Beschwerden nach Therapiebeginn mit Statinen ( Simvastatin )

Guten Tag liebe Forumsmitglieder,

ich hoffe, dass meine Frage hier richtig ist und ihr mir helfen könnt.

Die Kurzfassung meiner Frage ist, ob jemand von Euch auch Probleme unter der Einnahme von Statinen bekommen hat und ob diese Beschwerden sich vielleicht irgendwann bessern?


Ich bin m45 und jogge seit ca 10 Jahren - Grund war leichtes Übergewicht und ein erhöhtes Cholsterin im Blut (7,1 bzw 274) Mein Arzt verschrieb mir damals bereits Statine. Selbst unter Minimaldosis 10 mg Simvastatin bekam ich binnen kürzester Zeit Beschwerden in Muskeln und Gelenken. Aus diesem Grund wollte ich das Cholesterin lieber mit Sport bekämpfen - und nahm die Tabletten nicht ein.
Mittlerweile laufe ich 2-3x die Woche 10km und es macht Spaß.

Leider ergab der letzte Bluttest wieder eine Verschlechterung der Cholesterinwerte, so dass ich nun trotzdem beginnen musste wieder täglich 10mg Simvastatin zu nehmen.

Nach Tagen bekam ich bereits heftige Muskelschmerzen in den Beinen, Gelenkschmerzen in den Knien und fühle mich schlapp. Mein heutiger Lauf war so schlecht wie lange nicht mehr ;-(
Natürlich habe ich bereits im Internet recherchiert und Studien gefunden, die o.g. Nebenwirkungen exakt beschreiben.

Jetzt bin ich fast am Scheidepunkt ob ich Laufen gehen kann oder diese Tabletten iVm den Schmerzen nehmen soll.

Darum die Frage an Euch - Vielleicht hatte jemand die gleichen Erfahrungen und hat Tipps für mich.

P.S. Ich habe bereits fast alle Statine ausprobiert. Ernährung spielt nur eine untergeordnete Rolle. Aktuell nehme ich Q10, weil es angeblich die Nebenwirkungen dämpfen soll - tut es aber ehrlich gesagt nicht...


DANKE

Hallo Andreas,

was ist denn die Ursache für den erhöhten Cholesterin-Wert bei Dir?

Bei mir ist es so: es liegt in meiner DNA. Dazu kommt eine angeborene (Fett-) Stoffwechselstörung, die neben den Triglycerid/LDL auch schlechte Leberwerte (Hämatokrit etc.) darstellen. Ich persönlich ernähre mich einigermaßen gesund und treibe Sport, um mit der Krankheit leben zu können. Eine Medikation mit nicht kontrollierbaren Nebenwirkungen lehne ich ab. Ich bin jetzt 56 und es geht mir sehr gut damit.

Letztlich muss das aber jeder für sich selbst entscheiden!

Viele Grüße!

Karl

Hallo Karl,

Danke für Deine Antwort. Warum das LDL erhöht ist, kann ich leider nicht sagen. Vor 10 Jahren war es auch noch nicht so problematisch, weil sonst keine Risikofaktoren vorliegen-aber man wird ja nicht jünger. Ich habe auch 1 Jahr lang versucht, durch Ernährung das schlechte Cholesterin zu senken, das ergab aber nur eine minimale Verbesserung. Also habe ich mich jetzt entschlossen, doch wieder die Tabletten zu probieren - meine Hoffnung ist ja noch, dass man sich vielleicht nach längerer Zeit daran gewöhnt und die Nebenwirkungen verschwinden.

Andreas-174802 hat geschrieben: 17.03.2023, 19:09Warum das LDL erhöht ist, kann ich leider nicht sagen.

Die Ursache sollte aber in Tateinheit mit der Medikation klar sein. Darüber hinaus sollte der Arzt wissen, ob bei Dir durch Deine DNA ein erhöhtes Risiko einer Herz-Kreislauferkrankung besteht. Falls Du das nicht schon getan hast empfehle ich Dir einen Facharzt aufzusuchen, um die Ursache für den erhöhten Cholesterinspiegel herauszufinden.

Ich wünsche Dir sehr dass Deine Beschwerden nach Einnahme von Simvastatin weniger werden, aber das Medikament ist neben Blutdrucksenkern bekannt dafür Muskelkrämpfe auszulösen. Das wird nicht einfach.

Viele Grüße!

