Ich bin ja der Meinung, dass man sich nicht zu viele Gedanken machen sollte. Ich habe mir vor meinem ersten Wettkampf auch viele Gedanken gemacht, aber den Lauf dann wie ein Training angegangen. Was im normalen Training funktioniert, sollte auch beim Wettkampf klappen. Bei späteren Wettkämpfen kann man dann versuchen, seine Abläufe zu optimieren.
MainEvent hat geschrieben: Da ich nicht zu allen Unterpunkten die korrekten Antworten...
Es gibt nicht "die" korrekten Antworten, es gibt nur Tipps und Empfehlungen, die sich bewährt haben, was man davon für sich übernimmt, muss jeder selber wissen.
Was mir an deiner bisherigen Planung auffällt bzw. was ich anders machen würde:
Samstag der letzte Lauf:
Ich habe den letzten Lauf bisher immer am Freitag gemacht, und bei diesem nochmal für 1 bis 2 km das Renntempo geübt. Fühlt es sich locker an, habe ich irgendwelche Beschwerden, finde ich schnell meinem Laufrhythmus?
Bist du es aus dem Training gewohnt, am Tag vor einer anstrengenden Einheit zu laufen, oder hattest du immer einen Tag Pause?
Sonntag:
Weißbrot mit Honig wird gerne empfohlen, auch die Zeit vor Wettkampf mit 2 - 3 h passt. Die beiden Bananen 2 und 1 h vorher würde ich weglassen, der Magen sollte beim Wettkampf leer sein.
Warmgelaufen habe ich mich bisher immer so, dass ich nur 5 Minuten in der Startaufstellung stand, auch hier habe ich kurz (z.B. 2 mal ca. 2 min) das Wettkampftempo noch mal angesprochen, als Signal an den Körper, dass es jetzt ernst wird.
"Wasser mit Salz, Powerriegel": Welchen Nutzen versprichst du dir davon? Getrunken habe ich vorm bzw. beim Einlaufen auch immer, aber nichts mehr gegessen. Bis der Riegel seine Wirkung entfaltet, bist du schon fast im Ziel und einen 10er schafft man auch ohne.
Allgemein zur Ernährung und Getränken:
Trink und iss nur dass, was du kennst und während der Vorbereitung schon ausprobiert hast. Wenn du 5 min vor einem Trainingslauf noch nie etwas getrunken hast, probier es nicht bei einem WK aus, sondern vorher. Wenn dir beim Training schlecht wird, macht das nichts, denn WK kann es dir versauen.
WK:
Wurde ja schon gesagt, nicht zu schnell los laufen, aber auch nicht zu langsam. Bei meinem letzten Wettkampf habe ich die ersten beiden km verbummelt.
Richtiges Einordnen in die Startaufstellung. Ist nicht immer ganz einfach, ich würde mich aber im Zweifelsfall lieber (zu) weit nach hinten stellen, als vorne die schnelleren Läufer zu behindern. Auch kann man dann schon auf den ersten km andere überholen, fühlt sich gut an.
Rennverlauf:
Bei einem 10 kann man nicht zu viel falsch machen. Wie Bogart schon geschrieben hat, ein konstantes Tempo verspricht Erfolg. Aber du solltest das Streckenprofil beachten, wenn es steil berghoch geht ist es nicht sinnvoll sein Tempo auf Biegen und Brechen zu halten, dann bricht man später ein. Lieber dann etwas langsamer und bei Bergab etwas schneller als geplant.
Bei km 8 und 9 kann man sich mal überlegen, ob man noch einen Schlusssprint macht und wenn ja, wie lang. Kann man die letzten beiden km noch mal leicht beschleunigen oder reicht es nur für die Zielgerade? Auf einen Schlussspurt würde ich nie verzichten. Das hoffentlich vorhandene Publikum vor dem Ziel verleiht dir nochmal Flügel, du machst nochmal ein wenig Zeit gut und es fühlt sich einfach besser an, im Ziel völlig ausgepumpt zu sein als locker einzulaufen. Dann fragst du dich später vielleicht nur, ob du tatsächlich alles gegeben hast.
Profis sind berechenbar, die Amateure sind wirklich gefährlich. E.A. Murphy