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Buchtip zum Einstieg

Buchtip zum Einstieg

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Hallo liebe Ultras,

ich möchte mich in den nächsten Monaten auch mal an die längeren Strecken wagen und suche zum Einstieg bzw. zur Einstimmung ein Buch, dass einen guten Überblick (inkl. Training etc.) zum Thema gibt.

Tschüß :winken:
Tschüss, sportliche Grüße aus dem Bergischen Land

Eckhard :winken:

"Radsport ist Mannschaftssport, 60 km/h und 30 cm Abstand zum Vordermann" (Robert Bartko)

Auch 2014 und danach wird weitergelaufen! :zwinker2:

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Also ich finde das Buch "Ultra Marathon Man" von Dean Karnazes genial. :daumen:

Als ich das gelesen habe wusste ich, dass ich bald Ultras laufen werde. Und am 25.10. ist es soweit. Ich werde den Röntgenlauf laufen.

Zum Training sieh mal hier: Training für die Ultralangstrecke
Hansi:hallo:
3. Quartal
17.09.2011 Sondermühlener Holz Marathon
10.09.2011 P-Weg Marathon 67km
13.08.2011 Dortmunder Finnbahn(ultra)marathon 50km
06.08.2011 Wallenhorster Marathon

UM+M=42
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Hallo Hajo,

Danke für den Tip :daumen: ! Ich habe mich auch für den Roentgenlauf angemeldet, evtl. sehen wir dann ja in Remscheid?

Bis dahin, Tschüß :winken:
Tschüss, sportliche Grüße aus dem Bergischen Land

Eckhard :winken:

"Radsport ist Mannschaftssport, 60 km/h und 30 cm Abstand zum Vordermann" (Robert Bartko)

Auch 2014 und danach wird weitergelaufen! :zwinker2:

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Hajo hat geschrieben:Also ich finde das Buch "Ultra Marathon Man" von Dean Karnazes genial. :daumen:
Hallo,

ich habe das Buch von Dean Karnazes jetzt auch geschenkt bekommen und in einem Stück verschlungen - es hat Spaß gemacht an seinen Erlebnissen ein kleines bisschen teilhaben zu dürfen und ich habe auch einige Parallelen zu mir entdeckt - nicht in der Leistung, aber in den kleinen Nebnsächlichkeiten drum herum.

Ich bin aber heilfroh, dass ich das Buch erst jetzt gelesen habe und nicht vor einem Jahr, als ich vor meinen ersten eigenen Ultraerfahrungen stand! Ich weiß nicht, ob mich seine zum Teil sehr drastischen Schilderungen von den Schmerzen und Qualen beim Ultralaufen nicht ganz davor abgehalten hätten. Zum Glück bin ich damals ganz unvoreingenommen an die Sache heran gegangen - ohne überhaupt ein Buch zu diesem Thema gelesen zu haben, ohne einen erfahrenen Lauffreund, der sich auskennt, ... - und es hat alles viel besser geklappt, als ich selber erwartet hätte.

Heftige Schmerzen, von Krämpfen geschüttelt, nur noch in der Lage zu sein auf allen vieren über die Straße zu kriechen, kurzzeitige Nachtblindheit ... alle diese Erfahrungen habe ich bislang nicht gemacht, aber ich bin auch kein Spitzensportler. Leicht ist ein Ultralauf natürlich auch für mich nicht, ich hatte auch genügend Tiefpunkte, ich bin auch schon beim Laufen kurzfristig eingeschlafen, und Blasen tun auch mir weh ... aber den Grad der Schmerzen kann man offensichtlich selber beeinflussen, wenn man nicht für eine Spitzenzeit verbissen versucht wirklich alles aus seinem Körper herauszuholen.

Zermürbend sind vielmehr die leichten Schmerzen und die ständige Anstrengung in Verbindung mit dem Wissen, dass ein Ende erstmal nicht absehbar ist - es macht sich irgendwann eine Laufunlust breit, man sucht irgendwann nach Gründen fürs Aufhören und die findet man auch, denn davon gibt es ja mehr als genug - dann braucht man entweder "mentale Stärke" oder der "innere Wusch diese Strecke zu schaffen" muss stark genug sein, um diesem eigentlich richtigen Verlangen einfach stehen zu bleiben entgegen wirken zu können.

