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Nie wieder Marathon

Nie wieder Marathon

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Eins vorweg: Marathon ist geil. Keine Frage. Marathon lohnt sich auch in vielfacher Hinsicht.
Aber ich werde ihn wohl nicht mehr laufen.

Ich kann mich noch erinnern, wann mir zum ersten Mal der Gedanke gekommen ist, nie wieder Marathon zu laufen. Es war ungefähr bei km 35 meines ersten Marathons.

Bereits wenige Stunden später hatte mich aber der Ehrgeiz wieder gepackt und schon 5 Wochen später war ich wieder mit Zeitmess-Chip und Startnummer am T-Shirt auf einer 42k Distanz unterwegs.

Wer einen Marathon läuft, der wird es mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit auch ein zweites Mal tun. Und er wird dabei die interessante Erfahrung machen, dass beim Laufen dieser Distanzen Erfahrung eine große Rolle spielt. Nicht umsonst haben die meisten Marathonis ihren sportlichen Höhepunkt in einem Alter, wo bei anderen Sportarten bereits das Rentenalter vorliegt.

Das schöne am Marathon für mich war im Grunde das Selbststudium des eigenen Körpers.
Die ganze Wahrnehmung und das Bewusstsein über den eigenen Körper hat sich radikal für mich erweitert durch das Laufen mit dem Ziel der Marathonteilnahme.

Allein deswegen würde ich es jedem Nichtsportler empfehlen, sich diese Lebenserfahrung nicht entgehen zu lassen.

Dann kam die große experimentelle Phase, bei der ich diverse eigene Trainingspläne ausprobiert habe und mir die theoretischen Grundlagen angelesen habe. Auch diese Phase möchte ich nicht missen.

Letztlich ist mir aber dann relativ schnell mein mögliches Laufpotential klar geworden.
Die 3:30h kann ich knacken, die 3:15h ist denkbar, die 3:00h jedoch nicht. Selbst mit 150 Wochenkm.
Wichtig war mir die Zeit jedoch nie. Die Bewältigung der Strecke war für mich das faszinierende Erlebnis beim Marathon.

Konsequenterweise bin ich dann auch sehr schnell auf Ultra umgestiegen.

Und wenn ich anfangs geschrieben habe: Marathon ist geil, dann muss ich jetzt schreiben:
Ultra ist noch geiler.

Die Herasforderung ist größer, die Vorbereitung aufwendiger, das Erlebnis ist entsprechend intensiver. Nicht zuletzt, weil man sich noch dichter an den eigenen Grenzen wahrnimmt.
Rückblickend muss ich sagen, dass die Vorbereitung für den Ultra zumindest bei mir hauptsächlich diesem Ziel diente.

Letzlich habe ich für mich jedoch erkannt, dass ich einerseits bereits ein genaues Vorstellungsvermögen über meine Möglichkeiten gewonnen habe und andererseits auf dem besten Wege dazu war, dem Wunsch zu verfallen, immer weiter und härter zu trainieren, um immer verrücktere Veranstaltungen anzugehen.

Instinktiv war mir klar, dass sowieso irgendwann damit Schluss sein muss. Ich weiß, wo ich stehe und ein noch härterer Lauf würde mir eigentlich nichts mehr beweisen als nur einen Trend fortzusetzen, mit absehbaren Ergebnissen.

Nachdem ich dann auf das Thema Lebenserwartung gestoßen bin, musste ich mir eingestehen, dass ein ständiges Herantasten an das eigene Limit in dieser Hinsicht nicht optimal sein kann.
Das war dann automatisch für mich das Aus. Kein Marathon mehr und Ultra schon gar nicht.

Ich will damit den Marathon keineswegs verteufeln. Die meisten, die ihn in ihren Jahresplänen haben, werden eine höhere Lebenserwartung haben als viele Nichtsportler.

Nur wer das Optimum an seiner Lebenserwartung rausholen will, der sollte - meiner Meinung nach - sich das verkneifen.

Eins ist aber auf jeden Fall für mich dennoch geblieben: Das Streben nach einer Grenzerfahrung am eigenen Limit. Nur, dass es nun nicht mehr darum geht, das Limit der möglichen Laufdauer zu erreichen, sondern darum, eine Schallmauer bei der Lebenserwartung zu durchbrechen.

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Ich werde auch nie wieder einen Marathon laufen, obwohl ich noch nie einen Marathon gelaufen bin. :P
Ich wüsste nicht wieso ich persönlich einen Marathon laufen und was es mir persönlich bringen sollte.

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Aha, Groß- und Kleinschreibung ... Kurskorrektur eingeleitet ...

Gruß Zwangsläufer

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Zwangsläufer hat geschrieben:Aha, Groß- und Kleinschreibung ... Kurskorrektur eingeleitet ...

Gruß Zwangsläufer
hatte heute mal etwas mehr zeit. soll aber nicht wieder vorkommen.

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Elguapo hat geschrieben:Ich werde auch nie wieder einen Marathon laufen, obwohl ich noch nie einen Marathon gelaufen bin. :P
Ich wüsste nicht wieso ich persönlich einen Marathon laufen und was es mir persönlich bringen sollte.
wie gesagt: für mich war es eine wichtige erfahrung, die ich nicht missen möchte und ich kann es eigentlich nur empfehlen, den marathon ein paar mal zu laufen.

vorsicht ist eben nur geboten, dass man nicht in eine leistungspirale reinrutscht, bei der es heißt: immer weiter immer schneller ohne rücksicht auf verluste.

da sollte jeder selber sehen, wann er die notbremse zieht.

die alternative, marathon oder ultra nur mit "halber kraft" zu laufen, ist jedoch nichts für mich.
daher eben der ausstieg.

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atp hat geschrieben:
die alternative, marathon oder ultra nur mit "halber kraft" zu laufen, ist jedoch nichts für mich.
daher eben der ausstieg.
Ist das nun der langsam eingeleitete Ausstieg aus dem Runners World Forum :confused:
Gruß Rolf
Bild
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:teufel:Mit Bio in der 1.Liga :teufel:

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atp hat geschrieben:
vorsicht ist eben nur geboten, dass man nicht in eine leistungspirale reinrutscht, bei der es heißt: immer weiter immer schneller ohne rücksicht auf verluste.
Ich treibe nur Sport um fit zu sein. Ich kann mir auch vorstellen, daß ein Marathon bei mir falschen Ehrgeiz erweckt und schnell zur Verletzung führen kann, da ich mich nicht mehr auf das eigentliche Laufen konzentriere sondern auf den aufkommenden WK.
Bio Runner hat geschrieben:Ist das nun der langsam eingeleitete Ausstieg aus dem Runners World Forum :confused:
Wieso? Heißt ja Runner's World und nicht Marathon World. :wink:
Ich denke, daß Forum ist für alle, die Laufen, egal wofür.

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Bio Runner hat geschrieben:Ist das nun der langsam eingeleitete Ausstieg aus dem Runners World Forum :confused:
Gruß Rolf
Glaube ich nicht, ist ja Ultraschreiberin!

gadelandrunner, duck und weg

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Bio Runner hat geschrieben:Ist das nun der langsam eingeleitete Ausstieg aus dem Runners World Forum :confused:
Na, hoffentlich nicht! atp besitzt echten Unterhaltungswert.
Man sollte sich die Ruhe und Gelassenheit eines Stuhls zulegen - der muss auch mit jedem Arsch zurechtkommen.

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atp hat geschrieben:
Ich will damit den Marathon keineswegs verteufeln. Die meisten, die ihn in ihren Jahresplänen haben, werden eine höhere Lebenserwartung haben als viele Nichtsportler.

Nur wer das Optimum an seiner Lebenserwartung rausholen will, der sollte - meiner Meinung nach - sich das verkneifen.
Und er sollte nicht vor die Haustür gehen; ein Auto könnte ihn überfahren.
Und er sollte nichts Süßes mit raffiniertem Zucker essen.
Un er sollte Orte meiden, an denen er riskiert passiv rauchen zu müssen.
Und er sollte beruftlichen Stress meiden (der Ausweg heißt ALG II ...).
Und er sollte keinen Alkohol trinken.
Und er sollte keinen Sex habe.
Und er sollte große Menschenansammlungen meiden; Infektions- und Selbstmordattentätergefahr.
Und und und...