Karl

Hallo,
hatte das gleiche Problem. Bin 25 Jahre Marathon gelaufen. Nachdem rechtes Places in den Carotiden gefunden wurde und familiäre Disposition, wurde Statin verschrieben. Atrovastatin über 3 Jahre genommen Laufleistung keine 10 km mehr möglich, da Schmerzen mit schlechter Kondition da Mitochondrien Aktivität eingeschränkt unter Statintherapie.
Auf Fluvastation umgestiegen LDL zu hoch da 40mg die niedrigste Dosis war die ich vertragen habe. Bempedoinsäure sollte die Hoffnung sein. Wirkung Muskulär top, hatte wieder die Power von früher, jedoch bekam ich einen Harnwegsinfekt mit allem was man sich vorstellen kann und Krankenhausaufenthalt. Also auch nicht vertragen da es auf die Schleimhäute ging. Mein Kardiologe war verzweifelt.
Jetzt mache ich selbst die Therapie und messe mit einen Kombimessgerät den Gesamtcholesterinwert.
Aktuelle Einstellung
Roter Reis 6mg(10mg zu hoch hatte wieder Schmerzen) Wirkstoff Monacolin K(der gleiche Wirkstoff wie Statin Lovastatin jedoch feiner zu justieren und wirkt wie Ezetimib) und am Abend 22:00 da die Produktion am höchsten um 24 Uhr ist
Propionsäure 2x 500mg
was soll ich sagen perfekt Cholsterinwert ist um die 160 von 240
LDL 110 von 180
Grundsätzlich geht es laut meinem Kardiologen nicht nur um das LDL sondern um die Anti Entzündungswirkung der Statiene auf die Gefässe / probionsäure war nur ein Zufallsprodunkt der MS Therapie. Tut auch dem Darm gut.
Laufleistung: laufe momentan 10-20km Läufe ohne Probleme
Hoffe damit zu zeigen man muss ausprobieren, nichts zu machen bedeutet den früheren Tod:(
VG

Bei mir ist es auch nicht perfekt.
Etwas Plaque in einer Halsschlagader. Keine Einengung. Ich lasse das regelmäßig kontrollieren.
Der Cardiologe sagte, ich müsse unbedingt Statine nehmen.
Der Cholesterinwert war schon bei niedriger Dosierung besser. (Simvastatin 10mg). Aber der Rest?
Ich habe dann nach so 3 Monaten Extrasystolen bekommen. Mehrere pro Minute. Sehr nervig.
Das ist keine Nebenwirkung davon. Hat nix damit zu tun. Sagt der Arzt.
Hab den Cholesterinsenker abgesetzt und es war gut.
Nach einer Weile wieder versucht. Wieder nach einigen Wochen dasselbe.
Mehrer Anläufe. Jetzt lasse ich es.

Monacolin habe ich auch genommen..
Wenn ich wandern oder laufen war, nachts Schmerzen im Quadrizeps und es war deutlich anstrengender.
Wenn ich klettern war, nachts Schmerzen in den Armen.

Helfen würde ein geringes Gewicht. Mit knapp 72kg hatte ich gute Werte. Aber das schaffe ich wohl nicht mehr.
Also laufe ich und laufe und laufe und noch vieles mehr. Und evtl versuche ich es nochmal über das Gewicht.
Vielleicht ergeht es mir wie meiner Mutte, dass ich mit 93 an den Folgen hochgradiger Mitralklappenstenose sterbe;)

Da muss ja jeder für sich selber entscheiden, was er möchte.

Der Satz "Es geht mir gut" gilt da m.W. nur sehr bedingt.
Der Herzinfarkt kommt auch ohne große Ankündigung.

Extrasystolen hatte ich auch, konnte diese aber reduzieren durch Kürbiskernen morgens, da ich Magnesium nicht vertrage.
Grundsätzlich glaube ich, muss jeder selbst rausfinden was das Beste ist. Mich nervt nur der Umgang der Kardiologen mit dem Thema. Ich denke für Sportler ist die Einnahme von Statinen oft eine sehr hohe Lebenseinschränkung. Jeder der viel Sport treibt braucht keine Studie um zu fühlen dass die Leistung extrem fällt. Dennoch sind Statine wichtig und aktuell die einzigen Medikamente bei hohen Cholesterin um Herzkreislauferkrankungen zu vermeiden und Leben zu retten.
PCSK9 Hemmer Antikörper sind die wahrscheinlich Nebenwirkungsfreien Senker für Sportler leider zu teuer als Prophylaxe.
Viele Erfolg weiter beim ausprobieren.

Würmläufer hat geschrieben: 20.11.2023, 13:48 [...]Mich nervt nur der Umgang der Kardiologen mit dem Thema. Ich denke für Sportler ist die Einnahme von Statinen oft eine sehr hohe Lebenseinschränkung. Jeder der viel Sport treibt braucht keine Studie um zu fühlen dass die Leistung extrem fällt. [...]

So sehe ich das auch.
Die präzisetste Prognose, die ich bekommen habe war: "Es wird fortschreiten" Na Danke.
Es stellt sich nur die Frage, was wann wieviel Probleme macht. Und ob der Ausdauersport nicht auch was nützt.
Andere wiederum rechhen Dir aus, wieviel die Pharmaindustrie einnimmt, wenn die Richtwerte gesenkt werden.
Die Diskussion ist machmal wie das "Wir müssen alle sterben. "
Wenn der erste Stand da ist, kommt man an den Statinen nicht mehr vorbei.

Vielleicht ziehe ich das mit dem Gewicht nochmal durch.
Jetzt heilt erstmal der Fuß. Die 6 Wochen inaktivität haben auch 3-4 kg gebracht. Heul.