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Marion Jones muß ins Gefängnis

Marion Jones muß ins Gefängnis

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Das alte Reizthema Doping. :nene:

Ex-Leichtathletik-Star Marion Jones wurde wegen Meineides im Zusammenhang mit Doping zu sechs Monaten Gefängnis und 400 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt.

Der zugehörige Artikel hier: Leichtathletik-Star Jones muss ins Gefängnis

Meint ihr dieses Urteil kann eine Signalwirkung entfalten oder wird sich in der (Doping-)Praxis gar nichts dadurch ändern?
"What do you do, you just go out there and gambol about like a bunny?" - Sheldon Cooper

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Obacht, Grundlage ist der MEINEID, nicht das doping !
Insofern sind die "Auswirkungen" auf doping-Praxis müssig.
Der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das, was wir dafür bekommen, sondern das, was wir dadurch werden. (John Ruskin)
http://www.shakalryan.welt.ms

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weitmeister hat geschrieben:Obacht, Grundlage ist der MEINEID, nicht das doping !
Insofern sind die "Auswirkungen" auf doping-Praxis müssig.
Genau :daumen: , siehe Meineid im Wortlaut StGB §154

Ich weiss gar nicht, ist Doping in den Vereinigten Staten verboten?
Für jedes komplexe Problem gibt es eine Lösung, die einfach, bestechend und falsch ist.

(Henry L. Mencken)

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weitmeister hat geschrieben:Obacht, Grundlage ist der MEINEID, nicht das doping !
Ja, richtig. Das hatte ich auch so geschrieben. Ich hätte es vielleicht etwas deutlicher formulieren müssen.


Aus der Urteilsbegründung:

"Richter Kenneth Karas begründete seinen Rechtsspruch damit, dass "eine generelle Abschreckung und mehr Respekt gegenüber dem Gesetz nötig war. Athleten haben in der Gesellschaft einen erhöhten Status. Sie unterhalten, inspirieren und - das ist die wohl wichtigste Aufgabe - sie sind Vorbilder", erklärte Karas."

Quelle: http://de.eurosport.yahoo.com/11012008/ ... jones.html
"What do you do, you just go out there and gambol about like a bunny?" - Sheldon Cooper

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LauerAlexander hat geschrieben:Genau :daumen: , siehe Meineid im Wortlaut StGB §154

Ich weiss gar nicht, ist Doping in den Vereinigten Staten verboten?

:D

Verboten ist natürlich schon. Es scheint aber kaum jemanden zu interessieren...
3.000m: 9:38,5 min. (2013)
5.000m 16:36,79 min. (2013)
10.000m: 34:24,5 min. (2013)
Stunde: 17.028m (2014)
10km: 34:27 min. (2014)
HM: 1:15:25 Std. (2014)
25km: 1:32:23 Std. (2014)
Marathon: 2:46:46 Std. (2015)

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SantaCruz hat geschrieben: ...
Meint ihr dieses Urteil kann eine Signalwirkung entfalten oder wird sich in der (Doping-)Praxis gar nichts dadurch ändern?
Wie ist den Deine Meinung, bevor ich Dir meine mitteile ?

Nicht böse sein, aber Du als Reizwortexperte kennst das ja.
Mann wirft ein gängiges Thema in die Runde und wartet ab was passiert.

Wenn ich weiß, wie Deine Meinung zu diesem Thema ist, kann ich auch schon in Deine Richtung arkumentieren.
Gruß von TomRun :hallo:

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LauerAlexander hat geschrieben:Genau :daumen: , siehe Meineid im Wortlaut StGB §154

Ich weiss gar nicht, ist Doping in den Vereinigten Staten verboten?
Weiß ich nicht, aber das StGB gilt da eigentlich auch nicht ;-)

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TomRun hat geschrieben:Wie ist den Deine Meinung, bevor ich Dir meine mitteile ?
Ich denke, auch wenn die Veruteilung wegen Meineides erfolgt ist (und somit nur indirekt im Zusammenhang mit Doping steht), könnte es zumindest einige Sportler nachdenklich machen.

