schauläufer hat geschrieben:Und aktuell kam übrigens noch dazu, dass ich hier teilweise auch absichtlich geschwiegen oder äußerst sparsam im Nachgang berichtete um die kleinen privaten Laufveranstalter die Serien an bieten nicht unbewusst ins Visier von Ordnungsämtern ect. kommen zu lassen, da man ja nie weiß wer hier alles mitliest. Und es schade wäre wenn das der Grund war, dass sich einer dann zurückzieht und es noch weniger Möglichkeite gibt, wie dezeit eh schon.
Hallo Klaus,
mit meinem Nachklapp oben hatte ich keinen "bestimmten Laufberichteschreiber" im Visier. Es braucht sich also niemand persönlich angesprochen fühlen, am wenigsten jene, die sich hie und da doch noch zu Reports einließen. Es geht mir um das "Weiterleben" dieses Unterforums an sich und um das Heer derjenigen, die nicht aufhörten zu laufen, nur weil jetzt Corona-Aerosole die Luft vergiften - womit sie es bekanntlich draußen sehr, sehr schwer haben. Es wird weiter gelaufen und dabei kommen sicher sehr viele schöne Erlebnisse rum, die man mit ein paar Sätzen anderen anbieten kann. So wie das vor der Pandemie "hier drin" auch der Fall war. Auch da wurden manchmal reine Trainingsberichte angeboten.
Was mich angeht: Ich schreibe ohnehin hauptsächlich für mich selbst. Immer schon. Was außer Verarbeiten, Verstehen, Einordnen, Reflektieren auch noch den schönen Nebeneffekt hat, dass ich mich an jeden meiner über 290 Ultras und Marathons noch erinnern kann, an Teile der Strecke, Begebenheiten, Menschen und mehr. Ich krieg die natürlich nicht alle aufgezählt, geordnet, kann sie auch nicht mehr einem bestimmten Jahr zuordnen, von etlichen Ausnahmen abgesehen, aber wenn ich ein Stichwort kriege, dann kann ich von jedem Lauf noch immer eine Geschichte erzählen. Es ist richtig, dass die Resonanz gemessen an Klicks und mutmaßlichen Lesern gering ist, aber aus o.a. Gründen ist das für mich nicht so schlimm. Außerdem erlebe ich immer wieder bei Läufen - erst diese Woche wieder am Frauenkopf -, dass ich von Läufern auf meine Berichte angesprochen werde. In der Vergangenheit auch von mir völlig Unbekannten. Ich gehe deshalb davon aus, dass die "Dunkelziffer" an Lesern viel größer ist, als ich oft glaube.
Auf das Zitat deiner Antwort möchte ich auch eingehen: Ich war dieses Jahr bereits 11 mal zwischen Anfang März und jetzt zu Marathon/Ultra unterwegs. Mit einer Ausnahme habe ich dabei überall strenge Regeln zur Austragung der "Veranstaltung" vorgefunden, die auch eingehalten wurden. Du weißt es selbst, wir trafen uns mehrmals dabei, bzw. nahmen an denselben Events zu unterschiedlichen Zeiten teil. Sowohl die Veranstalter als auch die Teilnehmer achteten darauf nichts zu tun, was dazu führen könnte, dass Ordnungsbehörden etwas beanstanden könnten. Was soll auch daran zu beanstanden sein, wenn Leute dieselbe Runde zu völlig unterschiedlichen Zeiten laufen? Oder wenn vier, fünf Teilnehmer mit Lichtjahren Abstand zueinander zeitgleich aufbrechen und dann vereinzelt laufen. Diese Form der "Veranstaltung" war und ist konform zu bestehenden Verordnungen. Mithin muss ich nicht mal durch Weglassen, Beschönigen oder Verschleiern darauf achten jemand zu alarmieren. Ich kann schreiben wie es war. Zu dieser guten Tatsache erlebte ich nur eine Ausnahme. Da wurde in unverantwortlicher Weise alles missachtet. Sowohl vom Veranstalter als auch von vielen Teilnehmern. Ich war vor Ort höchst verwirrt, im Innersten erschüttert und später, als mir der Irrsinn zu Bewusstsein kam, auch noch entsetzt. Und - das ist meine Reaktion auf diese skandalösen Vorkommnisse - da fahre ich auch garantiert nicht wieder hin. In diesem einen Fall hielt ich meine schreiberische Zunge im Zaum. Damit ich das nie wieder tun muss: siehe Satz zuvor.
Im Übrigen freue ich mich darüber, dass es "Veranstalter" gibt, die genug Flexibilität und Initiative besitzen, neue, corona-regel-konforme Veranstaltungne zu kreieren oder ihre bestehenden entsprechend anzupassen.
Gruß Udo