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Roter Kopf mit Warndreieck

Roter Kopf mit Warndreieck

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Hallo,

ich laufe erst wieder seit einem Monat. Vom Laufen und besonders im aeroben Bereich also bei Sprints bekomme ich immer einen knallroten Kopf, dass ich in der Nacht leuchten würde. Dabei bildet sich auch dieses Warndreieck heraus (Mund-Nase-Dreieck), welches häufig bei Herz-Kreislauf-Patienten auftritt und wo man sagt, dass man kurz vor der Ohnmacht stehe. Also dass ich stark in der Sauerstoffschuld bin.

Das Problem ist nur, dass ich mich gar nicht so fühle und zum Beispiel in dem Fall auch vom Training oder Sportunterricht ausgeschlossen werde, weil meine Birne meterweit leuchtet. Oftmals fühle ich mich erst richtig gut, wenn ich wie eine Tomate aussehe.

Bevor ich mit dem Laufen angefangen habe, habe ich auch nicht gerade wenig Sport gemacht: Fahrrad, Tischtennis und hin und wieder Fußball.


Woran liegt das? :confused: Was kann ich dagegen tun?

Einen Arzttermin habe ich mir zu Sicherheit schon gemacht.

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Ich vermute mal ganz einfach, dass Deine Thermoregulation sich noch nicht auf intensives Training -- zumal bei den jetzt im ansteigen begriffenen -- Temperaturen eingestellt hat. Hartes Laufen erzeugt einfach eine Menge Abwärme, die der Körper los werden muss. Vielleicht bis Du auch zu warm angezogen, das ist ein häufiger Anfängerfehler.

Deshalb dreierlei:

1.) Mach Dir keine übertriebenen Sorgen

2.) Versuche Dich so zu kleiden, dass Du thermisch "abrüsten" kannst. Nicht zuviel anziehen, die Jacke oder Weste wenn eine nötig ist mit Reißverschluss, eine Mütze, die Du absetzt, wenn Du nach den ersten Mminuten erwärmt bist. Mach Dein Tempotraining auf einer Laufbahn, da kannst Du überschüssige Kleidung nach dem Einlaufen ablegen.

3.) Ein bis zweimal pro Woche 2-3 Saunagänge verbessert Deine Thermoregulation und insbesondere die Fähigkeit Deines Körpers, mit der Abwärme besser umgehen zu können.

Aber allgemein: Während der ersten vielleicht 2 Monate nach dem Wiedereinstieg nach langer Pause würde ich gar kein Tempotraining machen, sondern nur ruhiges Grundlagenlaufen.
Bild
Was ist Folding@home?:geil: Mach doch mit in unserem Folding@home-Team!:geil:

Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.
14.11.´10 Tenero M: 2:58:06 :)
13.11.´11 Tenero HM: 1:23:02
29.7.´12 Radolfzell 10k: 37:33

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Priesinho hat geschrieben:Hallo,

ich laufe erst wieder seit einem Monat. Vom Laufen und besonders im aeroben Bereich also bei Sprints bekomme
Meinst du vielleicht anaerob?
Priesinho hat geschrieben: ich immer einen knallroten Kopf, dass ich in der Nacht leuchten würde. Dabei bildet sich auch dieses Warndreieck heraus (Mund-Nase-Dreieck), welches häufig bei Herz-Kreislauf-Patienten auftritt und wo man sagt, dass man kurz vor der Ohnmacht stehe.
Also ich kenne das Warndreieeck nur aus dem Straßenverkehr.
Priesinho hat geschrieben: Also dass ich stark in der Sauerstoffschuld bin.
Hört sich schlimm an, "Sauerstoffschuld", gell? Und viele Leute warnen noch davor, also muss es schlimm sein?
Ist es aber nicht. Vor zig Jahren hat man das mal geglaubt, aber das ist lang überholt. Nur leider haben das offensichtlich viele Sportler, Trainer und Lehrer nicht mitbekommen.
Priesinho hat geschrieben: Das Problem ist nur, dass ich mich gar nicht so fühle und zum Beispiel in dem Fall auch vom Training oder Sportunterricht ausgeschlossen werde, weil meine Birne meterweit leuchtet. Oftmals fühle ich mich erst richtig gut, wenn ich wie eine Tomate aussehe.
Und deswegen schließen sie dich scheinbar aus. Dagegen solltest du durchaus protestieren, erklären, dass es dir gut geht.

