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Powergel: Warum nicht _vor_ dem WK?

Powergel: Warum nicht _vor_ dem WK?

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Hallo zusammen!

Ich weiß, rein vom trend her frisst man inzwischen Gel-Chips, aber ich habe halt noch 3 Tüten "normales" Powergel im Kühlschrank liegen. Im Zusammenhang mit der Diskussion um die Wirkungsweise dieser Mittelchen kam mir dann folgender Gedanke: Wenn denn der Magen während des WK die KH nicht aufnehmen kann wie gewünscht, warum zieh ich mir die Sabberpampe nicht schon ne halbe Stunde oder ein paar Minuten vorher rein?

Effekt: Statt der "eigenen" werden die KH des Gels zunächst verbraten, dann kommen erst die eigenen Speicher dran.

So weit, so einfach, aber wo ist der Haken? Nein, nicht der in meiner Nase, sondern an dieser Theorie!
Wie viele Dinge gibt es doch, die ich nicht brauche!
Diogenes von Sinope
Dem Speed Badminton verfallen...da muss man auch viel laufen!

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Nu, meine unqualifizierte Denke dazu: vorher kannst du genausogut billigere Sachen essen! Vorher brauchst du die konzentrierten, schnell und trotzdem lange wirkenden und trotzdem auch beim Laufen verträglichen KH halt nhicht. Iß genug normale Dinge, und deine Speicher sind zum Bersten voll - mehr nützt nix mehr...

3
:gruebel: Was ich zu dem Problem mal verstanden gehabt zu haben glaube ist Folgendes:
Statt der "eigenen" die kurzfristig eingenommenen "fremden" Kohlehydrate zu verwerten klappt wohl - bei Einnahme direkt vorm Wettkampf - deshalb nicht, weil die KHs tatsächlich noch ein bisschen fremd sind. Nimmst Du direkt vor dem Wettkampf Sachen mit sehr hohem glykämischen Index zu Dir, dann bringt das zunächst mal den Zuckerhaushalt durcheinander. Die unerwünschte Folge: starker Ausstoß von Insulin aus der Bauchspeicheldrüse. Ist der Insulinpegel zu hoch, wird der Zuckerspiegel zu stark gesenkt. Es passiert im ungünstigsten Fall das Gegenteil der gewünschten Wirkung: Unterzuckerung. Während des Wettkampfs abeitest Du mit dem Powergel ja einem durch die Leistung sinkenden Zuckerspiegel entgegen. Dann funktionierts wieder.
Na ja :gruebel: so in etwa. Kann aber bestimmt noch jemand besser erklären als ich. :nick:

lg fff

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Ich persönlich habe CarboShotz als Lieblingsgel entedeckt. Nicht nur, weil es günstig ist (10 Stück für 15 Euro, die meisten aber für 5 Euro, da Kunde, blabla)...
Meistens nehme ich es mit etwas Traubensaft(-schorle) 10-15 Minuten vor Wettkämpfen.
Schaden tuts denke ich mal nicht, und die anderen machen das ja auch so...

5
einfach-Marcus hat geschrieben:
Effekt: Statt der "eigenen" werden die KH des Gels zunächst verbraten, dann kommen erst die eigenen Speicher dran.

So weit, so einfach, aber wo ist der Haken? Nein, nicht der in meiner Nase, sondern an dieser Theorie!

Hi,
klingt ja auch gut. Der Haken ist, daß Deine Energiegewinnung aus Fetten blockiert wird. Gerade bei längeren Strecken ist man aber auf diese Anteile angewiesen. Nur mit den gespeicherten KH kommt man nicht durch.
Die erste Stunde eines Wettkampfes sollten daher keine KH zugeführt werden.
Gels grundsätzlich erst, wenn man merkt, das man KH-Nachschub braucht. Du schonst sonst zwar Deine KH-Reserven, lässt aber den grössten Energiespeicher, das Fett, links liegen.
Gel-Chips kann man, wegen des geringen Glucose-Anteils auch mal früher nuckeln.
Abgesehen davon kann man immer die erste Stunde eines Marathons ohne KH-Zufuhr laufen. Wenn das nicht klappt, kommt man eh nicht an. Ich fange frühestens bei HM mit einem Gel an.

