein. Allerdings ist es nicht immer schön, hinterherzulaufen,
Ich vermute, jeder Hochleistungssportler möchte zumindest einmal nach Olympia, egal ob er Siegchanchen hat oder 35. wird. Lieber keinen mitzunehmen, als jemanden der im Mittelfeld oder hinten landet, finde ich doof.

Viele Grüße,
Jörn

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Joern hat geschrieben:... keinen mitzunehmen, als jemanden der im Mittelfeld oder hinten landet, finde ich doof.

Viele Grüße,
Jörn
Besonders, wenn mehr Funktionäre und Politiker dabei sind als Sportler. Schon die Gelegenheit, bei Olympia dabei zu sein, könnte manchen jungen Sportler zu besonderen Leistungen bringen. Ich finde das amerikanische System (Ausscheidungswettkämpfe, und die besten fahren) besser (aber natürlich auch härter)

WD
Viele Grüße
Wolf Dieter

**Offizieller Sponsor der Bundesregierung**

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oko_wolf hat geschrieben:Ich finde das amerikanische System (Ausscheidungswettkämpfe, und die besten fahren) besser (aber natürlich auch härter)

WD
Dazu muss man ergänzen, das die Amerikaner ein Luxusproblem haben, nämlich eine verhältnismäßig große Zahl von Sportlern, die die internationalen Normen erfüllen und zwischen denen dann entschieden werden muss. In Wettbewerben, in denen die Amis international nicht konkurrenzfähig sind (gibt es die eigentlich derzeit? - mir fallen keine ein!), schicken sie m.W. auch keine Teilnehmer zu Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften.

Allerdings finde ich auch, dass manch junge/r Sportler/in es eher "verdient hat" Olympische Spiele mitzuerleben und dort vielleicht über sich hinauszuwachsen, als ein verwöhnter Funktionär :teufel:

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oko_wolf hat geschrieben:Ich finde das amerikanische System (Ausscheidungswettkämpfe, und die besten fahren) besser (aber natürlich auch härter)
Das System mit den Trials ist nur einfach, wenn alle die A-Norm haben, was z. B. von 100-400m meist der Fall ist, da fahren dann eben die ersten 3 der US- Meisterschaften, weil alle die A-Norm haben. Die Nominierung ist aber in anderen Disziplinen teilweise weitaus komplizierter, weil es nämlich in Wirklichkeit nicht nur um die Ergebnisse bei den Trials, sondern um A-Norm, B-Norm und die Trials geht, und die Sache SEHR kompliziert werden kann, wenn die ersten 3 der Trials unterschiedliche Normen erfüllt haben. Hatte mal einen englischen Link dazu, muss ihn nachher mal raussuchen.
kobold hat geschrieben: In Wettbewerben, in denen die Amis international nicht konkurrenzfähig sind (gibt es die eigentlich derzeit? - mir fallen keine ein!), schicken sie m.W. auch keine Teilnehmer zu Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften.
Natürlich gibt es Disziplinen, in denen nicht alle Kandidaten der USA Weltspitze sind. Im Wurf war bei der WM Deutschland die dominante Nation. Auf den Langstrecken haben die USA außer dem aus Kenia "importierten" Bernard Lagat auch nicht so viel zu bieten. Wirklich dominant sind die USA nur im Sprintbereich.
kobold hat geschrieben: Allerdings finde ich auch, dass manch junge/r Sportler/in es eher "verdient hat" Olympische Spiele mitzuerleben und dort vielleicht über sich hinauszuwachsen, als ein verwöhnter Funktionär :teufel:
Es werden schon ab und an junge Leute wegen der Perspektive mitgenommen. Ein Falk C. ist aber nicht mehr wirklich jung, der wird nächstes Jahr 30. Dass zuviel Funktionäre mitfahren, wird wohl so bleiben, so lange die Funktionäre das entscheiden. :zwinker5:

man sollte die Funktionäre auch nicht per se schlecht machen, einige von denen haben einen sehr stressigen Job, den sie gut machen, bei dem aber oft der Undank einen Teil des Lohns ausmacht.
gestern stand ich auch den ganzen Tag abwechselnd als Coach oder Kampfrichter auf dem Platz, ehrenamtlich natürlich. Wenn ich mich bei der nächsten Sitzung zu irgendeinem Amt überredenlassen würde, bin ich dann auch ein böser Funktionär? :D

