Ich laufe seit Januar mit meinem neuen Spielzeug, einem Garmin 920XT und einem Brustgurt der aktuellen Serie, der die Sensorik für die ‚erweiterten’ Laufanalysen mitbringt (Schrittfrequenz+Länge+Vertikalbewegung usw.). Außerdem gibt es eine Abschätzung für die VO2Max und daraus resultierend Zeitenprognosen von 5km bis Marathon.
Ich habe jetzt 60 Läufe mit dem Garmin absolviert und bin auf zwei Dinge gestossen, die mich irritieren. Ev. mögt Ihr Eure Erfahrung mit dem Garmin hier einbringen, was mir bei der Anpassung des Training ggf. helfen könnte, aktuelles Ziel der Hamburg-Marathon am 23.4 in Sub 3
Was ist mir aufgefallen ?
1. Mein Puls schnellt in der Endphase von jetzt drei Einheiten in den letzten zwei Wochen auf Werte hoch, die über meinem ermittelten Maximalpuls liegen, Messfehler oder falsch ermittelter Maximalpuls ?
2. Die VO2Max ist gemessen an meinem Laufvermögen unrealistisch hoch, selbst wenn man den Maximalpuls konservativ mit 177 ansetzt
Zu 1.
Meinen Maximalpuls habe ich aus einer Phase mit vier Tagen ohne Sport in einem voll gelaufenen 400m-Rennen im Herbst 2016 ermittelt, der Puls lag bei 177, gemessen mit einem Garmin 310XT. Vor 20 Jahren habe ich eine ähnliche Übung auch aus einer Ruhephase heraus ermittelt, da lag er bei 188, gemessen von einem Betreuer mit medizinischen Messequipment. Die damals vom 310XT (jetzt ersetzt durch den 920er) angezeigten 177 Schläge erschienen mir bis vor zwei Wochen absolut plausibel, in harten Trainingseinheiten bin ich bis vor zwei Wochen mit max 172 gelaufen, soweit so gut.
Bei einem HM-Wettkampf vor 9 Tagen sah ich erstmalig Zackenausschläge bis 188 in den letzten zwei Minuten des Rennens, nur der zweite korreliert mit einer Tempoverschärfung. Das wären also 11 Schläge mehr als mein angenommener Maximalpuls. Ich habe es für Messfehler gehalten, zumal das Niveau nach dem Zacken in einem 15sec Zeitfenster dann wieder auf 164 zurückgeht, was mit der gefühlten Anstrengung sehr gut einherging, es war nicht ein Gefühl von ‚an absoluten Anschlag’ laufen (auch wenn es die WK-Endphase war). Beim 35er Lala dann bis km 34 ein Maximum von 161, in den letzten 20sec dann ein plötzlicher Anstieg um 20 Schläge auf 180, ohne Endpurt o.ä., der das erklären könnte.
Gestern bei einem 18er TDL dann wieder ein anderes Bild, sechs Ausschläge in den letzten drei Minuten der Einheit über 170 bis zu 180 max, immer wieder zurückgehend auf 157 bis 162, gefühlte anstrengung war keineswegs Anschlag, konstant gelaufen. Ich habe die drei Charts mal beigelegt, falls es interessiert.
Die anderen 57 Läufe sind völlig unauffällig, was unerwartete HF-Zacken angeht, d.h. das Belastungsmuster passte zum Puls, keine plötzlichen Ausschläge Sind das aus Eurer Sicht jetzt eher Messfehler der Garmin-Apparatur oder verhält sich das Herz im Grenzbereich tatsächlich so sprunghaft, d.h. nimmt die Frequenz trotz konstanter Belasung dann auch 10-20 Schläge innerhalb von Sekunden zu und wieder ab. Gefühlt würde ich sagen, das sind Messfehler und Kurvenglättung/Durchschnittsbildung führt zum echten Ergebnis. Wenn die ermittelte Max HF von 188 tatsächlich stimmt, müßte ich meine Puls-Korridore anpassen und hätte eigentlich bis auf die Q-Einheiten immer nur regenerativ bis wandernd trainiert.
Zu 2. Für die Bestimmung der VO2Max in der Garmin ist der Maximalpuls m.E. der entscheidende Parameter. Das Problem mit dem richtigen Maximalpuls kann man hier erstmal ausblenden, weil es die Situation nur noch verschärft, d.h. eine höhere max HF (188 statt 177) würde mich noch schneller erscheinen lassen. Als ich die Uhr im Januar in Betrieb nahm, hatte ich schon acht Wochen Grundlagenausdauer gelegt und startete mit einer VO2Max laut Garmin von 53, Prognosezeit Marathon 3:07. Bin im Oktober 2016 eine 3:11 gelaufen, PB aus 1997 liegt bei 2:48. Diese 3:07 waren zu dem Zeitpunkt für mich schon nicht plausibel, und die VO2Max hat sich kontinuierlich erhöht auf jetzt 66, entsprechend 2:30 im Marathon.
Aufgrund meines aktuellen Leistungsstandes (HM in 1:26 gelaufen mit 85% Durchschnittspuls bei einer Basis von 177) ist das natürlich starker Tobak. Die restlichen angegeben Daten zu meinem Körper bis auf das Gewicht (76Kg) und das Alter (49) sind vermutlich für die VO2Max Bestimmung irrelevant. Arbeite ich mit einem HF Max von 188 wie bereits vom Garmin angezeigt, geht die Prognose in Richtung 2:20, ist also komplett unbrauchbar. Wie sind Eure Erfahrungen mit der VO2Max-Bestimmung der Garmin, hatte mich eigentlich nach Recherche auf ziemlich verlässliche Werte gefreut.
27.3.2017, HM-WK mit Puls-AVG 153, flache Strecke-kein Wind-Temperatur 5 Grad, in der Endphase (last 90sec) etwas angezogen mit 188 max HF
1.4.2017, 35km Lala mit 10km Endbeschleunigung, flache Strecke-kein Wind-Temperatur um 12 Grad, letzten km etwas gesteigert mit 180 max HF
3.4.2017, 18km TDL mit Puls-AVG 148, flache Strecke-wenig Wind-Temperatur 11 Grad, in der Endphase ohne Tempoveränderung Zackenausschlag bis 178 Max
Pulsmessung und VO2Max Bestimmung korrekt ?
1Motto: Heisses Feuer im alten Ofen, brennt es noch ?
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