Samstag 10.07.04, 11.00 Uhr an Ort und Stelle zu sein (30 km zu fahren) ist für mich als Langschläferin schon eine Kunst. Es bedeutet, um 08.00 Uhr aufzustehen, meinen nicht vorhandenen Kreislauf in Wallung zu bringen:dance:, zu frühstücken (damit mir das Essen nicht auf der Matte guten Tag sagt) und trotz Nervosität loszufahren. 11.15 Uhr standen wir 5 Prüflinge umgezogen auf der Matte und begannen uns warmzumachen (rumhopsen, Dehnübungen, noch mal die Katas locker durchlaufen) bloss nicht verausgaben! 11.45 Uhr ging es los, ich realisierte, dass für uns 5 Prüflinge doch tatsächlich 3 (!) Prüfer gekommen waren (6 Augen sehen mehr als 4
).Die 6 Bewegungstechniken liefen gut, aber nicht überragend. Da wir die zu dritt nebeneinander machten glaubt ja jeder, die Prüfer sehen einen nicht ;). Dann musste jeder einzeln seine 2 Katas zeigen, ich war als Dritte dran. Die erste Kata (für Interessierte: Saifa) lief bombastisch ich war völlig platt, die Prüfer auch, wie ihre Gesichter zeigten. Die zweite (Seenchin) lief normal, meinem Gefühl nach musste es aber gereicht haben. Nachdem noch die letzten beiden Kandidaten Kata gelaufen waren, glaubte ich meinen Ohren nicht zu trauen: „Claudia kommst du bitte noch mal zur Mattenmitte!“ Na super, war mein Gedanke, jetzt kannste die zweite Kata noch mal zeigen, weil du bei der ersten so vorgelegt hattest. Aber nein, sie wollten die erste noch einmal sehen?! (Es sei dazu gesagt, dass man als Budoka ja immer das Gesicht waren sollte und keinerlei Regung zeigt. Also stand ich mit ausdruckslosem Gesicht da, während mein Gehirn in alle Richtungen arbeitete: Was war an der ersten Kata schlecht? Was sollte ich jetzt anders zeigen?) Die Krönung kam dann in der Mitte der Kata, als meine Prüfer meinten: „Danke das reicht.“ Noch niemals haben wir (selbst im Training nicht) mitten in einer Kata aufgehört. Mein Gesichtsaudruck konnte beim besten Willen jetzt nicht mehr ausdruckslos sein
(im Video recht deutlich zu sehen). Dann bekam ich eine „Standpauke“: so gut und schnell und kräftig sollten alle meine Techniken sein, vor allem im Training! Äähh ja, zustimmendes Nicken meinerseits und wie ich dann sah, auch ratlose Gesichter meiner Mitstreiter - ich war erst einmal entlassen.Die (Selbstverteidigungs)Kumite Ura- und (Wurf)Nage Waza-Techniken liefen gut, das ist eh mein liebster Teil. Beim Kämpfen durfte ich dann als Einzige 2 x ran. Das erste Mal lief gut. Wir zwei Mädels (wir hatten nur einen Quotenmann dabei) haben es ruhig angehen lassen, um schöne Techniken zu zeigen. Das zweite Mädel ist leider etwas unkoordiniert zu Werke gegangen, was mit einem Treffer auf meinen Lippen endete. Sie wurde disqualifiziert und ich gewann den Kampf (verkehrte Welt
- aber egal). Mir ist nichts weiter passiert. Es hat noch nicht einmal geblutet, wir trugen ja Faustschützer.Tja, die Übergabe der Urkunden und die Ansprache der Prüfer folgte dann auch bald und der Samstag konnte seinen normalen Verlauf nehmen: shoppen in der City.
Sorry, wenn’s zu lang geworden ist, aber ich habe noch nie einen schriftlichen Bericht über eine Budo-Prüfung abgefasst.
Gruss
Claudia
Never giv` up!
[ Dieser Beitrag wurde von Quirli am 12.07.2004 editiert. ]
Super Leistung 
) Und das die Kumite Ura- und Nage Waza-Dinger so toll geklappt haben...ja, Mönsch, das freut mich aber! 
