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geeigneter Schuh für Vor-/Mittelfußlauf

geeigneter Schuh für Vor-/Mittelfußlauf

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Hallo!

Wegen Knieproblemen habe ich mal versucht, von Fersenlauf (bisher unbewusst einfach so gemacht - ich laufe auch erst seit Anfang des Jahres) auf Vor-/Mittelfußlauf umzustellen. Das geht zwar ordentlich in die Waden, aber meinem Knie geht's super. Deshalb will ich mir prinzipiell den Vor- und auch den Mittelfußlaufstil aneignen und ggf. auch mal abwechseln.
Zur Zeit habe ich überwiegend die Nike Air Zoom Vomero 2+ in Gebrauch, die wurden mir damals wegen der Knieprobleme empfohlen. Nur: das Problem war nie die Stoßbelastung oder irgendeine Stabilitätsfrage sondern die Kniescheibenbeanspruchung beim Beugen den Knies. Deshalb hilft jetzt auch der Vorfußlauf und kein noch so toll gedämpfer Schuh. Jedenfalls habe ich das Gefühl, dass mein jetziger Schuh nicht wirklich für den Vorfußlauf geeignet ist und ich überlege mir, ev mal was in Richtung Nike Free o.ä. zu probieren. Könnt Ihr mir ein paar Anregungen geben? Ich bin überwiegend auf Asphaltwegen unterwegs, 1,93 m groß und 88 kg schwer. Eigentlich möchte ich prinzipiell irgendwann einen Marathon laufen (HM's habe ich schon zwei gemacht), d.h. sobald es meinem Knie wieder richtig gut geht, werde ich auch wieder lange Strecken laufen.

Danke schon mal, Matthias

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Hallo Matthias!

Auch ich bin vor einigen Jahren vom Rückfuß- zum Mittel-/Vorfußläufer mutiert. Anfangs bin ich vergleichbar mit einem Strunz'schen Rehlein durch die Gegend "gehoppelt", was sicher nicht besonders toll ausgesehen hat. Mit steigendem Trainingszustand und damit auch immer höherer Trainingsgeschwindigkeit ist der Mittelfußlauf für mich heute auch bei regenerativen Läufen ganz normal.

Ich kann gut nachvollziehen, dass der Vorfußlauf deinem Kniegelenk weniger anhaben kann. Dass soll dich aber nicht dazu verleiten, den Vorfußlauf "übers Knie zu brechen" :zwinker5: . Bitte entschuldige mein kleines Wortspiel. :peinlich: Wie bei den meisten anderen Dingen im Leben auch gilt es, den Körper langsam auf die geänderte Belastung des Vorfußlaufes einzustimmen. Vor allem deine Unterschenkel und Fußmuskulatur müssen langsam an die neuen Aufgaben herangeführt werden, zumal du ja auch kein "Lauffloh" bist.

Daher würde ich in der Anfangsphase auch die Finger von Trainingsgeräten (ich habe bewusst NICHT Laufschuh geschrieben!) wie den Nike Free lassen, das ist zu viel des Guten.

Probiers mal mit einem ganz "normalen" Laufschuh, wobei du meiner Meinung nach vor allem auf drei Dinge achten solltest (Liste ist sicher nicht erschöpfend):

I) Keine (starke) Vorfußdämpfung, um den sog. Hängematten-Effekt zu vermeiden. Darunter versteht man ein mittiges "Durchsacken" der Mittelfußknochen im Laufschuh wegen der "weichen" Unterlage. Die Mittelfußknochen können dadurch stark gereizt werden, auch Ermüdungsfrakturen können dadurch gefördert werden.

II) Der Laufschuh sollte gerade im Vorfuß nicht zu weit sein, um den Fuß gut zu stabilisieren und guten Halt beim Abdruck zu gewährleisten.

III) Auf einen niedrigen Rückfuß-Absatz achten, das macht den Mittel-/Vorfußlauf angenehmer.

