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Schmerzmittelmissbrauch in der Laufgruppe- was tun?

Schmerzmittelmissbrauch in der Laufgruppe- was tun?

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Hallo liebe Laeufer...
ich habe gerade ein Problem, oder besser gesagt eine Laufkollegin aus meinem Team hat ein Problem, bei dem ihr vermutlich nichtmal richtig helfen koennt.
Aber ich muss das einfach mal loswerden.
Also, zwei Frauen aus meinem Laufteam wollen im Oktober einen Marathon laufen und trainieren seit einigen Wochen dafuer (nach Plan).
Eine der beiden hatte schon immer Schmerzen in den Beinen, aber mit dem erhoehten Training ist es wohl unertraeglich geworden.
Tjaaa.....ihr Mann ist Arzt. Dem man sofort die Lizenz entziehen sollte.
Denn er spritzt seiner Frau taeglich einen Painkiller (habe den Namen leider vergessen, irgendwas mit "T") von dem ich gelesen hab, dass er bei Krebspatienten eingesetzt wird.
Und da das so ein starkes Schmerzmittel ist, muss sie ausserdem noch 4 Tabletten gegen die Uebelkeit, Schwindel und was weiss ich nicht noch nehmen.
Und so geht sie dann zum Tarining.
Als sie das letzte Mal angetrottet kam, hab ich sie gar nicht wiedereraknnt. Grau im Gesicht und depressiv.
Aber sie hoert nicht auf.
Die Trainer haben schon mit ihr geredet, aber da geht nix- der Mann ist Arzt und Triathlet, dem glaubt sie mehr.
Meiner Meinung nach muessten die Tariner sie fast vom Training ausschliessen, so kann doch kein Mensch einen Marathon laufen!!!
Ich fuehle mich irgendwie so hilflos, was kann ich als "unerfahrene" 20-jaehrige schon einer erwachsenen Frau sagen...?
Aber irgendwas muss man doch machen....? Oder bin ich einfach zu naiv??

2
Hey,
verständlich, dass Du Dir Sorgen machst.
Versuch doch mal, den Arzt bei der Ärztekammer anzusch......
Hat denn aus der Laufgruppe jemand engeren Kontakt zu der Frau?
Dann sollte derjenige vielleicht mal versuchen, der Frau ins Gewissen zu reden.

Ansonsten würd ich echt mit den Trainern reden, die das ja offensichtlich auch nicht gutheissen, und die Person dann vom Training ausschliessen.

Ich weiss auch, das Leute, die in dem Stadium sich befinden, in dem diese Frau sich zurzeit befindet, gar nicht zugänglich für Argumente sind.
Die sind da praktisch beratungsresistent.
Und alle anderen haben sowieso keine Ahnung.

Aber versuch doch mal, an ihre Vernunft zu appellieren.

Warum hat diese Frau denn überhaupt Schmerzen in den Beinen? Vielleicht sollte man die Ursache finden und bekämpfen, dann braucht sie diese Painkiller (war es vielleicht Tramal?)
gar nicht mehr.
Total genervt von der penetranten Werbung hier im Forum:sauer:

Bild
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Hünsborn 2be Wild Radsplit 2016 ----> 01:16:13 --------------->20 km
Osterlauf Paderborn 2017 -------------> 00:30:54---------------> 5 km
SKS Bike Marathon Sundern 2017 ---> 02:11:37 --------------> 30 km
MTB Marathon Neheim 2017----------> 02:27:53 --------------> 35 km
10 km Plonka Lauf Salzkotten 2017---> 01:06:48--------------> 10 km
Deutsche Post Ladies Run 2017--------> 01:03:59 -------------> 10 km
SKS Bike Marathon Sundern 2018 ----> 02:28:09 -------------> 32.3 km
Osterlauf Paderborn 2018 -------------> 01:03:48--------------> 10 km
Deutsche Post Ladies Run 2018--------> 01:05:53 -------------> 10 km
Münsterland Giro 2018-----------------> 02:29:08 -------------> 65 km

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MDeus hat geschrieben:Warum hat diese Frau denn überhaupt Schmerzen in den Beinen?

