Quergewölbe macht schlapp

Einen wunderschönen guten Abend!

Bin bislang nur Leser, muss mich heute aber mal mit ner Frage an euch wenden.

Habe mir heute im Zuge des Investierens in neue Laufschuhe eine Laufbandanalyse gegönnt. Der Betreuer meines Vertrauens bemerkte irgendwann, dass mein Quergewölbe wohl ,,durch" wäre, ich aber ein hervorragendes Längsgewölbe hätte. Auch ansonsten haben wir nichts negatives an meinem Laufstil feststellen können (und wir haben verdammt lange gesucht!!!!!!!!)

Da ich in von Medizin in Verbindung mit Laufen keine Ahnung habe, hier meine Frage: Was bedeutet das??? Heißt das, das mein Vorderfuss sich dauerhaft auf den Boden durchgedrückt hat? Und wenn, was kann ich dagegen tun? Buchtipps zum Anlesen von Wissen???
Ich hatte eigentlich vor, mich noch ein paar jahrzehnte schmerzfrei auf meinen Füßen fortbewegen zu können... Hatte bislang auch (zumindest in den Teilen meines Körpers) keine Schmerzen. Bin letztes Wochenende meinen ersten Halbmarathon gerannt- ohne Probleme.

Lieben Gruß

Heidi

Hallo Heidi,

die Nebenwirkungen von Fußfehlstellungen machen sich meist nach Jahren bemerkbar - und nach vielen, vielen Laufkilometern.
Oft mit Fußschmerzen (durchgetretenem Fuß), mit Band-, Sehnen oder Muskelschmerzen, aber auch an ganz anderen Stellen wie Knie, Hüfte oder Rücken.
Der Körper ist eine komplexe Sache und sogar ein Zahn kann einen Rücken- oder Knieschmerz auslösen.
Wenn Du regelmäßig viele Kilometer machen möchtest, würde ich viel Wert auf professionelles Schuhwerk legen.
Als "Gelegenheitsjogger" wird man kaum Probleme bekommen.

Ich habe mein abgesenktes Längsgewölbe durchs Laufen wieder gut in Schuß gekriegt. Allerdings habe ich auch ein abgesenktes Quergewölbe. Bisher hatte ich damit wenig Probleme, aber mein Orthopäde meint, dass dauerhafte Belastung darauf auch mit ein Grund für meinen Ermüdungsbruch im Fuß war.
Ich laufe nun mit Einlagen. Das ist Gewöhnungssache aber ich versuche es langsam.

Viel Glück und viel Spaß!
Liebe Grüße
Marion

Hallo Marion!

Also in der neuen Woche ab zum Arzt und dann zum Orthopäden. Seufz, hatte gehofft, das irgendwie umgehen zu können. Hatte gehofft, dass es so ne Art Kräftigungübungen gibt, um das Gewölbe ein wenig zu unterstützen.

Ich ersetze meine Laufschuhe jedes halbe Jahr und habe dort auch eigentlich nie gespart... Na ja, werde trotzdem erstmal so weiterrennen wie bisher (habe ja momentan keine Schmerzen) und parallel den Arzt aufsuchen.

Danke

Heidi

Heidi81 hat geschrieben:Da ich in von Medizin in Verbindung mit Laufen keine Ahnung habe, hier meine Frage: Was bedeutet das??? Heißt das, das mein Vorderfuss sich dauerhaft auf den Boden durchgedrückt hat? Und wenn, was kann ich dagegen tun? Buchtipps zum Anlesen von Wissen???
Ich hatte eigentlich vor, mich noch ein paar jahrzehnte schmerzfrei auf meinen Füßen fortbewegen zu können... Hatte bislang auch (zumindest in den Teilen meines Körpers) keine Schmerzen. Bin letztes Wochenende meinen ersten Halbmarathon gerannt- ohne Probleme.

Hallo Heidi,

solange keine nennenswerten Beschwerden in diesem Bereich auftreten, ist es diese Diagnose nicht Wert, sich über sie Sorgen zu machen. Nach dem von Dir geschilderten aktuellen Stand ist der Gang zum Arzt absolut unnötig. Keinesfalls solltest Du vorbeugend Einlagen tragen. Die Meinungen über Sinn und Unsinn stabiler Quergewölbe gehen übrigens weit auseinander. Siehe etwa hier:
http://forum.runnersworld.de/forum/show ... 385&page=3

Weiterhin ungetrübten Laufspaß wünscht
Martin (glücklich ohne Quergewölbe und ohne Orthopäde )

Hallo Queng!