Die meisten sog. Lighweight-Trainer weisen die drei oben angeführten Eigenschaften auf, vielleicht versuchst Du es mal mit dieser Laufschuh-Kategorie. Aber Achtung! Nicht immer damit laufen und auch nicht bei jedem Training auf dem Vorfuß trippeln. Geh es langsam an und bring Abwechslung in die Lauftechnik. Bei einem Marathon > 2:30 Stunden brauchst Du sicher auch irgendwann mal deinen Rückfuß :zwinker5:

lg,
Christian

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Hallo Christian!
Cyberbob13 hat geschrieben:Auch ich bin vor einigen Jahren vom Rückfuß- zum Mittel-/Vorfußläufer mutiert. Anfangs bin ich vergleichbar mit einem Strunz'schen Rehlein durch die Gegend "gehoppelt", was sicher nicht besonders toll ausgesehen hat.
So ähnlich muss es bei gestern auch ausgesehen haben :peinlich:
Cyberbob13 hat geschrieben:Das soll dich aber nicht dazu verleiten, den Vorfußlauf "übers Knie zu brechen". Wie bei den meisten anderen Dingen im Leben auch gilt es, den Körper langsam auf die geänderte Belastung des Vorfußlaufes einzustimmen. Vor allem deine Unterschenkel und Fußmuskulatur müssen langsam an die neuen Aufgaben herangeführt werden, zumal du ja auch kein "Lauffloh" bist.
Sehe ich auch so. Gestern wollte ich mal den Einfluss auf mein Knie testen, da habe ich die (einmalige) übermäßige Beanspruchung der Waden halt in Kauf genommen. Ich habe vor, ab jetzt immer mal für 5 - 10 Minuten (und dann Stück für Stück immer länger) auf dem Vor-/Mittelfuß zu laufen. Was den "Floh" betrifft: Immerhin habe ich mich schon vom "Nilpferd" (104 kg und enstprechendes Tempo) zum "Arbeitspferd" entwickelt. Aber zur "Gazelle" werde ich es wohl nie bringen, dazu habe ich nicht die richtige Statur....
Cyberbob13 hat geschrieben: Daher würde ich in der Anfangsphase auch die Finger von Trainingsgeräten (ich habe bewusst NICHT Laufschuh geschrieben!) wie den Nike Free lassen, das ist zu viel des Guten.
Danke für den Hinweis. Egentlich hatte ich vor, im Urlaub (noch vier Wochen Vorfuß-Trainingszeit bis dahin) des öfteren Barfuß am Strand zu laufen. Ist das dann auch auch zuviel des Guten?

Deine Punkte I bis III treffen ziemlich genau die Dinge, die ich bei meinen derzeiten Schuhen als negativ empfunden habe. Ich habe noch den Ascics GT2110 - ich werde den mal probieren, bis ich mir neue Schuhe gekauft habe.
Cyberbob13 hat geschrieben:Bei einem Marathon > 2:30 Stunden
Naja - eher > 3:30 Stunden..... :zwinker5:

Danke und Gruß
Matthias

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mm2812 hat geschrieben:Immerhin habe ich mich schon vom "Nilpferd" (104 kg und enstprechendes Tempo) zum "Arbeitspferd" entwickelt.

:hihi: :hihi: :hihi:

mm2812 hat geschrieben:Egentlich hatte ich vor, im Urlaub (noch vier Wochen Vorfuß-Trainingszeit bis dahin) des öfteren Barfuß am Strand zu laufen. Ist das dann auch auch zuviel des Guten?

"Des öfteren" ist wohl nicht zu viel des Guten. Aber Achtung wegen ein paar Dingen, die nichts unbedingt etwas mit deinen Knien zu tun haben:

1. Achte auf die Neigung des Strandes zum Meer hin. Strände neigen dazu, zum Meer hin (deutlich) abzufallen :zwinker5: . Daher kann es zu unterschiedlichen / asymmetrischen Belastungen des Bewegungsapparates kommen. Daher entweder einen flachen Strandbereich aufsuchen oder ganz abseits des Strandes laufen. Ist dies nicht möglich, dann laufe nicht zu lange in eine Richtung. Besser ist es, des öfteren die Richtung zu wechseln, um die assymmetrische Dauerbelastung in Grenzen zu halten.

