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"Malle `09"

"Malle `09"

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... um halb sieben geht der Flieger!

Sehr gemischte Gefühle... ICH? auf Malle? Marathon bei 22 - 28 °C? Auf´m Ballermann? ICH? Kann eigentlich GAR nicht sein und GAR nicht gehen! Sonntag Mittag weiß ich mehr; - und das Forum im Laufe der kommenden Woche!

LGUli

P.S.: Jetzt schon mal mein Lieblingssmiley :steinigen: :steinigen: (--und ich bin KEIN Monthy-Phyton-Fan!)

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Hallo Uli! Ich war 2008 auf Malle und bin meinen ersten HM gelaufen. Wollte so um 2:05h laufen. Wurde dann bei 32 Grad nur 2:26h:
Ein drittel der Marathonis ist aufgund der Hitze nicht ins Ziel gekommen! Also.....keine Strecke für Bestzeiten,.
Es sei denn, es ist nicht so warm. Organisiert ist der Lauf auch on top :daumen:

Viel Spass!
Gruß Thomas :hallo:

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Hi Thomas - und die anderen Interessierten!

Nachfolgend mein Bericht:

"...wie ich meinen Frieden mit Malle machte....."


Um es vorweg zu nehmen: die Insel (bzw. was ich davon gesehen habe...) Ist ganz anders als ich es mir vorgestellt habe! Traumhaft und zum Wiederkommen schön und mit dem entscheidenden Vorteil, dass jede Form von "Prolligkeit" sich an ein, zwei Spots treffen, sich ausleben und den Rest der Insel in Ruhe lassen kann; als Konzept gar nicht schlecht! - Natur satt! Für Fahrräder, Lauf- und Wanderschuhe - Motorräder wohl auch, aber davon verstehe ich nichts..... Essen und Trinken? Ich bin mit meinem Ehegespons durch blanken Zufall an eines der besten Restaurants geraten, das ich je "begessen" habe (bens d´avall - der Hammer; teuer? Ja, aber jeden Cent wert!)

Der Lauf:
In Ermangelung entsprechender "Trainingsanreize" bin ich nur "den halben" gelaufen (und das noch sehr, sehr lausig.....), weshalb ich über die M-Strecke nichts sagen kann; die Emmis nehmen die gleiche Strecke wie die Ha-emmis und biegen bei km20 nach links Richtung "Playa da Palma" ab; ich glaube aber, dass die M-Strecke wesentlich besser "rollt" - womit wir bei der Strecke wären:

Vom Startbereich unterhalb der Kathedrale geht´s erstmal auf der breiten Uferstraße Richtung Westen, linkerhand Meer, ankernde Schiffe und Hafenanlagen; bei km 6,5 dann die Wende und wieder zurück Richtung Startbereich; nach dem üblichem Stop&Go auf den ersten paar 100m lief und rollte das richtig schön; immer mit um die 5:10, 5:15; richtig zum Wohlfühlen….

… und dann ging´s bei km 10,5 links ab in die Innenstadt von Palma – und ab diesem Zeitpunkt hab´ich den Lauf nur noch gehasst! Es fing an zu regnen, das Pflaster wurde schmierig und glitschig; wo ich nichts gegen Bummeln gehabt hätte, ging´s nun im Stolpergerenne um Blumenkübel und Poller, Bordsteinkante hoch und runter, noch ne Hausecke, nochmal ein Stück mit Gegenverkehr wieder zurück kreuz und quer durch die Innenstadt – und dazu immer wieder kleine, kurze bergauf- und bergab – Stücke; immer nur ein paar Meter, aber jedesmal verhaut´s dir den Rhythmus; bei km 15, 16 war ich kurz davor, die Startnummer abzureissen und das Thema abzuhaken, hab´ mich dann aber irgendwie weitergeschleppt;

...bei km 18 endlich das Gefühl, dass der Mist bald zuende ist, das Meer in Sicht; es geht zügig bergab; an der Abzweigung, wo´s für die Emmi´s auf die nächsten 10 km Richtung Osten zum Playa und dann wieder zurück geht, darf ich glücklicherweise rechts abbiegen! – und sehe in der Ferne schon das blaue Zieltor – so nah schon?, das kann doch gar nicht sein!?, aber egal – die letzten Körner zusammengekratzt und Gas gegeben; wenn die Zeit schon mistig ist, wenigstens noch ne ordentliche B-Note im Zieleinlauf; ich laufe unter dem Tor durch – und – wo ist die verdammte Matte?, - wo die erschöpften Mitläufer? – Das war noch gar nicht der Zieleinlauf!! – der kommt erst noch – einen knappen km später!!!