Danke für den Link, da hat meine Suchfunktion wohl versagt. Muss nächste Woche aber sowieso zum Arzt, fragen kostet ja nichts. Aber keine Angst, so lange die Füße noch dran sind, wird weitergelaufen...

Attacke

Heidi

Heidi81 hat geschrieben:Hallo Queng!

Bitte, bitte "Gueng", oder einfach "Martin" .

Muss nächste Woche aber sowieso zum Arzt, fragen kostet ja nichts.

O.k. Denke aber bitte daran, daß ein Allgemeinmediziner von solchen Details der Biomechanik in aller Regel ganz schrecklich wenig Ahnung haben wird.

Sportliche Grüße,
Martin

Es tut mir leid, oh Gott, diese Fehler... Bitte um harte und gerechte Bestrafung...

Der Medizinmann soll dann entscheiden, ob er mich weiterschicken will oder nicht. Solange ich schmerzfrei laufen kann, ist es ja in Ordnung. Werde mir trotzdem mal die erwähnten Bücher zulegen (Fachwissen schadet ja bekanntlich nie)

Vielen Dank

Heidi

Der Medizinmann schickt dich allerweil zum Ortho hin. Ich habe bald den Eindruck das Ärztegehen zum Funsport ausartet. Wenn viele die meist sehr guten Tipps, die sie hier im Forum bekommen auch anwenden würden, würden sie ihren Körper besser kennenlernen und einige Stunden Wartezeit in Arztpraxen fürs Training verwenden können.

.und ich habe Montag abend meim Orto / Ostio einen Termin wegen des selben Proplems.
Ich habe mir warscheinlich mit ziemlich neuen Ds Trainern ( nur 100km ) den linken durchgetreten. Seidher schmerzt der linke Fuß oben drauf wo die Schnürsenkel sind wie verrückt. Seid 30.12.07 nach einem gemütlichen 20km Lauf war es dann soweit. Fuß knarrt und kracht, scheuert unten im Gewölbe als ob mal ein Seil durch zieht.
Ist sehr unangenehm,.............vor allem weil ich seit dem 30.12.07 keinen Meter mehr lief.
Selbstverständlich ist kein Arzt oder Orto greifbar nach Weihnachten.
Mal sehen was er findet.
Impi

irongeli hat geschrieben:Wenn viele die meist sehr guten Tipps, die sie hier im Forum bekommen auch anwenden würden, würden sie ihren Körper besser kennenlernen und einige Stunden Wartezeit in Arztpraxen fürs Training verwenden können.

Das klappt aber nur, wenn man es prophylaktisch betreibt. Denn im Ernstfall sehe ich die verletzten Läufer besser bei einem guten Arzt aufgehoben als 'nur' im Forum beraten - brauchbare Tipps hin oder her.

Grüße und allzeit gesund bleiben
S@psi

ich sehe jetzt folgende gefahr für dich:

du hast keine schmerzen, gehst zum arzt. der schickt dich weiter zum orthopäden, der dir wiederum "vorbeugend" einlagen verschreibt. daraufhin bekommst du schmerzen, musst wieder zum arzt.........

glaub mir, du wärest nicht die/der erste der das passiert!

ich an deiner stelle würde auf wärmeres wetter warten und dann viel barfuss laufen. dass ist 10 x sinnvoller als so mancher arztbesuch.

kitty hat geschrieben:ich sehe jetzt folgende gefahr für dich:

du hast keine schmerzen, gehst zum arzt. der schickt dich weiter zum orthopäden, der dir wiederum "vorbeugend" einlagen verschreibt. daraufhin bekommst du schmerzen, musst wieder zum arzt.........

glaub mir, du wärest nicht die/der erste der das passiert!

ich an deiner stelle würde auf wärmeres wetter warten und dann viel barfuss laufen. dass ist 10 x sinnvoller als so mancher arztbesuch.

Volle Zustimmung, Kitty.

Heidi - dir geht es doch gut, du hast keine Schmerzen!
Wenn man lang genug sucht, dann findet man immer was.

Bei allem Respekt vor Ärzten - im Endeffekt wollen die auch nur Geld verdienen.

Unsere normalen Laufschuhe erlauben es, dass die Füße komplett verkümmern. Wenn echte Beschwerden auftreten ist es zb. auch beim Spreizfuß leider schnell zu spät. Der Fuß ist auf sowas wie Laufschuhe von der Evolution her nicht vorbereitet und versteht es nicht, rechtzeitig Warnsignale in Form von Schmerzen zu senden.

Füße stärken. Öfter mal vorsichtig barfuß laufen, gehen.