Ich will Spaß in meinem Leben haben. Und dazu gehört Ausdauersport. Ob dafür mein Leben - wenn ihm nicht vorher unvorhergesehen ein anderes Ende gesetzt wird - 2, 6 oder auch 12 Moante früher beendet wird, spielt in der Endabrechnung nicht die Rolle. Unterm Strich zählt LEbensqualität und nicht -quantität. Zumindest bei mir.

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Quintana hat geschrieben:Und er sollte nicht vor die Haustür gehen; ein Auto könnte ihn überfahren.
Und er sollte nichts Süßes mit raffiniertem Zucker essen.
Un er sollte Orte meiden, an denen er riskiert passiv rauchen zu müssen.
Und er sollte beruftlichen Stress meiden (der Ausweg heißt ALG II ...).
Und er sollte keinen Alkohol trinken.
Und er sollte keinen Sex habe.
Und er sollte große Menschenansammlungen meiden; Infektions- und Selbstmordattentätergefahr.
Und und und...

Ich will Spaß in meinem Leben haben. Und dazu gehört Ausdauersport. Ob dafür mein Leben - wenn ihm nicht vorher unvorhergesehen ein anderes Ende gesetzt wird - 2, 6 oder auch 12 Moante früher beendet wird, spielt in der Endabrechnung nicht die Rolle. Unterm Strich zählt LEbensqualität und nicht -quantität. Zumindest bei mir.
ausdauersport gehört bei mir auch dazu. sogar täglich. aber mit marathon ist schicht.

die vorstellung, dass es nur um 2, 6 oder 12 monate geht, ist natürlich falsch.
es geht eher um ein, zwei oder 3 jahrzehnte. dies können dann sogar die entscheidenden jahrzehnte sein, die dir das tor für weitere jahrhunderte aufmachen.

lebensqualität ist übrigens etwas sehr subjektives. lebensquantität ist hingegen präzise objektivierbar.

ich habe nicht den eindruck, dass meine lebensqualität durch mein neues ziel sich verschlechtert hat. im gegenteil. in vielen situationen fühle ich mich wesentlich relaxter.
vor allem ist mir das gefühl, etwas verpassen zu können, fast verschwunden.

auch wer den marathon ernst nimmt, muss ein leben führen, das viele menschen nicht mit dem prädikat: "hohe lebensqualität" versehen würden.

zu dem thema "er sollte nicht vor die haustür gehen..."
das ist natürlich unsinn. man maximiert seine lebenserwartung nicht dadurch, dass man seine unfallwahrscheinlichkeit minimiert und alle anderen faktoren nicht bedenkt.

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atp hat geschrieben:ausdauersport gehört bei mir auch dazu. sogar täglich. aber mit marathon ist schicht.

die vorstellung, dass es nur um 2, 6 oder 12 monate geht, ist natürlich falsch.
es geht eher um ein, zwei oder 3 jahrzehnte. dies können dann sogar die entscheidenden jahrzehnte sein, die dir das tor für weitere jahrhunderte aufmachen.

lebensqualität ist übrigens etwas sehr subjektives. lebensquantität ist hingegen präzise objektivierbar.

ich habe nicht den eindruck, dass meine lebensqualität durch mein neues ziel sich verschlechtert hat. im gegenteil. in vielen situationen fühle ich mich wesentlich relaxter.
vor allem ist mir das gefühl, etwas verpassen zu können, fast verschwunden.

auch wer den marathon ernst nimmt, muss ein leben führen, das viele menschen nicht mit dem prädikat: "hohe lebensqualität" versehen würden.

zu dem thema "er sollte nicht vor die haustür gehen..."
das ist natürlich unsinn. man maximiert seine lebenserwartung nicht dadurch, dass man seine unfallwahrscheinlichkeit minimiert und alle anderen faktoren nicht bedenkt.

Diese Aussagen sprechen für sich selbst. Dem ist nichts hinzuzuügen.
Ciao :winken: :winken: :winken:

Harald

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Hallo,

interessanter Thread finde ich.
atp hat geschrieben:Ich kann mich noch erinnern, wann mir zum ersten Mal der Gedanke gekommen ist, nie wieder Marathon zu laufen. Es war ungefähr bei km 35 meines ersten Marathons.
Bei mir war es ca. bei Kilometer 35 meines ZWEITEN Marathons, der erste war verglichen zum zweiten ein Spaziergang. Deshalb hat mir meine Marathonerfahrung des ersten nicht besonders weitergeholfen. Ich denke, jeder Marathon ist anders.

atp hat geschrieben: Letztlich ist mir aber dann relativ schnell mein mögliches Laufpotential klar geworden.
Die 3:30h kann ich knacken, die 3:15h ist denkbar, die 3:00h jedoch nicht. Selbst mit 150 Wochenkm.
Wichtig war mir die Zeit jedoch nie. Die Bewältigung der Strecke war für mich das faszinierende Erlebnis beim Marathon..
Mir ist die Zeit wichtig. Die 3h30 habe ich geknackt, jetzt will ich mich den 3h15 nähern, und irgendwann den 3h00. Warum ich diesen Ehrgeiz habe ? Keine Ahnung. Hat weder was mit dem Wunsch nach längerem Leben, noch nach einer tollen Figur zu tun. Es ist so. Ich finde es gleichzeitig "schrecklich und schön", meine Grenzen zu spüren, diese so oft wie möglich zu überschreiten und somit neue Grenzen zu ziehen.

Bea

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Ist doch eine Einstellung - ich mache ja auch kein Drachenfliegen.

Jörg
Neue Laufabenteuer im Blog

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runningirl hat geschrieben:
Mir ist die Zeit wichtig. Die 3h30 habe ich geknackt, jetzt will ich mich den 3h15 nähern, und irgendwann den 3h00. Warum ich diesen Ehrgeiz habe ? Keine Ahnung. Hat weder was mit dem Wunsch nach längerem Leben, noch nach einer tollen Figur zu tun. Es ist so. Ich finde es gleichzeitig "schrecklich und schön", meine Grenzen zu spüren, diese so oft wie möglich zu überschreiten und somit neue Grenzen zu ziehen.

Bea
ich habe nie verstanden, wieso jemand, für den zeit im wettkampf wichtig ist, überhaupt marathon läuft.

auf 10k oder 5k kann man doch bereits auch gegen die zeit kämpfen.
man könnte sich die mühsamen langen trainingsläufe zum teil sparen, wenn man sich auf kürzere distanzen konzentriert.

marathon steht doch in erster linie für lange distanz.

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atp hat geschrieben:ich habe nie verstanden, wieso jemand, für den zeit im wettkampf wichtig ist, überhaupt marathon läuft.

auf 10k oder 5k kann man doch bereits auch gegen die zeit kämpfen.
man könnte sich die mühsamen langen trainingsläufe zum teil sparen, wenn man sich auf kürzere distanzen konzentriert.

marathon steht doch in erster linie für lange distanz.
Ohne die Zeitziel ist der Marathon doch für einen jungen, gesunden und halbwegs gut trainierten Menschen keine große herausforderung.

Für mich wäre es völlig uninteressant, gerade einen flachen CityMarathon ohne Zeitziel anzugehen. Bei einem Bergmarathon mit Aussicht und naturerlebnis könnte ich das eher verstehen, aber dann würde ich lieber gleich nur wandern und zwischendurch gemütlich einkehren.

Die Distanz oder Dauer alleine wird im Ultrabereich wohl irgendwann zur Herausforderung. Das interessiert mich dann aber wieder weniger, da fehlt mir einfach die Geduld. Für den M. reicht die gerade noch so, obwohl ich das auch nicht jedes Jahr oder gar mehrmals im Jahr brauche.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben:Ohne die Zeitziel ist der Marathon doch für einen jungen, gesunden und halbwegs gut trainierten Menschen keine große herausforderung.