Gruß
IR

6
Hey Mann! ... wenn ich mal wieder mein Lieblinsschmeilie verwenden dürfte :tocktock: :hallo: :tocktock:

das ist doch nur ein HM! Den flitzt du in einem derartigen Affentempo durch, dass der Körper gar keine Zeit hat, überhaupt irgendwelche Speicher anzuknabbern - geschweige denn aufzubrauchen ... :wink:

HAU REIN!

(der Lauf hatte mich übrigens auch gereizt ... eigentlich ... hätte ich mir hinterher noch ein bisschen Archäopterixe angeguckt ... fehlt mir auch noch ... aber ich bin leider erst wieder bei 10 Min. problemfreien Laufens :confused: )

Auch noch Gel-Benutzer

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Hallo Simple!

Ich denk, die Theorie ist nicht so falsch. Nur für einen HM macht sie noch nicht soviel Sinn. Der Körper verbraucht erst das Glykogen in den Muskeln; der dort sinkende Spiegel holt sich was aus der Leber, und die fragt dann mal bei der Verdauung nach, ob sie vielleicht mal Nachschub haben kann.

Die ganze Kette dauert so etwa 2 Stunden. Bei einem Kenianer, der 2:0x im Marathon läuft, hat die Leber noch nicht mal nachgefragt, bevor er im Ziel ist. Er fühlt sich zwar auch nicht toll, braucht aber nichts nachzuwerfen ausser Wasser und vielleicht Mineralien. Du bei Deinem HM eigentlich auch nicht.

Wenn Du VORHER was isst, kommt vielleicht noch was an, und zwar ohne die Schwierigkeiten, während des Laufs irgendwas reinzuschieben. Allerdings zu dem Preis, dass Dir die Verdauung natürlich was von Deiner Leistungsfähigkeit abzieht, und daher macht es Sinn, irgendwas Leichtes oder eben Gel zu nehmen und kein Vollkornbrot :D .

Ich trink direkt vor dem Wettkampf immer noch Cola oder sonst irgendwas mit Zucker, und das hat sich ganz gut bewährt. Gel werde ich jetzt im Marathon das erste Mal im WK nutzen, im Training bei der 35ern hat es super geklappt (kurz vorm Loslaufen Cola, bei ca. 15 km Gel reingeschoben, das sind bei mir so 1:30 gewesen). Da klappt es sogar mit der Endbeschleunigung!

Viel Glück bei Deinem HM
RioLouco

8
RioLouco hat geschrieben: im Training bei der 35ern hat es super geklappt (kurz vorm Loslaufen Cola, bei ca. 15 km Gel reingeschoben, das sind bei mir so 1:30 gewesen). Da klappt es sogar mit der Endbeschleunigung!

Natürlich klappt das super, so wird ein 35er mit EB richtig erträglich. Leider hast Du damit den Haupttrainingszweck, den Fettstoffwechsel effektiv zu trainieren gründlich verdorben.
35er mit EB klingt nach Greif. Lies Dir mal seine Anmerkungen zu diesem Thema auf seiner HP durch.

Gruß
IR

PS
Gels im Training sind immer überdosiert. Ich verstehe ja noch, das man sich mit einem Chip die letzten KM eines Lsd etwas angenehmer gestalten möchte,
aber Gels sind einfach zu viel.

Gel zuviel???

9
Hallo Icerun!

Danke für den Hinweis... kam mir sowieso fast zu leicht vor :rolleyes: aber sorry, ich hab mir den Greif inzwischen 10 mal durchgelesen...

Greif trainiert Leute, die eher unter drei Stunden laufen. In meiner Zielgruppe ist sowohl im WK als auch (nach meiner Meinung) im Training eine Nährstoffzufuhr erforderlich. Selbst Greif empfiehlt leicht gesüsste Getränke für etwas schwächere Läufer und rückt von seiner streng asketischen Linie ab.

