Maddin85 hat geschrieben:Dann komme doch mal mit Fakten. Wie verbringt denn das Gros der Lehrer die 12 Wochen Ferienzeit? Selbst wenn in manchen Tarifverträgen für Angestellte Lehrer 30 Tage Urlaub festgelegt sind?
Die Lehrer sind verpflichtet in den Ferien, soweit sie nicht selbst Urlaub haben, zu arbeiten.
Unter anderem werden die Sommerferien genutzt um in den Schulen Inventur zu machen, sich mit dem neuen Lehrrahmplan vertraut zu machen und auch um die Überstunden die sich im laufe des Schuljahres aufgebaut haben abzubauen.
Ausserdem gilt es sich weiterzubilden.
Zum Beispiel was die Nutzung von digitalen Medien im Unterricht an geht:
klnonni hat geschrieben:
Was hat das Land Brandenburg gemacht?
Die Lehrer hatten über die Sommerferien einen Schnellkurs in Onlineunterricht, es wurde eine Schul-Cloud eingerichtet, es wurden mit Schulbuchverlage absprachen gemacht, dass die Schüler online auf Lehrmaterialien zugreiifen können.
Je nach Schulstufe und je nach dem Menschen sieht die Sache natürlich unterschiedlich aus.
Es gibt Unterrichtsfächer, da benötigt es wenig Fortbildung und es gibt Unterrichtsfächer da braucht es ein hohen Fortbildungsbedarf.
Eine Musiklehrerin an der Grundschule hat es bestimmt einfacher als ein Lehrer für Naturwissenschaft auf einem Gymnasium.
Auf der Grundschule meines Sohnes, würde ich auch sofort glauben, dass die Lehrer dort 12 Wochen Urlaub bestreiten.
Allerdings ist diese Grundschule auch in vielen sehr speziell.
So unterrichtet dort eine Lehrerin in Deutsch und Mathe die nicht schreiben und rechnen kann und sich darüber aufregt,
wenn die Eltern, die von ihr korrigierten Arbeiten ein zweitesmal korrigieren und vom Kind darüber ebenfalls eine Berichtigung verlangen.
Einzelfälle sind jedoch nicht beweisend für die Faulheit und Unfähigkeit von Lehrern im allgemeinen!
Und genau das stört mich an Deiner Aussage.
Du schreibst nicht polemisch werden zu wollen, um mit voller Polemik zu behaupten Lehrer hätten 12 Wochen Urlaub...
Lehrer sind auch nur Menschen und genauso wie es überall fleißige und pflichtbewuste Arbeiter und Angestellte gibt, so gibt es auch bei den Lehrern Vorbilder und abschreckende Beispiele.
Am Gymnasium meiner Tochter werden von vielen Lehrern Nachmittagssprechzeiten angeboten, wo Schüler sich mit ihren Lehrern austauschen können und sich auch nochmals im Einzelunterricht Aufgaben erklären lassen können.
Diese Überstunden und die Überstunden die aufgrund von korrekturen von Test- und Klassenarbeiten anfallen, werden mit den Ferientagen verrechnet.
Auch auf der deutsch-amerikanischen Schule wo ich mehrer Jahre gearbeitet habe (nicht als Lehrer) war der Umgang der Lehrkräfte mit den Schülern sehr eng und mit entsprechender Überstundenansammlung verbunden.
Damals fiell mir aber auch ein Mentalitätsunterschied auf zwischen deutschen Lehrern und amerikanischen Lehrern auf.
Wärend deutsche Lehrer meist, vor allem den Schüler in der Verantwortung sahen zu lernen,
haben die amerikanischen Lehrer sich die Verantwortung gegeben, wenn ein Schüler trotz Bemühungen das Leistungsziel nicht erreichte.
(Das ist aber ein anderes Thema)
Maddin85 hat geschrieben:Streitest Du ab, dass Lehrer gewisse Privilegien im Vergleich zu einfachen Angestellten aus der Privatwirtschaft haben? Ich meine den Vergleich zu einfachen Angestellten, Topmanager sind die Wenigsten.
Da werden wieder Äpfel mit Birnen verglichen.
Ja natürlich haben Arbeiter, Angestellte und Beamte im öffentlichen Dienst Vorteile gegenüber vergleichbare Berufe in der Privatwirtschaft.
Aber der öffentliche Dienst hat auch seine Nachteile.
Letztendlich kann sich aber jeder für einen Job im öffentlichen Dienst bewerben.
Merkwürdigerweise gibt es in vielen Bereichen des öffentlichen Dienstes weniger Bewerber als offene Stellen.
Scheint also nicht so attraktiv zu sein im öffentlichen Dienst zu arbeiten.
Wenn Du also als Beweis für die Faulheit der Lehrer Deine Eltern anführst,
die beide Lehrer waren, so kann ich Dich beruhigen, Kinder haften nicht für ihre Eltern.
Ich kann aber verstehen, dass es eine traumatische Kindheit gewesen sein musste, wenn beide Eltern ausgerechnet Lehrer waren.
coffeerun hat geschrieben:Das geht so weit an der Realität vorbei. Fehlende Hardware und Internetanschluss sind weit verbreitet, wenn man sich in entsprechenden Quartieren umguckt.
Bildung ist Ländersache, ich kann nur die Erfahrungen meiner Kinder und mir aus dem Land Brandenburg wieder geben.
Wenn Du in einer sozial abgehangenen Gegend wohnst, müssen politisch sicherlich noch viele Hausaufgaben erledigt werden,
dass glaube ich gerne.