Morgens Schmerzen an der Fusssohle

Hallo, lese schon lange mit, jetzt das erste posting...

Folgendes Problem: Ich laufe seit 2 Jahren 3-4x die Woche ca. 8-9 Kilometer. Seit einiger Zeit habe ich das Phänomen, dass mir nach einem Lauf am nächsten Morgen die Fusssohlen wehtun. Es geht aber nach max. 1-2 Minuten weg und taucht dann auch gar nicht mehr auf. Während des Laufens habe ich gar keine Probleme.

Im Grunde würde ich es eigentlich nicht weiter beachten, aber ich hatte es früher nie, und habe eigentlich immer Sport gemacht.

Ich muss dazu sagen, dass ich zwar zwei paar Schuhe habe, aber beide Male das selbe Modell.

Irgendeine Idee?

leiter hat geschrieben:
Irgendeine Idee?

Hallo,

ja, meckernde Plantarsehne. Das ist die große Sehne unterm Fuß, die vom Ballen bis zum Quergewölbe (ungefähr zumindest) geht.

Morgendlicher Anlaufschmerz ist das Anfangsstadium. Lass es lieber nicht schlimmer werden und geh mal zum Doc. Außerdem empfehle ich dir, hier die Suchfunktion zu verwenden und nach 'Plantar*' zu suchen.

Da wird dir einiges angezeigt. Bitte lesen, für dich das Richtige raus suchen und mit der Diagnose deines Arztes abgleichen. Und wenn dann Fragen auftauchen, wieder hier melden.

Gute Besserung, nicht einfach stur weiterlaufen bitte, sonst gibts bald mehr Aua (zur Abschreckung suchst du nach 'Fersensporn', das ist dann die 'Endstufe')
sapsi

PS: Der Sinn darin, mehrere Laufschuhe zu haben, besteht bei 2 Paaren nicht darin, dass es 2x dasselbe Modell ist... Hast du ja wohl auch schon vermutet, oder?

Ja, hört sich ganz nach der Anfangsstufe einer entzündeten Plantarsehne an. Ohne Behandlung und mit Weiterlaufen verschleppst du es nur. Ich hatte 2005 diesen Fehler gemacht.

sapsine hat geschrieben:Gute Besserung, nicht einfach stur weiterlaufen bitte, sonst gibts bald mehr Aua (zur Abschreckung suchst du nach 'Fersensporn', das ist dann die 'Endstufe')

Also, die "Endstufe" ist es nicht. Bei einer ernsthaft entzündeten Plantarsehne entsprechen die Symptome denen des Fersensporns, trotzdem ist beides nicht das Gleiche.

Globi hat geschrieben:
Also, die "Endstufe" ist es nicht. Bei einer ernsthaft entzündeten Plantarsehne entsprechen die Symptome denen des Fersensporns, trotzdem ist beides nicht das Gleiche.

Stimmt. Aber ist der Fersensporn nicht die Folge der entzündeten Sehne? Hab ich bislang so verstanden. Und damit wäre das Endstufe, oder?

Grüße, sapsi

sapsine hat geschrieben:Aber ist der Fersensporn nicht die Folge der entzündeten Sehne?

Nein. Der Fersensporn ist anatomisch, eine dornartige, verknöcherte Ausziehung am zehenwärts gerichteten Fersenbein. Bei der Plantarsehnenentzündung ist, wie der Name schon gesagt, "lediglich" eine Sehne entzündet. Der Sehnenentzündung kann deshalb, glaube ich, auch einfacher entgegen gewirkt werden als dem Fersensporn, wo manchmal nur eine OP hilft.

Globi,
kein Mediziner

Globi hat geschrieben:Nein. Der Fersensporn ist anatomisch, eine dornartige, verknöcherte Ausziehung am zehenwärts gerichteten Fersenbein.

Das ist mir bekannt. Und ich hab irgendwo gelesen, die Verknöcherung geschieht in Folge der Sehnenentzündung. Auf jeden Fall gibt es eine Verbindung zwischen Sehne und Sporn, wie auch hier steht.
Die Ursache der Fersenspornentwicklung beruht in einer erhöhten Druck- und Zugbelastung der Sehnenansätze am Fersenbeinkörper.

Aber auch hier gilt: Nicht jede Info aus dem web ist richtig.

