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Muskelverhärtung in der Wade

Muskelverhärtung in der Wade

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Hallo,

ich habe ein aktuelles Problem und erhoffe mir einige gute Ratschläge von der versammelten RunnersWorld Fan Gemeinde. Mein Problem heißt „Muskelverhärtung in der Wadenmuskulatur“.
Was ich mir vor allem erhoffe, sind Tipps, wie ich
• schnellstmöglich den bestehenden Schaden beheben kann, um bald wieder laufen zu können (eigentlich wollte ich beim Frankfurt-Marathon starten …)
• zukünftig Wiederholungen des Problems vermeiden kann

Es fing scheinbar harmlos an. Gegen Ende eines 10 km Laufs am Samstag merkte ich eine leichte Blockade in der rechten Wade. Zu Beginn einer langen Trainingseinheit am Sonntag (geplant waren 30 km) war es noch bzw. wieder da. Ich habe es aber nicht richtig diagnostiziert und hatte die Hoffnung, dass es beim lockeren Laufen auch wieder verschwände. (Man kann ja nicht jedes Zipperlein zum Anlass nehmen, eine geplante Trainingseinheit ausfallen zu lassen, und tatsächlich erweist sich ja im allgemeinen, dass das Zipperlein von selbst vorübergeht.) Das war allerdings diesmal nicht der Fall. Nicht dass es sich dramatisch gesteigert hätte, aber doch allmählich, und daher kürzte ich ein wenig ab und ließ es bei 25 km bewenden. Erst als ich dann wieder zur Ruhe kam, wurden die Symptome etwas stärker, und mir wurde bewusst, dass es im Prinzip die gleiche Verletzung war, die ich bereits früher mehrfach hatte, zuletzt vor 3 Jahren. Damals trat die Muskelverhärtung allerdings ganz plötzlich, von einem Schritt zum nächsten, und ganz heftig auf, diesmal wie gesagt sehr allmählich, und deshalb habe ich es nicht von Anfang an erkannt.
„Damals“ hat sich nach langen Untersuchungen (die Ärzte waren ratlos) erst bei einer Laufanalyse herausgestellt, dass meine Laufhaltung Ursache der Malaise war. Eine Korrektur an den Einlagen löste das Problem (und ich werde dem Herrn Jahrling für Diagnose und Behebung ewig dankbar sein). Ich beabsichtige, in einigen Tagen noch mal eine Laufanalyse machen zu lassen, auch wenn ich gar nicht so recht glaube, dass diesmal ein Ansatzpunkt für Verbesserungen herauskommt. Aber ich vermag keine andere Ursache zu finden. Gute Einlagen, gute Schuhe (und mehrere verschiedene), gelegentlich mal eine Magnesium-Brausetablette, regelmäßige Dehnungsübungen, immer auch vor dem Lauf, ganz sicher keine Überforderung im Training, …
Zu meiner Person, falls das für die Beurteilung eine Rolle spielt: 57 Jahre alt, laufe seit vielen Jahren regelmäßig und viel.
Was ich als ganz unangenehm an dieser Art von Verletzung empfinde, um meinen Frust mal ganz laut herauszuschreien, ist, dass man sehr lange warten muss, bis man wieder ohne schädliche Folgen trainieren kann (meine Erfahrung: 3 Wochen), und nach dieser Zeit wieder ganz unten anfängt, und das immer mit der Furcht, dass die Muskelverhärtung wieder auftritt und die 3 Wochen von vorne zu laufen beginnen. Man hat einfach kein objektives Indiz, ob das nun ausgeheilt ist, man muss es probieren mit der Gefahr, wieder auf den Ausgangspunkt zurückgeworfen zu werden.
Gruß und danke für Eure Tipps
Wolfgang

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Vor allem läufst du bei einer solchen Verletzung auch Gefahr, dass aus der Verhärtung schnell ein Riss entsteht. Und je nach Ausmaß kommst du mit 3 Wochen Pause nicht hin :wink:

Mein Rat: Suche dir einen gute Sportmediziner, der über Ultraschall oder auch andere bildgebende Verfahren (MRT) klärt, wie die Verletzung genau ausschaut und wie schwerwiegend die Verletzung schon jetzt ist. Das kann nur ein Arzt klären!

