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Arthrose in Knie und Zehen – Hyaluron=Humbuck?

Arthrose in Knie und Zehen – Hyaluron=Humbuck?

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Guten Morgen ihr Frühaufsteher!
Ich habe eine wichtige Frage zum Thema Gesundheit:
Habe letztes Jahr angefangen zu laufen um etwas abzunehmen, hatte zum damaligen Zeitpunkt knapp 15kg Übergewicht.
Mittlerweile bin ich auf 8kg runter gekommen und fühle mich wieder richtig fit.
Dennoch habe ich seit knapp 3 Monaten Schmerzen in meinem rechten großen Zehen und in meinem Kniegelenk gespürt. Ich habe mir nichts weiter dabei gedacht und bin einmal die Woche weniger laufen gegangen und habe mir, als es selbst nach einer einwöchigen Pause nicht aufgehört hat neue Laufschuhe bestellt. Da meine schon 3,4 Jahre alt waren und wirklich ausgelatscht waren. Eine leichte Besserung hat sich bemerkbar gemacht, nach zwei Wochen der Rückfall und das deutlich schlimmer als zuvor. Letztlich war ich beim Arzt der einige Checks mit mir durchgeführt hat und nun Diagnose leichte Arthrose in Zehgelenk und Knie festgestellt hat – JACKPOT! Das ganze wäre familiär veranlagt und ich hätte es schon seit meiner Kindheit und gerade jetzt wäre eine Art Schub der sich bemerkbar machen würde. Ich solle unmittelbar mit KG anfangen und meine Ernährung umstellen. Eine Operation ist diesbezüglich noch zu aufwendig da der Schaden derzeit noch zu gering ist. Mit einer OP würde ich mir also keinen Gefallen tun und vor allem würde die Kasse das in diesem Stadium nicht bezahlen.
Ich würde auf jeden Fall gerne weiterlaufen, da ich hier einen psychischen und physischen Ausgleich gefunden habe, der mir unheimlich fehlen würde. In der KG mache ich vor allem schonende Übungen die die Muskulatur aufbauen, jedoch nichts was mich wirklich auslastet.
Nachdem ich mich ausführlich im Netz informiert habe und einige interessante Artikel zum Thema Arthrose gefunden habe, bin ich sowohl auf eine Hyaluronbehandlung mit Spritzen als auch eine homöopathische Behandlungsmöglichkeit gestoßen.
Von Homöopathie halte ich im Allgemeinen relativ wenig, da ich nicht glaube dass man schweriegende Krankheiten damit in den griff bekommen kann.
Arthrose: Den Verschleiß von Gelenken vorbeugen und aufhalten | Apotheken Umschau
Arthrose (Gelenkverschleiß) - Onmeda.de
Laut Aussage meiner KG Trainerin sollen einige jedoch eine Hyaluronbehandlung zusätzlich zur KG machen. Es handelt sich um Spritzen die man sich ins Knie injiziert und damit Hyaluronsäure in die betroffene Stelle spritzt.
Es gibt einige Argumente die dafür und dagegen sprechen, man findet alles mögliche in diversen Foren.
Knie-Marathon Hyaluronsäure - Gelenkschmiere ins Knie spritzen » Knie-Marathon
Eine Langzeitstudie gibt es derzeit aber glaube ich noch nicht – zumindest habe ich keine gefunden.
In einem anderen Laufforum bin ich auf einen interessanten Beitrag gestoßen, wo ein Läufer seinen Erfahrungsbericht mit Durolane, Restylane (wundert mich sehr, da im Internet nur etwas über Faltenbehandlung steht) und Ostenil online gestellt hat.
Er meinte, dass er, obwohl es nur eine kleine Abänderung der Wirkstoffe sind dennoch große Unterschiede gemerkt hat und beispielsweise Restylane gar nicht vertragen hat.
Daher jetzt meine Frage an die Community: Habt ihr Erfahrungen mit dieser Art von Arthrosebehandlung? Ich würde es ggf echt gerne ausprobieren. Eigentlich kann man ja nicht groß etwas kaputt machen oder? 5 Spritzen kosten ca. 150 € die ich investieren würde...
Freue mich über Ratschläge und gebe Bescheid falls ich diesbezüglich etwas neues vom Arzt erfahren habe.
LG
Tobi
Nichts in dieser Welt ist sicher, außer dem Tod und den Steuern.

