Banner

Laufen trotz Hüftgelenksdysplasie?

Laufen trotz Hüftgelenksdysplasie?

1
Guten Morgen,
ich bin 41 und laufe, seit ich 18 bin, regelmäßig. Im letzten Jahr lag mein Laufpensum bei ca. 30 bis 40 km pro Woche. Regelmäßig wiederkehrende Knieschmerzen haben dann dieses Jahr dazu geführt, dass ich noch einmal gründlicher untersucht wurde und dabei wurde eine HD diagnostiziert, die bereits zu starken Abnutzungen in der Hüfte und auch in beiden Knien geführt hat. Mir wurde dann gesagt, dass ich auf das Laufen besser verzichten soll, ich bekam Krankengymnastik verschrieben und das wars. Eine OP ist noch nicht angeraten, wird aber vermutlich irgendwann nötig werden. Seit der KG habe ich jetzt auch endlich Schmerzen in der Hüfte :) , vorher tat mir da nie etwas weh, außerdem fahre ich jetzt regelmäßig Fahrrad. Mir fehlt aber das Laufen so dermaßen, dass ich gerade darüber nachdenke, mit kleineren Einheiten wieder anzufangen. Daher meine Frage, hat jemand von Euch das gleiche Problem? Und Wenn ja, wie geht Ihr damit um?
Ich bin wirklich unschlüssig, ob ich gegen den Rat des Arztes handeln soll...
Grüße
Astrid

2
Ich würde in diesem Fall gegen den Rat des Arztes handeln. Und mit solchen Ratschlägen auf die Distanz bin ich extrem vorsichtig ...

Denn: Hüftgelenksdysplasie bedeutet ja im Endeffekt, dass der Hüftkopf nicht mehr "fest" in der Pfanne sitzt und damit beweglich wird. Arthrosen führen zu Schmerzen, etc.

Wenn du aufgrund dieser Diagnose "nichts mehr machst", dann hast du bald noch mehr Probleme als jetzt. Grund ist, dass man mit Laufen, wie auch mit anderen Sportarten, die in ihrer Bewegung gleichmäßig und regelmäßig vonstatten gehen, die Muskulatur rund um das Hüftgelenk stark hält. Und diese Muskulatur kann das veränderte Gelenk in seiner physiologischen Position halten. Sprich: Stabilität und weniger Abnutzung und somit weniger Schmerzen.

"Kaputt" machen, kannst du da eigentlich nichts mehr. In einer OP wird - je nach Zustand des Hüftkopfes - ja der gesamte Kopf entfernt. Mit anderen Worten: wenn der durch das Laufen noch mehr an Substanz verliert, ist es nicht sooooo dramatisch.

Und noch ein kleiner Erfahrungswert am Rande: gut trainierte Menschen stecken eine Hüft-TEP wesentlich schneller und unproblematischer weg als Menschen, die nach der OP erst mal Muskulatur aufbauen müssen, wo nie welche war ;)

Eine Empfehlung meinerseits: Omega-3 Fettsäuren essen (Fischöle, Leinöl ...). Wirken bestens gegen den entzündlichen Prozess und sind nach den neuesten Studien das einzig zuverlässige Mittel zur "Pflege" und "Regeneration" des Knorpels ;)
Liebe Grüße
Jule

3
Eine "schonendere" Sportart für die Hüfte wäre Fahrradfahren oder Schwimmen.
Ich denke, dass dein Arzt im Hintergedanken, dir eine dieser Sportarten zu empfehlen, vor dem Laufen gewarnt hat.
Die Belastung ist ja beim Laufen deutlich höher ... aber der Muskelaufbau auch :wink:
Liebe Grüße
Jule

4
Liebe Astrid,

ich habe auch eine HTP beidseitig. Diagnostiziert wurde es bei mir mit 14 Jahren, weil ich starke Schmerzen beim Gehen hatte. Der Orthopäde sagte mir damals: "Kein Sport, nur Schwimmen, Reiten und Radfahren!". Damals war ich auch wirklich unsportlich und habe gar nichts gemacht.

Mit Anfang 20 habe ich dann mit Beinmuskelaufbau angefangen und dann sind nach und nach andere Sportarten wie z.B. Skifahren dazu gekommen. Laufen habe ich mich anfangs nicht getraut und habe Nordic Walking gemacht, das war kein Problem. Letztes Jahr habe ich es dann mit Laufen versucht und hatte erst ganz, ganz große Schwierigkeiten. Die waren aber ganz einfach zu lösen: ich habe mir neue Laufschuhe nach Laufbandanalyse und ausführlicher Beratung gekauft. Mein neuer Orthopäde sagte mir auch, dass Laufen gar kein Problem sei, wenn ich die richtigen Schuhe trage!

Gerade in den letzten Wochen bin ich für meine Verhältnisse wirklich viel gelaufen und die meiste Zeit auf Asphalt und es macht gaaaaar nichts!

5
Moin,
ich habe ebenfalls diese "Krankheit".
Mein Doc sagt lange Läufe vermeiden, aber kurze (bis 10km) können regelmässig gemacht werden, kein Problem.
früher habe ich Kampfsport gemacht, da hatte ich deutlich mehr Schmerzen durch hohe Tritte etc.
Dies mache ich heute nicht mehr.
was das Laufen betrifft, so habe ich für mich festgestellt:
Trainiere ich nicht, bekomme ich Schmerzen im Knie, kurz darauf in der Hüfte, zuerst linksseitig.

Ich werde also auch in Zukunft weiter laufen, auch Marathon, allerdings nicht so häufig.
Als Triathlet hilft mir meiner Meinung auch die Wechselbelastung zwischen Schwimmen, Rad fahren und Laufen.
Mach Dir vorläufig noch nicht so viele Gedanken.
Alles Gute! :daumen:
Gruss marathoni
Gesperrt

Zurück zu „Foren-Archiv“