@fettiz:
Schöner Bericht, deine Eindrücke und dein Fazit kann ich nur bestätigen.
Ich bin dieses Jahr das zweitemal in Karlsfeld mitgelaufen und es hat mir wieder sehr gut gefallen dort. Nachdem ich ja das erste Halbjahr heuer fast komplett ausgefallen bin und erst am 12.7. wieder richtig mit dem Training angefangen habe, bin ich mit dem Erreichten mehr als zufrieden! Noch vor 4 Wochen hätte ich das nicht geglaubt, ganz ehrlich.
Klar, mit den wirklich Guten unter uns kann ich nicht mithalten, aber was für andere sub 1:30, ist für mich halt sub 2...
Hier noch mein Laufbericht:
Ich hatte mir vorgenommen, den Lauf ganz locker und ruhig anzugehen, wobei ich, wenn möglich, unter 2 Stunden bleiben wollte. Ich war echt gespannt, wie ich drauf sein würde.
Die erste Zwischenzeit bei km 1 war schon mal ganz ok mit 5:27 min. Allerdings war das fast ein etwas zu schneller Beginn für mich (als Langschläfer
), es war ja auch erst 9 Uhr und mein ganzer Körper musste erst noch richtig warmlaufen. Trotzdem ging es mir auf den ersten 2-3 km wesentlich besser als voriges Jahr am gleichen Ort auf den ersten 3-4 km. Und es ging dann auch recht gut und gleichmäßig weiter und meine jeweiligen Zwischenzeiten beruhigten mich sehr. Ca. 5:30 min/km war völlig in Ordnung.
Von km 4 bis km 9 ging es dann fast schon idyllisch um den See herum, dann rüber in die Wohnsiedlung, immer weiter schön voran, und ich hatte vom Gefühl her noch keinerlei Verschleißerscheinungen, sehr beruhigend.
Und siehe da, schneller als erwartet kam schon die 10-km-Marke in Sichtweite, die Zwischenzeit bei 10 km war 55:35 Min, das war völlig ok. Kurz danach ist ja dann bereits die halbe Strecke zurückgelegt und da konnte ich mir weiter ausrechnen, dass es klappen könnte mit sub 2, wenn die Kraft reichen würde. Ja, meine Gedanken drehten sich ständig darum, ob die Kräfte reichen würden, denn nichts ist nerviger als ein Einbrechen bei etwa km 18.
Dann kam ab km 13 bis 15 aber doch noch eine gewisse Krise. Irgendwie bin ich nämlich aus dem Rhythmus gekommen, und ich glaube, das war durch eine kurze Trinkpause. So wichtig das ist und auch heute wieder war, zwischendrin auch mal was zu trinken, so nachteilig war diese kurze Pause irgendwie für meinen Laufrhythmus. Aber als ich die 15-km-Marke erreichte, hatte ich meinen Rhythmus wiedergefunden, und ich spürte weiterhin, dass ich immer noch genug Reserven haben müßte.
Bei Km 16 sagte ich mir, „nur noch 5 km, das ist ja jetzt ein Klacks!“ Schön wär´s ja, wenn es wirklich nur ein „Klacks“ wäre.
Aber weiter ging es, ein drittes mal nun um den See herum. Eigentlich erwartete ich eine ähnlich zähe Schlussphase für mich wie voriges Jahr, aber zu meiner eigenen Überraschung konnte ich noch einen halben Gang zulegen, jedoch nur für ein paar hundert Meter, dann schaltete ich sicherheitshalber wieder etwas zurück, denn meine Uhr sagte mir jetzt bereits, dass ich auf jeden Fall unter 2 Stunden bleiben würde, da lacht das Läuferherz, auch schon 3-4 km vorm Ziel..
Die letzten 2-3 Km waren dann fast nur noch Formsache, obwohl ich jetzt deutlich die schwer werdenden Beine merkte. Aber an der 20-km-Marke bekam ich dann ein paar Sekunden ein "Gänsehautgefühl" (kennt ihr doch sicher auch?!) vor lauter Euphorie, dass ich bald im Ziel sein würde und tatsächlich alles gutgegangen war. Ich war dann echt glücklich, als ich meine Zeit sah: 1:56:45! Sogar deutlich unter 2 Stunden, na also! Und dass ich mich innerhalb von 10 Wochen von einer ziemlich mäßigen Grundform wieder auf eine für mich normale HM-Form gebracht habe, machte mich umso fröhlicher!
Jetzt noch ein bißchen Feilen und in München dann vielleicht eine neue HM-PB angehen, das wär´s!