Ha, grad z.B. was entdeckt, was ich so bei Wiki für defnitiv nicht richtig halte. Der Fersensporn muss nicht in Richtung Zehen ausgebildet sein, er kann auch andere 'Richtungen' annehmen. Sorry, ich weiß nicht nicht korrekt auszudrücken.
Ich hab bislang vom 'plantaren Fersensporn' geredet. und der hat seinen Ausgang an der Plantarsehne. Über den Zusammenhang gehts unter anderem in diesem Link.

Bei der Plantarsehnenentzündung ist, wie der Name schon gesagt, "lediglich" eine Sehne entzündet.

Logisch. Ich wollte die beiden Sachen nicht in einen Topf mixen und wild umrühren.

Der Sehnenentzündung kann deshalb, glaube ich, auch einfacher entgegen gewirkt werden als dem Fersensporn, wo manchmal nur eine OP hilft.

Vermute ich auch mal den Artikeln zufolge, die ich gelesen habe. Stoßwellen oder radioaktive Bestrahlung können auch helfen, sagt das web. Oder, oder, oder. Wenn nix hilft, einfach zertrümmern.
Manchmal verschwinden die Beschwerden aber wohl einfach wieder...

Noch ein Link dazu, auch wenn ich kein Fan des Pose-Ansatzes bin (laufspezifische Bemerkungen in Richtung Pose-Technik lieber überlesen...)

Globi,
kein Mediziner

sapsi, von nix ne Ahnung, davon aber ne ganze Menge

Danke für Eure Antworten

Hier "for the record" meine Lösung für das Problem mit der Plantarsehne.

Ich habe letzte Woche bei einem Orthopädiestudio mit Schwerpunkt "Bewegungsanalyse" in Frankfurt (http://www.schroebo.de) eine Laufanalyse machen lassen. Die Diagnose Plantarfasciitis bzw. Reizung wurde grob bestätigt.

Das Prinzip ist eine Videoanalyse mit zwei Kameras und dann eine Vermessung der Winkel in Ferse, Fuss und Wade. Überraschendes Ergebnis: Ich brauche keine Pronationsstütze, sondern kann mit Neutralschuhen laufen. Auch wenn ich optisch etwas einknicke, ist der entscheidende Moment der Gewichtsverlagerung sehr stabil.

Das kam sehr überraschend, da ich schon IMMER (10 Jahre) mit Pronationsstützen laufe (immer über Laufbandanalyse). Ich also gleich in den Laufshop und Neutralschuhe gekauft. Fairerweise muss man sagen, dass die Verkäuferin meinte, dass sich durchaus die Muskulatur verbessert haben kann, d.h. die Pronationsneigung kann zurückgegangen sein.

Und siehe da, ich kann nach ein paar Tagen Pause und jetzt zwei längeren Läufen wieder schmerzfrei laufen, und habe morgens praktisch keine Schmerzen mehr. Ich habe zum ersten Mal seit langem das Gefühl, dass ich die Schuhe beim laufen gar nicht mehr spüre. Im Rückblick muss die Pronationsstütze einen relativ starken Impuls in Richtung der Sehnen gegeben haben, die zu regelmäßigen Achilles- und Plantarsehnenproblemen geführt haben.

Ich bin gewechselt vom Brooks Adrenaline zu Saucony Shadow, wobei es vermutlich jeder x-beliebige Neutralschuh getan hätte.

Das zeigt mir, dass die Pronationsstütze, die mir immer als sehr segensreich verkauft wurde, wohl durchaus auch ihre Nebeneffekte hat.

Das nur soweit, falls es anderen bei ihrer Problemdiagnose helfen könnte.

Na,
das sind doch mal gute Nachrichten.

Die Bewegungsanalyse interessiert mich auch sehr.
Bornmann und Schröder stehen bei mir neben dem
Lauffieber ganz oben auf meiner Liste.
Warst Du mit "schroebo" zufrieden?


das Eselchen

Von ein paar Kleinigkeiten abgesehen, sehr. Sie könnten ein bisschen freundlicher/kundenorientierter sein, aber der Preis für die Analyse war sehr fair (EUR 30), und der Berater hat sich 45 Minuten Zeit genommen. Ich hatte ein bisschen das Gefühl, er wolle mir noch eine Einlage aufschwatzen, aber das fand ich jetzt nicht sooo schlimm, die EUR 30 decken sicherlich nicht die Kosten. Die Einlage werde ich jetzt dennoch nehmen, aber kritisch beobachten.

Danke für Deine Einschätzung.