2. Beachte, dass das Laufen in (tiefem) Sand nicht nur sehr anstrengend ist, sondern leicht zu einer Überforderung der Wadenmuskulatur bzw. Archillessehne führen kann. Daher auf den Körper hören und nicht übertreiben.

3. Laufe dort, wo es viele hübsche Bikini-Mädels gibt. Auch ein Long Jog geht da rasch vorbei :nick: .

4. Sonnencreme und Cap nicht vergessen! Und hinterher unbedingt ein Eis essen, das haste dir dann verdient und es schmeckt auch dreimal so gut wie sonst!

Cherio,
Christian

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mm2812 hat geschrieben: Sehe ich auch so. Gestern wollte ich mal den Einfluss auf mein Knie testen, da habe ich die (einmalige) übermäßige Beanspruchung der Waden halt in Kauf genommen. Ich habe vor, ab jetzt immer mal für 5 - 10 Minuten (und dann Stück für Stück immer länger) auf dem Vor-/Mittelfuß zu laufen. Was den "Floh" betrifft: Immerhin habe ich mich schon vom "Nilpferd" (104 kg und enstprechendes Tempo) zum "Arbeitspferd" entwickelt. Aber zur "Gazelle" werde ich es wohl nie bringen, dazu habe ich nicht die richtige Statur....
Das hört sich ganz vernünftig an. Mit einer derart moderaten Umstellung dürften sich normalerweise keine Überlastungsprobleme einstellen.
mm2812 hat geschrieben: Danke für den Hinweis. Egentlich hatte ich vor, im Urlaub (noch vier Wochen Vorfuß-Trainingszeit bis dahin) des öfteren Barfuß am Strand zu laufen. Ist das dann auch auch zuviel des Guten?
Für das Barfußlaufen oder der Nutzung des Nike Free gilt m.E. dasselbe wie für das Vor-/Mittelfußlaufen: langsam steigern. Wenn Du einen gepflegten Rasen in der Nähe hast, würde ich auf alle Fälle barfuß darauf herumlaufen. Strand soll auch gut geeignet sein, jedoch liest man hier nicht selten von Problemen, weil der Strand zur Wasserseite hin abfällt oder "Muschelscherben" herumliegen. Auch zu Blasen und Überlastungserscheinungen kommt es am Sandstrand recht schnell. Sei also vorsichtig, dass nicht gleich der erste locker-flockige Urlaubs-Lauf mit Schmerzen endet. Grundsätzlich bin ich aber der Meinung, dass Barfußlaufen eine sehr sinnvolle Sache ist.
mm2812 hat geschrieben: Deine Punkte I bis III treffen ziemlich genau die Dinge, die ich bei meinen derzeiten Schuhen als negativ empfunden habe. Ich habe noch den Ascics GT2110 - ich werde den mal probieren, bis ich mir neue Schuhe gekauft habe.
Zu Schuhen habe ich in Deinem Chondropathie-Thread noch was geschrieben.

Kathy

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Cyberbob13 hat geschrieben: 3. Laufe dort, wo es viele hübsche Bikini-Mädels gibt. Auch ein Long Jog geht da rasch vorbei :nick: .

4. Sonnencreme und Cap nicht vergessen! Und hinterher unbedingt ein Eis essen, das haste dir dann verdient und es schmeckt auch dreimal so gut wie sonst!
:daumen: Mach ich! Insbesondere wegen des zusätzlichen Motivationsschubs, bis dahin noch 1-2 kg abzunehmen und den "gazellengleichen" Vorfußlauf zu perfektionieren :wink:

Kathy hat geschrieben: Zu Schuhen habe ich in Deinem Chondropathie-Thread noch was geschrieben.
Hab's gelesen, danke. Wenn ich Zeit habe, werde ich entspr. Modelle mal ausprobieren und mir sicher was Neues in dieser Richtung zulegen.

