Nachdem der Laufbericht von roger.001 etwas kurz
ausgefallen ist, versuche ich mich mal als Schriftsteller:
Der diesjährige Karstadt-Marathon war mein insgesamt 6. "Vollmarathon" und eigentlich gar nicht geplant, da meine Jahresplanung aus Zeitgründen nur einen Marathon im Jahr und den dann im Herbst vorsieht. Ich hatte mich aber im vorigen Jahr von einem Freund zum Karstadt-Halbmarathon OB-GE-Buer überreden lassen, bin da völlig unerwartet in meiner AK 2. geworden und habe daher vom Veranstalter für dieses Jahr eine Wildcard bekommen. Da man so ein Angebot natürlich nicht ausschlägt, "mußte" ich wieder starten - und wenn schon, denn schon, also über die ganze Strecke (außerdem war es im letzten Jahr unglaublich schwierig, mit dem Auto vom Halbmarathonziel in Buer nach Essen zu kommen, da ist es besser, auch noch den Rest zu laufen
).
Zusammen mit meinem längjährigen Laufpartner, der auch als 3. seiner AK eine Wildcard bekommen hatte, habe ich mich also auf den Marathon vorbereitet, aus Zeitgründen mußten allerdings 3 lange Läufe um die 35 Km reichen, allerdings haben wir nicht mehr gezählte Läufe "so um die" 20-25 Km absolviert. Alle, auch die langen Läufe, endeten mit langen Bergaufpassagen, da unser Trainingsrevier bevorzugt der Essener Baldeneysee ist wir im Essener Süden "hoch über dem See" wohnen.
Letzteres hat sich vermutlich bei dem Streckenprofil des Karstadt-Marathons gelohnt...
Am Sonntag wurden wir von einem Freund bis ganz in die Nähe des Startbereiches gefahren, der Fußweg betrug nur ca. 300 m. Die Temperaturen waren mit ca. 9 °C noch ordentlich frisch und machten die Wahl der richtigen Bekleidung nicht ganz einfach. Obwohl ich eigentlich am liebsten ärmellos laufe, habe ich mich wegen der niedrigen Frühtemperatur für ein kurzärmeliges Shirt entschieden, die später auf etwa 12-14 °C steigenden Temperaturen hätten aber auch den Start mit ganz nackigen Armen gut möglich gemacht. Da wir die Anfahrt von Essen nach Oberhausen zeitlich nur schwer kalkulieren konnten, waren wir schon gegen 8.45 Uhr im Startbereich. Die Stimmung im Startbereich war durchweg gut, alles Läufer/innen zeigten die übliche Vor-Start-Nervosität, die wenigen Dixis waren rege frequentiert, viele Läufer nutzen auch die Büsche auf dem Aldi-Parplatz
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Punkt 10:00 Uhr ging es dann für uns Läufer ohne Gedrängel los, obwohl die Ordner an den Abschnittseingängen eigentlich jeden durchgelassen haben, unabhängig von dem auf die Startnummer aufgedruckten Buchstaben für den Startbereich.
Unmittelbar nach dem Start in OB schließt sich schon die erste und natürlich nicht letzte Steigung der Strecke an. Obwohl sie keineswegs die kleinste Steigung der Strecke ist, dürfte sie wohl kaum einer der Teilnehmer überhaupt gemerkt haben, so kurz nach dem Start fühlt man sich "unsterblich", dass die Strecke einen niederringen könnte - an dieser Stelle ein schlicht undenkbarer Gedanke!
Schon bald nach dem Start stellte sich heraus, dass mein Laufpartner diesmal in einen anderen Rythmus verfallen war, obwohl wir seit Jahren gut aufeinander abgestimmt sind, "passte" es diesmal nicht. Zum Glück fand sich aber sowohl für ihn als auch für mich schnell ein bekanntes Gesicht in der Menge, mit dem wir dann - zunehmend getrennt - die Strecke bewältigen wollten. Mein neuer Laufpartner Alex hat mit einer Bestzeit von 3:04 meinen größten Respekt, zumal meine PB nur bei 3:20 liegt, und das auch noch auf topfebener Strecke am Baldeneysee. Allerdings hatte er so gut wie gar nicht trainieren können, was sich dann später leider deutlichen rächen sollte.
Kurz vor dem HM Ziel in Buer sind wir dann auf die letzte Inlinerin aufgelaufen, das Mädel schien durchaus sportlich zu sein, hatte sich nach ihren Angaben aber wohl völlig übernommen und wollte nun statt der ganzen Strecke in Buer aufhören. Alex hat sie kurzentschlossen an der linken Hand gepackt, ich hab mir die rechte Hand geschnappt - und so haben wir die Inlinerin dann über ca. 500 m Richtung HM Ziel gezogen. Ganz reinziehen lassen wollte sie sich dann aber doch nicht, war ihr wohl doch etwas peinlich, von Fußgängern gezogen zu werden.
