Kann das Funktionieren: Streak Running?

Hallo Läufer Gemeinde,

leider ist der ursprüngliche Thread vom Wesergebirgsläufer total verwässert und geschlossen worden. Rainer, an dieser Stelle auch noch einmal gute Besserung!

Es gab bisher auch Gründe (Personen) hier nichts weiter dazu zu sagen, da Tim das Problem zwischenzeitlich gelöst hat, danke dafür, werde ich mich nun dazu äußern.

Nun zu mir, vor ein paar Monaten stellte sich mir* die Frage wie ich meine Trainingsumfänge steigern könnte. Zu der Zeit bin ich dann auch auf das Thema Streakrunning gestoßen, anfänglich war ich ja noch sehr skeptisch, aber am 1.11. habe ich es dann selber versucht. Gestern habe ich die ersten 100 Tage an einem Stück geschafft.

Wer nun meint ich habe meine Regeneration vernachlässigt der irrt. Keiner läuft jeden Tag mit Volldampf durch die Landschaft, aber die täglichen Laufeinheiten, vor allem die morgens um 5:10 Uhr vor der Arbeit, machen schon riesen Spass. Stimmt, ist krass, ich stehe extra 50min. eher auf um danach gut gelaunt in den Tag zu starten. Momentan laufe ich bis zu 11TE in der Woche und es geht mir gut dabei. Trainiert habe ich über den Winter ausschließlich im GA1 Bereich, die Tempoeinheiten kommen jetzt langsam dazu.

Meine Umfänge habe ich in den letzten Monaten kontinuierlich gesteigert, die Vorbereitung für den Rennsteig SM erfordert doch schon einiges an Training. Diese Woche werde ich ~120km laufen. Am letzten Samstag habe ich an einem Leistungstest bei Dr. Kuno Hottenrott teilgenommen, die Ergebnisse lagen gestern vor. Mal ein paar Daten:
- VO2max: 49,61 ml/min/kg
- IANS 2,80 mmol/l bei HF von 166 S/min und v=3,60 m/s (4:31min/km)
- mögliche Marathon Endzeit 3:19h - 3:13h

Da sag noch einer Streakrunning macht langsam.


* zu der Zeit durchschnittlicher Hobbysportler mit einigen Marathons (Bestzeit 4:17h) und 2 Ultras in den Beinen

Ich hab meine aktuellen Bestzeiten auch alle während meiner Streakserie gemacht.

Ich weiß, dass Du dem Rennsteig entgegen fieberst...
An Deiner Stelle würde ich jedoch die Aussage mit den 3:13 - 3:19 zunächst mal im Praxistest bestätigen. Mit der tatsächlich erzielten Zeit kannst Du viel präziser Deine mögliche Rennsteig-Zeit bestimmen und Dir so den Lauf auch besser einteilen.

Noch was: Manche laufen/trainieren nur regelmäßig, wenn sie durch äußere "Zwänge" (jetzt nicht falsch verstehen bitte!), wie feste Laufgruppentermine oder (bezahlte) Trainingspläne regelmäßig laufen. Das Streakrunning würde ich auch als eine Methode ansehen, die einen selbst verpflichtet, regelmäßig zu laufen, was im Regelfall mit einer Erhöhung der Laufleistung, im Sinne der Umfänge, einhergeht. Somit ist es durchaus relevant, damit einen Trainingsfortschritt zu begründen.
Bei Deinem Ziel - Ultralauf - würde ich allerdings die Wochenkilometer besser auf die Hälfte Einheiten verteilen... Bei bis zu 11 Einheiten/Woche und weniger als 100km sind das im Schnitt lediglich 10km (?) je Einheit im GA1-Bereich - die bringen Dich nicht vorwärts! Einheiten von weniger als 1h in diesem Tempo würde ich bei der prognostizierten M-Zeit gar nicht als Training bezeichnen.

Böse Frage: Siehst Du Dich jetzt auf Grund der Prognose von Dr. Hottenrott nicht mehr als "durchschnittlicher Hobbysportler"?