Denn hier wird einmal deutlich, was man mit Doping möglicherweise aufs Spiel setzt. Das wußten die Sportler natürlich auch schon vorher, nur war es ihnen vielleicht nicht derart bewußt. Wer betrügt geht sicherlich erstmal davon aus, daß er damit durchkommt, schlimmstenfalls sitzt man eben eine zweijährige Sperre ab. Aber der Richter sprach in seiner Urteilbegründung ja auch von einer Abschreckungswirkung.

Was mich weiter interessiert, wäre die Frage, was mit Sportlern passiert, die zwar selbst nicht dopen, aber vielleicht Doper decken?

Letztlich glaube ich zwar nicht unbedingt, daß sich auf Sportlerseite so viel ändern wird. Aber vielleicht treibt dieser Urteil ja zum Beispiel die Leichtathletikverbände an, ihre Bemühungen im Antidopingkampf zu intensivieren. Solche Fälle können ja auch das Ansehen der jeweiligen Verbände beschädigen. Sie führen vielleicht auch dazu, daß sich die Politik noch mehr mit der Thematik befaßt. Ich weiß, daß ständig Dopingsünder entlarvt werden, aber der vorliegende Fall ist ja vergleichsweise schon spektakulär.
TomRun hat geschrieben: Nicht böse sein, aber Du als Reizwortexperte kennst das ja.
Mann wirft ein gängiges Thema in die Runde und wartet ab was passiert.
Bin nicht böse. Hast ja recht.


[Edit] Gerade gelesen:
US-Verbandschef Masback zurückgetreten

[...]

Nach seiner zehnjährigen USATF-Tätigkeit war Masback nicht zuletzt wegen des kräftezehrenden Anti-Doping-Kampfes amtsmüde. «Wir haben unser Bestes gegeben, aber das ist trotzdem nicht gut genug», erklärte Masback zur Doping-Problematik in der US-Leichtathletik.

Quelle: http://de.eurosport.yahoo.com/10012008/ ... reten.html
"What do you do, you just go out there and gambol about like a bunny?" - Sheldon Cooper

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Und noch zur rechtlichen Situation: In Deutschland stellt Doping ja keinen Straftatbestand dar (?). Aber mindestens im Profisport müßte es nach meinem Rechtsverständnis doch Betrug sein. Es entsteht ja durchaus ein beträchtlicher Vermögensschaden (für Sponsoren, Veranstalter, saubere Sportler). Kennt sich da jemand aus?
"What do you do, you just go out there and gambol about like a bunny?" - Sheldon Cooper

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Ehrlich gesagt denke ich, dass sich in Bezug auf Doping auf Profisportlerseite nix ändern wird.

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SantaCruz hat geschrieben:In Deutschland stellt Doping ja keinen Straftatbestand dar (?). Aber mindestens im Profisport müßte es nach meinem Rechtsverständnis doch Betrug sein.
Betrug:
"Wer in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, das Vermögen eines anderen dadurch beschädigt, dass er durch Vorspiegelung falscher oder durch Entstellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen einen Irrtum erregt oder unterhält, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft."

Auch nach meinem bescheidenen Rechtsverständnis würde ein Doper diesen Tatbestand erfüllen, wenn er die falsche Tatsache vorspiegelt, er sei nicht gedopt, und damit unrechtmäßig Gehalt, Siegprämien, Werbeeinnahmen etc. kassiert. Keine Ahnung, warum das nicht tatsächlich geahndet wird.

PS: Vermutlich scheitert es an dem "rechtswidrigen" Vermögensvorteil, weil eben Doping nicht gesetzlich verboten ist.

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LidlRacer hat geschrieben:Betrug:
"Wer in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, das Vermögen eines anderen dadurch beschädigt, dass er durch Vorspiegelung falscher oder durch Entstellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen einen Irrtum erregt oder unterhält, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft."