Das habe ich mich auch gefragt. Und bin darüber ins Grübeln gekommen. Denn meine erste Reaktion war wie eure, ich habe an Missbrauch gedacht und daran, dass man das unterbinden muss. Aber kann es nicht zumindest theoretisch sein, dass die Frau eine Krankheit hat, bei der man nur die Symptome mit Schmerzmitteln bekämpfen kann? Aber selbst wenn das so ist, würde ich als Trainer, der ja auch eine gewisse Verantwortung trägt darüber Bescheid wissen wollen. Vielleicht ist das ja eine Herangehensweise, bei der niemand sein Gesicht verliert: die Frau nicht des Medikamentenmissbrauchs zu beschuldigen, sondern sie auf ihre offensichtlich vorhandenen gesundheitlichen Probleme ansprechen, die eigene Verantwortung darlegen und dadurch ins Gespräch kommen. Wenn sie sich diesem Gespräch verweigert, hat der Verein offiziell einen Grund, weitere Schritte einzuleiten.

tina

4
MDeus hat geschrieben:Versuch doch mal, den Arzt bei der Ärztekammer anzusch......
Haben die sowas in Chile :gruebel: ?
larin hat geschrieben:habe den Namen leider vergessen, irgendwas mit "T"
Ich kenne nur Tramadolor, gibt's aber wahrscheinlich nur in Deutschland.
Schmerzmittelabhängigkeit ist eine Suchtkrankheit, da nützen gute Worte und Appelle an die Vernunft nichts. Das Problem ist, dass Suchtkranke von sich aus die Abhängigkeit beenden müssen. Dazu müssen sie aber erstmal selbst (an-)erkennen, dass sie krank sind. Ein Teufelskreis, aus dem mancher nie, andere erst nach massiven gesundheitlichen Problemen (Organversagen etc.) rausfinden.
Leider kannst Du in diesem Fall nicht helfen. Suchtkranke hören weder auf Junge, wie Dich, noch auf Ältere. Selbst nahestehende Menschen haben keine Chance. Sicher wäre es sinnvoll, die Ursache der Schmerzen in den Beinen zu finden - das dürfte aber schwierig werden, so lange die Medikamente die Symptome unterdrücken.
So hart wie es klingt, aber Du kannst da wirklich nicht helfen :frown: .
Renn-Schnecke

... von 2 auf 100 in 11 Jahren ...

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Dann will ich doch meinen Senf auch mal dazu geben.
Renn-Schnecke hat geschrieben: Leider kannst Du in diesem Fall nicht helfen. Suchtkranke hören weder auf Junge, wie Dich, noch auf Ältere.
Das ist leider so, und die Schlussforlgerung daraus trifft auch zu, wenn, ja wenn die Fakten alle so zutreffen. Und da frage ich mich, woher weiß die Threaderstellerin das alles so genau. Haben die beiden sich unterhalten, und die andere hat es ihr direkt erzählt? Oder ist einigen aufgefallen, dass die Dame irgendwie schlecht aussieht, und da hat Läuferin A von Läuferin B gehört, dass...?

In Laufgruppen wird genauso getratscht und werden Dinge ausgeschmückt wie in andern sozialen Gruppierungen auch. Ich will damit nicht sagen, dass es so sein muss. Aber ich wundere mich, wie schnell und unhinterfragt die Annahmen übernommen werden. Suchtkranke neigen übrigens dazu, ihre Sucht möglichst zu kaschieren. Von daher vermute ich, dass die Frau selbst mit ganz konkreten Aussagen wie "mein Mann spritzt mir täglich Medikament x, zusätzlich nehme ich dann 4 Tabletten..." eher zurückhaltend wäre. Das legt nahe, dass die Informationen von Dritten stammen, und da wird schnell mal aus einer kleinen Mücke ein Riesenelefant. Nochmal: alles kann anders sein, und möglicherweise hat die Frau ein ernsthaftes Problem. Nur aus dem Eingangsposting würde ich das keineswegs als gegeben hinnehmen, und ohne genaue Kenntnis der Situation ist alles Spekulation ins Blaue hinein.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

6
Renn-Schnecke hat geschrieben: So hart wie es klingt, aber Du kannst da wirklich nicht helfen :frown: .
Vollste Zustimmung :frown:

Wobei ich selbst den Schluß "Schmerzmittelabhängigkeit" aufgrund der Eingangsgeschichte so schnell nicht machen würde. Dafür sind mir die Aussagen "hatte schon immer Schmerzen in den Beinen" und "spritzt seiner Frau taeglich einen Painkiller" zu vage. Spritzt er erst seit sie läuft und die Schmerzen stärker geworden sind oder war das schon immer nötig? Dann wäre z.B. auch wie Tina schon erwähnte abzuklären was der medizinische Hintergrund ist.

