Herrliches Laufwetter (bewölkt, fast windstill bei Temperaturen knapp über 10°C) fanden die Teilnehmer bei den verschiedenen Distanzen von 900m bis hin zur Langstrecke von 10400m vor.
Nach den Schülern und Jugendlichen wurde es für mich beim Mitteldistanz-Rennen über 5190m, verteilt auf eine kleinere und zwei größere Runden, Ernst.
Gespannt erwartete ich den Startschuss, hatte ich doch bisher noch nie an einem Crosslauf teilgenommen. Wie erwartet, ging es sofort voll zur Sache. Nach den ersten Metern über eine wahre Buckelpiste verengte sich der Kurs radikal und überholen bzw. überholt werden war künftig mehr oder weniger mit Körperkontakt verbunden.
Meine Uhr hatte ich nach reiflicher Überlegung im Auto gelassen, denn was sollte ich unterwegs stoppen, bzw. an was mich orientieren?
Der Verlauf des Kurses war sehr abwechslungsreich, mit zahllosen engen Kurven, kleinen giftigen Anstiegen, einem (trockenen!) Graben, an dessen Talsohle man das Gefühl hatte, von der Schwerkraft zusammengefaltet zu werden, Baumstämme, die den Weg kreuzten, tiefem Wiesengrund, sowie zur Krönung am Ende jeder Runde einem sandigen Erdhaufen.
Kurzum, die Distanz war auf Grund der aufkommenden Kurzweil rasend schnell (leider nur gefühltes Tempo ;-)) vorbei.
Meine 23:09 min waren den 5. Platz der M30 wert.
Ein besonderes Schmankerl bot der Veranstalter mit der erstmals ausgetragenen „Härtesten Meile der Pfalz“, bei der die Teilnehmer einige Male Bekanntschaft mit dem kalten Wasser und Schlamm des nahe gelegenen Baches machen durften. Des Weiteren wurde auch ausgiebig die Leidensfähigkeit bei verschiedenen Robb- und Klettereinlagen auf den Prüfstand gestellt. Eine äußerst kurzweilige Angelegenheit, die auch für uns „Normalsterblichen“ den Vorteil eines ansehnlichen Zuschauerzuspruchs bei der gesamten Veranstaltung hatte.
Wie die Überschrift schon andeutet, habe ich heute eine wirklich neue und sehr interessante Seite unseres Sportes entdecken dürfen. Ich muss sagen, dieser „Kampf“ Mann gegen Mann (Achtung Frauen: Wenn hier von Mann gegen Mann die Rede ist, ist hiermit im Sinne der Gleichberechtigung selbstverständlich ebenso Frau gegen Frau, des weiteren sämtliche denkbaren Variationen der beiden genannten, gemeint!) fasziniert mich. Eine tolle Abwechslung zum üblichen gleichmäßigen Lauf gegen die Uhr. Einfach Augen zu und durch.
Ein Malheur der besonderen Art ereilte mich dann noch beim anschließenden Duschen, wo ich UNBEABSICHTIGT (!) in der falschen Kabine landete… (Ein netter Herr des Sportvereins schickte mich mit den Worten „Do drinn konnschd dusche!“ in die „Gästekabine“).
Der sofort einsetzende Fluchtreflex wurde jedoch von den anwesenden Damen durch eine unbürokratische Einladung zum mitduschen rechtzeitig unterdrückt
Meine spätere Recherche vor Ort ergab zu meiner großen Beruhigung, dass ich mich nicht mit Selbstvorwürfen quälen muss, denn ich finde, die Aufschriften „Heimmannschaft“ sowie „Gästemannschaft“ lassen keinen Schluss auf irgendeine Geschlechterverteilung zu.
Viele Grüße
Frank
(...wie ich finde, das einzige Motto, dass 95% aller Läufer motiviert)