Und die Färbung deines Kopfes muss nicht direkt mit "aerob" oder "anaerob" zu sammenhängen. Ich kenne viele Menschen, die beim joggen, also einer sehr aeroben Belastung, bei der keine oder kaum "Sauerstoffschuld" erzeugt wird, eine knallrote Birne bekommen. Das scheint in erster Linie Veranlagung zu sein.
Priesinho hat geschrieben: Woran liegt das? :confused: Was kann ich dagegen tun?
Das Erröten isteine normale körperliche Reaktion auf die körperliche Betätigung beim Sport. Der eine bekommt halt mehr Farbe als der andere, wahrscheinlich erblich.
Priesinho hat geschrieben: Einen Arzttermin habe ich mir zu Sicherheit schon gemacht.
Wenn du sonst keine Brschwerden hast, wäre das wahrscheinlich eher nicht nötig gewesen. Aber wenn der dir die Sporttauglichkeit auch bei rotem Kopf bescheinigt, kannst du wenigstens im Training und unterricht damit argumentieren.

So nochwas zum Energiestoffwechsel.

Bei kurzen Sprints läufst du erstmal "anaerob alaktizid". So lange wie die in deinen Muskeln gespeicherte Energie (ATP und Kreatinphosphat) reicht, irgendwas zwischen 5 und 25 s, hängt natürich auch davon ab, wie schnell du läufst. Außerdem erheblich vom Trainingszustand (Sprintausdauer).

Bei den meisten aktivitäten von längerer Dauer laufen aerobe und anerobe Stoffwechselprozesse im Körper ab. Je langsamer du unterwegs bist, desto weniger kommst du in die Sauerstoffschuld, desto aerober wird es. Also ist langsames gehen etwa 100% aerob, ein schnellerer Dauerlauf vielleicht noch 95-98 % aerob, ein 400m Lauf unter 60 Sekunde dagegen eher so 30-40% aerob. Je schneller du läufst, desto mehr Energie brauchst du, desto anaerober wirds.

Der anerobe Stoffwechsel ist aber nichts schlimmes. Man hält nur nicht so lange durch, wenn man so schnel läuft, dass viel Energie aus dem anaeroben Stoffwechsel lommt.

Das haben wir aber eigentlich auch schon gewusst, bevor man uns die ganzen fremdwörter beigebracht und von der "schlimmen Sauerstoffschuld" erzählt hat:
Laufe ich schneller, halt ich meist nicht so lange durch, wie wenn ich langsamer laufe. :D

Wenn man schneller läuft, wird man eben irgendwann müde (und bekommt evtl vorher einen roten Kopf). Das ist nichts schlimmes. Einem gesunden Körper tut es nämlich sogar gut, wenn der sich ab und an mal etwas anstrengen muss.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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runningdodo hat geschrieben: Aber allgemein: Während der ersten vielleicht 2 Monate nach dem Wiedereinstieg nach langer Pause würde ich gar kein Tempotraining machen, sondern nur ruhiges Grundlagenlaufen.
Warum dieser Ratschlag? Damit es länger dauert, bis er in Form kommt? Beim Fußball und im Tischtennis hat er doch auch schnelles Laufen, schnelle Bewegungen gemacht, meist du schnelleres Laufen wird ihn jetzt plötzlich schaden, obwohl es ihm vorher nicht geschadet hat? :confused:

Der Tip mit den Klamotten ist gut, der mit dem ruhigen Laufen wird so oft wiederholt, dass offensichtlich keiner mehr darüber nachdenkt, ob das sinnvoll ist oder nicht.

Wenn ein relativer Anfänger nicht durch eine Verletzung oder Krankheit belastet ist, die schnelles Laufen verhindert, spricht kaum etwas dagegen, von anfang an auch schnell zu laufen. In den meisten anderen Sportarten und auch im Vereinstraining in der Leichtathletik wird das auch so empfohlen. Modernes Grundlagentraining beinhaltet nicht nur ruhiges Laufen.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Ich verstehe Deinen Standpunkt und wenn es darum geht, in ein effizientes Leistungstraining einzusteigen, hast Du vielleicht Recht.
Ohne eine Phase reinen ruhigen Laufens würde ich einen Anfänger/Wiedereinsteiger aber nicht gleich zum Tempotraining bringen wollen.
So schlägt z.B. auch Daniels zunächst eine Phase von "foundation and injury prevention"-Training vor, das die ersten Wochen ausschließlich aus moderat langen Läufen bei Hf 65-80% Hf(max) besteht. Erst dann kommen strides/Sprints und erst nach 6 Wochen Tempotraining. Das ist Dir doch sicher auch bekannt.