Für mich wäre es völlig uninteressant, gerade einen flachen CityMarathon ohne Zeitziel anzugehen. Bei einem Bergmarathon mit Aussicht und naturerlebnis könnte ich das eher verstehen, aber dann würde ich lieber gleich nur wandern und zwischendurch gemütlich einkehren.

Die Distanz oder Dauer alleine wird im Ultrabereich wohl irgendwann zur Herausforderung. Das interessiert mich dann aber wieder weniger, da fehlt mir einfach die Geduld. Für den M. reicht die gerade noch so, obwohl ich das auch nicht jedes Jahr oder gar mehrmals im Jahr brauche.

Gruß
C.
wenn man den marathon erst mal drauf hat, dann ist er natürlich keine herausforderung mehr.

aber auch ein junger, gesunder und "normal" trainierter mensch kann den marathon nicht so einfach mal nebenbei laufen. ausnahmen bestätigen da natürlich die regel.

wenn man ihn durchlaufen kann, dann kommt eben die klassische suche nach neuer herausforderung.

die meisten sehen da nur noch die optimierung der zeit. das wundert mich wie gesagt ein wenig, denn vorher muss die sportliche laufbahn doch mit einer steigerung der distanz verbunden gewesen sein.

ich selbst bin zwar nie einen 10k wettkampf gelaufen, habe meine distanzen aber natürlich im training gesteigert, bis ich reif für den marathon war.

wenn man also in seiner vor-marathonzeit, seine distanzen gesteigert hat, warum ist dann beim marathon erst mal schluß und nur die zeit spielt noch eine rolle?

das ist vermutlich eine reine kulturfrage und hängt auch mit der anzahl der veranstaltungen zusammen.

ich fände es natürlicher, den trend einfach fortzusetzen und auf längere distanzen zu gehen.

aber unabhängig davon, ob man seine herausforderungen in immer höherem tempo oder in immer größerer distanz sucht, begibt man sich natürlich in eine spirale des immer höher werdenden leistungsdrucks mit seinen vor- und nachteilen.

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Hallo atp
möchtest du keine Wettkämpfe mehr laufen?Oder nur kein Marathon mehr.Was mich wundert ist das die AOK wieder neue Aktionen anbietet.In 12 Wochen zum Marathon.Die scheinen ja sehr überzeugt vom Marathon zu sein.Das es nicht die natürliche Laufstrecke eines Menschen ist müßte eigentlich klar sein.
Gruß Achim

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berschee hat geschrieben:Hallo atp
möchtest du keine Wettkämpfe mehr laufen?Oder nur kein Marathon mehr.Was mich wundert ist das die AOK wieder neue Aktionen anbietet.In 12 Wochen zum Marathon.Die scheinen ja sehr überzeugt vom Marathon zu sein.Das es nicht die natürliche Laufstrecke eines Menschen ist müßte eigentlich klar sein.
Gruß Achim
keine wettkämpfe mehr.

marthonläufer haben im schnitt meiner vermutung nach eine deutlich höhere lebenserwartung als nichtsportler.
daher geht die aktion der aok wirtschaftlich auch auf.

eine aktion in 12 wochen zum marathon ist wegen ihrer zeitlichen überschaubarkeit auch populär.

das ist greifbarer als z.B. eine aktion 26% geringeres sterberisiko durch herz-kreislaufkrankheiten bei regelmässig täglich 5 tassen grüner tee.
12 wochen sich mal zusammenreißen ist für viele akzeptabel.
aber ein leben lang jeden tag 5 tassen grünen tee trinken?

wenn du es jedoch genau betrachtest, musst du beim marathon, wenn du ihn ernst nimmst, auch jahre jeden tag raus und laufen.

der aok geht es natürlich darum, die nichtsportler erst einmal zum sport zu motivieren.
wenn man die leute zum sport bewegt, werden sie auch automatisch viel gesundheitsbewusster.

selbst wenn marathons nicht optimal für die gesundheit sind, so lohnen sie sich trotzdem für viele angesichts ihrer aktuellen körperlichen situation.
aus diesem grund würde ich ja auch den nichtsportlern den marathon empfehlen, wie ich schon geschrieben habe.

wer aber das optimum an lebenserwartung rauskitzeln will, sollte lieber die finger davon lassen. vor allem sollte man aufpassen, dass man nicht in eine langjährige sucht verfällt, immer schneller und weiter zu laufen.

umgekehrt sollte man aber auch nicht immer wieder von 0 auf 42 trainieren.

*regelmäßiges moderates training*, dass manchmal auch etwas zügiger oder länger sein kann, ist zu empfehlen, wenn gesundheit prio hat.

20
P=dW/dt
zum Thema Marathon auf Zeit
-----__o
---_\ <,
--(_)/(_)

klar, das ist unterste schiene - da war aber auch nichts anderes zu erwarten.
mein tip: lesen - abschalten - vergessen
"Vermeiden Sie bei der Kommunikation mit Kindern jegliche Form von Ironie oder Sarkasmus. Kinder können damit nicht nur nicht umgehen, sondern sie verstehen solche Sätze nicht." :rolleyes:

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DaCube hat geschrieben:P=dW/dt
zum Thema Marathon auf Zeit
W = F * s

zur Bedeutung der Strecke s

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atp hat geschrieben:W = F * s

zur Bedeutung der Strecke s

beim Radeln zählt nur der Schnitt, es sei ich fahr ne Marathon (>200km), aber selbst da wird von Anfang an Druck gemacht
also warum sollte ich das beim Laufen anders machen?
Aber bei mir ist das Thema Marathon auch durch, besser werd ich nicht, deshalb lass ich es auch bleiben- ist einfach zu viel Stress und meinen Knochen freuen sich.
Ultra war für mich nie ne Alternative. Wenn denn überhaupt ne IronMan, aber da fehlt es am Schwimmen und am Trainingsehrgeiz.
-----__o
---_\ <,
--(_)/(_)

klar, das ist unterste schiene - da war aber auch nichts anderes zu erwarten.
mein tip: lesen - abschalten - vergessen
"Vermeiden Sie bei der Kommunikation mit Kindern jegliche Form von Ironie oder Sarkasmus. Kinder können damit nicht nur nicht umgehen, sondern sie verstehen solche Sätze nicht." :rolleyes:

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atp hat geschrieben:ich habe nie verstanden, wieso jemand, für den zeit im wettkampf wichtig ist, überhaupt marathon läuft.

auf 10k oder 5k kann man doch bereits auch gegen die zeit kämpfen.
man könnte sich die mühsamen langen trainingsläufe zum teil sparen, wenn man sich auf kürzere distanzen konzentriert.

marathon steht doch in erster linie für lange distanz.
Hallo,
ich bin mal in mich gegangen :D , um eine Erklärung zu finden, und bin darauf gekommen, dass es mir auch um das Prestige geht, welches mit dem "Mythos Marathon" verbunden ist, auch wenn ich es bisher nicht zugegeben habe. Aber es ist so.

Klar kann man auf 10 km oder 5 km bereits gegen die Zeit kämpfen, aber in den Köpfen meiner Mitmenschen, die fast alle Nichtläufer sind, sind das Distanzen, die noch jeder relativ Gesunde Normalsterbliche "ganz leicht" laufen kann. Und man erntet nicht den gleichen Beifall, wenn man mal nebenbei erwähnt, einen 10 km Lauf in 35 Minuten hinter sich gebracht zu haben (wäre eine Traumzeit für mich, aber diese Zeiten sagen den Meisten Nicht Läufern doch eh nichts), als wenn man erzählt, man habe gerade einen Marathon hinter sich gebracht ... da geht dann schon ein ehrfürchtiges Raunen durchs Publikum :D . Ich erwähne meinen Sport übrigens auch in meinen Lebenslauf, und bin in Vorstellungsgesprächen in zwei verschiedenen Firmen schon anerkennend darauf angesprochen worden, dass ich Marathonläuferin bin, da sie ja in ihrer Firma sehr grossen Wert auf sportliche Mitarbeiter legen würden und auch nur solche einstellen, da das ja viel über den Charakter aussagen würde ... hm ... aber was sagt es denn eigentlich aus ? Dass ich gerne enorm viel Zeit mit mir selber verbringe, dass ich ziemliche Individualistin bin, sehr auf mich und das Befinden meines Körpers bezogen, dass ich schon morgens gedanklich bei meinem nächsten Intervalltraining bin ... sind das wirklich erstrebenswerte Eigenschaften für die Berufswelt ?
atp hat geschrieben: die meisten sehen da nur noch die optimierung der zeit. das wundert mich wie gesagt ein wenig, denn vorher muss die sportliche laufbahn doch mit einer steigerung der distanz verbunden gewesen sein.

