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Bandscheibenvorfall und Laufen

Bandscheibenvorfall und Laufen

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Hallo zusammen,

ich habe vor etwas über einer Woche die Diagnose "Bandscheibenvorfall" bekommen und bin aktuell noch dabei, die Entzündung zu behandeln. Was dann kommt, Operation oder nicht, weiss ich momentan noch nicht (nächster Arzttermin am Mittwoch). ALLE Bekannten, Freunde und Familie scheinen aber nebenbei Medizin studiert zu haben und erzählen mir einheitlich, dass der Laufsport für Leute mit Rückenproblemen ad acta gelegt werden sollte.

Bitte erzählt mir das Gegenteil und berichtet von Euren (hoffentlich!) positiven Erfahrungen - lauft Ihr weiter trotz Bandscheibenvorfall? Bis hin zur Marathondistanz?

Vielen Dank im voraus für Eure Berichte.
Louloute

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Louloute hat geschrieben: Laufsport für Leute mit Rückenproblemen ad acta gelegt werden sollte.
Schmarrn!
Louloute hat geschrieben:lauft Ihr weiter trotz Bandscheibenvorfall? Bis hin zur Marathondistanz?
...auch 100 km!

Bernd
Das Remake
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Hallo Louloute,

das ist keine schöne Diagnose, allerdings doch eine häufige Erkrankung, die sich oft erfolgreicht therapieren lässt.
Dazu kommt, dass BSV sehr unterschiedlich sein können. Manche haben starke Schmerzen, andere Patienten merken nicht mal, dass sie einen BSV hatten. Es wird mal operiert, oft auch nicht.

Selbst hatte ich einen Vorfall und eine Vorwölbung und laufe wieder (zum Thema Marathon kann ich aber nichts beitragen). Ich habe damit keine Probleme mit dem Rücken. Was ich nicht mehr kann ist Golfen - die Rotation in der Wirbelsäule tut mir nach kurzer Zeit weh. Aber laufen geht problemlos. Ich wurde nicht operiert, sondern klassisch schmerztherapiert.

Ein Freund von mir wurde Ende des letzten Jahres deswegen operiert und spielt jetzt Badminton und läuft (jedenfalls bis 15 km) ohne Beeinträchtigungen.

Ich habe keinen Kristallkugel, aber das Laufen abschreiben würde ich jetzt nicht an deiner Stelle. Ich weiß ja nicht, auf welchem Niveau du läufst, aber du wärest jedenfalls nicht der einzige Hobbyläufer mit eine Bandscheibengeschichte.

Ich wünsche dir eine erfolgreiche Behandlung und gute Genesung.

Beste Grüße
Pastis

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Steffen42 hat geschrieben:Ein Vereinskamerad von mir lief wenige Wochen nach einem BSV, der operiert wurde, wieder Wettkampf. Letztes Jahr Triple Ironman.
Das ist doppelt interessant als Information, weil sich besagter Kamerad ja sogar hat operieren lassen... denn das ist eine zweite (Fehl?)Information all dieser "Möchte-Gern-Mediziner" - dass nach so einer BS-Operation die Beweglichkeit erheblich eingeschränkt wird und man danach dann auch gar nicht mehr so laufen kann, wie man es vielleicht möchte (doppelte Erleichterung meinerseits, auch wenn ich nach wie vor eigentlich gegen eine Operation wäre).

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Danke für Deine aufmunternde Antwort Pastis, und für die Genesungswünsche.
Rückenschmerzen kannte ich schon vorher, Gefühlslosigkeit im Bein ist neu für mich und macht mir Angst. So wie die besorgten Blicke der Ärzte... :(

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Bei Taubheit in den Beinen wird wohl schneller operiert - man wartet nicht gerne lange ab, ob sich das von selbst bessert. Aber auch das muss ja nichts heißen. Ich verstehe deine Angst davor, aber lasse dir deine sportliche Zukunft nicht jetzt schon in Frage stellen. Es bringt nichts, denn wir wissen alle nicht, was passieren wird. Es gibt auch gar keine Grundlage dafür. Es gibt Leute, die durch einen BSV die Beine nicht mehr richtig spüren, kleiner Eingriff, 5 Tage Krankenhaus, einige Wochen Reha und weiter geht's. Ich hoffe, dass es genauso leicht für dich wird. Nicht aufgeben! Jedenfalls nicht jetzt schon, das wäre jetzt verschwendet, wenn du in 8 Wochen wieder völlig normal läufst.