Auch nach meinem bescheidenen Rechtsverständnis würde ein Doper diesen Tatbestand erfüllen, wenn er die falsche Tatsache vorspiegelt, er sei nicht gedopt, und damit unrechtmäßig Gehalt, Siegprämien, Werbeeinnahmen etc. kassiert.
Wer ist dabei derjenige, dessen Vermögen geschädigt wird? Entsteht dieser Schaden durch einen Irrtum, dem dieser unterliegt? Nicht so klar, oder?

Wenn man wollte, dass Doping eine Straftat ist, müsste man halt einen entsprechendes Gesetz erlassen. Schwarzfahren ist beispielsweise auch separat geregelt, weil es nicht eindeutig unter Betrug fiel.

Gruß,

Carsten,

kein Jurist, daher alle Aussagen bitte mit Vorsicht genießen.

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CarstenS hat geschrieben: ............... Schwarzfahren ist beispielsweise auch separat geregelt, weil es nicht eindeutig unter Betrug fiel.

Gruß,

Carsten,

Schwarzfahren ist nicht gesondert geregelt, sonder fällt in den meisten Fällen unter "Erschleichen von Leistungen" § 265a StGB. Für den Betrug fehlt in den meisten Fällen die Täuschungshandlung.

Manfred :winken:

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SantaCruz hat geschrieben: Letztlich glaube ich zwar nicht unbedingt, daß sich auf Sportlerseite so viel ändern wird. Aber vielleicht treibt dieser Urteil ja zum Beispiel die Leichtathletikverbände an, ihre Bemühungen im Antidopingkampf zu intensivieren. Solche Fälle können ja auch das Ansehen der jeweiligen Verbände beschädigen. Sie führen vielleicht auch dazu, daß sich die Politik noch mehr mit der Thematik befaßt.
Das Problem wird aus meiner Sicht bleiben, dass die forschende Pharmaindustrie den Fahndern immer Jahre voraus ist. Wie bspw. Jaksche gesagt hat, wird bei Sportlern, die Doping nutzen, immer im Hinterkopf sein: die können das sowieso nicht entdecken. Wenn ein Sportler dann 5 Jahre lang an der Spitze seines (dopingunterstützten) Leistungsvermögens steht, sind währenddessen die Testmethoden noch nicht vorhanden. Wenn dann Jahre später ermittelt wird, interessiert es niemand mehr bzw. führt es nicht zu empfindlichen Strafen. Das könnte man sehr wahrscheinlich nur bekämpfen, wenn die Dopingfahnder genausoviel Geld zur Verfügung hätten wie die Pharmaindustrie. Dafür sehe ich nur leider momentan Anzeichen.

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Derfnam hat geschrieben:Schwarzfahren ist nicht gesondert geregelt, sonder fällt in den meisten Fällen unter "Erschleichen von Leistungen" § 265a StGB. Für den Betrug fehlt in den meisten Fällen die Täuschungshandlung.
Das war genau, was ich meinte :) "Wer [...] die Beförderung durch ein Verkehrsmittel [...] in der Absicht erschleicht, das Entgelt nicht zu entrichten, [...]"

Gruß,

Carsten

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Mal vom rechtlichen abgesehen:

Wer dopt, betrügt SICH selber und andere...
Für jedes komplexe Problem gibt es eine Lösung, die einfach, bestechend und falsch ist.

(Henry L. Mencken)

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SantaCruz hat geschrieben:,,,
Was mich weiter interessiert, wäre die Frage, was mit Sportlern passiert, die zwar selbst nicht dopen, aber vielleicht Doper decken?
,,,
Gabs da nicht mal den Lars Riedel, der bei den Olymp. Spielen am Frühstückstisch im Olymp. Dorf 2 Sportler zugehört hatte, die sich über ihr Doping unterhielten und dies dann gemeldet hat ? Die beiden wurden dann gesperrt.

"Petze" oder nicht :confused:

Meiner Meinung nicht.
Gruß von TomRun :hallo:
Gesperrt

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