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Stimmung beim Marathon / Münster Marathon im Speziellen

Stimmung beim Marathon / Münster Marathon im Speziellen

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Liebe LauffreundeInnen !

Der Kommentar von Volker über den Hamburg Marathon klang ja so, als wäre die Stimmung in Hamburg bei Sonne schlechter gewesen als in Köln bei Regen.... (siehe 2008 in Köln) .

Vielleicht machen wir uns noch mal klar, dass an einer Marathon-Veranstaltung mehrere "Fraktionen" beteiligt sind:

- die aktiven Läufer:
Die haben sich monatelang auf den Wettkampf vorbereitet und fiebern auf den Termin zu. Für Läufer ist so ein Marathon ein Feiertag wie Ostern und Weihnachten zusammen. Was für eine Zeit geht?? Klappt der erste Marathon überhaupt ?? Jeder Marathon ist eine Premiere.
Als Läufer möchte man, dass alle Zuschauer, Freunde und Verwandte mitfiebern, und kann manchmal nicht verstehen, wenn die das viel unaufgeregter sehen. Ja, es gibt Leute, denen man geradezu unheimlich ist, wenn man aktiv etwas für seine Gesundheit tut.

Man fällt u.U. unangenehm auf, wenn man nicht in der Aufopferung in Krankheiten, Leiden und Behandlungen aufgeht, sondern in mutwillg aktiver Teilnahme an körperlichen Sport.
Man bleibt banalerweise einfach gesund und gehört nicht mehr dazu (wozu eigentlich?).
Manchmal mache ich diese Erfahrung, gerade da ich als Läufer etwas älter bin.
Wer noch dabei ist, älter zu werden, muss damit rechnen. Wenn man seinem Leben wesentliche Fähigkeiten hinzufügt, ändern sich auch Beziehungen.

- die Veranstalter
Möchten, dass die geplante Teilnehmerzahl erreicht wird, damit die Veranstaltung auch finanziell funktioniert. Sehr wichtig und garnicht selbstverständlich in heutigen Zeiten.
Veranstalter müssen die Verpflegung der Läufer, die Start- und Zielbereiche bereitstellen und die medizinische Betreuung, dazu noch die Streckenabsperrung. Wenn alle diese wesentlichen Infrastrukturen funktionieren, können alle Teilnehmer auch ihren Spass haben.
Veranstalter wissen, dass sich Teilnehmer auch Zuschauer wünschen. Und dass Zuschauer nur kommen, wenn "etwas los !?" ist.

- Zuschauer
Sind nur zum Teil die Freunde/Familienangehörigen der Läufer. Die sehen "ihre" Läufer aber immer nur ganz kurz zwischendurch. Das ist aber die Minderzahl.
Die meisten Zuschauer kommen wegen des Unterhaltungs-, Show- und Fetenwerts.
Den meisten Zuschauern sind Marathon-Läufer eher unheimlich (Für 42km fahr ich doch mit dem Auto !!) . Daher sind Show und Bier am Wegesrand unentbehrlich.
Nicht zufällig ist die Hauptzutat für die Fussball-WM das offizielle WM-Bier !

Showelemente am Wegesrand werden von den Läufern immer nur kurz wahrgenommen. Innerhalb einer halben Minute ist man daran vorbei. Show kostet Geld und ist hauptsächlich für die Zuschauer, damit die sich über ein paar Stunden nicht langweilen.
Oft werben Veranstalter bei Sportvereinen oder Firmen, einen Zuschauer-Schwerpunkt einzurichten. Die sind auch für Läufer auffällig.

- Die öffentliche Wahrnehmung
Veranstalter, Sportverbände, Medien machen Werbung, Publicity. Ein hoher Aufmerksamkeitswert verlockt Leute dazu , mal zu schauen, was denn da so toll sein soll.
Wenn mans denn einmal gesehen hat, ist Zuschauer beim nächsten mal nicht mehr so scharf darauf. Die Neugierde ist befriedigt,... aber unheimlich sind diese Läufer irgendwie schon. Soll ja auch gesund sein, aber gleich soo anstrengend ?
Fan-Vereine lassen sich beim Fussball in Stadien leichter organisieren. Fan braucht ja nicht selber zu spielen und es gibt immer ein Bier dazu.
Die Städte hoffen auf Umsätze im Bereich Bewirtung/Übernachtungen.
Bringt die Veranstaltung was ?


Wenn ich all die verschiedenen Interessen, die z.T. widersprüchlich sind, bedenke, finde ich die ersten Ruhrmarathon/Karstadtmarathon Veranstaltungen im Nachhinein garnicht so schlecht. Auch die Veranstaltungen in Münster und Köln waren gut organisiert und haben Freude gemacht. Medoc als Urlaubsmarathon ist praktisch nur für die Läufer ausgelegt, ohne große Zuschauerbeteiligung, aber auf seine Art ganz toll.

Vielleicht müssen wir die Erwartung an den großen Gefühlsüberschwang mit den "Massen an Zuschauern" etwas zurückschrauben. Die wird es in Perfektion nur selten geben. Und Massenveranstaltungen haben auch ihre Nachteile. Haben allerdings den Vorteil, dass die nicht ganz so schnellen sich noch im Pulk wiederfinden und nicht auf den letzten Plätzen.
Das sollten die "schnelleren" bedenken.
Oft sind die Veranstaltungen mit "mittleren" Teilnehmerzahlen die sportlich interessantesten. Und "Nachfühlen und sich Aussprechen" über die Erlebnisse kann man vielleicht am besten mit den LauffreundenInnen ...
Irgendwann legt sich auch (zwangsläufig) das Bestzeitfieber und man läuft bewusster für die Gesundheit und die Freude am Leben.

In dem Sinne möchte ich nochmal Werbung machen für den Münster-Marathon 12.9.10 .
Hier stellt der Veranstalter eine erprobt gut organisierte Veranstaltung für Marathonläufer auf die Beine. Vom Startbereich, über die gut sortierte Streckenverpflegung, die excellente medizinische Betreuung bis in den Zielbereich hinein. Bis 8000 Marathon-Teilnehmer werden angenommen. Die Staffeln sind schon voll. Die Sollzeit wurde von 5h auf 5h30' erweitert. Das heißt, bis faktisch 6h werden die Teilnehmer hereinkommen.
Also eine mittelgroße Veranstaltung mit einem trotzdem für viele machbaren Zeitrahmen.

Das Showelement ist in diesem Jahr auch gut addressiert.
Der 2500.te Jahrestag des historischen Marathonlaufs im antiken Griechenland ist diesmal der einmalige Aufhänger.
Hier der Link zum reichhaltigen Rahmenprogramm in Münster. Das wird auch für viel Zuschauerinteresse sorgen.
https://www.volksbank-muenster-marathon.de/marathon/index.php?rubric=programm

Die Teilnehmer am Mentoren-Programm können sich noch bis zum 1.8. zum Preis von 40€ anmelden. Dazu bitte die ausgefüllte Anmeldung mit dem Vermerk Mentorenprogramm an uns MüMa-Mentoren geben. Wir sollen die Anmeldungen möglichst gesammelt abgeben.
MüMa-Mentoren sind Michael Gunia, Doro Appelhoff, Beate Hanna und Franz Kores.
Ich werde den MüMa auch selber mitlaufen.

Also freut euch auf das schöne Herbst-Event !!
Der 12- Wochen-Plan beginnt ab 21. Juni !!
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