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Karlsfelder Triathlon 2008

Karlsfelder Triathlon 2008

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Darf das hier in die Rubrik "Laufberichte"? Naja, wir sind schliesslich auch gelaufen, also los:

In München gibt es im Juli zwei Triathlons. Einer ist auf dem BUGA Gelände und der perfekte Anschauungunterricht in Sachen Sportmarketing. Die meisten machen ihn wohl gleich zweimal, das erste und das letzte Mal, trotzdem sind es jedes Jahr unglaubliche Horden. Details lassen sich in den einschlägigen Triathlon Foren nachlesen und waren Grund genug für mich, nach was anderem zu suchen.

Die Alternative heißt Karlsfeld. Man sollte wissen, ab wann die Anmeldung offen ist, da die Plätze nach wenigen Tagen vergeben sind. Sie könnten dort auch locker 3x soviele Plätze verkaufen, aber die Oranisatoren stemmen sich wacker gegen jeden Kommerz. Hier wird die Teilnehmerzahl durch die Anzahl der Kuchen am Ziel-Buffet beschränkt, Hauptsache jeder kriegt genug ab.

Überflüssig zu erwähnen, dass ich die reguläre Anmeldung verpennt habe. Aber als sich ein Vereinskollege die Hand bricht kann spontan ich einen Startplatz ergattern. Es soll mein zweiter Triathlon werden und ich habe mir fest vorgenommen ihn zu geniessen.

Gleich nach dem Aufstehen geht draussen erstmal ein kräftiger Schauer nieder. Das kann ja heiter werden... wenigstens ist es trocken, als ich mich um 7:30 Uhr auf meinen Renner schwinge um die 12km nach Karlsfeld zu radeln. Mein Rucksack ist schon recht voll, was sich später als grosser Fehler erweisen sollte.

Check-in, Wechselzone, Wettkampf-Infos des Sprechers, alles ist so wie man sich das besser nicht wünschen kann. Um mich herum gehen Räder im Gegenwert von Kleinwägen in Position, mein Tiagra-bestückter Renner duckt sich schüchtern zwischen die ganzen Zipp, Xentis und Scheibenräder. Ich kriege Angst... aber inzwischen scheint die Sonne und ich erinnere mich daran, dass ich ja nur zum Spass hier bin.

Am Schwimmstart steht Faris al Sultan. Der Mann ist einfach Profi, jeder anderen wäre längst schreiend davongerannt. Denn alle zwei Sekunden kommt eine grinsende Neopren-Presswurst daher und will sich fotografieren lassen.

Im hinteren Drittel stürze ich mich ins Wasser und es klappt viel besser als in Schliersee. Von echtem Schwimmen zu sprechen wäre übertrieben, aber nach 29 Minuten krabble ich zufrieden aus dem Wasser. Der Wechsel aufs Rad klappt ganz gut und jetzt geht es auf einen Wendepunkt-Kurs, der zweimal zu durchfahren ist. Dafür sperrt man kurzerhand 10km einer wichtigen Bundesstrasse, heissen Dank dem Bürgermeister. Die strecke ist landschaftlich wenig reizvoll, dafür um so flüssiger zu fahren. Und auch die Frage, warum man die Wendepunkte so setzt, dass wir auf 47,6 km kommen wird beantwortet: "Des war scho immer so, des bleibt a so..."

Obwohl drei Motorräder mit Kampfrichtern im Einsatz sind bilden sich einige Gruppen, die 10x3m nicht so recht einschätzen können. Mangelndes räumliches Vorstellungsvermögen scheint in der Bevölkerungsgruppe der Triathleten ein verbreitetes Problem zu sein. Was denken sich diese Leute dabei?

Und dann kommt auch schon meine Lieblingsstelle beim Triathlon: Der Wechsel in die gewohnten Laufschuhe. Zwar zwicken meine Wadeln wieder auf den ersten 2km, aber als grottenschlechter Schwimmer und mittelmässiger Radfahrer habe ich jetzt ein fast unerschöpfliches Reservoir an Überhol-Opfern vor mir. Die 5km-Wendepunkt-Strecke ist zweimal zu durchlaufen, dadurch ist natürlich tierisch was los auf den Feldwegen. Einen nach dem anderen kann ich einsammeln, und so arbeite ich mich doch noch ins vernünftige Mittelfeld vor. Einmal begegnet mir unsere Biggi1970... schwer konzentriert läuft sie da einen knappen Sieg ihrer AK entgegen. Respekt! Dagegen ist meine Anwesenheit bei der Siegerehrung erwartungsgemäß nicht erforderlich...

Im Ziel gibt es dann noch die Finisher-Geschenke: Einen Mords-Rucksack und einen Erdinger-Weissbier-Karton mit Glas und Flasche. Das stellt mich beim Einpacken dann vor gewissen Probleme, zum Glück kann man an meinem Rucksack auch draussen einiges befestigen. Beim Heimradeln komme ich mir vor wie Lastenesel und nehme mir fest vor, nächstes Jahr mit dem Auto hinzufahren.... wenn ich mich rechtzeitig anmelde!
Viele Grüße,

Matthias

PS: Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten

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rauschenbär hat geschrieben:... Dagegen ist meine Anwesenheit bei der Siegerehrung erwartungsgemäß nicht erforderlich......
Kann doch alles noch kommen.

Schöner Bericht, und offensichtlich auch ein schöner Wettkampf
Viele Grüße
Wolf Dieter

**Offizieller Sponsor der Bundesregierung**
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