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Hallo Louloute,

ich laufe nicht trotz, sondern wegen BSV. Geht also schon.
Taubes Gefühl im Bein ist eine Indikation für eine OP, muss aber nicht sofort sein. Bei mir wurde die Wirkung der Physio und der Diclofenac-Familienpackung abgewartet und nach Anschlagen der Behandlung auf eine OP verzichtet. Nach einem kleinen Rückfall wurde die OP-Schwelle auf "Ausfallerscheinungen" hochgesetzt. Im Nachinein bin ich echt froh, dass es nicht soweit gekommen ist. Ich habe ein gewisses Mißtrauen gegen OPs.

Gute Besserung
Denke nicht über die Lösung nach, sondern über das Problem. :idee2:Die Lösung ergibt sich dann von selbst.

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Leiderkeinkenianer hat geschrieben: Taubes Gefühl im Bein ist eine Indikation für eine OP, muss aber nicht sofort sein.
Wer sagt das?
Bandscheibenvorfall bedeutet ja erstmal nur, dass der Gallertkern beschädigt wird und Flüssigkeit austritt, die auf den Nerv drückt, wodurch ein Taubheitsgefühl entstehen kann. Die Flüssigkeit trocknet aber aus, so dass der Druck auf den Nerv nachlässt.

Bei mir war der Nerv geschädigt, und ich konnte den Fußheber nicht anheben, so dass ich zwar nach einiger Zeit laufen konnte, aber wie Quasimodo der linke Fuß immer regelrecht runterplumpste. Der Nerv wächst relativ langsam, so dass es eine Zeitlang dauerte, bis er wieder intakt war und alles normal ablief. Ich hatte aber auch das Glück, dass die beteiligten Ärzte einhellig der Meinung waren, dass eine OP nur bei sehr wenigen, schwerwiegenden Fällen angeraten sei.

Die ersten Erfahrungen nach dem Vorfall habe ich damals hier festgehalten.

Bernd
Das Remake
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Hallo Louloute,

Es wundert mich, dass wir uns nicht kennen. Alle meine Bekannten, Freunde und Familie werden plötzlich zu Experten, wenn es um etwas geht, womit sich nur ein erfahrener Facharzt, Anwalt oder Finanzexperte auskennen kann.

Auch wenn es nur gut gemeint ist - das ist auch seit Jahren ein Grund für mich, keinen Rat mehr bei Bekannten, Freunden und Familie mehr einzuholen, wenn es um etwas geht, das sie sowieso nicht wissen können.

Ich würde den Bandscheibenvorfall zunächst einmal trotzdem ernst nehmen und mich ausschließlich von Ärzten und Physiotherapeuten beraten lassen. Nur die können dir sagen, ob und ab wann wieder an Laufen zu denken ist.

Mein Tipp an dich, wie immer bei einem gesundheitsbedingten Ausfall: Mache vorsichtshalber etwas mehr Pause als der Arzt empfiehlt und senke damit die Wahrscheinlichkeit für Folgeverletzungen.

Alles Gute, das wird schon wieder - nur nicht zu früh wieder Sport betreiben!

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Hallo Ich hatte Anfang 2013 starke Rückenschmerzen so das Laufen u. Schwimmen Wochenlang oft nicht möglich war nur Radfahren ging einigermaßen Schmerzfrei ,die MRT Anfang Juli bestätigte einen großen Bandscheibenvorfall im Lendenwirbel aber ohne irgend welche Ausfallerscheinungen nur Schmerzen. Akupunktur, Krankengymnastik brachten nicht wirklich was wurde sogar schlechter. Der Arzt meinte das braucht seine Zeit mindestens 6 Monate bis die größten Schmerzen weg sind u. nach etwa 2 Jahren ist man in den meisten Fällen wieder ohne größere Probleme. Operiert wird nur im Notfall. Ich hab das Triathlon Training nie unterbrochen oft natürlich mit Schmerzen aber im August 2013 war ich schon wieder beim Regensburg Triathlon über die olympische Distanz dabei u. das eigentlich schmerzfrei und von da an gings wieder immer besser. Heute kann ich wieder schmerzfrei trainieren u. an Triathlon´s teilnehmen. Natürlich hat man ab u.zu auch mal wieder ein leichtes ziehen im Rücken aber nur durch langes sitzen oder stehen. Beim Laufen habe ich die wenigsten Probleme eher auf längeren hügeligen Radstrecken auch Schwimmen ohne Probleme. Ich kann nur sagen bei mir ist Bewegung besser als zuviel Ruhe. Ich muß aber auch sagen das ich seit dem Bandscheibenvorfall mein ganzes Training umgestellt habe Lauftraining max.12Km Radtraining max.3 Std. u. Schwimmen nicht mehr 1 1/2 Std. am Stück sondern 3x 30min und immer ausreichende Dehnübungen so komme ich Gut klar u.bin Schmerzfrei. Da natürlich jeder Bandscheibenvorfall andere Beschwerden macht muß jeder für sich selbst herausfinden was das beste ist nur eine OP würde ich wirklich nur im äusersten Notfall machen lassen. Aber wer sagt mit einen Banscheibenvorfall kann man nicht mehr Laufen oder einen anderen Sport machen der hat nicht viel Ahnung sogar der Arzt sagt man kann alles machen was nicht weh tut. Also nicht so einfach aufgeben das wird schon u. gute Besserung.