Der Fettstoffwechsel steigert sich während des Laufes kontinuierlich und übernimmt nach etwa einer Stunde vermehrt die Arbeit. Wenn ich nach 1:30 einen Gel einnehme (meins war wohl auch eher die brasilianische light-Version, deckt 7% des Tagesbedarfs eines Nicht-Läufers :P ), kommt das frühestens drei Stunden des Laufes in den Muskeln an, und zwar auch nur tröpfchenweise. Es ergänzt sicher den jetzt voll laufenden Fettstoffwechsel, aber verhindert ihn nicht mehr. :prof:

Greif schreibt auch was über den Kopf: wenn ich mich jedes Mal ab 30 km in eine Krise laufen würde, nimmt die Psyche das übel und es kann auch einfach zuviel Substanz kosten. Er schreibt auch was von Lauftechnikschulung im Mangelbereich... wenn ich mich am absoluten Limit bewege, eh schon nicht mehr beschleunigen kann, werde ich im Delirium auch meine Lauftechnik nicht mehr wesentlich verbessern. :gruebel:

Übrigens habe ich eben noch mal reingeschaut und nirgends bei den 35ern einen expliziten Hinweis gefunden, dass Ernährung zu unterbleiben hat... :gruebel:

Vielleicht schaffe ich das beim nächsten Mal, wenn ich besser trainiert bin. Dann werde ich auch schneller und mach die 35 vielleicht unter drei Stunden?

10
Hi Rio,

ohne die Diskussion jetzt ausufern lassen zu wollen, Du biegst es Dir schon etwas gefällig zurecht...

Greif schreibt, gesüsste Getränke sind ok, solange Du Probleme hast, 35KM zu laufen. Sobald das nicht mehr der Fall ist, gibt es nur Wasser unterwegs. Du kannst 35 KM im Stück laufen.

Was die Psyche angeht, schreibt der grosse Meister, daß, wenn Du eigentlich nicht mehr weiterlaufen willst, bei Deinem 35er, Du weitermachst, weil dies Dein Training von dem eines 10KM-Läufers oder eines HM-Läufers unterscheidet.

Deine Gels kommen schneller an, als Du meinst. Unter Wettkampfbedingungen hast Du sicher recht, läufst Du entspannter, ist genugt Blut da, um die KH dahin zu befördern, wo sie hinsollen. Damit ist der Effekt unterbrochen. Ist nunmal so.

Deine Lauftechnik schulst Du bestimmt nicht bei einem 30KM-Lauf. Das ist eine extra Einheit, bezw. wird in einen kürzeren Lauf eingebunden.

Aber mache vor allem das, was Du für Dich als richtig empfindest.

Gruß
IR

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RioLouco hat geschrieben: Der Fettstoffwechsel steigert sich während des Laufes kontinuierlich und übernimmt nach etwa einer Stunde vermehrt die Arbeit. Wenn ich nach 1:30 einen Gel einnehme (meins war wohl auch eher die brasilianische light-Version, deckt 7% des Tagesbedarfs eines Nicht-Läufers :P ), kommt das frühestens drei Stunden des Laufes in den Muskeln an, und zwar auch nur tröpfchenweise. Es ergänzt sicher den jetzt voll laufenden Fettstoffwechsel, aber verhindert ihn nicht mehr. :prof:
Wenn Du auf einen 6-Stunden-Marathon trainierst, und das liest sich so, denn wer braucht 4:30h für 35 Kilomter :confused: , brauchst Du auch keine 35er mit Endbeschleunigung machen.

Wenn ich auch jetzt vieles anders machen würde im Marathontraining, aber die 35er mit Endbeschleunigung und OHNE KH-Zufuhr würde ich in jedem Fall beibehalten. Ich denke es ist auch für die Psyche enorm hilfreich zu wissen, dass man auch ohne diese umstrittenen Zuckerkrücken auskommt.
Steif
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Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.
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