nachdem ich acht Jahre lang ohne Verletzungen laufen konnte wie der Teufel, ist es vor knapp zwei Wochen dann doch passiert: Ärztlich verordnete Laufpause wegen einer Fraktur im Mittelfußknochen. Mitten in der vollgepackten Herbstsaison natürlich der Jackpot.
Beim Einlaufen für einen 13,3km-Wettkampf spürte ich einen leichten Druck am linken Fuß, der dann im Rennen ab km 2 förmlich explodierte. Ich habe mich, trotz brutalster Schmerzen, eisern durchgebissen und noch die Silbermedaille bei den Damen errungen, worauf ich verdammt stolz bin, aber ans Auftreten oder Gehen war hinterher nicht mehr zu denken. Eine mörderische Schwellung kam hinzu und bis zum Besuch der Sportklinik am Folgetag blieb erstmal nichts weiter, als den armen Huf zu kühlen. Beim Doc dann das Röntgenbild mit der schicken Marschfraktur - weiß nur leider nicht mehr, obs der zweite oder dritte Zeh war. Zum Glück keine OP nötig, das war erstmal das Wichtigste. Als Auslöser vermute ich eine Shampooflasche, die mir vor x Wochen unter der Dusche mal genau dort draufgeknallt war.
Jedenfalls gabs einen Vorfußentlastungsschuh und zwei Krücken, mit denen ich seitdem munter durch die Gegend humple. Der Fuß sieht mittlerweile wieder nach Fuß aus, fühlt sich ganz gut an, tut nicht weh und lässt sich auf der Ferse leicht belasten, sodass das rechte Bein nicht mehr die ganze Arbeit übernehmen muss. Normales Gehen leider noch nicht möglich, aber es wird. Immer vorsichtig... In 4 Wochen ist nochmal Kontrolltermin beim Röntgen, und ich bin gespannt, was sich dann so getan hat im Fuß.
Leider war der Arzt nicht sehr gesprächig und viele Infos musste ich mir im Internet und über Lauffreunde zusammenklauben. Wenn man 60-100 Wochenkilometer gewohnt ist und plötzlich auf 0 runterstürzt, kommen mentale Probleme auch noch hinzu, die nochmal schwerer zu ertragen sind als die Schmerzen im Wettkampf. Aus dem Gröbsten bin ich wohl raus; aktuell in der bockig-rumatternden Phase. Aber leicht ist es trotzdem nicht, vor allem, wenn man bei seinen geplanten Wettkämpfen nur noch als Zuschauer an der Strecke steht.
Lange Rede kurzer Sinn. Ich will halt möglichst schnell, aber ohne Risiken zurück zur alten Form finden und habe Angst, später vielleicht nur noch rumgurken zu können, weil die Verletzung den Körper völlig rausgekegelt hat. Um nicht das ganze Training wegschmeißen und zu viel Ausdauer verlieren zu müssen, kurble ich seit einigen Tagen im Wohnzimmer auf der Rennrad-Rolle (herrlich) und hample irgendwelche Kräftigungsübungen nach, die ohne Fußbelastung funktionieren. Kraft und Stabi macht man ja meistens sowieso zu wenig

Daher die Kernfragen: Wer hat Tipps, Geheimtricks oder gute Links für Alternativtraining bei einem Mittelfußbruch? Wer hat Erfahrungen und weise, belehrende und/oder aufmunternde Sprüche auf Lager? Ab wann konntet ihr wieder vorsichtig ins Laufen einsteigen, wie habt ihr die Wiederaufbau-Phase gestaltet? Wie habt ihr das mentale Loch überwunden, in das man bei ambitioniertem Sport meistens fällt? Logo, die individuellen Erfahrungen ersetzen keine ärztliche Empfehlung, aber ich will trotzdem alles wissen.
Sorry für den langen Text, aber draußen tobt der Supersturm und ich wurde aufs Sofa verdonnert... Es ist zum Heulen.
Danke fürs Lesen und danke schonmal fürs Feedback!