heute war es soweit. In Würzburg trafen sich um 9 Uhr ca. 150 Läuferinnen und Läufer, um die original Marathonstrecke (2 Runden) eine Runde lang zu testen.
Es gab insgesamt 4 Gruppen (1:30, 1:45, 2:00, und der traurige Rest 2:15
). Selbstbewusst wie ich nun mal bin, schloss ich mich gleich der 2:00 Gruppe an. (Und das bei meinen 88 kg 
).Meine persönliche Bestzeit im Halbmarathon ist übrigens 1:59.
Das Wetter war wunderschön, leider etwas zu warm für mich.
Es ging gleich in einem flotten Tempo los. Die ersten paar Kilometer dachte ich mir, dass das keine 5:40 pro Kilometer sein können. Und in der Tat, hat dann irgendeiner mit einem GPS-Teil (leider viel zu spät) ein Tempo von 5:25 mitgeteilt. Erst nach einer halbenn Stunde wurde das Tempo gedrosselt.
Meine ersten Kraftreserven waren nun schon deutlich angegriffen. Dazu kam das ständige Laufen in der Sonne, das ich nun mal noch nicht gewohnt bin. Ich bin langsam aber sicher Meter für Meter zurückgefallen.
Hinter mir waren auch ein paar Läufer, die mich so allmählich einholten.
Einer war aber ganz nett und unterhielt sich mit mir eine Weile lang. Da ist die Zeit doch gleich wie im Flug vergangen.
Er erzählte mir zum Beispiel folgenden Witz:
"Treffen sich drei Männer und berichten von ihren Geburtstagsgeschenken für ihre Frauen.
Der erste kauft ihr etwas, das benötigt von 0 auf 100 7 Sekunden --> ein Porsche
Der zweite schenkt ihr ein Teil, das von 0 auf 100 5 Sekunden benötigt --> ein Ferrari
Der dritte schließlich kauft seiner Frau etwas, das von 0 auf 100 nur 2 Sekunden benötigt --> eine Waage"
Na ja, hab etwas geschmunzelt. Meine Frau würde mich bei diesem Geschenk wohl erschlagen. (Sie wiegt aber zum Glück nicht ganz so viel
)Der Abstand zu meiner Gruppe wurde aber immer größer. Nach 10 Kilometer gabs dann endlich was zum Trinken.
Leider bin ich es gewohnt, beim Trinken zu gehen. Dadurch wurde der Abstand noch viel größer.
Und mein Witzeerzähler hatte auch keinen Bock mehr. Auf jeden Fall ist er bei der Getränkestation stehengeblieben und hat sich mit den Helfern unterhalten. Vielleicht kannten sie den Witz ja noch nicht.
Von meiner Gruppe vor mir habe ich inzwischen kaum noch etwas gesehen. Und so hab ich mich umgeschaut und gewartet bis mich einer überholt.
Dem Typen bin ich dann hinterhergelaufen. Und irgendwie kam mir die Strecke nicht ganz so bekannt vor. Ja wir entfernten uns immer weiter vom Ziel und liefen in die falsche Richtung. Ich habe mich umgedreht, und da waren ja doch noch zwei Läufer zu sehen. Na, die werden den Weg schon kennen. Vielleicht haben sie dieses Jahr ja die Strecke etwas verändert.
Also bin ich brav weitergelaufen.
Auf einmal bleibt der Typ vor mir stehen und schaut mich fragend an. "Weißt Du, wo es langgeht?????"
Ich wusste es aber auch nur so ungefähr. Von Originalstrecke konnte keine Rede mehr sein. Auch die drei Läufer hinter uns, haben sich wahnsinnig gefreut.
Natürlich hatten sie keine Ahnung, wie die Originalstrecke verläuft.
Also sind wir halt wieder zurückgelaufen. Mit dem großen Vorteil, dass wir nochmal an der Getränkestation haltmachen können.
Dann aber der Schreck. Die Station war leider schon abgebaut.
Der traurige Rest der 2:15er Gruppe war also schon durch. Das bedeutete, dass wir die allerletzten Trottel dieses Laufes waren.
Wir bildeten dann eine nette homogene Vierergruppe. (Einer konnte nicht mithalten und sucht wahrscheinlich immer noch den richtigen Weg.)
Das Tempo war nun so um die 6:20. Das war doch gleich viel angenehmer.
Einer aus der Gruppe hatte immer noch keine Ahnung und fragte, ob wir denn jetzt richtig wären. Ich beruhigte ihn und sagte, dass wir in gut 30 km am Ziel wären
. Na ja, ich klärte ihn dann auf und sagte dass wir wieder auf der Originalstrecke sind. (Bin sie ja auch schon viermal gelaufen und sollte mich eigentlich besser auskennen. 
) Und dann hatten wir noch eine gute Idee. Den Megaumweg kann man ja durch eine kleine Abkürzung wieder egalisieren.
Und plötzlich - nach der Abkürzung sind wir direkt auf die 2:15er Gruppe gestoßen, die nun genau in unserem Tempo gelaufen sind.
Das war eigentlich total schön. (Wenn ich nicht so doof gewesen wäre, hätte ich gleich diese phantastische Gruppe auswählen sollen.
)Gemeinsam haben wir dann das Ziel in genau 2:15 erreicht. Und insgesamt war es ein wunderschöner und abenteuerlicher Lauf.
Nur: Wie soll ich in 4 Wochen in Würzburg den Marathon überleben? Jetzt noch ein paar Kilo abnehmen ist auch nicht das Wahre. Aber 4:30 sind trotzdem drin. Diesmal mit einem gleichmäßigen Tempo und ohne Umwege. (Nur mit Abkürzungen
)Viele Grüße
Bruno
mit HM vorher in 2:06.... Beim M waren es dann 4:36 und überlebt...
