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Schmerzen in der Unterschenkelinnenseite

Schmerzen in der Unterschenkelinnenseite

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Hallo!
Ich befürchte, ich habe mich verletzt. Letzten Sonntag war ein 10km-Wettkampf, der für mich ungewöhnlich auf Waldboden stattfand, ca. 2km waren überhaupt auf einer Wiese mit kleineren Gruben, also eher uneben. Da mir Anfang der Woche noch beide Beine recht müde und schwer vorgekommen sind, hab ich erst am Donnerstag meinen ersten Lauf gemacht. Da habe ich festgestelt, dass die Innenseite meines linken Unterschenkels schmerzt. Ob das jetzt noch Teil des Schienbeins ist oder schon Teil der Wade kann ich nicht genau sagen. Ich hab den Lauf sicherheitshalber frühzeitig abgebrochen und zuhause das Forum durchstöbert, Schienbeinkantensyndrom befürchtet, dann das Bein massiert, gedehnt, eine Wechseldusche gemacht, mit Hirudoid Gel eingeschmiert und einen Coolpack daraufgelegt. Am nächsten Morgen hatte ich das Gefühl, dass eher die Wade weh getan hat als das Schienbein - vielleicht durch zu viel oder eine falsche Massage? Auch gestern habe ich wieder ein paar Mal gedehnt und abends einen Coolpack daraufgelegt. Heute hatte ich sogar beim Sitzen in der Straßenbahn leichte Schmerzen, und zwar pulsierend, so alle 20 Sekunden ganz kurz. Das hat aber auch wieder aufgehört. Nachdem ich die Stelle nie lokalisieren konnte, habe ich nun einen ganz kurzen Testlauf (17 Min) gemacht. Ich wollte wissen, wann sich der Schmerz wie verändert und wo er ist. Also, ich würde sagen, es ist eine Art drückender Schmerz, nur beim Auftreten, eher punktuell, aber nicht klar abgegrenzt. Mal stärker, mal schwächer, aber ob das jetzt vom Bergab- oder Bergauflaufen, großen oder kleinen Schritten oder der Geschwindigkeit abhängt konnte ich alles nicht feststellen. Es schwankt halt irgendwie und ich könnte auch durchaus weiterlaufen, so stark ist er nicht - Ich weiß halt nicht, ob das ok ist. Nur beim Vorfußlauf - sofern ich das richtig mache, da ich normalerweise ganz abrolle - ist er schwächer, ich denke wegen größerer Muskelspannung. Zuhause habe ich beide Beine mit Druck abgetastet, aber keine Stelle gefunden, die schmerzt. Auch Veränderungen wie irgendwelche "Knubbel" oder Schwellungen habe ich keine.
Was sich bei mir in letzter Zeit verändert hat:
1) Nach dem Halbmarathon vor 3 Wochen deutlich weniger Laufkilometer als in den Wochen davor, dafür prozentuell mehr Tempodauerläufe.
2) Zwei Paar neue Schuhe (seit ca. 2 Monaten), und zwar jetzt ohne orthopädische Einlagen im Gegensatz zu früher (laut Laufbandanalyse sind Neutralschuhe für mich ok). Damit hab ich auch den Halbmarathon problemlos bestritten.

Hat jemand eine Ahnung, was das sein kann? Ist das wirklich ein Schienbeinkantensydrom oder eher eine Zerrung? Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich weiß, im Zweifelsfall ab zum Arzt, aber ich befürchte, meine Hausärztin würde auch nur sagen, dass ich mich schonen und abwarten soll. Außerdem hoffe ich, dass es noch gute Tipps und Tricks gibt, mit denen ich das wegbekomme! In 3 Wochen ist ein für mich wichtiger 5km-Lauf...

LG,
Elisabeth

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Hallo Elisabeth,
natürlich kann Niemand allein aufgrund der Schilderung eine exakte Diagnose stellen.
Ich kann Dir aber sagen was mein Tip wäre (weil ich diese Art Beschwerden kenne).

Ich tippe auf eine Überlastung der am Schienbein ansetzenden Muskulatur.
Das kriegst du getestet, indem du mal die Muskeln die am inneren Schienbeinrand ansetzen,
fest massierst (also Richtung Wade). Das kann seeeehr weh tun, bewirkt aber eine Besserung am nächsten Tag.

Als Ursache sehe ich da eine zu wenig gedehnte Hüftbeugermuskulatur. Also den Psoasmuskel etc. dehnen !!

Das hat damit zu tun, daß wir Menschen sog. "Kreuzgänger " sind (d.h. jeweils entgegengesetzter Arm und Bein
schwingen gleichzeitig nach vorne).
Sind die Hüftbeuger verkürzt, kann der Körper den Kreuzgang nicht richtig ausführen, die o.g. Waden- Muskeln müssen durch
mehr Anstrengung den Ausgleich schaffen.

Gruß Rolf
13.5.07 : HM des Karstadt-Marathon : 2.14 h
02.12.07 : HM Bertlicher Straßenlauf : 1.58h
18.05.08 : HM des Karstadt-Marathon: 2:04h
30.11.08 : Marathon in Bertlich : 4:34h
12.09.10 : Münster Marathon : 4:28h

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Hallo Elisabeth,

das hört sich ähnlich wie das an, was ich die letzte Zeit hatte. Ja, hatte. Drei mal auf Holz klopfen.