Hallo Heidi,

wie du sicher schon an anderen Threads gemerkt hast, gibts hier sehr polarisierende Meinungen zum Thema Einlagen. Ja, lies dir Wissen an, das ist sicher hilfreich. Und bild dir deine eigene Meinung aufgrund von Wissen. Prophylaxe im Sinne von Barfußlaufen, Fußübungen, usw. ist sicher nicht verkehrt, kann aber laut heutiger Ansichten an einem abgesunkenen Quergewölbe nicht viel 'retten', soll heißen, der Schaden ist reversibel (lt. ärztl. Meinungen, z.B. Dr. Christian Larsen). Aber man kann vermutlich weiteres Absenken 'aufhalten' oder verlangsamen.

Deine Beinachse ist gerade? Ich frage deswegen, weil man häufig(leichte) x-Beinstellung bei Spreizfüßen vorfindet.

Mich interessiert, was der Betreuer deines Vertrauens denn zu dem Thema gesagt und was er dir empfohlen hat.

Weiterhin schmerzfreies Laufen wünscht
S@psi

Schönen Dank für die ganzen Antworten.

S@psi: meine Beinachse ist aber sowas von grade (Gott sei Dank). Das war unter anderem ein Punkt, weshalb ich die Videoaufnahme habe machen lassen. Auch mein ,,Auffußen" ist normal.
Bin heute das erste Mal mit meinem neuen Schuh gelaufen und muss sagen: das Ganze hat sich echt gelohnt.
Zum Thema hat der Betreuer meines Vertrauens nur gesagt, dass fast alle Menschen ein durchgetretenes Quergewölbe hätten und das das heutzutage ganz normal sei ab einem gewissen Alter (ich bin 26 - Hilfe). Empfohlen hat er gar nichts.

Barfußlaufen werde ich im Sommer ausprobieren, danke für den Tip.

Liebe Grüße

Heidi

kitty hat geschrieben:ich sehe jetzt folgende gefahr für dich:

du hast keine schmerzen, gehst zum arzt. der schickt dich weiter zum orthopäden, der dir wiederum "vorbeugend" einlagen verschreibt. daraufhin bekommst du schmerzen, musst wieder zum arzt.........

Auch von mir mal wieder volle Zustimmung, Kitty !
Wer vorbeugend Einlagen oder sonstige Stützen trägt, der kann sich jetzt, wo's auf den Straßen öfters mal gefährlich glatt ist, auch gleich vorbeugend die Arme eingipsen lassen .

@Heidi: Das scheint ja eine recht aufwendige und ausführliche Laufanalyse gewesen zu sein. Vom Diagnostischen her interessiert mich, nach welcher Methode der Betreuer die Instabilität Deiner Quergewölbe entdeckt hat. Hat er das in einer üblichen Videoaufnahme von hinten während der hinteren Stützphase gesehen, oder wurde dafür eine dynamische Fußdruckmessung (Laufen über eine druckempfindliche Meßplatte) durchgeführt? Hat der Betreuer den Fuß sozusagen "manuell" abgetastet? Oder hat er beispielweise die Deformation der Einlegesohlen Deiner alten Schuhe ausgewertet? Nach letzterer Methode habe ich ich bei mir das Fehlen belastungsstabiler Quergewölbe im Bereich der Zehengrundgelenke nachgewiesen.

Viele Grüße,
Martin

Hallo Martin!

Ich musste sowohl über eine druckempfindliche Platte rennen, als auch nachher barfuß übers Laufband. Das Ganze wurde aufgenommen und ausgewertet. Haben den guten Mann so knappe 45min beschäftigt... Muss aber ehrlich sagen, dass er mir jede meiner Fragen sehr gut beantworten konnte und mich mit jedem neuen Schuhpaar, das er anschleppte, erstmal wieder auf Laufband geschickt hat, um zu sehen, ob ich wie wann und wo einknicke, abrolle, aufkomme... Fand ich klasse...
Meine alten Schuhe hatte ich leider nicht mit (schäm).
Ihr habt recht, werde mit dem Arzt noch warten und hoffen, dass die Füße den Marathon auch mit durchgelatschtem Quergewölbe überleben.

Heidi

Hallo Heidi,

Heidi81 hat geschrieben:Ich musste sowohl über eine druckempfindliche Platte rennen, als auch nachher barfuß übers Laufband.

Darf ich fragen, was für ein Laden das genau war? Diese Meßapparaturen für die dynamische Druckverteilung sind, glaube ich, ganz schön aufwendig und schweineteuer. Hab' sowas noch nie in einem "normalen" Laufladen gesehen.