Benjamin Franklin[img]file://localhost/Users/tsedey/Library/Caches/TemporaryItems/msoclip/0clip_image002.png[/img]

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Tobias1 hat geschrieben:Daher jetzt meine Frage an die Community: Habt ihr Erfahrungen mit dieser Art von Arthrosebehandlung? Ich würde es ggf echt gerne ausprobieren. Eigentlich kann man ja nicht groß etwas kaputt machen oder? 5 Spritzen kosten ca. 150 € die ich investieren würde...
Freue mich über Ratschläge und gebe Bescheid falls ich diesbezüglich etwas neues vom Arzt erfahren habe.
LG
Tobi
Mit dieser Art Behandlung nicht und so lange ich die Schmerzen (ich habe Hallux im Endstadium, von beiden Eltern die Gene mit bekommen) beim Laufen gut ertragen kann, kommt mir da auch nichts in das Gelenk, weder eine Spritze mit zweifelhaftem Wirkstoff noch ein Skalpell. Wie du schon schrubst, es gibt keine evidenzbasierten Langzeitstudien, die den Erfolg dieser Mittel bestätigen und alles andere interessiert mich nicht. Man kann mit einem Hallux ganz gut leben (beim Gehen schmerzt er sogar stärker als beim Laufen) und es gibt durchaus Möglichkeiten, den Zeh zu entlasten durch stabilisierende Einlagen oder entsprechendes Schuhwerk. Mit MBT-Schuhen zum Beispiel geht es sich ganz passabel. Du hast nicht erwähnt, wie alt du bist, aber ab einem gewissen Alter ist leichte Arthrose durchaus normal, der Mensch nutzt sich halt mit den Jahren ab :D

Gruss Tommi

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Eine Behandlung gegen Arthrose, im Sinne von aufhaltend oder heilend, gibt es leider noch nicht. Das Endstadium dürfte bei entsprechender Ausprägung und Schmerzsymptomatik immer eine OP sein. Allerdings gibt es immer wieder diverse Inet-Meldungen, die einen bestimmten Wirkstoff gegen die üblichen Beschwerden ins Rampenlicht rücken. Für eine gültige Aussage über den Nutzen fehlt es allerdings bei allen Pülverchen an geeigneten Studien. Hier spielt wahrscheinlich der Placebo-Effekt die deutlich größere Rolle. Solange ich das Zeug schlucken müßte, hätte ich keine Bedenken (hab selber schon MSM im Kombination mit Glucosamin getestet). Bei Injektionen ins Gelenk würde ich eine klare Grenze ziehen. Diese Praktiken sind mit einem deutlichen Risiko um die Injektion selber behaftet - von der (Aus)Wirkung des Medikaments im Gelenk gar nicht zu reden. Ein klares NEIN von meiner Seite....

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Hi Tobias,

mit einmalig 150 € ist es leider nicht getan, die 5-6 Spritzen müssen im Schnitt alle 6 Monate gegeben werden, länger hält es nicht. Für Orthopäden scheinen diese Spritzen sehr lohnend zu sein, habe noch keinen erlebt, der/die nicht damit ankam, dies bei dünner Studienlage. Habe mich mal mit einem Prof. für Sportmedizin darüber unterhalten, er hielt Ostenil und Co für ein gänzliches Placebo.
Ob es bei mir etwas gebracht hat, Arthrose Großzehengrundgelenk, weiss ich nicht. Das Gelenk ist irgendwann eingesteift, seitdem habe ich keine Beschwerden mehr. Von 21 Marathons bin ich 16 mit der, zunächst beginnenden Arthrose gelaufen.
Meine Einlagen lasse ich aber immer noch mit Hallux Rigidus Feder anfertigen.

Krafttraining solltest Du auf jeden Fall, gerade für die Knieregion, regelmäßig machen. Lasse dich dabei möglichst kundig beraten, nicht alle Übungen sind für Kniegelenke wirklich geeignet.

Du solltest unbedingt auch einen Immunologen zu Rate ziehen. Diese verfolgen einen anderen Ansatz. Demnach ist die Arthrose eine permanente Entzündung, die den ganzen Körper beschäftigt. Es bringt also nicht viel, nur "am Ort des Geschehens" zu behandeln.
Mir konnte jedenfalls sehr geholfen werden.

Viel Erfolg
IR

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Ich habe stärkere Arthrose in meinen Knie und konnte seit Sommer 2012 gar nicht mehr bzw. nur noch unter starken Schmerzen laufen.Der Arzt bei dem ich zur Untersuchung war,hat mir eine Hyaluronbehandlung empfohlen.Aber auch dann bräuchte ich mich seiner Meinung nach nicht mehr ernsthaft mit dem Laufen beschäftigen.Der zweite Arzt,wie der erste auch,ein Orthopäde,hat mir Akkupunktur empfohlen.Ich war dazu neutral bis leicht skeptisch eingestellt.Aber ich habe die Akkupunktur dann doch der Hyaluronbehandlung vorgezogen.Mit sehr großem Erfolg.Meine Schmerzen haben sehr schnell nachgelassen.Und das Beste ist,ich kann in einem sehr ähnlichen Umfang trainieren wie früher.Gut ein Jahr nach Ende der Akkupunktur merke ich inzwischen wieder leichte Schmerzen beim Treppensteigen und habe wieder Anlaufschmerzen,Ich habe deshalb ab April wieder neue Termine zur Akkupunktur.Ich bin sehr zufrieden mit dieser Therapie und kann sie nur empfehlen.
Bild