Dann ist auch dieses Desaster endlich abgehakt; im Ziel ist es ziemlich eng; mächtiges Gedränge bei der Medaillenausgabe; es ist windig und kalt - und so setzen wir uns sehr bald in Richtung Hotel-Shuttle-Bus in Bewegung; zwar mit schlechtem Gewissen, weil wir die Ganzdistanzler aus unserer Gruppe jetzt mit ihrem Schicksal alleine lassen, aber zum Warten ist es zu kalt und zu ungemütlich!

Die Organisation und das Fazit:
Startnummernausgabe, Kleideraufbewahrung und Verpflegungsstationen perfekt, VIEL ZU WENIGE Toiletten im Startbereich!, das „Pearl-Izumi-Gesamtpaket“ sehr empfehlenswert, im Zielbereich war´s furchtbar eng, da dürften die „Grenzen des Wachstums“ für den Lauf an dieser Stelle erreicht sein; Wermutstropfen: Der Photoservice ist VÖLLIG ÜBERTEUERT! – ich jammere da nicht so schnell, aber 11,90 für nen Abzug (als Mindestvariante und ohne digi-photo als Datei) geht gar nicht! Ansonsten Superorganisation; die Stimmung war klasse – aber wenn ich nochmal auf Malle laufe, dann auf jeden Fall die ganze Distanz; das Geeiere durch die Innenstadt und dieses ständige Auf und Ab brauch´ ich nicht wirklich –
Aber einmal - vor allem wegen der Insel selbst (wir haben uns ein paar Tage Zeit genommen ;-) ) - ist der TUI-Lauf auf jeden Fall zu empfehlen!!!

LGUli

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Ja sowas, ich bin da auch den halben gelaufen und fand es eigentlich ziemlich klasse. :nick: Der Regen hatte ja schnell wieder aufgehört und dann ging es auch recht bald mit dem Pflaster wieder. Die Wasserflaschen an den Versorgungsstationen fand ich genial. :daumen: Und ich habe mir ne neue PB (unter 1:50 :baeh: ) mitgebracht.

Dixies gab es aber definitiv zu wenig und bei der Medaillenausgabe war es sehr voll. Vielleicht lag es aber auch an unserer Zielzeit? Bei den Marathonis war es hinterher alles sehr entspannt. Also insgesamt kann ich den Lauf auch weiterempfehlen.

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Hallo uli.g., :hallo:

ich war übrigens auch dabei, bin aber den ganzen Marathon gelaufen. Deine Eindrücke kann ich zum Teil bestätigen, zum Teil habe ich auch anders empfunden. Was die Insel angeht, muß ich Dir beipflichten, wirklich Klasse und immer wieder einen Besuch wert. Die Ballermänner kann man ganz gut links liegen lassen. :nick:

Falls es Dich interessiert, in meinem Blog habe ich einen Bericht eingestellt. Er ist etwas länger geworden und umfaßt insgesamt drei Teile. :peinlich:
http://forum.runnersworld.de/forum/blog ... nle-1.html

Ich überlege mir, ob ich nächstes Jahr wieder starten soll. :teufel: :geil:

Gruß
Gutenberg1964 :winken:

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Hi Gutenberg!

Schöner Bericht; es ist witzig, wenn man das eigene Erlebnis aus ner anderen Perspektive nochmal erzählt bekommt! Es scheint, dass Du alles richtig gemacht hast! Insbesondere Deine Parallelaktion zum Megapark war sehr klug! Ich war (jetzt kommt mein finales coming out!!!!) mit meiner Frau und einigen aus unserem Team tatsächlich für eine geschlagene Stunde da drinnen und bin dann wegen persistierender Langeweile und Dauerblödigkeit geflohen! Allein schon die Musik ! ZUM DAVONLAUFEN! Das war für einen - wenn auch in die Jahre gekommenen - Altrocker ABSOLUT UNERTRÄGLICH!!! Wie schön, dass wir noch ne Flasche Rotwein, Ziegenkäse und Obst im Hotelzimmer hatten! So wurd´es dann doch noch ein richtig schöner Ausklang :nick:

@Jolly Jumper: Gratulation zur PB! Vielleicht resultiert meine Grantligkeit ggü. dem Lauf ja nur daraus, dass ich infolge Trainingsfaulheit ggü. meinen sub 1:45 Ambitionen so gnadenlos abge..... bin :sauer:

LGUli

Das Feld von hinten aufgerollt, und: Der doppelte Drews

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Hallo Mallorca-Runner,
ich habe auch so meine Erfahrungen mit dem mallorquinischen Straßenbelag gesammelt: Bei Km 18,5 hat's mich hingelegt, ging aber zum Glück trotzdem weiter und ab Km 30 rollte ich das Feld von hinten auf. Am Ende war ich mit der 2:47:43 sehr zufrieden. :)
Ach ja: Mit Jürgen Drews habe ich auch so meine Erfahrungen gesammelt! Hier mein ausführlicher Bericht:


Beim Mallorca-Marathon geht’s locker zu, das sieht man schon an der Prominenz, die sich im Startbereich tummelt: Achim Achilles, der mit seinen Kolumnen vor allem bei den älteren Herren unter den Läufern beliebt ist, und Dr. Hirschhausen ("Lachen ist die beste Medizin“).
Aber einige nehmen diesen Lauf trotz all der Witzbolde ernst, zum Beispiel der Marathonstorch. Umso ärgerlicher für mich, dass sich Jürgen Drews vor mir in die erste Startreihe drängt und mich auf den ersten Metern ausbremst. Zum Glück tut sich bald eine Lücke auf zwischen Absperrgitter und Schlagersänger. Das war es vorerst zum Thema Prominenz. Ab jetzt wird gelaufen!
Ich laufe zunächst Richtung Hafen, bei Km 5 geht’s um den Wendepunkt und wieder zurück in das Zentrum von Palma. Das Feld sortiert sich, ich finde eine gute Gruppe. Das ist wichtig, denn eine steife Brise zerrt am Lauftrikot. Zwischenzeitlich wird mir die Gruppe ein wenig zu schnell, Kilometerzeiten von 3:48 bis 3:53 Minuten sind in meiner Marschtabelle nicht vorgesehen. Ich blicke mich um, aber hunderte Meter hinter mir läuft niemand. Also muss ich wohl oder übel dranbleiben, wenn ich nicht allein im Wind stehen will.
Ab Km 15 wird es fies: Es tröpfelt, und das macht den glatten Belag in den engen Gassen der mallorquinischen Hauptstadt noch schmieriger. Gerade in den Kurven laufe ich besonders vorsichtig, während meine Mitläufer einfach weiterbrettern. Aber bei Km 18,5 erwischt es mich doch: In einer Kurve, die ich nicht als gefährlich einstufe, zieht es mir die Beine weg. Ich schürfe mir das Knie auf, aber vor allem spüre ich ein Ziehen im rechten Oberschenkel. Ich überlege mir kurz, ob ich zusammen mit den Halbmarathonläufern Richtung Ziel abbiegen soll, aber die Schmerzen sind nicht wirklich stark, außerdem frage ich mich: Was würde Pheidippides tun? Ganz klar: Er würde laufen.
Nachdem sich die Halbmarathonläufer von uns verabschiedet haben, biegen wir ab Richtung Arenal. Jetzt ist das Gruppenlaufen besonders wichtig, denn der Wind kommt beinahe direkt von vorne. Meine Halbmarathonzeit: 1:22:35 Stunden. Etwas zu schnell, aber noch im Rahmen.
Bis Km 30 schrumpft die Gruppe auf zwei Läufer. Dort, am Wendepunkt beim Ballermann, herrscht ordentlich Stimmung. Vielleicht ist dies der psychologisch wichtigste Moment in diesem Lauf. Ich sehe das 31-Km-Schild: Elf Kilometer – das sind nur noch 44 Minuten, und ich fühle mich immer noch gut. Also lasse ich meinen letzten Begleiter stehen und schlage mich von jetzt an allein durch. Ich werde eigentlich nicht einmal schneller – im Gegenteil: Auf zwei windigen und welligen Kilometern laufe ich nur 4:10 Min/Km. Trotzdem überhole ich immer wieder Läufer, bei Km 40 habe ich mich auf Platz 17 vorgekämpft – nach Platz 29 bei Km 22.
Die Kathedrale konnte ich schon bei Km 30 erahnen, ab Km 35 wird sie zur Verheißung: Es ist nicht mehr weit! Trotzdem: Auf den letzten Kilometern heißt es beißen, kratzen, kämpfen – und es lohnt sich: Dieses Mal werde ich nicht langsamer, die vielen langen Läufe in der Vorbereitung zahlen sich aus.
Bei Km 41,8 warten nach ihren Halbmarathonläufen Ironhannes und DJ mit der Glubbflagge auf mich. Dank ihrer Anfeuerung mobilisiere ich die letzten Kräfte für einen Schlussspurt. Ich schüttle einen Verfolger ab und sprinte auf der Zielgerade an einem weiteren Läufer vorbei: 16. Platz. 2:47:43 Stunden.