Ich finde den Gedanken an Streakrunning auch faszinierend, aber ich habe mir jetzt erstmal andere Ziele gesteckt, die ich erreichen möchte. Ich glaube ich fasse das Thema in ca. 10 Jahren nochmal auf, wenn ich mir auch ernsthaft überlege den Rennsteig SM oder 100 km von Biel zu laufen.

Zum Thema: Wie es aussieht scheint es ja zu funktionieren?!

Ich persönlich finde die Streak-Geschichte ja ein bischen krampfig. Ob ich nun an einem Tag 2km um den Block bummle oder auf dem Sofa liege ist letztlich dann auch egal.

Die Idee, den Wochenumfang zunächst mal über viele Einheiten zu erhöhen, finde ich aber nicht schlecht. Ich hab das auch schon ausprobiert und bin ganz gut damit zurande gekommen. Das kann aber für Ultras dann doch nur eine Durchgangsstation sein. Mit 11 x 10k hat man hier sicher nicht den Effekt wie mit 110k in 4-5 Einheiten.

@42bis100 Deine Zeiten hast Du sicher nicht mit 10k Einheiten in Ga1 erreicht, soviel ist schon klar, als erste Stufe für mehr kanns vielleicht doch was taugen, oder?

Gibt es beim Streak Running eine Vorgabe wie schnell man laufen muss?

Heinz ist ja auch grad 4 Wochen lang jeden Tag unterwegs, aber sicherlich nicht so schnell wie manch andere hier.

MfG
Ecki

ponjio hat geschrieben:Ich finde den Gedanken an Streakrunning auch faszinierend, aber ich habe mir jetzt erstmal andere Ziele gesteckt, die ich erreichen möchte. Ich glaube ich fasse das Thema in ca. 10 Jahren nochmal auf, wenn ich mir auch ernsthaft überlege den Rennsteig SM oder 100 km von Biel zu laufen.

Zum Thema: Wie es aussieht scheint es ja zu funktionieren?!

Ich hoffe für Dich, Du vergisst bis in zehn Jahren das Thema, es sei denn, Du stellst alsbald fest, dass Du Talent hast, welches mehr als 6 Einheiten rechtfertigt...

Ich weiß nicht, was Du derzeit läufst, aber 10 Jahre auf den Rennsteig musst Du bestimmt nicht warten.

Rennrum hat geschrieben:... Mit 11 x 10k hat man hier sicher nicht den Effekt wie mit 110k in 4-5 Einheiten. ...

So sehe ich das auch, wenn jemand auf einen Ultralauf trainiert.

Rennrum hat geschrieben:... @42bis100 Deine Zeiten hast Du sicher nicht mit 10k Einheiten in Ga1 erreicht, soviel ist schon klar, als erste Stufe für mehr kanns vielleicht doch was taugen, oder?

Also wer eine dicke Haut hat, genügend Wasser in der Dusche und wer in der Lage ist, genügend Zeit aufwenden zu können, der kann auch 10 Einheiten a 10km machen, statt 5 Einheiten mit 20km im Schnitt. Für ein Ultratraining ist es sicher besser, 10 Einheiten a 10 km zu machen als 5 Einheiten a 10km, für wesentlich effektiver halte ich jedoch, 5 Einheiten a 20 km im Schnitt, wobei die "Streuung" der Einheiten möglichst groß sein sollte, z. Bsp.: 35-40/25/15/15-10/10.

Ecki nl hat geschrieben:Gibt es beim Streak Running eine Vorgabe wie schnell man laufen muss?

Heinz ist ja auch grad 4 Wochen lang jeden Tag unterwegs, aber sicherlich nicht so schnell wie manch andere hier.

MfG
Ecki

Ich bin kein Streakrunner. Man muss eben die Meile ohne Unterbrechung "laufend" täglich absolvieren, wenn man sich so nennen möchte.