Diagnostiziert wurde vom Orthopäden eine Sehnenansatzentzündung die sich ähnlich geäußert hat, wie das, was Du beschreibst. Sehr diffuse Schmerzen vom Sprungelenk zur Wade zum Schienbein. Irgendwo und nirgendwo. Shin Splints dachte ich zuerst auch, ich hatte aber keine Schmerzen (auch auf Druck nicht) an der Schienbeinkante.

Geholfen haben mir:

- Laufpause (immer wieder zu früh begonnen)
- Physiotherapie
- Blackroll und Massage mit dem Tennisball (ich habe eine Stelle ca. 5cm unterhalb des Knies, 2cm nach innen, die schmerzempfindlich ist)
- Dehnübungen (Waden, Hüftbeuger, ...)
- Bandage immer ein paar Stunden am Tag (habe ich im Shin Splints Thread beschrieben)
- Enzyme
- Eisbehandlung und Salzbäder

Ja, heiterer Mix aus vielen Sachen. Hilft jetzt nicht, die einzelne Maßnahme zu identifizieren, die gegriffen hat. Hauptsache ist, dass es weg ist.

Ursache bei mir: zu hohe Umfänge, zu wenig Regeneration.

Gute Besserung und viele Gr￾üße,
Steffen

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Danke erstmal für die Antworten. Das klingt ja, als ob das eine sehr mühsame Angelegenheit werden könnte :(

Ihr meint beide, obwohl die Probleme unterschiedliche waren, dass es hilft, schmerzhafte Stellen zu massieren. Kann man da eh nicht wirklich etwas falsch machen und somit verschlechtern? Die Idee mit dem Tennisball klingt ja so, als ob das auch ohne genau anatomische Kenntnise funktionieren sollte - einfach drücken, wo's wehtut, und es sollte passen. Richtig? Im Vergleich zu meinem anderen Bein merke ich schon, dass die Schienbeinkante etwas empfindlicher ist - aber halt nicht eine spezielle Stelle. So richtig weh tut das beim Massieren auch nicht, nur ein bisschen.

Ich werde jetzt mal die nächsten Tage weiterhin pausieren, massieren und Waden und Hüftbeuger dehnen und hoffe, dass sich das bessert. Ist es ok, alle 3 Tage einen ganz kurzen, leichten Testlauf (nur so 2 km) zu machen, um zu sehen, ob das Problem noch da ist? Oder ist komplette Laufpause angesagt? Ich will ja nichts verschleppen. Manche Schilderungen von monatelangen und sogar jahrelangen Problemen machen mir echt Angst. Und ich hoffe weiterhin, dass ich zumindest in einer Woche wieder mit normalem Training weitermachen kann...
Darf ich während der Laufpause Übungen für die Beine im Fitnesscenter machen (z.B. Oberschenkel: Adduktoren, Abduktoren)?

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Hi,

Was macht dein Schienbein oder die Wade?

Hab grade Deinen Eintrag gelesen und fühle mich da ziemlich angesprochen! Hab seit letztem Jahr auch diese Probleme. Hatte mir da neue Schuhe geholt und war zwei Monate später einen kleinen bergauf mitgelaufen (im Harz). Danach fing das irgendwie an. Erst hab ich's ignoriert. Aber dann war es beim loslaufen so schlimm, immer nur die ersten 200 m oder so, danach ging's... Jedenfalls verordnete ich mir Pause, Laufverbot. Zeitweise merkte ich es beim normalen gehen. Ein paar Tage später war alles gut. Keine Schmerzen mehr. Aber sobald ich einen Laufschritt wagte, war der Schmerz wieder da, als hätte es keine Pause gegeben... Bin dann echt lange nicht gelaufen. Hab quarkwickel gemacht, eine Sauerei...

Tja, aber jetzt, ein Jahr später hab ich immer noch das Problem. Sobald ich regelmäßig, also drei bis viermal pro Woche laufe, merke ich es... Wenn es kurz vor einem Ermüdungsbruch gewesen wäre, wieso hat dann die Laufpause nicht geholfen...

Also jetzt mache ich nicht wieder ewig Pause... Ich könnte die Zicken ja verstehen, wenn ich täglich laufen würde. Aber ich mach doch immer Pausentage... Echt zum verzweifeln, oder?

Ich hab mir jetzt die "Blackroll" bestellt und mache die Übungen für Wade und Schienbein seit zwei Tagen. Kann natürlich nicht sagen, ob's was helfen wird... Gleichzeitig hab ich mir noch "Wobenzym plus" geholt. Ich glaube einfach mal dran, daß diese Kombi hilft...

Ich möchte in 7 Wochen einen Marathon laufen... Und diesen Lauf würde ich nur ungern streichen.

Wenn es allerdings wieder so heftig Schmerzen sollte, wie letztes Jahr, dann geh ich doch mal zum Sportarzt.

Vielleicht können wir Leidensgenossinnen in Kontakt bleiben und schauen, wie es sich so entwickelt? Warst du inzwischen beim Doc? Oder bist du trotzdem gelaufen oder machst erstmal Pause...? Eben, wenn man zum Doc geht, hört man: "ach, sie laufen. Na dann laufen sie mal 4 Wochen nicht und kommen sie nochmal vorbei." So was will kein Läufer hören... Und wenn man wieder hingeht: "immernoch Probleme? Dann weiter Pause..." Nee, dafür geh ich nicht hin. Naja, außer es wird wieder so schlimm, daß ich den Marathon im Juli Knicken muß, dann geh ich hin...

Liebe Grüße,
Knirschknie
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