Ich find's gut, daß Du Dich so eingehend für die Laufmechanik interessierst und Dich durch Lesen entsprechender Bücher weiterbilden möchtest. Wer sich mit der Materie gut auskennt, der weiß irgendwann selbst am besten, was gut für ihn ist - und so soll es sein .

Ihr habt recht, werde mit dem Arzt noch warten und hoffen, dass die Füße den Marathon auch mit durchgelatschtem Quergewölbe überleben.

Ein kleines bißchen stutzig werde ich allerdings bei Deinen Steigerungsraten. Du gibst an, erst seit ein paar Monaten zu laufen, bist aber schon Halbmarathon gelaufen und denkst bereits weiter bis zum Marathon. Natürlich kenne ich Deine sportliche Vorgeschichte nicht. Vielleicht hast Du ja vor Deiner "Laufkarriere" jahrelang intensiv Leichtathletik o. ä. getrieben, so daß Deine Sehnen, Bänder, Stützmuskeln und Gelenke schon gut "vorgebildet" waren. Wenn aber nicht, dann kann es gut sein, daß Du Deinem Bewegungsapparat zu viel zumutest. Ich selbst hätte solche Steigerungen mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht vertragen, und auch viele andere hier im Forum sind nach allzu großer Anfangsmotivation durch hartnäckige Verletzungen zurückgeworfen worden.
Gerade die Mittelfußknochen II und III, die bei Dir ein potentielles Problem darstellen könnten (nicht müssen), sind bei mangelnder Anpassung des Bewegungsapparates an dauerhafte Laufbelastung tendenziell bruchgefährdet. Eine Untersuchung der dynamischen Fußdruckverteilung an 200 Teilnehmern des Münster-Marathons 2004 vor und nach dem Rennen hat eine signifikante Verlagerung der Belastung von den Zehen auf die Mittelfußknochen ergeben. Die Forscher sehen darin einen möglichen Grund für die nicht seltenen Mittelfußfrakturen bei Langstreckenläufern. Daher ist es ganz wichtig, mit einer gut vorbereiteten und somit ermüdungsresistenten Stützmuskulatur in ein solch langes Rennen zu gehen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Geh das laufen langsam an und verwende zunächst viel Trainingszeit für eine Anpassung der vielen kleinen Muskeln in Unterschenkel und Fuß, die nicht dem schieren Vortrieb, sondern der Stabilisierung des Fußes dienen.
Wie Kitty schon bemerkt hat, geht das wohl am besten durch regelmäßiges Barfußlaufen auf einer schönen, grünen Wiese . Dadurch wird sich das Quergewölbe zwar wohl nicht im engeren Sinne heben, aber Überlastungen durch Ermüdungserscheinungen können wirksam vermieden werden, weil die Zehen bis zum Ende des Rennens "aktiv" mitarbeiten. Man sollte auch nicht vergessen, daß sich durch das Laufen die Knochendichte an höhere Belastungen anpassen kann, aber das geht eben nur, wenn man mit Bedacht steigert.

Viel Erfolg dabei,
Martin

Hallo Martin!

Danke für die lange Antwort! Ich laufe nicht erst ein paar Monate, keine Angst. Ich habe nur das Datum genommen, wo ich angefangen habe, ein bisschen mehr zu wollen als den alle-2-Tage-5-km-Lauf. Natürlich habe ich auch immer mal ein paar Unterbrechungen drin (beruflich bedingt, in der Wüste lässt es sich nun mal nicht ganz so gut laufen).
Insgesamt werden es so 3-4 Jahre sein.
Momentan wechsle ich fast täglich zwischen Laufen und Radfahren oder Schwimmen. Bislang bin ich mit der Methode von Verletzungen jeglicher Art verschont geblieben. Das Thema mit den Mittelfußknochen werde ich mir dann ab morgen morgen noch mal genauer ansehen WENN MEIN BUCH HOFFENTLICH DA IST *FREU*

Vielen Dank

Heidi

Hallo Heidi,

Heidi81 hat geschrieben:... Insgesamt werden es so 3-4 Jahre sein.
Momentan wechsle ich fast täglich zwischen Laufen und Radfahren oder Schwimmen. Bislang bin ich mit der Methode von Verletzungen jeglicher Art verschont geblieben.

dann hast Du ja die kritische Anfängerphase längst hinter Dir und gute Chancen, auch weiterhin verletzungsfrei zu bleiben .

Das Thema mit den Mittelfußknochen werde ich mir dann ab morgen morgen noch mal genauer ansehen WENN MEIN BUCH HOFFENTLICH DA IST *FREU*

Welches Buch ist das denn?

Viele Grüße,
Martin