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Der Fuß schläft ein

Der Fuß schläft ein

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Hallo zusammen, :hallo:

nachdem ich anfängliche Probleme mit Schmerzen im Spann (http://forum.runnersworld.de/forum/gesundheit-medizin/77813-der-fussspann-schmerzt.html) überwunden habe, laufe ich jetzt dreimal die Woche 60-70 Minuten auf verschiedenen Strecken durch die Wälder. Wenn die Böden nicht zu weich/matschig sind, versuche ich die „Waldautobahnen“ dabei möglichst zu meiden. Ich bin gerade dabei die Umgebung für mich zu entdecken.

Leider habe ich jetzt das Problem, dass mir mein rechter Fuß immer nach ca. 5 km einschläft.

Eine Verschlechterung des Laufstils bzw. der Funktion des Fußes kann ich, aus meiner Perspektive, nicht feststellen. Es schmerzt nicht und ich laufe einfach weiter, es ist aber dennoch sehr unangenehm. Einen konkreten Auslöser konnte ich bisher nicht feststellen. Manchmal kehrt das Gefühl langsam, gar nicht oder sehr plötzlich wieder zurück. Auf einer meiner Strecken muss ich eine Fußgängerbrücke über eine Autobahn überqueren. Wenn vorher der Fuß eingeschlafen war, kehrt das Gefühl am Scheitelpunkt der Brücke pulsierend wieder zurück. Es fühlt sich an, als ob ich auf Wolken laufen würde. :zwinker2:

Hat jemand eine Idee, was der Auslöser für mein Problem ist?

Die Schuhe schnüre ich bereits so, dass es weder zu eng noch zu locker ist. Laut einer Laufanalyse und den Videos beim Laufschuhkauf ist das Abrollverhalten meiner Füße normal. Ich habe auch keine Hohl-, Platt-, Spreiz-, Senk- oder Stinkefüße. Aktuell laufe ich den Supernova Glide.

Verändert sich das Abrollverhalten der Füße nach einer gewissen Strecke, so dass ich dann eigentlich gestützte Schuhe bräuchte?

An den Tagen, an denen ich nicht Laufe, trainiere ich im Fitnessstudio. Erst wird der Oberkörper „aufgepumpt“, und dann mache ich Gymnastikübungen und Stretching. Die Gymnastikübungen sind vor allem dazu gedacht, um Rückenschmerzen vorzubeugen. Ich mache viele einbeinige Übungen mit Flexibar, und das Kippelbrett kommt auch regelmäßig zum Einsatz. Um die Muskulatur des Fußes zu stärken mache ich diese Übungen bewußt immer nur in Socken. Beim Balancieren ist dann auch schön zu erkennen, wie die Füße arbeiten müssen.

Falls die Fußmuskulatur Grund für das Problem sein könnte, was kann ich dann mehr oder anders trainieren, um das Problem zu lösen?

Danke für eure Hilfe.

MfG
Stephan

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Das könnte eine Einklemmung von Blutgefäßen/Nerven zwischen den Mittelfußknochen sein. Da kann man mit Hilfe spezieller Einlagen (bitte NICHT unreflektiert mit medialer Gewölbestütze!) und Training der Zehenfunktion viel bewirken.
Hast Du schonmal einen anderen Schuh probiert? Beeinflusst das etwas?
Ich würde testen, ob "im Einschlafprozess" (also knapp bevor es auftritt) das Ausziehen der Schuhe und ein paar Schritte barfußlaufen etwas bringt.
Ich zb habe einen starken Spreizfuß, inzwischen bin ich bei 2km barfuß auf Asphalt ohne Probleme angelangt. Also keine Angst davor, es zu probieren - vielleicht ist es durch den Wegfall der "Einengung" der Schuhe weg :)

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Mir ging es auch ähnlich. Bei mir wurde das Problem durch meinen Spreizfuß ausgelöst. Vielleicht hast du ja doch einen?

In Schuhen mit starker Dämpfung im Vorfußbereich ist mein Fuß vorne zu sehr eingesunken und wie eine Hängematte durchgehangen. Dadurch werden dann Nerven, Adern, ... abgequetscht und der Fuß schläft ein.