Kaum bin ich im Ziel, melden sich die Schmerzen im Oberschenkel. Schade: Eigentlich sollte ich in diesem Moment glücklich sein über meinen schnellsten Marathon seit 2006. Aber als ich mein Bein kaum mehr anheben kann, denke ich nur noch daran, dass ich jetzt vielleicht meinen Trip nach Rom stornieren muss. Aber nach der Massage geht es schon besser und am nächsten Tag fühlt es sich nur noch an wie ein starker Muskelkater.

Eine Begebenheit der besonderen Art will ich noch nachtragen:
Km 41,5: An dieser Stelle werden die Läufer noch einmal durch den Startbereich geschickt. Ich kann nicht glauben, wen ich dort sehe. Ist meine Wahrnehmung schon etwas getrübt? Nein, er ist es wirklich: Jürgen Drews. Am Start, wo er vor 2:45 Stunden vor mir loslief, flitzt er jetzt vor mir über die Straße.
Beim abendlichen Auslaufen stand nach der Currywurst plötzlich ein 10-Liter-Bottich Wodkalemon auf dem Tisch. Ich habe gut gekämpft und viel erreicht an diesem Tag, aber vor dieser Herausforderung kapitulierte ich. Den Auftritt von Jürgen Drews habe ich nicht abgewartet – ich hatte ihn schon oft genug gesehen an diesem Tag.
Großer Sport fängt da an, wo gute Gesundheit aufhört.

Marathon: 2:43 (Uralt-Bestzeit aus 2006)
Halbmarathon: 1:18:09 (Uralt-Bestzeit aus 2006)
(fast) 10 Km: 34:58 (24.05.2009)

Marathon-Jahresbestzeit 2010: 2:44:48
Sieg beim LGA-Indoor Marathon 2011

Marathonstorch-Homepage - alles über den zweiten Marathon der Geschichte :D

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Ich habe die Bilder aus Mallorca zusammengestellt: Mallorca-Marathon 2009
Weitere Bilder zu diesem Lauf gibt es unter folgendem Link, einfach meine Startnummer 803 eingeben: 18.10.2009 TUI Marathon Palma de Mallorca (Esp) - First Foto Factory
Großer Sport fängt da an, wo gute Gesundheit aufhört.

Marathon: 2:43 (Uralt-Bestzeit aus 2006)
Halbmarathon: 1:18:09 (Uralt-Bestzeit aus 2006)
(fast) 10 Km: 34:58 (24.05.2009)

Marathon-Jahresbestzeit 2010: 2:44:48
Sieg beim LGA-Indoor Marathon 2011

Marathonstorch-Homepage - alles über den zweiten Marathon der Geschichte :D

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Danke für den netten Bericht Uli. Vom zweiten Zielsprint habe ich zwar nichts mehr gelesen aber toll das du dich nicht unterkriegen hast lassen. Hast du die Marathonreise über TUI angeboten bekommen und gebucht?

lg
Marathoni since 10.10.2010!!! :nick:http://laufligadernebenwerte.wordpress.com/
Bild

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Hallo M´-storch! Danke für Deinen spannenden Bericht! - und die Begegnung mit J. Drews sollte Dich nicht zu sehr verunsichern - schließlich sind Hm und M ja auch gleichzeitig gestartet.... :wink:

@Murexin: ´n paar Körner waren noch drin - und à propos: die letzten 30, 40 m läuft man über eine Art Landungssteg über federnde Holzbohlen - nur fliegen ist schöner; und: ja, ich hatte das TUI- Rundumsorglospaket incl. pearl izumi schuhe; sehr empfehlens- weil preiswert :wink:
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