Im DLV gilt afaik als Teilnahmekriterium neben den Normen die Endkampfperspektive, also die Chance einen der Plätze 1-8 zu erreichen. Ganz so hart wird das aber nicht immer gesehen. Grundsätzlich finde ich es aber vernünftig, lieber eine kleine feine Mannschaft aufzustellen, als zu viele "Touristen" mitzunehmen. Im einzelnen gibt es aber immer wieder auch für mich fragwürdige (Nicht-) Nominierungen, gab es auch wieder bei der letzten
WM.

Gruß
Christof

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Us Trials Nominierung

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Hallo,

für die die es interessiert, hier die total einfachen US-Nominierungskriterien:

[INDENT]
The USATF will nominate up to four qualified athletes, of which only three can actually compete at Worlds. The nominees will be declared by their order of finish at nationals, provided they've met either the A/B qualifiers in the period starting 1/01/06 and ending with the finish of their event at nationals.

Caveat:
1) If there are no A qualifiers a team can only submit two B entrants.
2) Only one B qualifier can compete at worlds

If the top four qualified candidates at Nationals all have A standards, or if one of them only has the B standard; then they are the entrants, and only the top three will compete at Worlds, prioritized by order of finish at Nationals.

If two or more of the top four qualified candidates have B marks, then they will be the nominees and those with the B mark will have until August 1 to chase the A standard. The final entrants will be submitted based on the finish at nationals, then followed by their qualifying status on August 1 in a manner to maximize the number of entrants.

Only three of the (potentially) four entrants will actually complete. [/INDENT]

Gruß
C.

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- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben:Im DLV gilt afaik als Teilnahmekriterium neben den Normen die Endkampfperspektive, also die Chance einen der Plätze 1-8 zu erreichen. Ganz so hart wird das aber nicht immer gesehen. Grundsätzlich finde ich es aber vernünftig, lieber eine kleine feine Mannschaft aufzustellen, als zu viele "Touristen" mitzunehmen.
Andererseits wäre eine mögliche Olympiateilnahme in Disziplinen, in denen Deutschland nicht zur Weltspitze gehört, immerhin ein Anreiz für innerdeutschen Wettbewerb, der vielleicht auch einmal wieder zu besseren Leistungen führen würde.

Gruß,

Carsten

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CarstenS hat geschrieben:Andererseits wäre eine mögliche Olympiateilnahme in Disziplinen, in denen Deutschland nicht zur Weltspitze gehört, immerhin ein Anreiz für innerdeutschen Wettbewerb, der vielleicht auch einmal wieder zu besseren Leistungen führen würde.
Ja, das ist ein Argument. Problematisch ist eben auch, dass Förderungen auch von solchen Teilnahmen und platzierungen abhängen, da geht es ja immer auch um Geld.
Ich bin der Meinung, dass man in der Hinsicht viel mehr tun müsste, um es jungen Leuten leichter zu machen, sich auf den Sport zu konzentrieren. Also es sollten auch gerade Nachwuchs-Sportler stark finanziell unterstützt werden, auch wenn sie möglicherweise (noch) keine Chance haben bei den Spielen und deswegen nicht mitkommen.

Zu klein sollte die Mannschaft auch nicht sein, ich hätte z. b. Fitschen UND Gabius mitgenommen. Man könnte auch überlegen, ob man noch in anderen Mittel- oder Langstrecken Normerfüllungen aus dem Vorjahr berücksichtigt, weil es so mehr Planungssicherheit fur die Athleten gibt. Schlangen z. B. hat die Norm ja zu spät erfüllt, nächstes Jahr muss er wieder sehen, wie er ein schnelles Rennen bekommt.

