Bericht vom Halfironman in Graz (2,2 swim, 77 bike und 20 run)
Vorgeschichte: Freitag zu Mittag hatte ich einen kleinen Unfall mit meinem Lendenwirbel (bitte merken: NIEMALS am Tag vor dem Wettkampf Schuhe aus dem Regal nehmen *schmerzvollgrins*). Mir ist tatsächlich ein Wirbel rausgesprungen *aua*. Katrin, meine Ostheopatin hat sich meiner kurzfristigst angenommen, mich wieder eingerenkt und mir quasi auch die Erlaubnis gegeben doch noch zu starten. Der Pharmaindustrie sei Dank, mit Schmerzmittel vollgepumpt, war ich am Abend ziemlich schmerzfrei.
Samstag: Ich hab wunderbar geschlafen, der Rücken zipt zwar ein wenig, aber es geht. Nach dem Frühstück fahr ich mit einem Fraund, der ebenfalls startet, die Radrunde mit dem Auto ab. Als wir die Wechselzone passieren, regt sich mein Magen und ich werde ein bisserl nervös, aber die Vorfreude überwiegt. Wie treffen eine Freundin, der es leider nicht besonders gut geht und uns mitteilt, dass sie nicht starten wird. Echt blöd, aber so vor dem WK war ich zu sehr mit mir beschäftigt um das Ganze so richtig zu realisieren. Schnell noch zwei Runden um den See einradeln, schauen was der Rücken macht (er hält) und dann rein in den Neo und einschwimmen. Ich fühl mich gut.
11:05 Start der Damen (5 min nach den Männern). Entgegen meinen Vorsätzen schwimme ich zu schnell weg und bin prompt nach 20 Zügen in Atemnot. Sch***, warum tu ich mir so was an??? Jetzt nur nicht die Nerven verlieren und LANGSAM weiterschwimmen. Es klappt, auch wenn ich von der Ideallinie weit entfernt bin, das Mädel vor mir schwimmt einmal links und einmal rechts vor mir und ich im Zickzack hinterher. Egal, bereits in der ersten Runde überhole ich den ersten Mann und bin somit nicht mehr Letzte. Ich paddle gemütlich vor mich hin und rede mir immer ein, dass der Wettkampf NACH dem schwimmen beginnt. Schließlich steig ich nach 53.35 min zeitgleich mit dem Mädel vor mir aus dem Wasser und wir wandern plaudernd in die Wechselzone, während die Zuschauer versuchen uns zum laufen zu motivieren *gg*. Auch in der Wechselzone nehme ich mir bewußt Zeit, damit ich nichts vergesse und nach knapp 4 Minuten sitz im am Rad. Jetzt sollte ich essen und trinken, was ich auch gleich mache, schließlich ist die Strecke hier noch flach. Meine Vorschwimmerin radelt auch jetzt vor mir und wir wechseln uns in der ersten Runde schön ab (während die Männer vorne im Packel fahren, haben wir noch darauf geachtet, immer schön die 5 Meter einzuhalten *andenKopfgreif*). Der erste Berg geht super und beim zweiten "verliere" ich zum ersten Mal meine Kette (klassischer Schaltfehler), das dumme Ding geht nicht rauf und ich werde leicht panisch. Umdrehen und bergab anfahren, beim dritten Versuch ist die Kette endlich wieder drinnen und ich trete, was das Zeugs hält. Am Auflieger kann ich nicht wirklich liegen, das taugt meinem Rücken gar nicht und nach 20 km gesellen sich meine obligaten Magenschmerzen hinzu. Am letzten Anstieg der ersten Runde steht Georg (mein ansich liebster Ehemann) und meint, ich soll nicht so harte Gänge fahren, am liebsten hätte ich ihn erwürgt, mir tut alles weh und er redet von Fahrtechnik!!!! Am Ende der ersten Runde überleg ich kurz aufzugeben, aber dann siegt der Ehrgeiz und ich fahr weiter, weil ich mir denke, dass es auch beim IMA weh tun könnte. In der zweiten Runde werden die Magenschmerzen weniger, aber ich trau mich wegen des Rückens nicht voll reinzutreten. Am zweiten Anstieg springt mir die Kette zum zweiten Mal raus. Jetzt bekomme ich langsam die Krise und gegen Ende der Runde kann ich mit einer Vollbremsung gerade noch eine Kollission mit einem Traktor verhindern. In der Wechselzone sehe ich mit Entsetzen, wie langsam ich am Rad (meiner Paradedisziplin) war: 2:48 Std , das ist ja nicht einmal ein 30er Schnitt!!!!!
Aber egal, ich war am laufen und wußte, dass ich finishen werde, selbst wenn ich gehen müsste. Ich bin also sehr locker angetrabt und bei ersten Verpflegungsstation gleichmal zum trinken stehen geblieben. Beim Weiterlaufen hab ich zu meinem Erstaunen einige Leute überholt und es ging mir auch immer besser, mein Magen hatte sich beruhigt, der Rücken war auch ok und so bin ich von Runde zu Runde schneller gelaufen, hab mit den Leuten geplaudert und mich immer besser gefühlt. Die letzten zwei km bin ich einen 5er Schnitt gelaufen (Laufzeit ingesamt 1:44), hab sogar einen schönen Zielsprint hingelegt und bin nach 5.32 Stunden relativ relaxt eingelaufen.
Fazit: schwimmen ok (mehr konnte ich mir nicht erwarten)
radfahren: mittelprächtig (die Strecke war sicher nicht einfach mit 1200 Höhenmeter, ich konnte insgesamt 72 Leute überholen, trotzdem war ich sehr enttäuscht)
laufen: sensationell (ich war gleich schnell wie beim "Nur-HM" in Bratilava, aber nicht halb so angestrengt, dies war der mit Abstand schönste Teil des Bewerbes, hab nochmal 52 Leute überholt)
Die Generalprobe stimmt mich positiv für Klagenfurt, zumal mir die Radstrecke dort mehr liegt und ich hoffentlich keine Rückenbeschwerden haben werde. Mit meinem Magen muss ich mir noch was einfallen lassen bzw. zu Petrus beten, dass es schön warm und windstill wird.
Tria - meine erste Mitteldistanz
1Seit 14.5.2007 mit einer kleinen Prinzessin an meiner Seite:daumen:
Mein Verein: http://www.triteamchaos.at
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