ich selbst bin zwar nie einen 10k wettkampf gelaufen, habe meine distanzen aber natürlich im training gesteigert, bis ich reif für den marathon war.

wenn man also in seiner vor-marathonzeit, seine distanzen gesteigert hat, warum ist dann beim marathon erst mal schluß und nur die zeit spielt noch eine rolle?

das ist vermutlich eine reine kulturfrage und hängt auch mit der anzahl der veranstaltungen zusammen.
Ja genau, ist sicher eine kulturelle Frage und hängt wie gesagt (für mich) mit der ganzen Symbolik rund um den Marathon zusammen. Wer - vor allem als Frau - einen Marathon in 3 Stunden läuft, ist für seine Mitmenschen ein "Held" :D Wer einen 100 Kilometerlauf hinter sich bringt, wird doch eher als komischer Freak belächelt.

Freakige Grüsse

Bea

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runningirl hat geschrieben:Hallo,
ich bin mal in mich gegangen :D , um eine Erklärung zu finden, und bin darauf gekommen, dass es mir auch um das Prestige geht, welches mit dem "Mythos Marathon" verbunden ist, auch wenn ich es bisher nicht zugegeben habe. Aber es ist so.


Ja genau, ist sicher eine kulturelle Frage und hängt wie gesagt (für mich) mit der ganzen Symbolik rund um den Marathon zusammen. Wer - vor allem als Frau - einen Marathon in 3 Stunden läuft, ist für seine Mitmenschen ein "Held" :D Wer einen 100 Kilometerlauf hinter sich bringt, wird doch eher als komischer Freak belächelt.

Freakige Grüsse

Bea
Kann ich nur bestätigen!!!
Der "Mythos Marathon" hat mich eigentlich zum Laufen gebracht.
Als dann die ersten Sinnfragen bezüglich Zeit oder Distanz aufkamen, habe ich mich für die Distanz entschieden, incl. des Ausblendens jeglicher Umrechnung von Zeiten auf längere Wettbewerbe.

Als "Freak" :nick: :winken: kann ich nun viel lockerer in meine Ultra-Läufe hinein gehen, da es mir um die Bewältigung und Herausforderung von neuen Läufen geht.
Sicherlich ist auch eine kleine Spirale, nach dem Motto, "Höher, weiter, schneller" dabei, aber die habe ich im Vorfeld auf meine eigenen Bedürfnisse zurecht geschustert, damit es lebenswert bleibt.

"Belächelt" zu werden, ist manchmal noch harmlos beschrieben, "verrückt" + "bekloppt" ist von "Nicht-Sportlern" eigentlich der am häufigsten beschriebene Zustand von mir, bzw. anderen Ultra-Läufern, die sich gerade auf den Ultra Trail du Mont Blanc (166km+ 9400HM) vorbereiten.
Wobei es da noch viel extremere Varianten gibt, aber ich bin ja erst 3 Jahre dabei. :teufel: :hihi:

Grüße
Michael
2014: RBW; Bonn; JUNUT; TTdR; PTL -> "La mission GeMiNi"; SUT100;

www.kleiner-kobolt.de
www.wibolt.de NEU!!

Finish: 68x M., davon 28x Ultra-M.
Jenseits des Marathon gewinnt die mentale Fitness an Bedeutung.

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cologne_biel_hawaii hat geschrieben: "Belächelt" zu werden, ist manchmal noch harmlos beschrieben, "verrückt" + "bekloppt" ist von "Nicht-Sportlern" eigentlich der am häufigsten beschriebene Zustand von mir, bzw. anderen Ultra-Läufern, die sich gerade auf den Ultra Trail du Mont Blanc (166km+ 9400HM) vorbereiten.
Wobei es da noch viel extremere Varianten gibt, aber ich bin ja erst 3 Jahre dabei. :teufel: :hihi:

Grüße
Michael
Ein Nichtsportler hält Dich vielleicht für bekloppt, eine Marathonläuferin spricht Dir ihren Respekt aus *verbeug*. Da möchte ich auch irgendwann mal hin, aber erst WILL :D ich noch meine Marathonzeiten verbessern.

Grüsse

Bea

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runningirl hat geschrieben:Ein Nichtsportler hält Dich vielleicht für bekloppt
nicht nur ein nichtsportler... :zwinker5:

aber auch von mir allerhöchsten respekt für solche leistungen... :respekt:

cheers
sven
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runningirl hat geschrieben:Hallo,
ich bin mal in mich gegangen :D , um eine Erklärung zu finden, und bin darauf gekommen, dass es mir auch um das Prestige geht, welches mit dem "Mythos Marathon" verbunden ist, auch wenn ich es bisher nicht zugegeben habe. Aber es ist so.
ich hab es hier im forum ja auch schon mal analysiert und bin zu dem ergebnis gekommen, dass anerkennung definitiv eine entscheidende rolle spielen muss, denn man könnte die distanzen auch für sich alleine laufen. natürlich kamen dann die antworten, dass die streckenversorgung ja organisiert werden muss. aber wenn man irgendwo an einer rundstrecke sein auto abstellt mit verpflegung, dann geht das auch.

jedoch strebt man natürlich irgendwo das an, was man bei anderen beneidet, um so die rollen zu tauschen.
wenn dies stimmt, dann habe ich mehr respekt vor 100k finishen als vor M in 3:00h, und das, obwohl ich ersteres kann und letzteres nicht kann.

denn meiner meinung nach ist tempo im wesentlichen eine talentfrage, ausdauer jedoch mehr eine frage des trainings, also etwas, was man sich mehr erarbeiten muss und kann.

das reine können imponiert mir nicht. entscheidend ist für mich auch immer die frage, von wo man eigentlich gekommen ist, also wie man seine fähigkeiten verbessert hat und was man dafür alles getan hat.

es ist allerdings sinnlos, zu fragen welcher bewertungsmaßstab nun der richtige ist und ob zeit wichtiger ist als strecke. die richtige antwort auf diese frage ist für mich, dass sich da jeder was für sich selbst aussuchen kann, denn es gibt für alle bewertungskriterien argumente und gegenargumente und kein einziges ist inherent objektiv, selbst die physikalischen formeln von oben sind zwar formal, wunderbar messbar, aber als bewertungskriterium dennoch völlig willkürlich.

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atp hat geschrieben: jedoch strebt man natürlich irgendwo das an, was man bei anderen beneidet, um so die rollen zu tauschen.
Marathonlauf als Ausgleich eines Minderwertigkeitskomplexes ... um Defizite auszugleichen ... hm kann schon sein, die Theorie gefällt mir :D
atp hat geschrieben: denn meiner meinung nach ist tempo im wesentlichen eine talentfrage, ausdauer jedoch mehr eine frage des trainings, also etwas, was man sich mehr erarbeiten muss und kann.

das reine können imponiert mir nicht. entscheidend ist für mich auch immer die frage, von wo man eigentlich gekommen ist, also wie man seine fähigkeiten verbessert hat und was man dafür alles getan hat.
Da bin ich leichter zu beeindrucken als Du. Mir imponiert reines Können, ob nun schwer erarbeitet, oder angeboren. Genau wie überdurchschnittliche Schönheit oder Intelligenz.

