Anreise nach Bönigen bei Interlaken am Freitag Abend, Bezug des Hotelzimmers gegen 18.30 Uhr. Die Leute im Hotel sind nett, habe ein Doppelzimmer für Alleinbenutzung gebucht, herrliche Seesicht. Das Zimmer 116 befindet sich im ersten Stock. Im Sommer könnte es laut werden, denn es befindet sich direkt über der Gartenterrasse des Hotels.
Auspacken, dann diniere ich im Hotel, habe Lust auf Egli Filets. War zuerst ein bisschen ins Dorf spaziert um die alternativen auszuchecken, doch die Preise sind überall in etwa gleich.
Im Hotel zurück bestellte ich dann eine kleine Portion Eglifilets gebraten mit Butterreis, ein grüner Salat, zum trinken ein Mineralwasser . Als Apèro gönne ich mir ein Feldschlösschen Bier, seit langen wieder mal ein alkoholhaltiges. Es kommt mir sehr bitter vor. Zum Fisch nehme ich dann ein zweier Rosé Gamay, offen. Nichts spezielles, trinkbar.
Obschon kleine Portion bestellt, kommt eine grosse Portion Eglifilets, frage mich wie die grosse Portion aussehen soll, oder habe ich bei der netten Kellnerin so einen hungrigen Eindruck hinterlassen?
Es schmeckt ausgezeichnet. Als Dessert bestelle ich eine kleine Portion Vermicelles. Diesmal klappt es, die Portion ist wirklich klein aber reicht für mich völlig, da das Vermicelles auch noch mit Sahne (Schlagobers) versehen ist.
Am regnerischen Samstag fuhr ich zunächst nach Interlaken, um zu shoppen. Die Hosen passen zwei Nummern kleiner, obschon die Waage gleiches Gewicht wie letztes Jahr anzeigt. Muss demnach weniger Körperfett haben.
Dann geht es in den Mystery Park bei Interlaken.
Es gibt verschiedene Themen-Pavillions:
Habe sie in dieser Reihenfolge besucht:
Nazca
Kilometerlange, schnurgerade Linien und riesige Tierzeichnungen. Piktogramme für die Götter?
-> Kino mit Glasboden, wenn man die Flugreise macht kann man die Tierzeichnungen auch am Boden unten sehen -> echt cool gemacht
Vimana
Antike indische Schriften berichten über fliegende Vimanas. Fantasie?
Orient
Pyramiden ohne Bauplan? Bis heute kann niemand erklären wie die Pyramiden gebaut wurden.
Die Geheimnisse des Orients.
Maya
Der Maya-Kalender endet im Jahr 2012. Was wird dann geschehen?
MegaStones
Stonehenge, eine Zeitmaschine der Hohepriester?
-> mit Lasershow, faszinierend
Contact
Völkerkundler, in allen Erdteilen beobachteten übereinstimmend…
Challenge
Zu den grössten Herausforderungen heutiger Forschung. Sind wir allein im Universum?
-> 3D Kino, man macht eine Reise durchs Universum.
Am späten Nachmittag zurück ins Hotel.
Ab 18.00 Uhr konnte man die Startnummer abholen. Hatte Startnummer 131. Noch nie so eine tiefe Nummer gehabt, kam mir vor wie ein Promi-Läufer
Anschliessend ging ich an die Pasta - Party, es gab Penne mit Bolognese dazu ein alkoholfreies Rugenbier. Als Dessert ein Stück Zwetschgenkuchen nach Hausfrauenart, echt lecker.
Dann bin ich früh ins Bett gegangen, wie sich das für ein Läufer gehört.
Sonntag Morgens um 07.30 Uhr aufgestanden und gefrühstückt vom reichhaltigen Frühstückstisch mit Zopf, Müsli, Käse und Schinken, Yoghurt, Saft, Milchkaffee.
Gegen 09.00 das Hotelzimmer abgegeben und zu Fuss zum Startgelände gegangen.
09.30 Mister Schweiz André Reithebuch,trifft ein. Armer Kerl, sein Auto ist mit Mister Schweiz 2009 angeschrieben, damit man ihn auch sicher erkennt. Was soll an diesem Mann hübsch sein? Er fällt nur mit seiner Grösse gegen 2.00 M auf.
10.00 war der Start, die Sonne scheint durch den mit Wolken bedeckten Himmel, Temperatur am Start etwa um die 10 Grad.