Also wer eine dicke Haut hat, genügend Wasser in der Dusche und wer in der Lage ist, genügend Zeit aufwenden zu können, der kann auch 10 Einheiten a 10km machen, statt 5 Einheiten mit 20km im Schnitt. Für ein Ultratraining ist es sicher besser, 10 Einheiten a 10 km zu machen als 5 Einheiten a 10km, für wesentlich effektiver halte ich jedoch, 5 Einheiten a 20 km im Schnitt

Ich habe nur den Eindruck, daß man am Anfang viele kürzere Einheiten besser "verdaut" als den selben Umfang in weniger und entsprechend längeren Einheiten. Wenn man nach ner Weile den Wochenumfang gut halten kann, kann man (und sollte man auch) auf längere Einzelstrecken gehen. Da bin ich ganz Deiner Meinung.
Was mich angeht, bedauere ich es eigentlich, daß ich mich nicht regelmäßig zu richtig langen Einheiten (ab 30k aufwärts) aufraffen kann.

Rennrum hat geschrieben:Ich habe nur den Eindruck, daß man am Anfang viele kürzere Einheiten besser "verdaut" als den selben Umfang in weniger und entsprechend längeren Einheiten. Wenn man nach ner Weile den Wochenumfang gut halten kann, kann man (und sollte man auch) auf längere Einzelstrecken gehen. Da bin ich ganz Deiner Meinung.
Was mich angeht, bedauere ich es eigentlich, daß ich mich nicht regelmäßig zu richtig langen Einheiten (ab 30k aufwärts) aufraffen kann.

Bestell Dir jeden Sonntag ein Taxi, dass Dich >30km von zu Hause wegbringt und lauf dann nach Hause! Sicher findest Du auch kostengünstigere Alternativen, wenn Du es willst.
Ansonsten stimme ich mit Dir überein.

Das das Thema Streakrunning hier kontroverse Meinungen zu Tage fördern würde war klar. Aber die oberflächliche Diskussion von 10km im Schnitt ist leider etwas lächerlich. Ich trainiere garantiert nicht jeden Tag 10km. Macht aber auch Mühe mal nachzusehen. Meine Trainingswoche sah diesmal so aus:
Mo: morgens 5,1km locker Traben
Di: morgens 5,1km locker Traben / abends Intervalle insg. 11km
Mi: morgens 5,1km locker Traben / Dauerlauf 10,6km
Do: morgens 5,1km locker Traben / Dauerlauf 10,6km
Fr: morgens 5,1km locker Traben / Dauerlauf 15km
Sa: Dauerlauf 21km
So: Dauerlauf 32km
Gesamt: 125,7km

Die morgendlichen Einheiten machen Spass und werden meist im Bereich Rekom/GA1 gelaufen. Schließlich muss der Mensch auch noch arbeiten und das ganze unter einen Hut bringen.

Zunächst mal fand ich die Diskussion so kontrovers nicht. Es ging doch wohl darum, wie Du Dich idealerweise auf Deine diesjährigen Vorhaben vorbereitest.

Natürlich habe ich geschaut, was Du bisher trainiert hast und da stehen in den letzten paar Wochen knapp 100km pro Woche im Plan. Wenn Du im Eröffnungspost angibst, dass sich diese 100km auf bis zu 11 Einheiten verteilen, dann kann da im Schnitt je Einheit rein rechnerisch nicht viel mehr als 10km rauskommen...
Ich bleibe dabei: Die 5 km täglichen Trabens würde ich als Verpackung in die Tonne stecken.
Überleg mal, wieviel Zeit Dir da allein für anziehen/umziehen und Duschen verloren geht. Diese Zeit gebündelt und eine oder zwei "richtige Einheiten" draus gemacht...

...halte ich zumindest besser für den Rennsteig, aber jeder muss seine Prioritäten selber setzen.

Was hattest Du denn erwartet, als Du das Thema hier eröffnet hast?

Ich halte das für eine gute Sache, wenn man damit sozusagen schrittweise und schonend seine Umfänge erhöhen will.
Was dabei bei mir trainiert wurde, war vorrangig die Regenerationsfähigkeit und das stabile Immunsystem.