Mein Fazit: Ich war in zwei Sportgeschäften (Videoanalyse usw....), bei zwei Orthopäden, bei der Physiotherapie...es wurde zwar mein Problem (Chondropathia Patella) diagnostiziert, aber was sich hinsichtlich des Laufsports daraus ergibt, habe ich erst hier in diesem Forum erfahren, und zwar innerhalb weniger Stunden.
Es lebe das Internet (das ich mal so was schreibe... :confused: )

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Hallo Matthias,
aus genau Deinen Überlegungen habe ich vor ca. sechs Wochen genau die gleichen Schlüsse gezogen. Die köperlichen Voraussetzungen bei mir sind auch ähnlich. 1,98 m 95kg derzeit, von 115 kg vor zwei Jahren.
Angeregt duch Beiträge hier im Forum dachte ich mir: Laufen über den Hacken- Schmerzen im Knie! Umstellung auf Vorfußlauf- Problem gelöst! Das stimmt auch, zumindest was das Knie anbelangt. Auch habe ich mir gedacht, langsm anzufangen. Das bedeutete dann eben anstatt der üblichen acht Kilometer nur drei. Nach dem ersten Lauf auf diese Weise habe ich dann einen tierischen Muskelkater in den Waden bekommen, der jedoch nach drei bis vier Tagen wieder verschwand. Also gleich noch einmal probiert, diesmal aber nur knapp zwei Kilometer. Die habe ich dann einigermaßen vertragen, jedenfalls scheinbar. Beim dritten Versuch stellten sich dann schon nach knapp einem Kilometer Schmerzen im unteren Bereich der rechten Wade ein (ca. 15 cm Von der Fußsohle entfernt). Der Lauf wurde abgebrochen. Jetzt nach ca. fünf Wochen scheint es wieder einigermaßen zu gehen. Für einen Schaden an der Achillissehne waren die Schmerzen wohl zu hoch, vermute ich, also wird es eine ausgeprägte Zerrung oder ein Faserriß am Schollenmuskel (heißt der so?) gewesen sein. Such im Forum mal nach -Achillissehne-, da wird Dir schlecht!

Ich habe mir in der Zwischenzeit die "Laufbibel" zugelegt, und werde jetzt verstärkt Lauf-ABC-Übungen machen sowie die Muskulatur allgemein stärken und dehnen, Insbesondere den vorderen Oberschenkelmuskel.
Auf eine aktive Lauftechnik werde ich mich hoffentlich mithilfe des im Buch abgedruckten Trainigsplanes innerhalb der nächsten fünf Monate umstellen können.
Mittlerweile bin ich wieder optimistisch, in Zukunft auch längere Strecken laufen zu können.

Als Laufschuhe habe ich den New Balance 767 und den Asics Gel Fortitude2.
Der eine ist für leichte bis mittlere Überpronation und der andere ist neutral. Beide Paare haben eine ausgeprägte Dämpfung. Beide Schuhe sind relativ neu, ich habe sie jedoch vor meiner Überlegung, auf einen aktiveren Stil umzustellen, gekauft.

Dazu eine Frage an das Forum:
Kann eine Umstellung mit diesen Schuhen gelingen??

Matthias, damit Du nicht den gleichen Fehler machst wie ich, habe ich das alles hier geschrieben. Die Dimension der Belastung habe ich erst festgestellt, als es zu spät war.

Viel Erfolg
Bernhard

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blau hat geschrieben:Matthias, damit Du nicht den gleichen Fehler machst wie ich, habe ich das alles hier geschrieben. Die Dimension der Belastung habe ich erst festgestellt, als es zu spät war.

Hallo Bernhard, vielen Dank für Deinen Beitrag. Meine Erfahrung geht auch in die Richtung, dass, wenn die Schmerzen stark werden, es eigentlich schon fast zu spät ist und dann gleich einige Wochen Pause angesagt sind. Mein Muskelkater vom letzten Mal (Donnerstag Abend) ist heute (Sonntag) vollständig weg und ich werde es mal wieder probieren....
Gesperrt

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