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runningirl hat geschrieben:Marathonlauf als Ausgleich eines Minderwertigkeitskomplexes ... um Defizite auszugleichen ... hm kann schon sein, die Theorie gefällt mir :D



Da bin ich leichter zu beeindrucken als Du. Mir imponiert reines Können, ob nun schwer erarbeitet, oder angeboren. Genau wie überdurchschnittliche Schönheit oder Intelligenz.

ich glaube nicht, dass dir das reine können imponiert. denn 42k in 3h zurückzulegen ist geradezu lächerlich, wenn man die entsprechenden voraussetzungen mitbringt, wie beispielsweise schon der besitz eines klapprigen damenrades.

ein neidgefühl ist auch nicht mit einem minderwertigkeitskomplex zu verwechseln.

ich würde z.B auch gerne mal auf dem mond spazieren gehen. zwar beneide ich die astronauten, die dies getan haben, aber ich empfinde kein gefühl der minderwertigkeit ihnen gegenüber.

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atp hat geschrieben:ich glaube nicht, dass dir das reine können imponiert. denn 42k in 3h zurückzulegen ist geradezu lächerlich, wenn man die entsprechenden voraussetzungen mitbringt, wie beispielsweise schon der besitz eines klapprigen damenrades.
Ich bin beim Zurücklegen der 42 km in 3h von einem Laufmarathon ausgegangen. Und jemand, der für so ein Ergebnis nur einmal die Woche zu trainieren braucht, imponiert mir mehr, als jemand, der zehnmal / Woche trainiert, um den Marathon in 4h zu beenden.
atp hat geschrieben:ein neidgefühl ist auch nicht mit einem minderwertigkeitskomplex zu verwechseln.
Es kann schon sein, dass ich zu schnell war mit der Schlussfolgerung Neid = Minderwertigkeitskomplex. Ich habe nur bei manchen Neidern den Eindruck, als läge der Ursprung ihres Neides in ihren eigenen Komplexen. Dies betrifft aber wohl eher den Sozialneid, nicht den Neid auf das reine Können einer Person.

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runningirl hat geschrieben:Ich bin beim Zurücklegen der 42 km in 3h von einem Laufmarathon ausgegangen. Und jemand, der für so ein Ergebnis nur einmal die Woche zu trainieren braucht, imponiert mir mehr, als jemand, der zehnmal / Woche trainiert, um den Marathon in 4h zu beenden.
wenn jemand nur einmal die woche trainiert und 3h schafft, dann würde mir das keinesfalls imponieren. das wäre für mich der klassische fall eines showläufers.
bei mir würde da eindeutig ein gefühl der unfairness aufkommen.

dieser mensch hat in seinen beinen maschinen, die natürlich keiner sieht, die aber die entscheidende voraussetzung für seinen erfolg darstellen. für mich wäre das exakt das gleiche, wie wenn jemand mit technischen hilfsmitteln, wie eines damenrades, schneller wird.

die einzige gnade, die dieser mensch von mir bekommen könnte, wäre, wenn er aus seinem talent wenigstens was anständiges macht.

aber so einfach nebenbei mal 3h laufen und dann den respekt der leute zu bekommen, die die unsichtbare maschine in seinen beinen nicht durchschauen - wie gesagt, das akiviert in meinem hirn das gefühl von unfainess.

der 4 h läufer, der 10 mal in der woche trainiert, ist für mich der klassische vorbildliche kämpfer.
er pfeift auf die rangliste. er weiß, dass viele leute seine leistung geringschätzen werden.
und trotzdem kämpft er bis zum umfallen und versucht, alles aus sich zu machen, was drin ist.
für mich sind diese kämpfer die wahren helden.

diese typ menschen kann es aber genauso in bereichen bei 5h marathon als auch bei 2:30h geben. entscheidend ist die energie mit der sie ihre ziele verfolgen und nicht die hinterher erbrachte leistung, die ihnen ja zu einem großteil durch faktoren aufgezwungen wird, für die sie nichts können.

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atp hat geschrieben:wenn jemand nur einmal die woche trainiert und 3h schafft, dann würde mir das keinesfalls imponieren. das wäre für mich der klassische fall eines showläufers.
bei mir würde da eindeutig ein gefühl der unfairness aufkommen.

dieser mensch hat in seinen beinen maschinen, die natürlich keiner sieht, die aber die entscheidende voraussetzung für seinen erfolg darstellen. für mich wäre das exakt das gleiche, wie wenn jemand mit technischen hilfsmitteln, wie eines damenrades, schneller wird.

die einzige gnade, die dieser mensch von mir bekommen könnte, wäre, wenn er aus seinem talent wenigstens was anständiges macht.

aber so einfach nebenbei mal 3h laufen und dann den respekt der leute zu bekommen, die die unsichtbare maschine in seinen beinen nicht durchschauen - wie gesagt, das akiviert in meinem hirn das gefühl von unfainess.

der 4 h läufer, der 10 mal in der woche trainiert, ist für mich der klassische vorbildliche kämpfer.
er pfeift auf die rangliste. er weiß, dass viele leute seine leistung geringschätzen werden.
und trotzdem kämpft er bis zum umfallen und versucht, alles aus sich zu machen, was drin ist.
für mich sind diese kämpfer die wahren helden.

diese typ menschen kann es aber genauso in bereichen bei 5h marathon als auch bei 2:30h geben. entscheidend ist die energie mit der sie ihre ziele verfolgen und nicht die hinterher erbrachte leistung, die ihnen ja zu einem großteil durch faktoren aufgezwungen wird, für die sie nichts können.
Ich lese Deine Beiträge gern, auch wenn ich nicht Deine Meinung teile. Nun ja, ich finde Deine Einstellung sehr idealistisch, fast ein bisschen naiv :) so wie in den Märchenbüchern, wo nur die tapferen Kämpfer die wahren Helden sind. Der 4 h Läufer, der 10 mal die Woche trainiert, ist für mich ein "armes Würstchen", der besser die Sportart wechseln sollte und scheinbar nicht erkannt hat, dass der Marathon nun mal überhaupt nicht zu seinen Stärken gehört. Ich stelle mir das wirklich frustrierend vor, fast schon tragisch/komisch.

Qualität statt Quantität

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Ultra kann jeder, aber das Maximum seiner Leistungsfähigkeit herauszuholen (Qualität statt Quantität) imponiert mir größenordnungsmäßig mehr.
-----__o
---_\ <,
--(_)/(_)

klar, das ist unterste schiene - da war aber auch nichts anderes zu erwarten.
mein tip: lesen - abschalten - vergessen
"Vermeiden Sie bei der Kommunikation mit Kindern jegliche Form von Ironie oder Sarkasmus. Kinder können damit nicht nur nicht umgehen, sondern sie verstehen solche Sätze nicht." :rolleyes:

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DaCube hat geschrieben:Ultra kann jeder, aber das Maximum seiner Leistungsfähigkeit herauszuholen (Qualität statt Quantität) imponiert mir größenordnungsmäßig mehr.
So kann man es auch ausdrücken, ich bin genau der gleichen Meinung.

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DaCube hat geschrieben:Ultra kann jeder, aber das Maximum seiner Leistungsfähigkeit herauszuholen (Qualität statt Quantität) imponiert mir größenordnungsmäßig mehr.
der leistungsbegriff ist nicht objektiv.
du musst ihn irgendwie definieren.
wie du ihn definierst, ist reine willkür.

auch in die physikalische leistung geht sowohl strecke als auch zeit ein.

egal, ob du strecke oder zeit nimmst, das maximum seiner leistungsfähigkeit kann jeder rausholen, allerdings nur, wenn er den biss dazu hat.

bist du schon die längste strecke am stück gelaufen, die dein körper zulässt?