Ein paar Tips, um deine Wadenmuskulatur in Zukunft ein wenig mehr vor diesen Verletzungen zu schützen:
Ordentliches Dehnen nicht nur nach dem Laufen, sondern mehrmals am Tag, auch wenn du nicht läufst.
Kräftigung der Rumpfmuskulatur um den Bewegungsapparat zu entlasten.
Probiere mal das Laufen mit Kompressionsstrümpfen! Ich habe damit - trotz der fuchtbaren Optik - sehr gute Erfahrungen gemacht. Sowohl während dem Laufen, als auch zur Regeneration danach!

Und: wenn du Schwierigkeiten mit Krämpfen oder schlechter, bzw. langsamer Regeneration hast: Neben Magnesium ist es sehr häufig ein NATRIUM-Mangel, der diese Probleme verursacht! Und Natrium ist in den wenigsten Getränken in ausreichender Menge enthalten. Pro Liter Getränk sollten es 400 mg Natrium sein!
Irgendwie scheint sich das Märchen doch hartnäckig zu halten, dass ausschließlich Magnesiummangel für Krämpfe verantwortlich ist :nene:
Liebe Grüße
Jule

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Ich würde wegen so ner Kleinigkeit nicht gleich zum Arzt rennen. Bei mir habe ich die Verhärtungen mit Dehnen und Massieren des betroffenen Muskel innerhalb einiger Tage beseitigen können. Ausserdem nehme ich seit einiger Zeit regelmäßig Magnesium zu mir. Seit dem habe ich keine Probleme mehr mit Krämpfen oder Verhärtungen.
PBs: 5 km: 19:56min (Darmstadt Juni10) 10km: 41:17min (Wolfskehlen Mai13) HM: 1:31:27h (Griesheim April13) M: 3:27:50h (Kandel März 13) Ironman: 11:36h (FFM Juli 12)

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Aber wie er beschrieben hat, wird es sich wohl um eine Verletzung handeln. Er ist ja keine 30 mehr und ziemlich erfahren.
Bei einem Schmerz, der sich langsam aufbaut, denke ich immer zuerst an eine sich anbahnende Entzündung. Ich habe mir heute noch zwei elastische Binden gekauft, die ich jetzt mit Entzündungshemmer auf Kompressen um die Waden trage. Ein einziger Tag damit war schon ne Besserung. Ich würde es auch erstmal warm halten. Zumindest bei uns wird es gerade kälter. Ich habe immer Fenster auf und kalte Luft weht um die Füße.

Gute Besserung!

Guido
Am 22. April 2017 in Wuppertal Zuckerspiel (10/21)
Am 6. Mai 2017 zwischen Wupper und Ruhr WHEW100 Ultramarathon (100km + Staffeln, 10km, 5km)

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Ich empfehle ebenfalls eine ärztliche Abklärung, denn die Beschreibung hört sich nicht an, wie ein Zipperlein, das von allein weg geht.

Bis dahin: Ich denke, dass viele muskuläre Probleme dieser und ähnlicher Art wenn nicht ein entzündlicher Prozess an sich sind doch mit einem solchen einhergehen. Entzündungshemmende Maßnahmen sind da jedenfalls gut. Wärme? Bei Entzündungen würde ich mit Kälte arbeiten, weil Wärme mE den Entzündungsherd anreizt.

Vorsicht bei entzündungshemmenden Tabletten (Ibuprofen oä); diese wirken auch gegen den Schmerz sehr schnell und man unterliegt dem Trugschluss, es sei ausgeheilt und fängt evtl dann zu früh mit einer Belastung an. Kühlgels mit entsprechenden entzündungshemmern sind da aus meiner Sicht das Mittel der Wahl.

Wichtig auch der hier schon gegebene Tipp, öfter mal unabhängig vom Laufen zu dehnen. Ich habe damit allein meine Achillessehnenreizung von vor ein par Monaten in den Griff bekommen.

Wünsche jedenfalls viel Glück, ach ja und der Arzt sollte wirklich Sportmediziner sein.

Gruß M.
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