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Icerun hat geschrieben:Hi Tobias,

mit einmalig 150 € ist es leider nicht getan, die 5-6 Spritzen müssen im Schnitt alle 6 Monate gegeben werden, länger hält es nicht. Für Orthopäden scheinen diese Spritzen sehr lohnend zu sein, habe noch keinen erlebt, der/die nicht damit ankam, dies bei dünner Studienlage. Habe mich mal mit einem Prof. für Sportmedizin darüber unterhalten, er hielt Ostenil und Co für ein gänzliches Placebo.
Ob es bei mir etwas gebracht hat, Arthrose Großzehengrundgelenk, weiss ich nicht. Das Gelenk ist irgendwann eingesteift, seitdem habe ich keine Beschwerden mehr.
Hallo lcerun,
Vielen Dank für deinen Bericht.
Wow, alle 6 Monate Spritzender klingt nicht sonderlich angenehm...
Aber wenn es helfen soll ist es vielleicht doch eine Überlegung wert.
Ich denke ich werde mich mal mit meinem Arzt darüber unterhalten und mir dann noch eine andere Meinung aus einer Uni Klinik einholen, habe dort einige Bekannte und vielleicht wissen die mehr.

Krafttraining solltest Du auf jeden Fall, gerade für die Knieregion, regelmäßig machen. Lasse dich dabei möglichst kundig beraten, nicht alle Übungen sind für Kniegelenke wirklich geeignet.
Damit habe ich bereits begonnen. Die KG ist wirklich erfolgreich. Zwar lindert es die Schmerzen nicht dauerhaft, jedoch merke ich direkt nach dem Training eine deutliche Verbesserung! Beinpresse finde ich wirklich ziemlich effektiv, sowie den halbrunden Ball, da dieser die Mikromuskulatur anregen soll...
Du solltest unbedingt auch einen Immunologen zu Rate ziehen. Diese verfolgen einen anderen Ansatz. Demnach ist die Arthrose eine permanente Entzündung, die den ganzen Körper beschäftigt. Es bringt also nicht viel, nur "am Ort des Geschehens" zu behandeln.
Mir konnte jedenfalls sehr geholfen werden.
Hast du mir diesbezüglich eine gute Adresse?
Vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort jedenfalls!
LG Tobi
Nichts in dieser Welt ist sicher, außer dem Tod und den Steuern.

Benjamin Franklin[img]file://localhost/Users/tsedey/Library/Caches/TemporaryItems/msoclip/0clip_image002.png[/img]

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Hi Tobias,

die Spritzen kann man ganz gut aushalten, das ist nicht das Problem. Die Gegner dieser Behandlung führen oft ein Infektionsrisiko an, das kann man, m.E. beim kundigen Facharzt ziemlich ausschliessen. Ist eben die Frage, ob Du es Dir von den Kosten und dem zeitlichen Aufwand her leisten willst, bei eben nicht überzeugender Studienlage.

Beinpresse und -Strecker geht bei mir. z. B. nicht mehr. Lasse Dir auf jeden Fall vom Orthopäden Freigabe dafür erteilen. Ansonsten hast Du natürlich recht, Beinpresse ist eine super Übung.

Eine Adresse habe ich, aber ich weiß nicht, ob Du dafür nach Hamburg fahren willst.. ;-) Ich maile meinen Immunologen nachher mal an, u. U. kennt er einen guten Kollegen in Stuttgart. Melde mich dann per PN.

Viele Grüße
IR

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Hallo Icerun,
dein Post ist schon eine Weile her - aber ich versuche es trotzdem mal. Du schreibst, dass dir ein Immunologe gut geholfen hat. Hält das immer noch vor? Was hat er denn gemacht? Ernähungsumstellung oder ähnliches? Ich wäre sehr dankbar für Tipps, weil ich annehme, dass es sich bei der Entzündungsneigung um ein systmisches Problem handelt, und man vielleicht auf der Ebene zumindest die Anfälligkeit etwas reduzieren könnte oder - wenn man mal zu viel trainiert hat - die Heilung/Beruhigung fördern könnte. Leider ist das Thema recht komplex (abgesehen davon, dass es verflxt schwierig ist z.B. eine Entzündungshemmende Diät einzuhalten ;-)
Würde mich freuen, wenn Du mir ein wenig weiterhelfen könntest... gern auch per PN.
Herzliche Grüße,
Stefan

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Hi Stefan,

ja, habe keine Beschwerden mehr,seitdem. Zu Anfang wirst Du ausführlich befragt werden, da geht es dann auch ums Thema Ernährung, Medikamente, oder NEM, die Du eventl. einnimmst. Anschliessend werden einige Blutwerte bestimmt und daraus die Behandlung abgeleitet. So war es bei mir.

Viel Erfolg
IR
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