Nach dem HM-Ziel in Buer war auf der Strecke erst mal "tote Hose", die paar Läufer, die nicht nur den HM machten verloren sich komplett auf der Strecke, Zuschauer waren so gut wie keine vorhanden. Auch die Strecke ist ab da bis zum Come-together-Point wenig attraktiv und durchaus "anspruchsvoll". Die Brücken der Kurt-Schumacher-Straße sind mit dem Auto unproblematisch, nach 23 Km merkt man als Läufer aber schon, dass die Ingenieure da eine ziemliche Höhe überbrücken mußten. Wir haben trotzdem versucht, unser Tempo auch an den Steigungen ziemlich konstant zu halten, wobei die Kontrolle kaum möglich war. Der Veranstalter hatte es einfach nicht hinbekommen, die KM-Schilder auch tatsächlich im Abstand von 1 KM aufzustellen. Trotz weitestgehend gleichem Tempo hat meine Uhr KM Zeiten zwischen 3:irgendwas und 5:irgendwas gezeigt. Hier muß im nächsten Jahr unbedingt nachgebessert werden!!
Gut und reichlich fanden wir die Verpflegungsstände unterwegs. Etwas unglücklich hingegen die Entscheidung des Veranstalters, Eigenverpflegung auf der Messe nur für die KM 10, 20, 30 und 40 (wer braucht denn da noch Eigenverpflegung???) anzunehmen, obwohl es viel mehr Stationen gegeben hat. Da aber die Getränke angereicht worden sind und auch zumindest in meinem "Zeitfenster" nur wenige Läufer unterwegs waren, gab es an keiner Station Gedrängel, wie ich es z.B. aus Berlin kenne.
Nach dem Come-together-Point - die Stimmung war da trotz zahlreicher Vorschußlohrbeeren schlechter als in Gladbeck oder Essen am Schonnebecker Markt - mußte Alex dann seinem schlechten Trainingszustand leider Tribut zollen. Mehreren Aufforderungen von mir, noch mal zu "beißen" hat er noch Folge geleistet, mußte dann aber endgültig an der Stadtgrenze Essen abreißen lassen und kam dann letztlich kreidebleich aber zum Glück ansonsten wohlauf ins Ziel.
Von da an alleine wurde die Strecke für mich noch mörderischer, zumal die Essener Berge auch noch das letzte Körnchen fordern. Ganz schlimm fand ich die Passage durch die Essener City über die "Schützenbahn" - kaum Läufer, noch weniger Zuschauer, die Beine machen schlapp, der Magen rebelliert. Ich habe mir da auch eine Gehpause verordnet, da ich mich ansosnten vermutlich wegen der erheblichen Magenprobleme hätte übergeben müssen. Gehen kann ja sooooo gut tun. Dank dann an die lautstarke Gruppe unter dem Citycenter, die mich dann wieder vom gehen zum Laufen gebracht hat. In dieser Phase bin ich dann auch auf einen anderen mir bekannten Essener Läufer gestoßen, der in DO gestartet war und auch nur auf dem "Notprogramm" lief. Wir konnten sogar noch etwas miteinander Quatschen, was mich von meinem "Leiden" zum Glück abgelenkt hat. Wir sind dann zusammen über die Rüttenscheider Straße gelaufen, meine neuer "Mitläufer" wurde am Stern als in Essener bekannter Läufer lautstark vom Moderator Berghaus vorgestellt und angefeuert (hat aber alles nix genutzt, ich war trotzdem ein paar Sek. früher im Ziel
). Vom Stern bis zum Ziel fehlt mir offengestanden fast die gesamte Strecke, ich kann mich nur noch gut daran erinnern, dass mich meine Frau und Töchter an der Brücke lautstark und mit Schild angefeuert haben und mir damit noch einmal Kraft für die letzten paar Meter gegeben haben.
Im Ziel war ich dann nach genau 3:21:14 - statt der angepeilten 3:30.
Abgesehen von der falschen KM-Ausschilderung, und einer etwas sehr dürftigen Atmosphäre im Zielbereich bzw. im Messeinnenhof, habe ich wirkliche Organisationsmängel am eigenen Leib nicht erlebt (vielleicht abgesehen davon, dass mir der Veranstalter eine Mailanfrage nach den Positionen der Verpflegunsständen erst nach (!) dem Marathon beantwortet hat
). Trotzdem werde ich aller Voraussicht im nächsten Jahr nicht wieder starten, da die Stimmung an der Strecke nicht so gut war, dass sich der Aufwand der Vorbereitung gelohnt hätte. Da bleibe ich lieber bei meinem einem Lauf im Herbst!
d
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das hat mich auch vom kopf her ziemlich runtergezogen!!kann mich auch erst seit dienstag so richtig über meine leistung freuen !als dann roger
AK 50!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