Für eine Anfänger/Wiedereinsteiger würde ich das noch länger machen und für einen Nicht-Leistungsläufer geht es doch eher erst mal darum, sich an regelmäßiges Training zu gewöhnen, das Laufen zu genießen.
Bild
Was ist Folding@home?:geil: Mach doch mit in unserem Folding@home-Team!:geil:

Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.
14.11.´10 Tenero M: 2:58:06 :)
13.11.´11 Tenero HM: 1:23:02
29.7.´12 Radolfzell 10k: 37:33

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Hallo
Ich kenn das....... ich hab anfangs auch immer so ausgesehen (und dazu noch ein rotes Hemd, wie eine Ampel :klatsch: ).
Mir ging es immer gut dabei, hatte auch nie gesundheitliche Probleme. Das hat sich jetzt aber im laufe des Laufens ( :confused: seltsamer Satz) gegeben und ich leuchte nur noch bei Sprints oder recht schnelle Läufen.
Meine Oma sagte immer, deine Durchblutung ist gut, da bekommst weniger Falten.
Ich glaube nicht, das das unbedingt Sauerstoffmangel bedeutet,höchstens wennst du noch blaue Lippen bekommst, dann könnte ich mir das vorstellen.

Lg
Nicole

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runningdodo hat geschrieben:Ich verstehe Deinen Standpunkt und wenn es darum geht, in ein effizientes Leistungstraining einzusteigen, hast Du vielleicht Recht.
Dich wird vielleicht nicht wundern, das sich der Meinung bin, dass auch Anfängertraining von Anfang an effizient und abwechslungsreich sein darf.
runningdodo hat geschrieben: Ohne eine Phase reinen ruhigen Laufens würde ich einen Anfänger/Wiedereinsteiger aber nicht gleich zum Tempotraining bringen wollen.
Warum? Warum spielt jemand nicht erstmal 6-8 Wochen nur langsam Fußball, wenn er diesen Sport betreiben will? :confused:
runningdodo hat geschrieben: So schlägt z.B. auch Daniels zunächst eine Phase von "foundation and injury prevention"-Training vor, das die ersten Wochen ausschließlich aus moderat langen Läufen bei Hf 65-80% Hf(max) besteht. Erst dann kommen strides/Sprints und erst nach 6 Wochen Tempotraining. Das ist Dir doch sicher auch bekannt.
Es ist mir bekannt und auch wenn ich Daniels in anderen Punkten zustimme, hier tue ich das nicht. Denn schnelles Laufen gehört von Anfang an zur Verletzungsvermeidung dazu, wenn keine medizinische Indikation dagegen spricht.

Übrigens gilt das Tempo bei 80% HfMAx einigen nicht mehr als ruhig. Aber den easy Bereich hat Daniels schon ganz gut abgesteckt, immerhin verlangt er nicht bei 70% HFAMx zu laufen. Und der seltsame Ratschlag, dass man nur so langsam laufen dürfe, dass man sich in ganzen Sätzen unterhalten könnte, kommt afaik auch nicht von Daniels. trotzdem ist es wahrscheinlich leider nur eine Frage der Zeit, bis irgendjemand sich berufen fühlt, den hier zu bringen.
runningdodo hat geschrieben: Für eine Anfänger/Wiedereinsteiger würde ich das noch länger machen und für einen Nicht-Leistungsläufer geht es doch eher erst mal darum, sich an regelmäßiges Training zu gewöhnen, das Laufen zu genießen.
Wieso soll man schnelleres Laufen nicht genießen können? Fast jedes Kind, dass noch nicht zu viel von den Nachteilen unserer Zivilisation abbekommen hat, hat Spaß daran.

Auch für den Leistungsläufer geht es nach einer Pause daran, sich an regelmäßiges Training zu gewöhnen, aber wieso sollte das für Leistungssportler oder Hobbyläufer Tempotraining oder allgemein schnelleres Laufen ausschließen?

Und warum noch länger als 3 oder 6 Wochen ständig gebremst laufen? Was soll das für einen Anfänger bringen? Gerade wenn der schon gewisse schnelle Beastungen vom Fußball gewohnt ist, warum soll er dann einen Schritt zurückgehen?

Wenn ein Fortgeschrittener Läufer seinen Umfang im Grundlagentraining von 100 auf 120 oder 150 auf 180km steigern will, dann kann das sehr sinnvoll sein, auf zu hartes oder zu viel Tempo zu verzichten.

Wenn ein Anfänger dreimal in der Woche läuft, bremst er sich dagegen meist vollkommen unnötig aus, wenn er nur langsam läuft. Er hat genügend Erholungstage um von Anfang an Tempo zu integrieren.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Danke, für die Antworten! Arzttermin werde ich trotzdem warnehmen -> da hat man was in der Hand. Zu Aerob und anaerob -> verwechsele ich immer, muss mir mal eine Eselsbrücke aufstellen :-D

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Ich habe beim Sport auch immer eine gesunde Gesichtsfarbe! Aber was solls?! Ich mache schließlich Sport und das ist auch öfter anstrengend und das darf man sehen!

Außerdem: Was kann ich dafür, dass man es manchen erzählenden, im-Magazin-schmökernden 5 km/h Laufbandblockierern nicht ansieht, dass sie sich bewegen!
Gesperrt

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