Münchner Kindl Lauf. 10 km
1Hallo liebe MitläuferInnen,
hatte nun endlich den Mut, mich hier anzumelden und darf von meinem ersten Wettkampf seit Jahren, ja, Jahrzehnten berichten.
Bin zwar seit 10 Jahren "ernsthafter" Läufer (Umfang ca. 40-50 km die Woche), aber eigentlich wollte ich nie und nimmer an irgendwelchen Laufveranstaltungen teilnehmen.
Es hat mich dann aber doch gereizt, mal eine Art "Bestandsaufnahme" zu machen und mir meine Zeit attestieren zu lassen.
So kam mir der Müncher Kindl Lauf gerade recht. Anmeldung etc. klappte problemlos.
2 Tage bis zum Start: Am Donnerstag vor dem Lauf wollte ich gerne wissen, wo ich ungefähr stehe. Und meine Uhr zeigte 54 Minuten bei einer Distanz von 9,4 km. So schätzte ich meine Zeit auf ungefähr 58 Minuten.
6 Stunden bis zum Start: Was soll ich jetzt frühstücken? Na, egal. Noch ist es ja etwas hin bis zum Start. Also, Nutellasemmeln können grundsätzlich wohl nicht schaden. Allein schon der Nerven wegen.
1 Stunde bis zum Start: Schönstes Laufwetter. Nicht zu kalt, nicht zu warm. Und ich nervös ohne Ende. Trotz aller Vorbereitung waren wir etwas knapp dran und konnten keinen Parkplatz finden. Das treibt die Pumpe gleich vorab auf Teillast *gg*.
45 Minuten bis zum Start: Wir parkten etwas außerhalb und mussten ein Stück durch den englischen Garten. Aufwärmtraining sozusagen.
20 Minuten bis zum Start: Ich steuere in traumwandlerischer Manier auf die Startnummernausgabe. "Wie ein großer", dachte ich ;).
5 Minuten bis zum Start: Wie? Puls bei 95? Sonst dümpelt der gemütlich bei 50-60 rum. Oh Mann, ich bin echt nervös.
Start: Da gehts ja richtig ab. Die ersten zischen ziemlich los. "Ruhig bleiben" sage ich zu mir. "Puls unten halten. Erst ab 5 km Gas geben". Aber irgendwie zieht es mich "magisch" vorwärts. Ich kann mich nicht zurückhalten und gebe schon jetzt ordentlich Zunder.
5 Minuten nach dem Start: "Verda**t nochmal. Ruhig, sonst wird das nichts". Der Pulsmesser zeigt komische Werte an ... Der Mund ist trocken. Zu schnell geatmet ...
10 Minuten nach dem Start: Schauf, schnauf. Gibts eigentlich auch sowas wie einen Turbolader für Läufer?
15 Minuten nach dem Start: "Das Ziel schaff ich nicht. Nie und nimmer. Bei 5 km steig ich aus ..."
20 Minuten nach dem Start: "Egal, ich zieh das jetzt durch. Endlich wieder Schatten. Ui, was ist das? Das kann nicht sein ..."
25 Minuten nach dem Start: "Tatsächlich. Es IST die Hälfte der Strecke. Unglaublich. Na denn - weiter gehts ..."
40 Minuten nach dem Start: "So, jetzt läufts an sich ganz gut." Die Pulsuhr zeigt immer noch komische Zahlen an und das wird von mir konsequenterweise ignoriert.
45 Minuten nach dem Start: Die Atmung hat sich nun vollends normalisiert. Trotzdem wäre es schön, wenn das Ende bald käme.
51 Minuten, 45 Sekunden nach dem Start: Boah. Das war anstrengend. Ich schnappe mir eine Flasche Bionade und höre die Dame von der Ausgabe irgendwas murmeln von wegen "nur Becher erlaubt". Wird ignoriert, wie die Zahlen auf der Pulsuhr. Die kriegt Ihre Flasche schon wieder.
4 Minuten nach Zieleinlauf: Puls wieder da, wo er am Start war. Ich kriege das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Coole Zeit. Frau und Kinder sind da und Max fragt mich, ob ich gewonnen hätte. Oh Mann ... Kinder ...
15 Minuten nach Zieleinlauf: Wo ist der nächste Halbmarathon, wo der nächste Marathon?
4 Tage nach Zieleinlauf: München Marathon gebucht.
Vor 7 Tagen: Marathontraining begonnen.
Vorgestern: Halbmarathon am 26.06. gebucht.
Jaja, eigentlich wollte ich ja nie an Laufveranstaltungen teilnehmen ... aber es macht irgendwie ziemlich viel Spaß.