Abhilfe haben mir Schuhe ohne, bzw. mit wenig Dämpfung im Vorfußbereich gebracht.

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Spreizfüße kann ich glaube ich ausschließen. Zumindest wurde das noch nie festgestellt und zum anderen habe ich nicht die bei Wikipedia erwähnten Schwielen.

Ich werde es erstmal mit einer anderen Schnürung, und wenn das nichts bringt, mit anderen Schuhen versuchen. Mal sehen…

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Hi,

Ich hab genau genau das gleiche Problem. Habe vor 3 Jahren mit regelmäßigem Training begonnen und seit Herbst 2012 immer wiederkehrende Durchblutungsstörungen in den Beinen. Bis dahin hatte ich damit sehr selten Probleme, obwohl ich im Moment viel fitter bin als vor meinem Einstieg. Eine Ursache kann sein, dass Stühle abgenutzt sind oder die Stuhlkante den Blutfluss blockiert.
An zu wenig Bewegung liegt es bei uns Läufern jedenfalls nicht.

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Selbstläufer hat geschrieben:Ich hatte recht ähnliche Probleme. Versuch mal die linke Schnürvariante, mit hat's geholfen.

http://www.wildeshauser-lauftreff.de/as ... nurren.jpg
Habe es heute probiert, aber es hat leider nicht den gewünschten Effekt gehabt. Die Schnürung war so locker, dass der Bereich Sprunggelenk/Knöchel/Spann schon von Beginn an verspannt war. Ich hatte das Gefühl ich müsste jeden Schritt krampfhaft duch Muskelkraft stabilisieren, um nicht umzuknicken. Es kam mir so vor, als würde der Schuh bald wegfliegen.
Nach ca. 5 km fing der rechte Fuß wieder an taub zu werden. Das Taubheitsgefühl kam mir zwar etwas weniger vor, aber da der komplette Fuß total verkrampft war, kann ich nicht sagen, ob das Taubheitsgefühl nur vom Krampfgefühl überlagert wurde. :frown:

Ich werde wieder zu einer festeren Schnürung zurückkehren. Als ich die Probleme mit dem schmerzenden Spann hatte, wurde mir auch empfohlen die Schnürung zu lockern. Damit hatte ich experimentiert, eine lockere Schnürung hatte aber das Gegenteil bewirkt.

Übermorgen werde ich mal in anderen Schuhen laufen. Mal sehen, ob das was bringt.

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Hallo zusammen, :hallo:

Gestern war ich anderen Schuhen, mit sehr geringer Sprengung, unterwegs. Nach ca. 3 km musste ich eine kurze Pause machen, weil der Fuß im Bereich des Spanns wieder total verkrampft war. Möglicherweise bin ich es nur zu schnell angegangen. Nach dieser Pause konnte ich den Lauf fortsetzen. Der rechte Fuß ist mir diesmal zwar nicht eingeschlafen, er war jedoch ziemlich verkrampft.

Mir ist diesmal aufgefallen, dass die Spitze des rechten Fußes vor der Landung, also beim nach vorne schieben, schleifend den Boden berührt. Anscheinend hebe ich das Bein oder den Fuß nicht genug. Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob das eine Ermüdungserscheinung, ein generell schlechter Laufstil oder ein Zeichen für ein anderes Problem ist. :gruebel:

Ist das der Auslöser für meine Probleme mit dem rechten Fuß, oder nur ein Symptom, dass ins Bild passt??? Im Forum konnte ich dazu nichts finden. Ehrlich gesagt, weiß ich auch gar nicht wonach ich genau suchen soll. Wie kann ich meinen Laufstil optimieren?

MfG
Stephan

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Ich bin kein Mediziner, würde aber mal weiter oben (Becken, Rücken etc) anfangen zu suchen/suchen zu lassen. Ein vernünftiger Sport-Physio sollte Dich mal untersuchen, alles, was hier als Ferndiagnose aus dem Forum kommen kann, ist nur wilde Vermutung.