Gruß
mane
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burny hat geschrieben:Wer sagt das?
Hallo Bernd,

ich hab' mich da unglücklich ausgedrückt. Indikation dann, wenn das Taubheitsgefühl durch konservative Behandlung nicht verschwindet bzw. sogar in Richtung Lähmung/Kontrollverlust geht. Zu lange währender Druck auf die Nerven führt zu den von dir beschriebenen langwierigen und im schlimmsten Fall dauerhaften Schädigungen des Nervs.
Wie auch immer, wir haben es beide ohne OP überstanden und treiben Sport. Das wünsche ich auch der TE. mane hat noch etwas wichtiges geschrieben:

"...man kann alles machen was nicht weh tut. ..."

In diesem Sinne, allen gute Besserung.
Denke nicht über die Lösung nach, sondern über das Problem. :idee2:Die Lösung ergibt sich dann von selbst.

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Mit Meinungen zum weiteren Vorgehen und/oder OP-Indikationen zu BSV könnte man Bücher füllen und doch muss keine darin auf dich zutreffen. Wie bei jeder Erkrankung (Verletzung) spielen hier so viele Faktoren über den Ausgang/Ausheilung eine Rolle, dass zwar ein grobes
Vorgehen daraus abgeleitet werden kann, aber nie eine individuelle Prognose.
Noch vor Jahren galt die Lagerung im Stufenbett und Bettruhe als die Standardtherapie - außerdem wurde nachweislich auch oft viel zu schnell operiert. Heute gilt: bewegen, solange keine heftigen Schmerzen oder Befundverschlechterung auftritt und die Indikation zur OP wird enger gefasst. Das Gesamtbild des Patienten zählt endlich mehr als die reine Diagnose. Und genau in diesem Sinn würde ich vorgehen. Berate dich mit mehreren Physios und Ärzten und ziehe eine OP nur als letztes Mittel in Betracht.
Welche Sportarten in welchem Umfang nach der Therapie noch möglich sind, wird dir dein Körper schnell mitteilen. Grundsätzlich ist ein BSV sicher kein Grund dafür nicht mehr zu Laufen. Toi, toi, toi

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Danke Euch allen,... es heisst also "Abwarten" (vor allem meinen morgigen Termin), "zweite Arztmeiung einholen" und "nicht verzagen". Ach ja, und nicht zu früh wieder anfangen. Was schwierig wird - ich bin nicht eben bekannt für meine Geduld ;)

Liebe Grüsse

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Mein Vater hatte vor einigen Jahren auch einen Bandscheibenvorfall (das ist lustigerweise bei einer seiner Laufrunden durch den Wald passiert, als er über einen Ast gestolpert ist :/) er hat sich damals aber nicht operieren lassen und es hat ein paar Monate gedauert, bis er wieder fit war... als alles gut verheilt war hat er wieder mit dem Laufen beginnen dürfen und ist dann auch bei Marathons mitgelaufen ;) alles gute auf jeden Fall für dienen morgigen Termin! Wird schon alles gutgehen ;)

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MickeyMaus hat geschrieben:Mein Vater hatte vor einigen Jahren auch einen Bandscheibenvorfall (das ist lustigerweise bei einer seiner Laufrunden durch den Wald passiert, als er über einen Ast gestolpert ist :/)
na gottseidank hatte er keinen Blinddarmdurchbruch, ansonsten hättest du dich vermutlich totgelacht....