Mein einfaches Rezept beim Ultralaufen: Ich habe keine große "mentale Stärke", ich laufe mit "mentaler Schwäche" - ich habe zum Glück einen Körper, der eigentlich von sich aus gerne läuft, den ich nicht ständig dazu antreiben muss. Bei einem Ultralauf habe ich die Abmachung mit meinem Körper, dass wir das gemeinsam machen wollen. Er darf das Tempo bestimmen und auch die Entscheidung, ob er lieber laufen oder gehen möchte, darf er selber treffen. Nur die Entscheidung den Lauf abzubrechen, die darf er nicht treffen - also hat er nur die Wahl: laufen oder gehen, was weniger anstregend ist, die ganze Sache dann aber verlängert. Ansonsten kann ich mich selber die meiste Zeit entspannt zurücklegen. Nach einer durchlaufenen Nacht ist man z.B. nach meiner Erfahrung am nächsten Tag viel ausgeschlafener, als nach einer durchfeierten oder durcharbeiteten Nacht.

Wenn der Körper dann doch irgendwann anfängt zu quengeln, dass es jetzt langsam reicht, dann sage ich mir, wir wollten das doch beide, also mach weiter - du bekommst danach auch so lange Ruhe, wie du willst. Daran halte ich mich dann auch und so sind dann 10-14 Tage komplette Laufpause bei mir nicht unüblich, bis sich irgedwann der Körper wieder von selber meldet mit einem "Hej, wie sieht's denn mal wieder mit einer Runde Laufen aus?" Wenn das Quengeln stärker wird, dann hat mir das Argument "Wir sind jetzt schon so weit gekommen, das bringen wir jetzt auch noch zu Ende - sonst waren die ganzen bisherigen Mühen ja umsonst und willst du die später noch einmal durchmachen? Wir wollten das doch beide schaffen und das machen wir auch!"

Wenn es mal gar nicht mehr geht, dann darf man nicht in Panik geraten oder verzweifeln - ich weiß, dass ich noch mehr als genügend Brennstoffvorräte (Fett) dabei habe und dass das nur eine kurze Knappheit in der Brennstoffbereitstellung ist. "Und wenn man denkt es geht nicht mehr, dann kommt von irgendwo ein Lichtlein her ..." - das ist tatsächlich so. Nach einem Päuschen oder einem ganz langsamen Spaziergang geht es tatsächlich irgendwann weiter und jeder Tiefpunkt, den man durchstanden hat, macht einen stärker ...

... eigentlich wollte ich ja nur kurz etwas zu diesem tollen Buch schreiben, also, wer sich für den Ultralauf interessiert, bitte laßt euch durch diese drastischen Schilderungen der Schmerzen und des leidens nicht abschrecken - das sind Schilderungen eines absoluten Spitzenathlets, der Rekordleistungen erbrigen will und dafür seinen Körper alles abverlangt ... Macht einfach eure eigenen Erfahrungen und der erste Schritt zu einem Ultralauf ist auch schon der schwierigste, nämlich sich durchzuringen, sich solch einem Abenteuer zu stellen ... Es lohnt sich ... :daumen:

Gruß, Manfred
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

Running Emotions...

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ich glaub von Bernhard Sesterheim. Gibt zwar keine Trainingstips, aber trotzdem klasse zu lesen. ;-)

Gibt schön wieder, das Marathon/Ultralaufen auch ohne Tempogehetze spaß machen kann. !


sg barny68
Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.

Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg

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@ Manfred:

sehr gute Einstellung, so ähnlich versuche ich es auch anzugehen, manchmal im wahrsten Sinne des Wortes :D .

Diese Vorgangsweise setzt natürlich die Abwesenheit von sonstigen Stress-Faktoren voraus. Was ich meine: Wenn Du bei einem langen WK aufgrund deiner evt. mangelnden Geschwindigkeit (weil Dein Körper und du gerade die Abmachung getroffen haben jetzt mal gehen zu können) gelegentlich oder permanent gerde noch so an cut-offs vorbeischrappen, dann ist das mental SEHR schwer handzuhaben, zumindest für mich.