Happy trails,

Wolfgang
wsabg.de
fitter - further - faster
12-h-Lauf: 80,445 km (Iserlohn 2015) - 6-h-Lauf: 65,4 km (Münster 2016) - 50k: 4:16:18 (Rodgau Ultra 2015)
M: 3:21:36 (Düsseldorf 2014) - HM: 1:34:11 (Dortmund 2013)
Deutscher Staffel-Meister 24-Stunden-Trailrunning (TRA) 2015 und 2016 :) (http://www.traildorado.com)
TorTour de Ruhr 2016 - Bambinilauf über 100 km - 9:57 Stunden

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Hallo Wolfgang, :hallo:

vor ca. 1,5 Jahren hatte ich mal eine Laufanalyse machen lassen. Im Bereich der Beine gab es nichts Auffälliges. Je nach Schuh habe ich rechts eine leichte Supination. Auf den Videos konnte man aber auch gut erkennen, dass mein Becken einseitig abkippt und die Wirbelsäule durch eine entsprechende Biegung dagegenwirkt.

Als Grund wurde mir eine Abduktorenschwäche genannt und entsprechende Übungen zur Stärkung gezeigt. Diese Übungen mache ich, neben anderen Übungen, seitdem regelmäßig an jedem Nicht-Lauftag. Schon zwei Wochen nachdem ich mit diesen gezielten Übungen angefangen hatte, waren meine leichten Rückenschmerzen, die ich schon jahrelang hatte, komplett weg. :daumen: (Wenn ich es mit den Übungen schleifen lasse, sind die Rückenschmerzen aber ganz schnell wieder da.)

Meinen Schwachpunkt kenne ich also bereits. Aufgrund meines disziplinierten Trainings, kann ich mir nicht vorstellen, dass ich zuwenig daran arbeite diesen zu beseitigen. Ich mache schon viele verschiedene Übungen für Rumpf und Beine. Eigentlich dachte ich, da die Rückenschmerzen weg sind, dass ich das Abduktoren-Thema im Griff habe.

Soll ich die Abduktoren noch zusätzlich an der Maschine trainieren?

MfG
Stephan

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Stephan, ohne groß Angst machen zu wollen: Ich tippe auf den Rücken, eine Bekannte hat nahezu exakt das gleiche Problem, bei ihr lag es an der Bandscheibe.

Nur weil die Rückenschmerzen weg sind (bzw. gelindert), heißt das nicht, daß da oben alles in Ordnung ist.

Trotzdem happy trails,

Wolfgang
wsabg.de
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M: 3:21:36 (Düsseldorf 2014) - HM: 1:34:11 (Dortmund 2013)
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wsabg hat geschrieben:Stephan, ohne groß Angst machen zu wollen: Ich tippe auf den Rücken, eine Bekannte hat nahezu exakt das gleiche Problem, bei ihr lag es an der Bandscheibe.
gut möglich!


gruss hennes

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Stephan, ohne groß Angst machen zu wollen: Ich tippe auf den Rücken, eine Bekannte hat nahezu exakt das gleiche Problem, bei ihr lag es an der Bandscheibe.
Keine Sorge, so einfach lasse ich mir keine Angst machen. :wink: Als ich die Rückenprobleme noch hatte war ich beim Orthopäden. Dieser konnte einen Bandscheibenvorfall ausschließen, weil man bei einem solchen den Schmerz angeblich provozieren könnte. Da ich auf diesen 10-Minuten-Termin drei Monate gewartet hatte, habe ich auf das Urteil eines zweiten "Spezialisten" verzichtet.

Wie dem auch sei. Gesternabend habe ich mir aus einer Laune heraus den Speedcross 3 gekauft. Mit dem war ich heute unterwegs. Nach 6 km dachte ich „oh nein - der Fuß schläft wieder ein“ aber aus irgendeinem Grund blieb das aus. Da ich mich zudem noch im Wald verlaufen hatte, wurde aus dem geplanten Stündchen mehr als 90 Minuten. Probleme habe ich nur mit der Ausdauer bekommen. Im Nachhinein betrachtet, war der heutige Lauf einfach nur Super. :nick:

Ich bin jetzt erfreut, aber dennoch ein wenig ratlos. Liegt es wirklich an den Schuhen? :confused:

Soll ich jetzt nur noch diesen Schuh laufen, oder durchwechseln? Gibt es da Erfahrungswerte?
Antworten

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