Die Sache mit der Studentenweltmeisterschaft war imo auch skandalös, Ariane Friedrich musste sich völlig unerklärlich zwischen Studenten WM und WM entscheiden, Schlangen wurde nicht zur Studenten WM nominiert mit seltsamen Begründungen etc.

Für den innerdeutschen Wettbewerb könnte es ja noch andere Anreize geben. Die Marathon-DM ist 2008 wieder in Mainz, erfahrungsgemäß werden aber viele einen Start in HH vorziehen, die Marathon-Dm hat einfach nicht den Stellenwert, den sie haben sollte.

Gruß
Christof

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DerC hat geschrieben:Ich bin der Meinung, dass man in der Hinsicht viel mehr tun müsste, um es jungen Leuten leichter zu machen, sich auf den Sport zu konzentrieren.
Die ganzen Wintersportler sind doch alle bei der BW - gibt's das eigentlich auch in der Leichtathletik bzw. den Laufdisziplinen? Das ist m.E. ein guter Ansatz.

Michael

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stachelbär hat geschrieben:Die ganzen Wintersportler sind doch alle bei der BW - gibt's das eigentlich auch in der Leichtathletik bzw. den Laufdisziplinen?
Ja klar, Baumann war in der Sportförderkompanie, Ingo Schulz hat afaik dieses Jahr sein letztes Jahr beim Bund, auch Mockenhaupt war oder ist Sportsoldatin.

Ist eine der wenigen Möglichkeiten und eben auch nicht jedermanns Sache. Ich hätte es aus Gewissensgründen nicht gemacht, wenn ich damals gut genug gewesen wäre - die Anforderungen sind schon sehr knackig.

Gruß
Christof

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Heute im Morgenmagazin ein kurzes Statement von Mocki: Ziel ist Erfüllung der Norm (2:31), Wunschzeit unter 2:30. Trainingsumfänge zuletzt ca. 170 km/Woche :haeh: (naja, auf dem Level wohl üblich und notwendig).
Es wird interessant ... so richtig traue ich es ihr nicht zu, sie wirkte schon wieder, als sei sie etwas über-ehrgeizig!

40
SantaCruz hat geschrieben:Mocki im ausführlichen Interview bei LaufReport.de
super, vielen Dank für den Hinweis!
Klingt alles nach sehr systematischer, plangemäß verlaufener Vorbereitung und guter Beratung/Unterstützung. Hoffe sehr, dass sie das auch in Wettkampfleistung umsetzen kann!

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Na, das kann sich doch sehen lassen:

Soeben sind die ersten Ergebnisse vom Köln-Marathon online. Mocki hat mit deutlichem Vorsprung gewonnen. Mit 2:29:33 hat sie nicht nur die Olympia-Norm geschafft sondern auch noch die 2:30-Grenze geknackt. Super, Mocki! :daumen:
"What do you do, you just go out there and gambol about like a bunny?" - Sheldon Cooper

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SantaCruz hat geschrieben:Na, das kann sich doch sehen lassen:

Soeben sind die ersten Ergebnisse vom Köln-Marathon online. Mocki hat mit deutlichem Vorsprung gewonnen. Mit 2:29:33 hat sie nicht nur die Olympia-Norm geschafft sondern auch noch die 2:30-Grenze geknackt. Super, Mocki! :daumen:
:hihi: :hihi: :hihi: - da habe ich den TV für 1530-1625 programmiert weil ich gleich unterwegs bin und lese jetzt das da oben vollkommen ungläubig und bin vollkommen ERSTAUNT.......

:idee: :idee: :idee:

Total vergessen, es ging ja um 1130 los und ist ja ne nur eine AUFZEICHNUNG im TV und nicht LIVE - Missssssssssst jetzt ist die "Spannung" raus...

