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Jahresplanung Marathontraining

Jahresplanung Marathontraining

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Hallo Marathoni-Gemeinde,

ich laufe seit gut 3 Jahren, wobei ich etwa die letzten 1,5 Jahren strukturierter trainiere. Im April bin ich in Düsseldorf knapp unter 3:25 h geblieben und strebe auf lange Sicht die 3 h Grenze an (meine aktuelle 10-km-Bestzeit liegt bei 40 min). Im November steht noch ein Halbmarahton an, danach heißt es regenerieren und mit höheren Zielen in 2012 einsteigen.

Nun stecke ich also in der Planung meines nächsten Laufjahres und frage mich wie man am sinnvollsten ein Laufjahr plant. Ich gehe davon aus, dass ich im April einen Frühjahrsmarathon und im September/Oktober einen Herbstmarathon laufen werde. In unterschiedlicher Laufliteratur wird zwar das Konzept der Trainings-Periodisierung angewandt, jedoch widersprechen sich die Konzepte zur Jahresplanung z.T. erheblich:

Konzept 1 (z.B. nach Hubert Beck):

WINTER/FRÜHJAHR:
Regeneration (nach Herbstmarathon)
Grundlagenausdauer
Spezielle Marathonvorbereitung

SOMMER/HERBST:
Regeneration
10-km-Training
Spezielle Marathonvorbereitung


Konzept 2 (z.B. nach Herbert Steffny):


WINTER/FRÜHJAHR:
Regeneration (nach Herbstmarathon)
10-km-Training
Spezielle Marathonvorbereitung

SOMMER/HERBST:
Regeneration
10-km-Training
Spezielle Marathonvorbereitung

Der wesentlichen Unterschiede der beiden Konzepte liegt im Trainingsblock vor Beginn des speziellen Marathontrainings im Frühjahr: Beck legt hier wert auf die Verbesserung der 10-km-Zeit (Training mit hoher Intensität), Steffny legt dagegen wert auf die Grundlagenausdauer (viele langsamere Läufe, dafür mit größerem Umfang).

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass das 10-km-Training nach Beck sich unmittelbar für den Frühjahrsmarathon positiver auswirkt als das Training von Steffny. Aber wie sieht es auf lange Sicht aus? Ist das Grundlagentraining von Steffny für ein komplettes Jahr (und insbesondere für die weiteren Jahre) von Vorteil? Was sind eure Erfahrungen? Wie trainiert ihr?

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Ich denke es ist höchst individuell.

Grund:

Der Eine ist nach einem Marathon psychisch unf physisch erst einmal ziemlich kaputt. Wochenlang keinen über den Durst getrunken, auf die Ernährung geachtet, etc. Irgenwann möchte man ja mal wieder Leben ;) Da hat man bestimmt keine Lust auf eine 10km Bestzeit zu trainieren.

Der Andere nimmt die Motivation aus dem Marathon mit, sagt sich....klasse, habe jetzt 5 Kilo in der Marathonvorbereitung verloren und nehme die Form gleich mit.

Ich laufe jetzt seit 7 Jahren HM und M. In dieser Zeit hatte ich Diplomarbeit, erster Job, Jobwechsel....etc. Und Privatleben hat man nebenbei auch noch ;) Da hatte ich Phasen, da war ich froh Grundlagenausdauer zu halten.

Ich halte sehr viel von Steffny. War auch schon bei einem seiner Marathonseminare. Es gibt viele die sind sehr erfolgreich bei Greif und Co. Aber viele sind 2-3 Jahre top und irgendwann ist der Körper fertig....bäng....Auszeit....und das war´s mit den Bestzeiten.

Lange Rede kurzer Sinn: lieber die Zwischphasen nutzen und an der Grundlagenausdauer arbeiten (kurze Läufe, lange Läufe, über Stock und Stein...Laufen macht Spass!!) und bei Verlangen schnelle Einheiten einbauen. Damit der Körper eine Grundschnelligkeit nicht verliert...aber nicht zwischen den Marathonphasen wie ein wilder auf die nächst Beste 10km trainieren.
PB:
10er: 43:24 Std. -> 2012
HM: 01:36:35 Std. -> 2012
M: 03:37:04 Std. -> 2010

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Es spielt für mich eine wichtige Rolle, wieviel Zeit zwischen den Marathons liegt!

Steffny lief oft Frankfurt. Der liegt spät. Damit wird die Trainingsperiode im Winter kürzer.
Gerade wenn man im Frührjahr auch noch früh läuft (Wärmevermeidung)

Steffnys "Im Winter nicht heizen" hat meiner Meinung nach auch diesen Hintergrund, obwohl er es mit der Witterung begründet.

Ich laufe aus regionalen und Spassgründen Düsseldorf und Köln, obwohl es warm werden kann.
Da hat dann die Winterperiode 7 Monate. Daher laufe ich mehr Tempo im Winter für die WLS in Duisburg. Da sind dann mögliche Bestzeiten "hitzefrei" möglich.

Im Sommer habe ich dann nur 5 Monate. Bei einem Monat Übergangsperiode passt dann kein 10km Tempoblock mehr in meine Periodisierung.

Viele Grüße

Christian

EDIT: Interessanter Weise war ich aber trotdem in Sommer schnell auf den Unterdistanzen, obwohl ich mehr auf Grundlage gegangen bin. (Training nach Pfitzinger

EDIT 2: S "Im Winter nicht heizen" steht in meiner Ausgabe von Steffny (Grosses Laufbuch). Das ist doch dann auch Konzept 1. :confused: Im Text beschreibst du aber Grundlage = Steffny (Das wäre Konzept 1) : Du hast dich vermutlich verschrieben... Ich laufe jedenfalls Konzept 1 Sommer-/Wintervertauscht.

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Danke für eure Antworten, stefbern und Tsingtao.

Zuerst einmal, du hast recht, Tsingtao - ich habe Beck und Steffny vertauscht.

@stefbern: Ich möchte die Diskussion auf die beiden Vorbereitungsperioden im Winter und Sommer hinführen unter der Annahme, dass man kein Motivationsloch hat.

Die Frage ist also: Wenn ich mich voll und ganz auf die Vorbereitungsperiode konzentrieren kann und möchte, was kann ich am sinnvollsten tun?

Ich möchte im nächsten Jahr auch zwei Marathon laufen und gehe Mitte November noch einen HM an. Ich habe mich nun für folgenden Plan entschieden: Ich gönne mir eine 2- bis 3-wöchige Regeneration nach dem HM, schließe daran 4 Wochen Grundlagenausdauer ohne Tempo an und anschließend noch 4 Wochen mit 10-km-Training (inkl. eines Laufs bis 2 h jede Woche). Daran schließt sich dann ein 12 Wochen Marathontrainingsplan an. Im Sommersieht das ähnlich aus.

Ohne den HM im November würde ich früher mit dem Block Grundlagenausdauer beginnen, aber so passt eben nicht mehr.
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