Ich laufe auf einem asphaltierten Feldweg, der von unserem Dorf zu einem Weiler führt. Eigentlich gesperrt für Kraftfahrzeuge außer land- und forstwirtschaftlichem Verkehr. Gelegentlich fahren dennoch Autos aber man macht Platz, der Fahrer nimmt den Fuß vom Gas. So kommt man miteinander klar.
Neben der Dämmerung ist es auch noch nebelig, Oktober halt. Von einem Seitenweg kommen 2 Krafträder, an der Einmündung müssen sie eh sehr langsam fahren, sie können mich nicht übersehen. Auf dem ersten Motorrad fährt der größte Landwirt und Großgrundbesitzer unseres Dorfes, seines Zeichens J.R. genannt. Nachdem er auf meiner Straße ist fährt er in langsamem Tempo an mich heran:
"Hey, Du lebst gefährlich!".
Der Umgangston ist in solchen Kreisen eher rauh, drum antworte ich:
"Du hast ja Dein Licht an".
J.R.: "Du brauchst einen Leuchtstreifen auf dem Rücken, wenn schnelle Autos kommen!"
Ich:" Dann mach ich schon rechtzeitig Platz"
J.R. war echt besorgt um mich: "Das ist gefährlich!"
Sprichts und fährt auf seinem Motorrad weiter. Auf dem 2.Motorrad sein 12jährige Sohn, beide ohne Sturzhelm.
Mensch bin ich froh, dass er sich solche Sorgen um mich macht.
Danke dafür 