Und die immer noch genügend vorhandenen Fettsoffreserven helfen dir natürlich nicht wirklich weiter wenn du das kontinuierliche Nachführen von schneller verwertbarer Energie vernachlässigt hast. Ich stelle bei mir mit fortdauernder Distanz eine immer mehr zunehmende Unlust zu Essen fest. Sehr gefährlich, und ich muß echt dagegen anarbeiten, manchmal mich geradezu zwingen einen Riegel, ein Gel, eine Banane, was auch immer, regelmäßig einzuwerfen.

Das gilt natürlich auf für's Trinken. Gerade wenn ich auf einem Lauf nur mit Eigenverpflegung unterwegs bist habe ich nach Stunden oft das Gefühl keinen einzigen Schluck der mitgebrachten Plörre mehr runterzukriegen. Außerdem vergesse ich dann schlicht und ergreifend auch schon mal zu trinken, besonders bei kaltem Wetter. Auch gefährlich.
Dazu hat mir ein Bekannten (erfahrender Ultra) kürzlich den Tipp gegeben, daß es sich sein Uhr auf ca. 15 min Intervalle stellt um dann ein Piepssignal zu bekommen, welches ihn ans Trinken erinnert. Ganz gute Idee, finde ich.

Walter
You can only fail if you give up too soon

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Walter,

völlig richtig, es gibt natürlich auch Situationen, wo man wirklich nicht mehr weiter kommt, weil man tatsächlich am Ende ist - trotzdem sollte man eine einsetzende Schwächephase erstmal gelassen hinnehmen und sich nicht vorschnell aufgeben, oftmals geht's dann doch irgendwie weiter, auch wenn man sich das in dem Moment überhaupt nicht vorstellen kann - Schwächephasen können genauso unerwartet und schnell wieder verschwinden, wie sie gekommen sind.

Und richtig ist sicherlich auch, dass für einen Ultraläufer, neben den eigentlichen läuferischen Qualitäten ein "robuster Magen" ein großer Vorteil ist, denn je länger die Strecke wird, desto wichtiger wird das regelmäßige "Nachtanken" während des Laufens, sprich das Essen/Trinken ...

... und zur Not muss man wie Dean Karnazes sein Glück auch mal am Drive-Through-Schalter von Mc Doof versuchen. Wie sieht es denn da in Deutschland aus - wird man da im Notfall auch ohne Auto bedient? In den USA ja anscheinend nicht ;-) ...


Gruß, Manfred
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

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MegaCmRunner hat geschrieben:
... und zur Not muss man wie Dean Karnazes sein Glück auch mal am Drive-Through-Schalter von Mc Doof versuchen. Wie sieht es denn da in Deutschland aus - wird man da im Notfall auch ohne Auto bedient? In den USA ja anscheinend nicht ;-) ...
Gruß, Manfred

Ebensolche Zweifel hätte ich in Deutschland mit dem Bestellen einer Pizza "to go" an eine Strassenkreuzung "in the middle of nowhere", was er ja auch schon gemacht hat :D .

Walter
You can only fail if you give up too soon

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viermaerker hat geschrieben:Ebensolche Zweifel hätte ich in Deutschland mit dem Bestellen einer Pizza "to go" an eine Strassenkreuzung "in the middle of nowhere", was er ja auch schon gemacht hat :D .
... aber eine Pizza in einer Pizzaria habe ich bei einmal längeren Lauf auch schon einmal gegessen und hatte ein ganz schlechtes Gewissen dabei, dass das ja eigentlich gar nicht richtig sei, weil Läufer doch immer Pasta essen ... jetzt, wo ich das Buch gelesen habe, weiß ich, dass wahre Helden bei ihren ganz großen Aufgaben natürlich auch mal eine Pizza essen dürfen, wenn gar nichts mehr geht ... ;-) Das sind die kleinen Parallelen bei denen man beim Lesen schmunzeln muss und sich ein kleines bisschen wie ein Großer fühlen kann ... auch wenn da von der Leistung her mehrere Welten dazwischen liegen ...
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix
Gesperrt

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