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fiveten hat geschrieben:na gottseidank hatte er keinen Blinddarmdurchbruch, ansonsten hättest du dich vermutlich totgelacht....
:daumenr2:

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Hallo Ihr alle,

nachdem Ihr mich vor über 2 Monaten so nett aufgebaut habt, hier mal ein kleines update, wen's interessiert...

Ich bin letztlich um die Operation herumgekommen, und das, obwohl der BSV wohl schon heftig war (BS ist komplett draussen). Ich habe aber gut auf die Medikamente reagiert und bin heute fast schmerzfrei (zumindest im Büro-Alltag).

Mit dem Sport habe ich ganz langsam wieder begonnen (und parallel dazu mit Kinesitherapie). "Es geht" bzw."es läuft", aber zufrieden bin ich noch nicht,... nach 8, höchstens 10 km ist "Schluss",und ich bin tatsächlich ausser Puste (?), so sehr haben meine Muskeln wohl abgenommen.Damit komme ich noch nicht klar, ebenso wenig mit dem heftigen Muskelkater in der rechten Wade, der direkt nach so einer Lauftour auftritt. Trotzdem weiss ich natürlich, dass ich schon zufrieden sein kann. Aber so ist das nun mal mit dem Ehrgeiz und der Ungeduld,...

Euch allen jedenfalls noch einmal vielen Dank für Eure aufmunternden Beiträge,... und bis bald im Laufbericht-Forum ?! ;)

Liebe Grüsse

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Hallo Louloute,

freut mich, dass es so gut voran geht bei dir.

Was genau hast du für Medikamente bekommen?

Wurden dir Spritzen in die Bandscheibe gegeben, oder hast du Medikamente zur Einnahme verabreicht bekommen?

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Hallo zusammen,

auf Grund aktueller Beschwerden bin ich mal wieder im RW-Forum gelandet und habe deinen Thread gefunden.
Erst zu Dir (ist ja dein Thread ;-) ): Alles Gute und viel Gesundheit weiterhin, auf das alles so wird, wie du es dir wünscht!
Jetzt zu mir ;-) : Ich habe seit ein paar Tagen "Ischias-Beschwerden": ganz wenig Schmerzen, minimales Taubheitsgefühl im Bein, dezente Schwäche, die nur ich bemerke (z.B. beim Treppensteigen), durch meinen Hausarzt objektiv aber nicht bestätigt werden konnte. Also: noch ist alles gut! Zum Glück.
Nach dem Durchwühlen des Netzes und lesen verschiedener Foren, Blogs, usw. habe ich mich entschieden, moderat weiterzulaufen und wenn die Beschwerden ganz abgeklungen sind, wieder ins Marathon-Training einzusteigen. Muss der Herbst-M zur Not verschoben werden.
Aber unterm Strich scheint nichts gegen ein Weiterzulaufen zu sprechen.
Uns allen viele Gesundheit,
Philipp

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Ich hatte vor 2 Jahren L5/S1 BSV. Ich konnte nicht sitzen und stehen. 2 Ärzte sagen OP, weil ich Taubheitsgefühl bis in den Fuß hatte.
Mein Physio sagte damals: wenn du keine Ausfallerscheinungen hast, und keine Störungen des Gleichgewichtes, keine OP!!!
Er hatte recht. Aber das bedeutete 3 mal die Woche zum Physio für 2 Stunden. Wer den Aufwand nicht scheut, lasst mal eine gute Physiotherapeuten nach euren BSV schauen. Und er hat mir auch geraten zu laufen, denn der Körper wäre dafür gemacht 10 km am Tag zu gehen.
Ich habe angefangen zu laufen. Es ist nichts übergeblieben. Kein Schmerz, keine Taubheit und auch die Rückbildung des Muskeln, den meine Vorgängerin beschrieben hatte, war schnell ausgeglichen ( kommt daher, weil der Nerv abgeklemmt wurde).
Und selbst wenn die Physiotherapie nicht hilft, kann man sich immer noch operieren lassen.

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Hallo Jost,

zwei Monate lang "Ibuprofen 600" 3 x am Tag, und das war's. Wollen wir hoffen, dass es auch so bleibt bzw. immer weiter gut voranschreitet. Nach dem Laufen (immer noch kleine Distanzen von 8 - 10 km) habe ich jetzt keinen Muskelkater mehr. Das Leben ist schön :D

Liebe Grüsse
Antworten

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