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runningirl hat geschrieben: Der 4 h Läufer, der 10 mal die Woche trainiert, ist für mich ein "armes Würstchen", der besser die Sportart wechseln sollte und scheinbar nicht erkannt hat, dass der Marathon nun mal überhaupt nicht zu seinen Stärken gehört. Ich stelle mir das wirklich frustrierend vor, fast schon tragisch/komisch.
sehe ich so nicht. ich finde es gut, wenn leute auch bei ihren schwachen seiten ehrgeiz entwickeln können.
für mich ist der weg zur leistung, die geschichte vor dem marathon, weit bedeutsamer als die zahl am ende des laufs auf der uhr.

wenn du deine philosophie selbst konsistent ernst nehmen würdest, dann ist eigentlich nur der sieg ehrenwert. was ist schon 3h auf 42km? es ist eine willkürliche grenze, die du ziehst.

ich selbst fordere, dass man das beste versucht aus sich rauszuholen. das persönlich beste ist nicht willkürlich. es ist objektivierbar und es ist mehr vom willen als von den genetisch bedingten physiologischen voraussetzungen abhängig. bei deiner definition geht es eher um die frage, wer den leistungsfähigsten und trainierbarsten körper zum laufen hat. der körper ist aber letzlich nur das materielle substrat, was dein ich steuert. er ist im grunde austauschbare peripherie. meine definition geht eher auf die inneren persönlichkeitsmerkmale ein.


zu der aussage mit den armen würstchen ist mir spontan dieser gedanke gekommen:
ich fand es immer tragisch, wie leute jahre ihres lebens trainieren, um ihre pb nur um lächerliche paar minuten zu verbessern. da tut mir sogar haile leid, denn die sub 2h wird ein anderer laufen und nicht er.

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runningirl hat geschrieben:Der 4 h Läufer, der 10 mal die Woche trainiert, ist für mich ein "armes Würstchen", der besser die Sportart wechseln sollte und scheinbar nicht erkannt hat, dass der Marathon nun mal überhaupt nicht zu seinen Stärken gehört. Ich stelle mir das wirklich frustrierend vor, fast schon tragisch/komisch.
Auch Dir wird die Stunde schlagen, ab der Du zufrieden sein wirst, dass Du nur in kleinen Schritten langsamer wirst. Und dann? Auf den Müll werfen?

Interessant wäre noch die Frage, ab welcher Zeit das Prädikat "armes Würstchen" von Dir nicht mehr vergeben wird. :teufel: Abgesehen davon: Wer hat schon die Zeit, 10 x in der Woche zu trainieren?
runningirl hat geschrieben:Ich stelle mir das wirklich frustrierend vor, fast schon tragisch/komisch.
Da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich .......................


Knippi
(werde wohl in diesem Leben nie unter 4 Stunden laufen können)

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atp hat geschrieben:der leistungsbegriff ist nicht objektiv.
du musst ihn irgendwie definieren.
wie du ihn definierst, ist reine willkür.

auch in die physikalische leistung geht sowohl strecke als auch zeit ein.

egal, ob du strecke oder zeit nimmst, das maximum seiner leistungsfähigkeit kann jeder rausholen, allerdings nur, wenn er den biss dazu hat.

bist du schon die längste strecke am stück gelaufen, die dein körper zulässt?

Leistung ist Arbeit durch Zeit
Wo ist da die Strecke? Auf einer längeren Strecke habe ich auch eine größere Arbeit verrichtet, aber ich brauche eine längere Zeit dafür. Damit ist die Strecke für die Leistung nicht massgebend.
Natürlich ist die gleiche Leistung auf 10km weniger wert, als auf der Marathonstrecke, da der Körper auf letzterer mehr ermüdet.
-----__o
---_\ <,
--(_)/(_)

klar, das ist unterste schiene - da war aber auch nichts anderes zu erwarten.
mein tip: lesen - abschalten - vergessen
"Vermeiden Sie bei der Kommunikation mit Kindern jegliche Form von Ironie oder Sarkasmus. Kinder können damit nicht nur nicht umgehen, sondern sie verstehen solche Sätze nicht." :rolleyes:

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hardlooper hat geschrieben:Auch Dir wird die Stunde schlagen, ab der Du zufrieden sein wirst, dass Du nur in kleinen Schritten langsamer wirst. Und dann? Auf den Müll werfen?

Interessant wäre noch die Frage, ab welcher Zeit das Prädikat "armes Würstchen" von Dir nicht mehr vergeben wird. :teufel: Abgesehen davon: Wer hat schon die Zeit, 10 x in der Woche zu trainieren?



Da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich .......................


Knippi
(werde wohl in diesem Leben nie unter 4 Stunden laufen können)

Knippi, es ging doch hier gar nicht um Dich, warum fühlst Du Dich angesprochen ? Der 4 h Marathonläufer, der 10 Mal pro Woche trainiert war von mir nur als übertriebenes Beispiel in meiner Argumentation gedacht, und ich glaube nicht mal, dass es diesen "tragischen Helden/armes Würstchen/nenne ihn wie Du willst nur nicht Knippi" :D in der Realität gibt. Du willst mir ja auch nicht erzählen, dass Du 10 h / Woche trainierst, um einen Marathon in 4 h zu laufen, wie Du ja selber schreibst. Das Beispiel trifft auf Dich also gar nicht zu. Wie schon gesagt, fühl Dich doch einfach nicht angesprochen. :daumen:

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runningirl hat geschrieben:Knippi, es ging doch hier gar nicht um Dich, warum fühlst Du Dich angesprochen ? Der 4 h Marathonläufer, der 10 Mal pro Woche trainiert war von mir nur als übertriebenes Beispiel in meiner Argumentation gedacht, und ich glaube nicht mal, dass es diesen "tragischen Helden/armes Würstchen/nenne ihn wie Du willst nur nicht Knippi" :D in der Realität gibt. Du willst mir ja auch nicht erzählen, dass Du 10 h / Woche trainierst, um einen Marathon in 4 h zu laufen, wie Du ja selber schreibst. Das Beispiel trifft auf Dich also gar nicht zu. Wie schon gesagt, fühl Dich doch einfach nicht angesprochen. :daumen:
es gibt jedoch die armen würstchen, die über 250k die woche laufen nur um ne minute schneller zu werden.

10 mal in der woche für 4h marathon zu laufen macht für mich natürlich gerade dann sinn, wenn dort die eigenen grenzen nun mal sein sollten.

wer das nicht nachvollziehen kann, sieht eben im laufen nicht den sinn seine eigenen grenzen zu erfahren. vielmehr besteht dann der primäre sinn darin, noch höher in der rangliste zu sein als es die 4h-läufer sind. die sinnvolle höhe definiert sich runninggirl natürlich nach ihren eigenen subjektiven kriterien.

weiter kann man natürlich immer wieder das phänomen feststellen, dass einige läufer die leistung anderer läufer geringschätzen, die in genügendem abstand weiter unten in der rangliste sind. dieses verhalten dient natürlich letztlich dem zweck, aus einer mücke einen elefanten zu machen, um sich so seine eigenen leistungen künstlich aufzuwerten.

die breite zuschauermasse bewundert zuallererst die charaktereigenschaften der läufer und nicht deren tatsächliche leistungen. die leistungen dienen mehr als beweismittel für charakter.
daher hat der marathon auch einen höheren stellenwert als 10k.

beim marathon vermuten die leute, dass es ohne die entsprechenden charaktereigenschaften eines zähen kämpfers einfach nicht machbar ist.

kaum ein zuschauer bewundert doch die mitochondriendichte, die kapilarisierung oder den hohen anteil der langsam zuckenden muskelfasern, obwohl genau diese biologische maschinerie die marathonzeit bestimmt.

die leute denken aber, die läufer schaffen das vor allem wegen ihres ehrgeizigen charakters und ihres starken willens. und die läufer wissen das auch. deswegen hören die auch ganz ungerne, wenn man denen was über die dominierende rolle der gene erzählt.

und genau deshalb wäre der 3h läufer, der nur einmal pro woche trainiert und dann 3h läuft auch nicht zu bewundern, sondern er wäre zu verachten. denn er verarscht das publikum, das eben davon ausgeht, dass der typ rackern und leiden musste, um sich diese leistung zu erkämpfen.

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DaCube hat geschrieben:Leistung ist Arbeit durch Zeit
Wo ist da die Strecke? Auf einer längeren Strecke habe ich auch eine größere Arbeit verrichtet, aber ich brauche eine längere Zeit dafür. Damit ist die Strecke für die Leistung nicht massgebend.
Natürlich ist die gleiche Leistung auf 10km weniger wert, als auf der Marathonstrecke, da der Körper auf letzterer mehr ermüdet.

erstens redest du nur von physikalischer leistung.

zweitens verstehst du selbst die nicht.

P= W/t = F*S/t = F * v.