Das ist allgemein im Detail natürlich wichtig, bei der groben Beurteilung der geschilderten Situation hier m.M. aber schon weniger. Ich finde, dass sie sich so wie es hier geschildert wird (die genauen Hintergründe kennt man ja nicht) extrem unangemessen/unvernünftig/irreal("krank") verhält. Unter dieser Annahme sehe ich das deshalb genauso wie Renn-Schnecke. Manche Menschen müssen erst sehr tief fallen um etwas für sich zu verändern und selbst das ist bei weitem noch keine Garantie das sich etwas ändert. Sofern wir hier wirklich von einer Suchtkrankheit reden, dann hilft es auch nicht das ihr Mann Arzt ist. Auch ihm hilft das nicht wirklich, das macht es (für ihn) eher schwieriger. Aber das ist jetzt hoch spekulativ, dafür müsste man genaueres wissen. Aber mal so ohne weiteres ihm den schwarzen Peter zuzuschieben halte ich erst einmal für nicht angebracht.

Gruß,
Torsten

7
Ist evt. schon mal Jemand auf die Idee gekommen, dass die Dame eine Krankheit haben könnte, welche diese Spritzen rechtfertigen könnte. Dass dieses Medikament Nebenwirkungen hat, welche "leider" wieder mit Medikamenten bekämpft werden müssen. Dass evt. eine zweite Krankheit vorliegt, deren Linderung ein zweites Medikament benötigt.

Hier werden sehr schnell Schlüsse gezogen, ohne den Hintergrund zu kennen. Evt. möchte die Dame ihr "Gebrechen" ja nicht bekannt geben. Vielleicht leidet sie an einer unheilbaren Krankheit, und möchte trotzdem im Sport etwas erreichen. Wer sagt denn, dass sie die Spritzen nicht auch ohne Sport zu treiben, bekommen müsste.

Ich denke im Ursprungsposting ist sehr viel Unwissenheit beim Threadsteller und dazu kommen dann wilde Spekulationen. Besser wäre es, der Dame zu einem Zeitpunkt außerhalb des Trainings, das einem Aufgefallene zu schildern und darum bitten, dass sie sich demjenigen, dem das Verhalten aufgefallen ist mitteilen möge. Dies Alles bitte ohne Vorwürfe zu erheben, sondern mitteilen, dass man sich Sorgen macht. Vielleicht öffnet sie sich und teilt sich mit. Wenn nicht, nicht nur in eine Richtung herumspekulieren, sondern alle Alternativmöglichkeiten in Betracht ziehen.

Ich hoffe zum Denken angeregt zu haben!
Gruß Freddy:winken:

Wenn das Leben dir Zitronen beschert, bestell Salz und Tequila dazu

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Geplante Highlights Frühjahr 2017

Marathon Wien


PB's: 5 km:17:44 11.2013;10 km:36:37 07.2013; HM:1:19:54 10.2013; 25 km:1:38:22 11.2013; 30 km:1:58:42 02.2012; Marathon:2:49:13 10.2010

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Der Herr Doktor ermöglicht seiner Frau den Laufsport, damit er Zeit für eine weitere Sportart hat: Mittelstürmer bei Dolores Martinez. Chabrol hätte daraus einen sozialkritischen Film gemacht und schonungslos mit der chilenischen Gesellschaft abgerechnet.

:meinung: oder besser: Spekulation :teufel: .


