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Diese ätzenden Seitenstiche... Darmproblem?

Diese ätzenden Seitenstiche... Darmproblem?

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Moin ihr lieben..

Seit ein paar Wochen schleicht sich bei mir ein immer nervigeres Problem ein und trotz vieler Bemühungen will nichts helfen und Besserung verschaffen.

Sobald ich loslaufe bekomme ich recht zügig Schmerzen ungefähr eine Handfläche breit vom Bauchnabel entfernt auf ca. gleicher Höhe. Das beginnt mit einem leichten Ziehen/ Stechen. Laufe ich meine langen Läufe (aktuell zwischen 10-19km) in ruhigerem Tempo geht das mit der Zeit von alleine weg und stört mich dann auch nicht weiter.
Das Problem entsteht immer bei schnellen Einheiten wie Tempolauf (versuche die 5km in immer kürzerer Zeit zu laufen, aktuell bin ich gerade unter 30min) oder Intervall (3x1000m, je ein Kilometer langsames Traben). Richtig bemerkbar gemacht hat sich das beim Brockenmarathon, wo ich die 10km gelaufen bin. Jedes mal bergauf ging der Mist von vorne los.

Das Stechen geht dann zuerst in die Leiste und das immer mal auf beiden Seiten. Es ist nie nur rechts oder nur links. Wenn ich dann das Tempo nicht drossel geht es hoch unter die Rippen bis es so stark wird, dass ich stehen bleiben muss und mich vor Schmerzen nicht aufrichten kann.

Es ist unabhängig von dem was ich vorher esse. Ich habe nur über die Zeit gemerkt, dass ich besser laufe, wenn ich gut gegessen habe, anstatt nur eine Banane, ein halbes Toast, ein Riegel etc. Also schon eine Schale mit warmen Haferflocken / Müsli / Apfel oder Brötchen mit Butter und Käse etc.
Liegt es an den Vollkornprodukten? Kann man davon "zu viel" essen und die liegen als "Klumpen" so schwer im Darm, dass die Ärger machen? Vieles bleibt unverdaut.
Trinken tue ich grundsätzlich zu wenig, arbeite zwar dran, aber der Urin ist nie gefärbt, daher scheint das ja zu funktionieren und Verstopfung habe ich auch nicht. Es ist auch egal ob Tee oder Kaffee vorher..

Andere These fehlendes Muskelgerüst? Sind meine Bauchmuskeln nicht trainiert genug, dass sie das Gewackel der Innereien auffangen?

Nächste These meine Skoliose. Ist durch meine Wirbelsäulenkrümmung eine Beeinträchtigung der Nerven in Betracht zu ziehen?

Das was in der Schnelle hilft ist ein beherzter Griff in's Weiche beim Ausatmen, direkt neben den Hüftknochen. Ich probiere dann meinen Rücken lang zu ziehen und mich aufzurichten, schiebe das Becken raus, schiebe es wieder rein, mache kleinere Schritte oder größere, strecke das Bein nach hinten auf der Seite die zieht um den Bauch vorne zu dehnen, habe tief geatmet und flach, habe nach Schritten geatmet (2 ein, 3 aus.. 2 ein 2 aus...), habe es auch mal mit noch schneller laufen probiert..
Ich will nicht ausschließen, dass ich eine Fehlhaltung annehme, aber bisher sah mein Lauf immer ganz flüssig aus. Durch die Verschlimmerung am Berg dachte ich zuerst, dass ich den Oberkörper zu weit einknicke, aber das scheint es auch nicht zu sein..

Über die Zeit hätte mein Körper das bisschen Belastung doch ertragen müssen. Von einer Pace von 4:30 kann ich träumen, daher sind auch die Intervalle keine Totschläger. Anstrengend und immer besser, aber keine Pace mit der man prahlen könnte.

Habt ihr eine Idee woher die kommen?

Vielen Dank im Vorraus :)

Greetings!

Bianca

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Meroko hat geschrieben:Seit ein paar Wochen schleicht sich bei mir ein immer nervigeres Problem ein
Was genau meinst Du mit "immer nerviger"? Nehmen die physischen Schmerzen zu? Oder empfindest Du es als immer belastender, daß die Beschwerden auftreten und Du nicht weißt, woher sie kommen und was Du dagegen unternehmen sollst?

Deine Symptomatik kommt mir von vorn bis hinten sehr bekannt vor. Auch daß die Beschwerden vor allem bei intensiveren Einheiten auftreten. Vor gut einem halben Jahr bekam ich plötzlich heftige Unterleibschmerzen beim Intervalltraining und mußte die Einheit abbrechen. Am nächsten Tag bei einem normalen Dauerlauf dasselbe. Passenderweise natürlich genau am Gründonnerstag abend. Hausarzt nicht mehr erreichbar, Klinik erschien mir noch als eine Nummer zu groß, in der Osterwoche Urlaub. Also ging ich erst nach 11 Tagen zum Arzt, nachdem ich am Tag zuvor als vorsichtigen Wiedereinstieg noch eine Laufeinheit (15 km zügig) absolviert hatte.