Leistung ist energieverbrauch pro zeit. es ist wie gesagt ein völlig willkürliches maß zur beurteilung eines läufers.

die größte leistung, übrigens gemessen in Watt, kann der hundertmeter-sprinter schaffen.

bei deinem leistungskriterium, das du dir aus der physik geborgt hast, leisten die besten 100m läufer mehr als die besten 1000m läufer, die wiederum mehr leisten, als die besten marathonläufer.

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atp hat geschrieben:es gibt jedoch die armen würstchen, die über 250k die woche laufen nur um ne minute schneller zu werden.

10 mal in der woche für 4h marathon zu laufen macht für mich natürlich gerade dann sinn, wenn dort die eigenen grenzen nun mal sein sollten.

wer das nicht nachvollziehen kann, sieht eben im laufen nicht den sinn seine eigenen grenzen zu erfahren. vielmehr besteht dann der primäre sinn darin, noch höher in der rangliste zu sein als es die 4h-läufer sind. die sinnvolle höhe definiert sich runninggirl natürlich nach ihren eigenen subjektiven kriterien.
Hm, mag schon sein. Ich wäre jedenfalls gern noch höher in der Rangliste, als die 3 h Läufer, auch wenn ich dies vielleicht niemals schaffen werde.
atp hat geschrieben:weiter kann man natürlich immer wieder das phänomen feststellen, dass einige läufer die leistung anderer läufer geringschätzen, die in genügendem abstand weiter unten in der rangliste sind. dieses verhalten dient natürlich letztlich dem zweck, aus einer mücke einen elefanten zu machen, um sich so seine eigenen leistungen künstlich aufzuwerten.
Wirklich ? Ich habe bisher immer das Gegenteil erlebt, und zwar dass 4h und 5h Marathonläufer enorm für ihre Leistung gelobt werden, fast mehr als die 3 h Läufer. Ich persönlich würde es mir nie erlauben, jemanden der langsamer läuft als ich geringschätzig zu behandeln. Mein Freund läuft auch, aber nicht so schnell und ausdauernd wie ich, was für mich aber keinen Trennungsgrund darstellt :D . Im Gegenteil lobe ich ihn wahnsinnig, wenn er läuft, ob nun langsam oder schnell. Glaubst Du wirklich, dass jemand seine eigenen Leistungen damit aufwerten kann, indem er Langsamere geringschätzig behandelt ? Ich finde, diese Person stellt sich eher ein Armutszeugnis aus.
atp hat geschrieben:die breite zuschauermasse bewundert zuallererst die charaktereigenschaften der läufer und nicht deren tatsächliche leistungen. die leistungen dienen mehr als beweismittel für charakter.
daher hat der marathon auch einen höheren stellenwert als 10k.

beim marathon vermuten die leute, dass es ohne die entsprechenden charaktereigenschaften eines zähen kämpfers einfach nicht machbar ist.

kaum ein zuschauer bewundert doch die mitochondriendichte, die kapilarisierung oder den hohen anteil der langsam zuckenden muskelfasern, obwohl genau diese biologische maschinerie die marathonzeit bestimmt.

die leute denken aber, die läufer schaffen das vor allem wegen ihres ehrgeizigen charakters und ihres starken willens. und die läufer wissen das auch. deswegen hören die auch ganz ungerne, wenn man denen was über die dominierende rolle der gene erzählt.

und genau deshalb wäre der 3h läufer, der nur einmal pro woche trainiert und dann 3h läuft auch nicht zu bewundern, sondern er wäre zu verachten. denn er verarscht das publikum, das eben davon ausgeht, dass der typ rackern und leiden musste, um sich diese leistung zu erkämpfen.
Ich versteh nicht so ganz, wieso ein 3 h Läufer, der nur 1mal / Woche trainiert das Publikum verarscht ?? Es ist doch wohl logisch, dass hier die Gene eine Rolle spielen, und manche eben mehr begabt zum Laufen sind als andere. Das ist doch wirklich kein scoop und weiss ja wohl auch das Publikum. Du scheinst "das Publikum" für döfer zu halten als es ist :D .

Und mir imponiert trotzdem der talentierte Läufer mehr als der unbegabte, langsame Läufer, auch wenn er tausendmal mehr trainiert als der Begabte. Ich denke, die betroffenen 3h 4h und 5h Läufer können das verkraften :D

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atp hat geschrieben:und genau deshalb wäre der 3h läufer, der nur einmal pro woche trainiert und dann 3h läuft auch nicht zu bewundern, sondern er wäre zu verachten. denn er verarscht das publikum, das eben davon ausgeht, dass der typ rackern und leiden musste, um sich diese leistung zu erkämpfen.
Einspruch.

Ich fand es schön ausgedrückt, also du geschrieben hast:
das reine können imponiert mir nicht. entscheidend ist für mich auch immer die frage, von wo man eigentlich gekommen ist, also wie man seine fähigkeiten verbessert hat und was man dafür alles getan hat.
ABER: Ich kenne tatsächlich jemanden, der einmal einen Marathon ohne großen Aufwand in 2:56 oder so gelaufen ist (auf jeden Fall sub 3:00), und das mit "naja, ein paar Mal laufen gehen halt vorher". Und das ist weder ein Showläufer, noch erzählt er es herum und giert nach Anerkennung, und schon gar nicht verarscht er irgendjemanden. Er wurde einfach von einem marathonlaufenden Freund gefragt, ob er mitmacht, und wollte es aus einer unglaublichen Naivität heraus bloß mal ausprobieren - und das ist dabei herausgekommen. Soweit ich weiß, hat er dann noch ein paar Bergläufe ausprobiert und es irgendwann wieder sein lassen.

Weder beneide noch verachte ich diesen Kerl (warum denn bitte??) - die Sache fasziniert mich einfach, wenn auch auf einer vollkommen anderen Ebene als wenn jemand mit systematischen Training eine bestimmte Marke knackt. Aber ich sehe nicht ein, warum so jemand keine Marathons laufen soll - nur damit Außenstehende nicht etwas anderes in seine Leistung hinein interpretieren, oder damit Leute wie wir nicht neidisch werden? Also bitte!
Niemals wird dir ein Wunsch gegeben, ohne dass dir auch die Kraft verliehen wurde, ihn zu verwirklichen. Es mag allerdings sein, dass du dich dafür anstrengen musst.
Richard Bach, Illusionen.

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runningirl hat geschrieben:
Wirklich ? Ich habe bisher immer das Gegenteil erlebt, und zwar dass 4h und 5h Marathonläufer enorm für ihre Leistung gelobt werden, fast mehr als die 3 h Läufer. Ich persönlich würde es mir nie erlauben, jemanden der langsamer läuft als ich geringschätzig zu behandeln. Mein Freund läuft auch, aber nicht so schnell und ausdauernd wie ich, was für mich aber keinen Trennungsgrund darstellt :D . Im Gegenteil lobe ich ihn wahnsinnig, wenn er läuft, ob nun langsam oder schnell. Glaubst Du wirklich, dass jemand seine eigenen Leistungen damit aufwerten kann, indem er Langsamere geringschätzig behandelt ? Ich finde, diese Person stellt sich eher ein Armutszeugnis aus.



Ich versteh nicht so ganz, wieso ein 3 h Läufer, der nur 1mal / Woche trainiert das Publikum verarscht ?? Es ist doch wohl logisch, dass hier die Gene eine Rolle spielen, und manche eben mehr begabt zum Laufen sind als andere. Das ist doch wirklich kein scoop und weiss ja wohl auch das Publikum. Du scheinst "das Publikum" für döfer zu halten als es ist :D .