Knippi

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burny hat geschrieben:Aber ich wundere mich, wie schnell und unhinterfragt die Annahmen übernommen werden.
Larin vermutet einen Schmerzmittelmißbrauch und fragt, was sie tun kann. Mehr nicht. Sie hat ja nicht gefragt, ob wir ihre Vermutung für richtig halten.
19freddy63 hat geschrieben:Vielleicht leidet sie an einer unheilbaren Krankheit, und möchte trotzdem im Sport etwas erreichen. Wer sagt denn, dass sie die Spritzen nicht auch ohne Sport zu treiben, bekommen müsste.
Schmerzen sind immer ein Signal des Körpers - und wenn die Schmerzen durch den Sport verstärkt werden, sollte man die Sportart wechseln. Sie könnte vielleicht mehr im Schwimmsport erreichen.
19freddy63 hat geschrieben:Besser wäre es, der Dame zu einem Zeitpunkt außerhalb des Trainings, das einem Aufgefallene zu schildern
--->
larin hat geschrieben:Die Trainer haben schon mit ihr geredet, aber da geht nix- der Mann ist Arzt und Triathlet, dem glaubt sie mehr.
Ich hoffe, zum Lesen angeregt zu haben :daumen: !
hardlooper hat geschrieben:Chabrol hätte daraus einen sozialkritischen Film gemacht
Und Almodovar eine Psychostudie und Tarantino ein Massaker :zwinker2: ....
Renn-Schnecke

... von 2 auf 100 in 11 Jahren ...

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Hallo,

Danke schonmal fuer eure Antworten.

Woher ich von dem Schmerzmittel weiss?
In der Tat habe ich es erst von anderen Laufkollegen gehoert. Aber beim letzten Training sind wir nachher noch ein einer kleineren Gruppe geblieben und haben ein bisschen gequatscht und da hat sie selbst davon erzeahlt. Und zwar wortwoertlich, dass ihr Mann ihr das Schmerzmittel verabreicht (seit ca. 3 Wochen und zwar nur wegen dem Marathontraining, nicht wegen irgendeiner anderen Krankheit!!) und dass sie deswegen auch noch 4 andere Tabletten schlucken muss um das Schmerzmittel zu vertragen.
ich vermute nichtmal, dass sie schon suchtig ist...
Wobei sie auch beim normalen Training immer schon Schmerztabletten "vorbeugend" genommen hat, aber eben nicht so starke.

Warum hat sie Schmerzen in den Beinen?
Zu viel Tarining, zu schnelle Steigerung...die typischen Laufbeschwerden (Achillessehne und Schienenbeine).

Es sind also weder Spekulationen, noch nimmt sie die Schmerzmittel wegen anderer Krankheit.
Fuer mich ist das Missbrauch, ob es schon eine Sucht ist sei mal dahingestellt.

Ich werde auf jeden Fall nochmal versuche ihr ins Gewissen zu reden.
Ist es nicht sogar lebensgefaehrlich (Nierenversagen?) mit Schmerzmitteln zu laufen??

Und den Arzt koennte man tatseachlich anzeigen, oder? Mal so ganz theoretisch gedacht.

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Vielleicht sollte ich noch dazu sagen, dass der Umgang mit Medikamenten hier soweiso sehr anders ist, als ich das aus Deutschland kenne.
Beim kleisnten Kopfschmerz wird eine Aspirin eingeworfen, beim ersten Husten Antibiotika.
Rezeptpflichtige Medikamente kriegt man in jeder 2. Apotheke ohne Rezept.
Ich denke, meine Laufkollegin ist siche inefach nicht bewusst, was sie ihrem Koerper antut.
Dafuer spricht auch, dass sie uns so ohne weiteres davon erzaehlt hat..

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Und wenn der Painkiller mit T nicht Tramadol sondern Traumeel ist (gibt es in den USA, warum nicht auch in Chile)? Ist neben reduzierten Trainingsumfängen oder Pause eines der besten Mittel gegen Überlastungsbeschwerden. Auch wenn tägliches Spritzen eine sehr hohe Dosierung dieses Medikaments ist, mit Schmerzmittelmißbrauch hat das nichts zu tun.
Normalerweise braucht man dafür aber keine 4 zusätzlichen Tabletten, um Tramadol zu vertragen allerdings auch nicht.
Gesperrt

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