Nah mal sehen, was die da gleich zusammenschneiden vom 11. Karneval.

gruss hennes

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Hennes hat geschrieben:Total vergessen, es ging ja um 1130 los und ist ja ne nur eine AUFZEICHNUNG im TV und nicht LIVE - Missssssssssst jetzt ist die "Spannung" raus...
:sorry:
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Danke, Santa :)

Bin ganz begeistert von Mocki. Nur 12 Männer vor sich! Davon 1 Schweizer und 2 Deutsche, mehr nicht! Die ersten 5 Kenianer liefen 2:11:xx, Mocki nur 18 Minuten dahinter. Damit hat sie das Fernduell auch gewonnen, würde ich sagen :wink:
Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst (Matthias Claudius)

http://artificial-nonsense.blogspot.com/

45
SantaCruz hat geschrieben: :sorry:
Nein, Quatsch - Du hast nix falsch gemacht. Ich habe gepennt :D

gruss hennes

46
Jedenfalls ist Mocki nach Luminita Zaituc und Irina Mikitenko schon die dritte Deutsche, die in diesem Jahr die 2:30 unterboten hat. Sieht für mich schon nach einer sehr passablen Mannschaft für Peking aus. Und dann muß man noch abwarten, wie Ulrike Maisch nach ihrer Verletzung wieder in Tritt kommt (Comeback am 28. Oktober in Frankfurt).
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Teye hat geschrieben:Ich wage die Prognose, dass Frau Mockenhaupt nach 27 km das Rennen beebden wird.
Hiermit nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil. Ich habe gerade das Interview mit "Mocki" gesehen und werde meine Meinung über sie revidieren und nie wieder schlecht über sie reden. Mein Kompliment zu der Klassezeit. Wieviel ist die Kölner Strecke langsamer als die Berliner ?
Teye


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5 km 00:18:53 23.08.2008 Willershausen
HM 01:28:19 04.11.2007 Verl
10 km 00:39:37 03.10.2007 Alfeld
27 km 02:10:36 08.09.2007 Ilsenburg ( 890 hm )



Laufen und Fischen

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Dadurch dass die Kölner Strecke recht kurvig ist und so einige kleine Stiche aufweist (kleine Steigungen, Kopfsteinpflaster etc.) ist sie sicherlich langsamer als die Berliner. Um wieviel Minuten ist aber schwer zu sagen. Ich schätze mal, dass dat "Kölsche Häsken" in Berlin noch n bissel schneller gelaufen wäre. So ne Minute bis zwei. An Miki wäre sie wohl nicht drangekommen.

Gruß, Micha

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SantaCruz hat geschrieben:Mocki hat mit deutlichem Vorsprung gewonnen. Mit 2:29:33 hat sie nicht nur die Olympia-Norm geschafft sondern auch noch die 2:30-Grenze geknackt. Super, Mocki! :daumen:
Da muss ich doch mal mein Posting vom 30.9. zitieren:
DerC hat geschrieben: Ach so, mein Tip für Mocki: Sabrina Mockenhaupt wird nicht aufgeben, sondern ne 2:29 laufen.
:teufel:

Herzlichen Glückwunsch, Mocki! :daumen:

Gruß
Christof

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50
Sabrina war noch beim (lange nach dem Lauf durchgeführten) Interview (auch nach eigenen Angaben) platt wie 'ne Flunder und musste zur Sicherheit an der Schulter gestützt werden.

Respekt! :daumen:

Ansonsten war die WDR-Berichterstattung wieder mal eine einzige Zumutung. Wer's nicht gesehen hat oder nicht sehen konnte: ihr habt wirklich nichts verpasst. (Alleine der menschliche Quakfrosch Sabine Hartelt konnte einem leicht eine veritable Ohrenzerrung verursachen, von dem ganzen Karnevals-Gedöns mal abgesehen). :motz: Grottenschlecht.

Vielleicht macht mal einer vom WDR nächstes Jahr ein Praktikum bei den Berlinern?

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