Und mir imponiert trotzdem der talentierte Läufer mehr als der unbegabte, langsame Läufer, auch wenn er tausendmal mehr trainiert als der Begabte. Ich denke, die betroffenen 3h 4h und 5h Läufer können das verkraften :D
wenn du den 4h läufer nicht geringschätzt, wieso bezeichnest du ihn denn als armes würstchen, in dem fall, dass dies sein limit darstellt, das er nur mit 10 te/woche schafft?

es ist logisch, dass die gene für physiologische merkmale die entscheidende rolle spielen, aber in unserer gesellschaft ist dieses bewusstsein alles andere als verinnerlicht.

immer wieder hören wir doch, dass die deutschen zu faul seien und deshalb die kenianer alles abräumen.

wenn in einem sportturnier eine manschaft oder ein sportler verloren hat, dann wird ihm viel häufer mangelndes training oder falsches training vorgeworfen als zu schlechtes talent.

wenn du die diskussionen hier verfolgst, wirst du immer wieder diesen unglaublichen trainingsglauben verspüren, der in den köpfen der leute ist oder den einige hier verbreiten wollen.

natürlich ist mit training was zu holen, aber die gene bestimmen entscheidend wieviel das bei welchem aufwand maximal sein kann.

wenn du, wie du selbst geschrieben hast, in deinem lebenslauf deine marathonläufe erwähnst, dann weißt du ganz genau, dass die leute dabei nicht an deine maximale sauerstoffaufnahme denken oder an irgendwelche genetisch bedingte muskelfaserzusammensetzung.
du suggerierst denen damit einen besitz eines zielbewussten disziplinierten ehrgeizigen charakters.

und wie gesagt: der 3h läufer mit 1 te pro woche wäre in wahrheit ja eine faule sau, würde aber von den meisten als charakterstark gesehen werden. deswegen verarscht er eindeutig.

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atp hat geschrieben:wenn du den 4h läufer nicht geringschätzt, wieso bezeichnest du ihn denn als armes würstchen, in dem fall, dass dies sein limit darstellt, das er nur mit 10 te/woche schafft?
Nun, weil ich mich, wenn ich mich an seine Stelle versetze, an seinem Platz so fühlen würde, wie ein armes Würstchen, dass 10 Stunden wöchentlich trainieren muss, um einen Marathon in 4 zu laufen zu können. (Manchmal fühle ich mich auch so ...)
atp hat geschrieben:wenn du, wie du selbst geschrieben hast, in deinem lebenslauf deine marathonläufe erwähnst, dann weißt du ganz genau, dass die leute dabei nicht an deine maximale sauerstoffaufnahme denken oder an irgendwelche genetisch bedingte muskelfaserzusammensetzung.
du suggerierst denen damit einen besitz eines zielbewussten disziplinierten ehrgeizigen charakters.
Und Talent :D Das eine schliesst doch das andere nicht aus. Und wenn schon, ich nutze gerne die Unwissenheit (Naivität?) irgendwelcher Personaler zu meinen Gunsten aus. Wenn Du das verwerflich findest, so ist mir das egal.
atp hat geschrieben:und wie gesagt: der 3h läufer mit 1 te pro woche wäre in wahrheit ja eine faule sau, würde aber von den meisten als charakterstark gesehen werden. deswegen verarscht er eindeutig.
"eine Faule Sau" ? :D Eher ein Hochbegabter. Und nein, ich finde nicht, dass er irgendwen verarscht.

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atp hat geschrieben:und wie gesagt: der 3h läufer mit 1 te pro woche wäre in wahrheit ja eine faule sau, würde aber von den meisten als charakterstark gesehen werden. deswegen verarscht er eindeutig.
Also jetzt mach aber mal einen Punkt. Wie siehst du das dann zum Beispiel mit Musikern?

Oder noch ein anderes Beispiel: ich habe in einer Reihe von Fächern immer Bestnoten bekommen, obwohl ich NICHTS dafür getan habe, während andere mit bravem Lernen ums Durchkommen gerungen haben. In anderen Fächern musste ich mich richtig dahinterklemmen, und hab dafür grade mal Durchschnittsnoten kassiert.
Klar imponieren Außenstehenden in erster Linie die Einser, aber was soll ich in dieser Situation deiner Meinung nach machen? Immer dazusagen: "Das bedeutet aber nichts, dafür hab ich einfach Talent"? Ob ihr es glaubt oder nicht, aber MIR bedeutet so mancher 3er tatsächlich mehr als etliche 1er, einfach weil ich weiß, was ich dafür getan hab. Dass mancher andere mit weniger Aufwand eine bessere Note bekommen hat, sorgt vielleicht für ein kurzes innerliches "hmpf", interessiert mich aber in Wahrheit nicht weiter.
Genauso egal ist es mir, aus welchen Gründen ich von wem wieviel Anerkennung bekomme. ICH bin stolz, wenn ich mir etwas erarbeitet habe, und ICH freue mich, wenn ich für etwas Talent habe. Punkt.
Und genauso egal ist mir, wenn bei einem Lauf jemand für eine bessere Zeit mit weniger Aufwand mehr gelobt wird als ich. Kurzes "hmpf", und das war's - da gleich von großer Verarsche zu sprechen, ist doch lächerlich ...
Niemals wird dir ein Wunsch gegeben, ohne dass dir auch die Kraft verliehen wurde, ihn zu verwirklichen. Es mag allerdings sein, dass du dich dafür anstrengen musst.
Richard Bach, Illusionen.

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Ich fände es gut, wenn man Menschen rein nach Bemühung und Anstrengung entlohnen könnte und nicht nach Begabung und deren Effektivität. Mit einem Messchip im Kopf konnte das wohl theoretisch in 100 Jahren möglich sein; Ich befürchte nur so ein ideologisches System funktioniert auf der Welt, wie der Kommunismus z.B., nicht so richtig.

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Plattfuss hat geschrieben:Ich fände es gut, wenn man Menschen rein nach Bemühung und Anstrengung entlohnen könnte und nicht nach Begabung und deren Effektivität.
:hihi: :hihi: Der ist gut.... :hihi: :hihi:

Erzähle dass doch beim nächste Friseurbesuch.. Ja klar, die Haare sind zu kurz, die Farbei viel zu hell die Locken halten nicht aber ich nach Ihrem Bemühen her sind doch die 100 Euro fällig :D

T'schuldige für's verwässern, weiß dass es anders gemeint war...

Also weiter zum Thema...
Man sollte eigentlich im Leben niemals die gleiche Dummheit zweimal machen, denn die Auswahl ist so groß....

A. E.
"Ich bin nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen."

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atp hat geschrieben:erstens redest du nur von physikalischer leistung.

zweitens verstehst du selbst die nicht.

P= W/t = F*S/t = F * v.

Leistung ist energieverbrauch pro zeit. es ist wie gesagt ein völlig willkürliches maß zur beurteilung eines läufers.

die größte leistung, übrigens gemessen in Watt, kann der hundertmeter-sprinter schaffen.

bei deinem leistungskriterium, das du dir aus der physik geborgt hast, leisten die besten 100m läufer mehr als die besten 1000m läufer, die wiederum mehr leisten, als die besten marathonläufer.

Bläh hier nicht rum und les durch was ich geschrieben habe. Pseudo-intellektuelles Dummgeschwätz!

Hasse schön aus Wikipedia geholt die Formeln, was? Erzähl mir nicht wo Bartel den Most holt.
-----__o
---_\ <,
--(_)/(_)

klar, das ist unterste schiene - da war aber auch nichts anderes zu erwarten.
mein tip: lesen - abschalten - vergessen
"Vermeiden Sie bei der Kommunikation mit Kindern jegliche Form von Ironie oder Sarkasmus. Kinder können damit nicht nur nicht umgehen, sondern sie verstehen solche Sätze nicht." :rolleyes:

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runningirl hat geschrieben:
Und Talent :D Das eine schliesst doch das andere nicht aus. Und wenn schon, ich nutze gerne die Unwissenheit (Naivität?) irgendwelcher Personaler zu meinen Gunsten aus. Wenn Du das verwerflich findest, so ist mir das egal.

ich habe nur auf eine inkonsistenz bei deinen äußerungen aufmerksam gemacht.

runningirl hat geschrieben: Du scheinst "das Publikum" für döfer zu halten als es ist
offensichtlich basiert ja deine eigene bewerbungsstrategie auf deinen eigenen glauben an die unwissenheit (naivität) oder meinetwegen auch doofheit des publikums.

verwerflich finde ich das nicht, aber ich halte das publikum anscheinend für genauso doof wie du es auch tust.
Gesperrt

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