Ich befürchtete einen Leistenbruch, den allerdings weder Hausarzt, Chirurg noch Radiologe (alles innerhalb 24h; und da sage noch einer, als Kassenpatient müsse man ewig auf einen Termin warten) verifizieren konnten. Damit waren die bedrohlichsten Bedenken schon mal vom Tisch.

Seither bin ich u.a. zwei Marathons ziemlich am Limit gelaufen und absolviere insgesamt mein normales Pensum. Ab und zu meldet sich noch ein gewisses Mißempfinden, allerdings nie wieder in der Intensität wie am Anfang. Einen unerklärlichen Gewichtsverlust oder sonstige Beschwerden gibt es nicht, so daß eigentlich so ziemlich alles gegen eine kanzeröse Ursache spricht (auch Tast- und Ultraschallbefund ergaben da nichts). Ich neige zu der Annahme, daß das Problem in der Bauchmuskulatur begründet liegt.

Die zehntägige Laufpause, die ich nach dem erstmaligen Auftreten vorsichtshalber eingelegt habe, hat vielleicht ganz gut getan. Im Nachhinein kann ich das natürlich nicht sagen.

Und was fängst Du jetzt mit dieser Anamnese an? Möglicherweise ist die Sache halb so wild. Mach Dich nicht verrückt. Vielleicht einfach mal eine Woche pausieren und sehen, wie es sich dann anläßt. Falls die Beschwerden danach nicht deutlich zurückgehen (wobei Dein mentales Verdrußempfinden keine Rolle spielen sollte), geh aber lieber zum Arzt.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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:) Danke!

Ich empfinde es als immer häufiger. Klar gehöre ich mit 9 Monaten noch zum Anfänger im Laufen, aber die Weh-Wehchen vom Anfang bin ich alle los und konnte mich ja auch überall toll einlesen. Knie etc. haben mich noch nicht zum Fall gebracht, außer eine Verstauchung. Daher sehe ich meine Leistungssteigerung nicht bedenklich, als dass es daran liegen könnte.
Es fällt nur jetzt mit jedem Lauf auf, dass es "heute schon wieder" ist und das zermürbt den Spaß, zumal ich jetzt durch das Wechseltraining richtig tolle körperliche Erfolge habe wie Umfangreduzierung ohne Gewichtsverlust wegen Muskelaufbau etc.

An einen Bruch oder Blinddarm hätte ich jetzt auch nicht gedacht. Ich renn' mit meinen Körperteilen zwar ständig irgendwo gegen, aber dass das meine Hüfte zerschossen hat glaube ich nicht :D

Ich weiß nicht was ich erst mal machen soll. Mein nächster Lauf wird wohl erst wieder Sonntag sein und das ist der nächste Lange. Die Freude ist schon noch da. Einen Hausarzt würde ich wohl nicht fragen, der drückt ja auch nur ein paar mal auf dem Bauch rum und sagt mir "naja, bisschen Verstopfung vielleicht, etwas Gas im Bauch.."..

Schwer einzuschätzen.

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Gerade spüre ich es auch wieder. Wahrscheinlich liegt es daran, daß ich gerade darüber schreibe.

Du verdankst dem Laufen ein paar schöne Erfolge. Es hat einen festen Platz in Deinem Leben. Ärgerlich, wenn Du jetzt feststellen mußt, daß Du trotz der neuen Lebensqualität, die Dir das Laufen bringt, immer noch bloß ein Mensch bist und von diversen Schwächen befallen wirst, mit denen Du möglicherweise länger oder dauerhaft wirst leben müssen.

Das könnte dafür sprechen, daß sich das Problem vor allem mental aufbaut. Wenn Du aber das Gefühl hast, daß Du nicht einfach nur etwas psychisch überbewertest, sondern daß es tatsächlich häufiger oder stärker auftritt, solltest Du das abklären lassen und Dir bis zum Erweis des Gegenteils sämtliche Vorurteile gegen die Hausärzte verkneifen. So schlecht sind die meist gar nicht. Sogar dann, wenn sie für die scheinbar globale Katastrophe, die anscheinend einen nicht ganz unerheblichen Teil Deiner Lebensfreude infrage stellt (genau so empfindet man das als Läufer nämlich gern!), eine völlig banale Ursache ausmachen.

Oder mal etwas forsch ausgedrückt: Wenn Du befürchtest, an etwas zu leiden, das so gravierend ist, daß Du Dich von einem Arzt, der eine triviale Diagnose stellt, nicht ernst genommen fühlen würdest, gehörst Du auf jeden Fall zum Arzt. Aber versuch es ruhig erstmal, wie oben empfohlen, mit einer Woche Ruhe.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Naja, ganz so in die Mangel nehme ich Ärzte nun nicht, ich fühle mich natürlich sicherer, wenn der auch von der Materie bescheid weiß, ohne mir MCP-Tropfen oder dergleichen stumpf zu verschreiben. Sollte das von meiner Wirbelsäule her ausstrahlen, steht das natürlich noch mal auf einem ganz anderen Blatt Papier und ab da muss das Thema noch mal anders aufgerollt werden.
Da ich nicht um mein Leben fürchten muss ( ;) ) werde ich es mit Pause probieren und dann nochmal abwägen.

Trotzdem vielen Dank!

LG!
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