Rund um den Brienzersee, so der frühere Name des Laufes, sagt genau, worum es beim Brienzerseelauf geht: Es gilt über 35 km den Brienzersee zu umrunden!
Die einmalige Landschaft mit dem See und den Bergen lässt wohl manchen Läufer den Stress und den Muskelkater vergessen.
Am Start hatte ich kein GPS Signal, dennoch zeigte meine Uhr eine Pace an.
Nach dem Start in Bönigen in anfänglich flachem Gelände am Ufer des Brienzersees steigt die Strasse bei Kilometer 4 an, und es sind fast 100 Höhenmeter auf 2 KM zu bewältigen. Oben auf der Sengg angelangt bietet sich dem Läufer ein überwältigender Blick auf das idyllische Fischerdorf Iseltwald mit der kleinen Schneckeninsel. Der Abstieg führt durch das Dorf wieder an den See, der oft durch seine spezielle blaugrüne Färbung besticht.
Nach dem Abstieg gibt es einen Auftieg von 150 Höhenmeter auf 5 KM zu bewältigen.
Ein nächster Höhepunkt ist bei Kilometer 13 der malerische Giessbach mit seinen tosenden, imposanten Wasserfällen und dem märchenhaften Hotel. Hier sollte man die Aussicht geniessen können! Der Giessbach ist der höchste Punkt des Rennens, er befindet sich auf 750 Metern. Von nun an geht es abwärts, die Bremsen der Begleitvelos sind gefragt. Für die Läuferinnen und Läufer bietet sich während dem Hinunterrennen bei schönem Wetter eine herrliche Aussicht auf die Bergkette mit dem Brienzer Rothorn, den See und das Dorf Brienz.
Wenn der See nach etwa zwei Kilometern wieder erreicht ist, gibt es keine grösseren Höhendifferenzen mehr zu bewältigen. Hier beim Forsthaus befindet sich die erste Wechselzone. Nun beginnt bald der Teil der Hauptstrasse entlang. Über 40 Jahre hat es gedauert, bis die Behörden endlich von der Notwendigkeit der Strassensperrung zwischen Brienz und Ringgenberg überzeugt werden konnten! So hat der Lauf natürlich an Attraktivität gewonnen. In Brienz können die schmucken, mit vielen Schnitzereien verzierten Häuser mit dem letzten sommerlichen Blumenschmuck bewundert werden. Am Quai ist auch immer wieder viel Publikum, welches mit Anfeuern neue Kraft für die zweite Streckenhälfte verleiht. Vorbei geht's am kleinen Dörflein Ebligen nach Oberried mit der nächsten Wechselzone.
Leider gab es keine Zeitnahme bei der Halbmarathon Distanz, weshalb ich meine Zeit nicht einschätzen konnte. Zeitweise hatte ich im Laubwald (wegen den nassen Blättern?) keinen GPS Empfang und bin so nach Gefühl gelaufen.
Nach Niederried, wenn die Böniger Kirchturmspitze in der Ferne zum Vorschein kommt, rückt das Ziel immer näher. Letzte musikalische Unterhaltung spornt die Läuferinnen und Läufer in Ringgenberg an, wo die Hauptstrasse wieder verlassen werden kann in Richtung Katzenpfad. Das romantische Weglein, wo Eidechsen auf den Felsen die letzten warmen Sonnenstrahlen geniessen, führt zur imposanten Eisenbahnbrücke über die Aare.
-> Streckenänderung, wegen Revision der Eisenbahnbrücke in diesem Jahr konnte nicht über die Eisenbahnbrücke gelaufen werden, daher war der Lauf heuer 800 M länger.
Den schmalen Kiesweg entlang der Aare und später wieder dem See gelangen die Läuferinnen und Läufer zurück nach Bönigen, wo sie vom Publikum mit anerkennendem Beifall empfangen werden.
-> Meine Uhr zeigte 35,2 KM anstelle der offiziellen 35,8 KM. Pace 6:18, bin zufrieden , geplant war 6:00 Hf-Durchschnitt: 151 Max 171. Selber gestoppte Zeit: 3H 42 Min. (82. Rang).
Nächster Lauf in zwei Wochen, der Halbmarathon von Luzern, mit André Reithebuch als Pacemaker, er wird als 2 H Pace-Läufer an den Start gehen.
War sonst noch jemand am Start?
Danke für die Park-Info!
